Gefallener Engel
von Joana Angelides
Huch, die letzten
Tage waren aber ganz schön stressig.
Zuerst bin ich einmal
gestorben. Völlig überraschend und ungerechter Weise. In meinem Alter! Naja
Paragleiten ist halt nicht ungefährlich, aber ich meine so gefährlich ist es ja
nun auch wieder nicht, Und es haben schon andere überlebt.
Na gut, jetzt bin ich
da!
Dabei fing es so
schön an!
Am Himmelstor empfing
mich ein alter Mann mit einem Heiligenschein und einem langen weißen Nachthemd.
Er blickte in sein Buch, nickte und hackte mich ab. Scheinbar hat er schon auf
mich gewartet.
Eine Schar von Engel
stand im Kreis herum, einige spielten Harfe, andere wieder schwenkten weiße
Taschentücher.
Ich war offenbar
unter den Engeln des Himmels.
Schien aber alles
sehr eintönig zu sein, alles Weiß und alle sahen irgendwie gleich aus.
Ich musste mich erst
daran gewöhnen, ein Engel zu sein. Ich meine so von einem Tag auf den anderen
ist das ja nun auch wieder nicht leicht.
Ich wurde da
eingeliefert, nur in so ein weißes Leinentuch eingewickelt, mit einem Zettel
auf der Zehe. Da stand mein Name drauf. Den kann ich jetzt vergessen meinte der
Engel in der Aufnahme und hat mir den Zettel einfach abgeschnitten und
weggeworfen.
Dann hat er mir so
einen Stoß mit neuen weißen Gewändern, Sandalen und ein paar Flügeln in die
Hand gedrückt und einfach nur gesagt:
„Wolke 237 ist
vorläufig die Ihre!“
Und da saß ich
nun. Ich sollte auf die endgültige
Aufnahme und Erteilung meiner neuen Aufgaben warten. Paragleiten wird da ja
nicht darunter sein, dachte ich damals.
Aber was Anderes macht mir so gar keinen Spaß!
Olala, was war denn
das? Auf Wolke 238 trat dann ein wunderbares weibliches Wesen, mit langem
blonden Haar und einer Figur wie eine Statue. Wie so dastand, an das goldene
Gelände gelehnt und nach unten blickte! Einfach ein Traum. Also, der Schwung
ihrer Hüfte war eine Symphonie, ihre Beine hörten einfach gar nicht auf.
Das sehe ich durch
jedes Gewand hindurch, da bin ich Experte. Der dünne Stoff legte sich auf ihre
Brüste und ließ die Spitzen durchscheinen. Sie war Erotik pur!
Doch was bedeutet Erotik
im Himmel? Kann sich da in den Grundzügen was verändern? Wohl kaum. Erotik
bleibt Erotik.
Uiii, war da ein
kleiner Blitz? Ich habe das nicht weiter beachtet.
Na wie immer,
Erotik bedeutet für mich Berührung, eine Stimme die einen den Kopf heben lässt,
wenn sie erklingt.
Erotik ist, wenn
unter dünnen Stoffen Konturen sich bewegen und verschwimmen und man diese geheimnisvollen
Bewegungen nicht aus dem Blickwinkel verlieren will.
Minuten des
Schweigens, die wie wunderbare Stunden erscheinen, in denen man sich völlig
isoliert von allem Rundherum fühlt.
Es sind auch diese
Düfte, die sich etablieren, sofort Erinnerungen an vergangenen Nächten
aufsteigen lassen.
Und genau das
passierte mir in diesem Moment. Himmel
hin oder her!
Irgendwer räusperte
sich da?! Ich beachtete es wieder nicht!
Ich wollte mich
auch einmal räuspern, vielleicht blickt sie dann herüber, schließlich sind wir
ja Nachbarn, dachte ich.
„Kkkkhhch“
Oh, sie blickte
herüber und ihre wundervollen blauen Augen sprühten tatsächlich Sterne, die
einen fast blendeten. Sie lächelte mich
an, ich verging vor Verlangen!
Ich werde auch an
das Gelände treten, zu ihr hinüberblicken. Vielleicht können wir beide Wolken
so zusammenführen, dass wir uns berühren können!
Ich trat an das
Gelände um besser zu ihr hinüber blicken zu können Oh Gott, ihr Anblick
versetzte mich in Schwingungen.
Uiiii, darf man das
überhaupt sagen oder denken, hier im Himmel, war mein nächster Gedanke!
Da hörte ich schon
ein lautes Grollen. Ein Gewitter?
In diesem Moment
lächelte sie mich an, das ließ mich taumeln. Ihr Lächeln war das schönste
Lächeln der letzten Tage. Erinnert mich an..... Na, an wen? Achja an Eva! Oder
doch an Lisa? Na egal, auf jeden Fall war es aufregend!
Wenn ich mir so
vorstelle, wir beiden auf einer Wolke, zugezogene Vorhänge, ich ihren zarten
zitternden Körper in meinen Armen und mein Gesicht in ihrem Engelshaar!!! Der
Gedanke macht mich heute noch verrückt!
Dann kam ein
anderer Engel und nahm mir meine Handtücher und Gewänder wieder weg. Was ist da
los, dachte ich!
Die Sandalen hatte
ich an, die kriegte er nicht!
Dann bekam ich
einen Stoß, es schwankte alles und ich fiel und fiel. Es wurde mir ganz schwarz
vor den Augen!
Und wo landete ich
dann ziemlich unsanft? Hier!
„Wie war ihr Name?
Luzifer?“, war die erste Frage!
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