Montag, 4. Oktober 2021

TAMOMOTO, Tag 3 und 4

 

TAMOMOTO, Tag 3 und 4



 

Ich werde heute einfach die Initiative ergreifen und ihm auch einmal zusehen, wie er sich unter meinen Händen windet, so wie er es tut, wenn ich mich unter seinen Händen winde.

 

Ich werde meinem japanischen Freund Tamomoto heute den Pinsel mit den Marderhaaren spüren lassen, wie er es immer so gerne bei mir tut. Ich werde ihn heute in die Rolle des Cellos drängen, passiv und von mir festgehalten. Nur auf einer Spitze stehend und unfähig, sich zu wehren.

 

Ich weiß, wie empfindlich sein Schwert sein kann. Ich werde ganz langsam die Vorhaut abstreifen, die Eichel hervorholen und sie mit meiner feuchten, warmen Zunge umkreisen, ein wenig saugen. Dann mit dem etwas angefeuchteten Pinsel umschmeicheln, den Pinsel drehen, damit die einzelnen Haare des Pinsels auch jeden Nerv erreichen. Ich werde sein Stöhnen genießen, ihn dabei küssen und ausloten, wie lange als er das aushalten mag.

 

Ich werde ganz tiefe und auch höhere Töne aus ihm herauslocken.

Die Frage ist dann, wie lange ich es aushalten werde! Meine Vagina wird zucken, wird feucht werden und in meinem Kopf werden die Synapsen zu glühen beginnen.

 

Wir werden in der Stellung 69 daliegen, und er wird mit seinen Fingerkuppen die Feuchte zwischen meinen Lippen verteilen, die Perle suchen und sie langsam bewegen. Lange bewegen. Es werden kleine Orgasmen auf und ab laufen in meinem Körper, ich werde stöhnen, vielleicht auch schreien, um die Spannung abzubauen. Und ich werde weiter den Pinsel kreisen lassen.

Werde dann eine kleine Pause machen und seine inzwischen tiefrote und heiße Eichel wieder mit der Zunge befeuchten und an der Unterseite kreisen lassen. Dann ein wenig an ihr saugen, versuchen mit der Zungenspitze einzudringen.

Oh ich liebe es, wenn Tamomoto stöhnt, vielleicht meinen Namen flüstert?

Irgendwann werden wir ultimativ aufeinander sinken und alles um uns vergessen. Ich werde mich an ihn anklammern, so als wäre dann das Cello für mich die einzige Stütze.

 

TAMOMOTO, TAG 4

 

Tamomoto blickt auf die Uhr. Es ist drei Uhr nachmittags und er muss noch einige Dinge vorbereiten.

 

Es war vereinbart, dass er am späteren Nachmittag bei Ellena eintreffen wird. Sie werden heute einen erotischen Abend erleben und sich wieder einmal bis zur Selbstaufgabe lieben. Er, Tamomoto, wird die Musik auswählen, sie wird ihm in die Höhen und Tiefen einer Symphonie einfach folgen.

 

Dieses Schema hatten sie bereits vor einigen Monaten vereinbart und es klappt vorzüglich.

 

Zur Vorbereitung beginnt Ellena ihrerseits immer nach dem Mittagessen ein Bad zu nehmen, sich dann auf ihrem Ruhebett ein wenig zu entspannen und sich mit duftiger Lotion zu erfrischen. Dann führt sie sich die schweren Metallkugeln ein, die er aus Japan mitgebracht hat und macht ein wenig Gymnastik. Vorzugsweise jene, die den Körper in Bewegung hält und kleine Erschütterungen auslöst. Sie verriet ihm, dass sie nach einer Weile jedes Mal am Rande eines Orgasmus stehe. Er bat sie, ja befahl es ihr geradezu, dann unter allen Umständen aufzuhören, er will ihre Orgasmen miterleben. Er liebt es, wenn sie sich dabei windet, leise stöhnt oder sogar kleine Schreie ausstößt. Sollte sie diese Vereinbarung nicht einhalten können, hat er eine Strafe für sie bereit und sie weiß das.

 

Er kann daher sicher sein, dass wenn er zu ihr kommt, sie schon sehr erregt ist. Er spürt das sofort, wenn sie ihm die Türe öffnet und sich beim Kuss an ihn drängt. Die Frauen in Japan sind da meist etwas gehemmter und zurückhaltender und es bedarf eines großen Stück Arbeit, ihnen diese Zurückhaltung abzugewöhnen. Man will ja nicht immer den Taktstock nehmen!

 

Ein erwartungsvolles Lächeln umspielte seinen Mund. Er nimmt nun die kleine Kassette aus dem wuchtigen Kasten in seinem Schlafzimmer und kontrolliert den Inhalt.

