AUFREGENDER BESUCH IM SCHLOSS
von Joana Angelides
Oh, heute gehen wir
auf ein Gartenfest im Schloss!
Nun stehe ich schon
zum x-ten Male vor dem Spiegel und Probiere ein Kleid nach dem anderen an. Dafür habe ich meine Kleidertruhe herbeigezaubert,
den Deckel aufgeschlagen und alle meine Kleider herausgeholt.
Mein Herr hat zwar
noch kein Wort gesagt, dass ich mitgehen darf, doch ich gehe auf jeden Fall
mit, sichtbar oder eben unsichtbar!
Außerdem werde ich
meiner Freundin Cora im Schloss einen Besuch abstatten, die dort schon seit
Generationen lebt und einfach zum Inventar gehört.
Sie hat schon dem
Urgroßvater des jetzigen Schlossherrn das Leben versüßt und soll an seinem Herzinfarkt,
der letztlich zu seinem Tode geführt hat, nicht ganz unschuldig gewesen sein.
Besonders in hohem
Alter hat er es angeblich übertrieben, sich oft tagelang in sein Schlafzimmer
eingesperrt um die von Cora aus allen Ländern der Welt mitgebrachten Techniken
der Umarmung und Erfüllung seiner Sexträume auszuprobieren.
Niemand wusste
wirklich, was hinter den geschlossenen Türen vor sich ging, doch die Dienstboten
bekreuzigten sich immer, wenn sie vorbeigehen mussten. Die Geräusche, Musik und
die Gerüche, die herausdrangen, waren ihnen nicht geheuer. Es war schon sündig genug, dass er einmal
wöchentlich in einem Holztrog ein Vollbad nahm, aber da waren dann auch noch
gurrende Laute einer Frau zu hören, und tiefe Töne die aus seiner Kehle klangen
wie das Röhren der Hirsche aus dem nahen Walde. Nur hatte diese Frau noch nie
jemand zu Gesicht bekommen.
Oh, ich werde mir
Anregungen und Tipps von Cora holen, werde mir Proben aus ihrer Kräuterküche
mitnehmen und auch ein Tiegelchen voll mit jener Salbe erbetteln, die.........
naja, genau die!
Vielleicht bleibe ich
doch lieber unsichtbar? Wie sollte sonst
mein Herr mein Outfit erklären, meine wallenden wilden Haare, mit den Glöckchen
drin, die halboffene Bluse mit tiefen Einblicken auf meine wippenden Brüste mit
den sich Durchdrückenden Spitzen?
Außerdem lenke ich
ihn vielleicht ab, wenn einer meiner Beine aus dem langen, weiten Rock seitlich
hervor lugt?
Naja ein wenig werde
ich ihn schon necken, werde mich hinter ihm stellen und eben diese Brüste fest
an seinen Rücken pressen, so dass er meint, ich habe in seinen Smoking Löcher
gebrannt.
Vielleicht zerre ich
ihn auch in einem unbeobachteten Moment in die dunkle Bibliothek, auf das
Ledersofa, das mir Cora gezeigt hat, und verstrubbele ihm da das Haar?
Er wird mich
abwehren, sanft und halbherzig, wird sich aber dann nicht mehr wehren können,
wenn ich auf ihm halb liege und halb sitze und seine Erregung immer mehr Besitz
von ihm ergreift!
Wenn er dann
flüsternd und zitternd meine zärtlichen Berührungen genießt, seine Hände
flatternd und fordernd über meinen Körper gleiten, ist es vorbei mit allen
Bedenken und Ängsten.
Oh, ich werde es genießen,
in der altehrwürdigen Bibliothek seinen Widerstand zu brechen.
Auch über https://www.bookrix.de/-joanavienna/