 

Ohja, er wird ihren Körper heute zum Singen und Klingen bringen. Er überprüft die Batterien in den verschiedenen Tools, probiert sie kurz aus und nickt zufrieden.

 

Heute wird dieser kleine Vibrator, der vorwiegend für die Reizung der Klitoris gedacht ist, zum Einsatz kommen. Man setzte ihn auf die vorerst kleine Perle und lässt ihn vor sich hin summen und vibrieren. Die Wirkung stellt sich nicht sofort in voller Wucht ein, es dauert ein bis zwei Minuten, bis sie einsetzt. Doch dann geht es kontinuierlich zur Sache.  Der Körper wird aufgebaut, die Wellen durchlaufen den Unterleib und setzten sich bis zu den Finger-und Zehenspitzen fort. Nach einigen Minuten setzen dann immer diese ersten kleinen Orgasmen ein, die er so liebt. Und es gibt kein Erbarmen, denn dieses kleine Ding setzt seine Arbeit unermüdlich fort. Er steigert die Wirkung dann immer, indem er die noch kleinen, weichen Brustspitzen zuerst mit Daumen und Zeigefinger, dann mit seinen Lippen und schlussendlich mit den Zähnen dreht und bearbeitet. Er weiß, wie verrückt sie das macht und ihren Körper in totalem Aufruhr versetzt.

Oh, wie genießt er ihre kleinen Schreie, ihr Stöhnen, Flüstern und ihr erfolgloses Winden. Sie haben vereinbart, dass sie dabei ihren Gefühlen freien Lauf lässt, jedoch jeden sich ankündigenden Orgasmus andeutet und ihn keinesfalls ohne ihn genießt. Wenn doch, wird sie eben eine Strafe dafür akzeptieren müssen.

 

Sie hat eigentlich Angst, seinen harten Taktstock zu spüren, doch sie weiß, dass man für jeden Fehler bestraft wird und streckt ihm dann immer willig ihren entblößten Po entgegen, um gleich beim ersten Strafschlag aufzuheulen. Die Gerte ist dünn und biegsam und man hört sie Niedersauen! Sie wird sich in das Laken krallen vor Schmerz! Sind es fünf, sind es zehn Hiebe?

 

Doch sie weiß auch, er wird das Notenblatt, ganze Töne, halbe Töne, ohne Mitleid zu Ende spielen, jede Note, mit Inbrunst und im Takt. Danach trocknet er immer mit seinen Lippen ihre Tränen und seine Zunge versucht ihre Striemen zu beruhigen. Ihr Zittern verebbt in seinen Armen, bis zum nächsten Mal. Der darauffolgende Orgasmus wird von ihm minutenlang gehalten, seine Fingerkuppen kreisen und kreisen und sein Schwert bewegt sich kontinuierlich in ihr, bis sie sich beide Körper fast auflösen. Nur der bloße Gedanke daran erregt ihn bereits.

 

Er betrachtet auch sehr zufrieden die verschiedenen Vibratoren, die er je nach momentaner Lust einsetzen kann. Er liebt es, diese langsam in ihr zu bewegen und zu sehen, wie sie nach Erfüllung und Aufgabe lechzt. Wenn sie sich so nebeneinanderlegen, dass ihre Zunge seinen Penis erreichen kann, wird es zu einer Reise in unglaubliche Höhen und Tiefen.

 

Nach einer Weile öffnet er meist ihre Schenkel ganz und dringt langsam in sie ein. Die Bewegungen ihres Unterleibes werden darauf hin hektisch und wild, ihr Becken hebt und senkt sich Das ist der Moment, wo auch er sehr aktiv wird, ganz tief in sie stößt und ihr Keuchen mit Küssen erstickte. Sie erlebten dann immer ihren ersten gemeinsamen Orgasmus des Abends. Es werden noch einige folgen.

 

 

Tamomoto nickte zufrieden, schließt die Kassette und macht sich auf den Weg.

 

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Mo-zart, romantische Erzählung

 

Mo-zart

Von Joana Angelides


 

 

Er war am Wege aus dem Büro zurück nach Hause. Die Welt war für ihn seit einigen Wochen nur mehr dunkelblau und sternenlos.

Es graute ihm eigentlich vor dem leeren Haus, das voller Erinnerungen war.

Wenn er so abends auf der Terrasse saß, mit einem Glas Whisky vor sich und der lauten Stille um sich herum ausgeliefert, schloss er immer die Augen und dann hörte er sie wieder. Die Stimmen aller Jener, die inzwischen nur mehr Erinnerung waren.

Zuerst starb Amelie, seine Frau. Der Krebs war bösartig und erbarmungslos und raffte sie innerhalb von drei Monaten dahin. Ihr Duft war noch heute in den Kleiderschränken, in den Laken und ihren Kleidern präsent. Es war der Duft nach Yasmin. Sie liebte diesen Duft, Ihre Seife, ihre Lotion, ihr Parfum war darauf abgestimmt.

Der einzige Halt in seiner unendlichen Trauer in den Monaten danach war seine Mutter. Und nun ist auch sie gegangen, ganz plötzlich und übergangslos.

Das Haus war nun menschen- und seelenlos.

 

Er öffnete mit dem elektronischen Toröffner die Einfahrt zu dem Anwesen und fuhr die kleine Auffahrt hinauf.  Dort auf der Treppe bei der Eingangstüre saß Einstein, der schwarze Kater und erwartete ihn, wie jeden Tag.

Theresa, eine langjährige Haushälterin, die schon unter seiner Mutter das Haus betreute, war sicher schon, wie vereinbart, weg. Das war die Vereinbarung zwischen ihnen. Er wollte niemand um sich, wollte die Einsamkeit auskosten und sich im Geiste vorstellen, dass die beiden Menschen, die er am meisten liebte noch um ihn waren. Gelegentlich redete er mit ihnen, fragte sie um ihre Meinung. Einstein, der Kater sah ihm dann immer erstaunt an und ringelte seinen Schwanz um sich. Er war das einzige Lebewesen, das er um sich haben wollte. Schon die Menschen im Büro waren ihm zu viel, er wurde zum Einzelgänger; er wurde mürrisch und wortkarg und als Chef unberechenbar und unbeliebt.

 

Am Küchentisch lag ein Brief von Theresa.

„Lieber Thomas, bitte rufen Sie mich an, ob Sie sich meinen Vorschlag, das Pförtnerhäuschen an einen Studenten zu vermieten, durch den Kopf gehen ließen. Es wäre ja nur über den Sommer. Im Herbst beginnt ja wieder das neue Studienjahr und der Student könnte das Haus hüten, wenn ich hin und wieder zu meiner Schwester fahren würde.  Sollten sie es wollen, eine kleine Notiz reicht vollkommen, ich arrangiere dann alles!“

 

Er las den Brief zweimal. Eigentlich wollte er das nicht, aber andererseits, konnte er von Theresa, die auch nicht mehr die Jüngste war, nicht verlangen, dass sie sieben Tage der Woche für ihn da war.  Eigentlich hatte er sich noch nie darüber Gedanken gemacht, dafür schämte er sich nun. Also schrieb er kurz und bündig ein „OK“ darunter und dass er selbst aber keinen Kontakt haben wollte.

 

Als er am nächsten Abend wieder nach Hause kam, merkte er, dass Licht in dem Pförtnerhäuschen brannte, das ja nur aus einem Raum und einer Kochnische und ein Bad verfügte.

Also hatte Theresa das bereits arrangiert. Auf dem Küchentisch lag ein Zettel, darauf stand nur:

 

„Danke, der Name ist Mo“

 

Er nahm das zur Kenntnis. Mo erschien ihm zwar irgendwie seltsam, aber was soll´s

 

In den nächsten beiden Abenden nahm er das brennende Licht einfach nur zur Kenntnis und nickte vor sich hin. Es war ein milder Abend, der Himmel sternenklar und er setzte sich wieder auf die Terrasse. Er hob sein Whisky-Glas und prostete gen Himmel, als wollte er mit jemand da oben anstoßen.

Da hörte er es plötzlich!

 

Da spielte jemand Mozarts Cello-Konzert in D-Dur!

Da störte jemand seine abendliche Ruhe! Er sprang auf. Woher kam das? Es kam offenbar aus dem Pförtnerhaus.

„“Einstein, hörst Du das auch?“, fragte er laut. Doch Einstein, der normalerweise ebenfalls auf der Terrasse saß, war nicht da.

Unschlüssig stand er nun da und wurde zusehends immer wütender.

`Das muss sofort aufhören! ´ überlegte er und entschloss sich hinunterzugehen zu dem Pförtnerhaus und dem Studenten zu sagen, dass er das unterlassen sollte.

Er nährte sich aber leise, die Musik wurde lauter und spähte einmal durch das Fenster hinein und was er da sah, trieb ihm die Zornesröte ins Gesicht. Es war ein Mädchen, ein Mädchen, das versunken auf einem Stuhl saß und spielte.

Sie war klein und zart, hatte langes, glattes, schwarzes Haar, das auf eine Seite gekämmt war und ihr über die linke Schulter fiel. Sie hatte ein langes rotes Kleid mit einem Seitenschlitz an, das ihre kleine, zarte, aber wohl geformte Figur umspielte. Ihre Brüste hoben und senkten sich bei jedem Atemzug und sie war entrückt in die Musik vertieft. Sie hielt das Cello liebevoll und ihre Finger glitten liebevoll auf und ab. Auf dem Tisch lag ein Geigenkasten und auch noch einige Utensilien, wie Noten und ein Notenständer.

Er wollte durch das geöffnete Fenster wütend hineinrufen, doch irgendetwas hielt ihm zurück. Er wand sich weg und beschloss wieder zurück zu gehen. Auf jeden Fall wird er an Theresa schreiben, dass erstens vereinbart war, dass es sich um einen Studenten handelt und zweitens er auf keinen Fall plötzlich Musik hören wollte. Er wollte alleine sein!!

Plötzlich spürte er bei seinem Fuß, wie sich Einstein anschmiegte und zufrieden schnurrte. Er war also auch durch die Musik angelockt worden!

 

„Einstein, schäm Dich! Ich verbiete Dir, da noch einmal hinzugehen, solange dieses Mädchen noch hier wohnt!“, flüsterte er ihm zu. Einstein wandte sich beleidigt ab und verschwand im Haus.

Er saß nun wieder auf der Terrasse und rekapitulierte. Offenbar war es eine Musikstudentin und kein Student!

Die Musik wurde etwas leiser, sie hatte vielleicht das Fenster geschlossen? Es ärgerte ihn, dass er sich überhaupt mit ihr beschäftige, bzw. dass er irgendwie der Musik lauschte. Morgen Früh, gleich nach dem Aufstehen, wird er Theresa anrufen. Sie muss wieder weg!

Als er am nächsten Morgen, exakt um 18.00h wie immer, die Auffahrt hinauffuhr, sah er wieder Licht im Pförtnerhaus. Sie war also noch da.

 

In der Küche lag ein Brief von Theresa.

 

„Ich bin über das Wochenende bei meiner Schwester, werde mit Mo gleich am Montag sprechen. Essen ist im Kühlschrank!“

 

Unwillig zerknüllte er den Brief und warf ihn in den Abfall.

Das heißt also, dass er bis frühestens Montag warten und sie ertragen wird müssen! Theresas Essen schmeckte ihm an diesem Abend gar nicht, was nicht sehr oft vorkam.

 

Wieder an seinem Lieblingsplatz auf der Terrasse und den lauen Abend genießend, hörte er sie Geige spielen. Es war Mozarts „Kleine Nachtmusik“!

Diese Serenade Nr-13 mit dem Allegro im ersten Satz, übergehend in eine Romanze in Andante im zweiten Satz wühlte ihn immer auf. rief Erinnerungen ihn ihm wach, die er zu verdrängen versuchte. Da sah er immer wieder Giselle vor sich, wie sie sich dazu wiegte. Es war ihr Lieblingsstück.

Er stand auf.

 

Wo um Teufel, wo war Einstein schon wieder?

Er ging den Rasen zum Pförtnerhaus hinüber, bei den drei Birken mit dem kleinen Bänkchen darunter, vorbei und da sah er sie.

 

Sie stand in der offenen Türe zum Pförtnerhaus, vor ihr, aufrecht sitzend, seinen schwarzen Schwanz um die Beine gerollt, saß er da und hörte ihr verzückt zu. Sie hatte heute ein weißes Organza Kleid an, mit langen weiten Ärmeln und einen Blumenkranz im Haar.

 

Einen Blumenkranz aus dem kleinen Blumengärtchen hinter dem Haus!

Sie hatte die Augen geschlossen und gab sich ganz der Musik hin, sie bewegte sich hin und her und er musste ihre ranke, zarte Gestalt bewundern, ob er wollte oder nicht.

 

Nun trat sie heraus und ging langsam die kleine Anhöhe zu den Birken hinauf und bewegte sich zwischen den Stämmen, als würde sie schweben. Sie schien ihn gar nicht zu bemerken. Sie kam nun zum dritten Satz, der an ein Menuett erinnert und ging in den vierten Satz über, wo sich das Thema des ersten Satzes wiederholte.

 

Er blieb wie angewurzelt stehen. Sie erschien ihm als das Ebenbild einer Sylphide, fast transparent, anmutig und unwirklich über dem Boden zu schweben.

 

Er zog sich in den Schatten des großen Holunderbusches zurück und lauschte ihr verzückt.

Eigentlich sollte sie bleiben! Wer kann schon von sich aus behaupten in seinem Garten eine unwirklich-wirkliche Sylphide zu haben, die in einer Wolke von Musik schwebt, die sie sogar selbst erzeugt.

 

Er wird das Theresa am Montag sagen und wer weiß, vielleicht wird er sich irgendwann getrauen sie auch anzusprechen, oder mit Einstein gemeinsam im Gras vor ihr sitzen um ihre Nähe zu spüren??

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