Der Geist aus der Flasche
Von Joana Angelides
Eines der ältesten
Waffen der Menschheit ist wahrscheinlich das Messer, nach dem Stein.
Zuerst nahm der
Steinzeitmensch den nächstgelegenen Stein, um auf seinen Widersacher
einzuschlagen, dann entdeckte er, dass man gewisse Steine auch zuschleifen kann
und machte ein Schneidewerkzeug draus.
Es lag die ursprüngliche Absicht darin,
etwas zu zerkleinern, oder Felle zu präparieren.
Als er entdeckte,
dass man ihn auch lang und spitz schleifen kann, geschah vielleicht der erste Mord
in der Urzeit. Der Mensch ist eben innovativ.
So geschah und
geschieht es immer wieder mit vielen Erfindungen. Naive, vom Forschergeist
beseelte Wissenschaftler entdeckten Ursache und Wirkung vieler Dinge und freuen
sich vorerst. Sie erschrecken erst dann,
wenn diese Erfindungen plötzlich missbraucht werden und waschen ihre
Hände in Unschuld.
Too late!
Denn dann ist die
Büchse der Pandora schon geöffnet und der Geist geht auch nicht mehr in die
Flasche zurück. Will auch keiner!
Es steht doch
unbestreitbar fest, dass ein Messer hervorragend dazu geeignet ist, Brot zu schneiden, aber vom Menschen dazu
auch zweckentfremdet wird, um wirklichen
oder vermeintlichen Feinden, das Leben zunehmen.
Der Dolch im Gewande
hat über Jahrhunderte, wenn nicht Jahrtausende, Wege geebnet oder Konflikte
vergrößert.
Als Alfred Nobel das
Dynamit erfand, hatte er keine Ahnung, wie es die Welt verändern wird. Im
Bergbau sollte es vor allem eingesetzt werden und entwickelte sich zum
absoluten Kracher! Das steht bombenfest außer Frage. Seine angebliche Reue kam zu spät.
Einsteins Relativitätstheorie ebnete den Weg für
Oppenheimer zur Atombombe und was draus wurde, wissen wir. Und doch hat sie
auch die Wissenschaft revolutioniert. Dass die Mathematik bis dato keinen
Nobelpreis bekommt, ist vielleicht die Rache der Geschichte!
Dass man Elektrizität
zähmen kann, ist Thomas Edison zu verdanken, das Patent für den elektrischen
Stuhl verdankt die Welt dem Zahnarzt Alfred Southwick, er hatte 1881 einen Betrunkenen beobachtet,
der einen Generator berührt hatte und auf der Stelle tot war. Er kam zu dem
Schluss, dass der Tod durch Strom schnell und schmerzlos sei und baute den
ersten elektrischen Stuhl. Wie kann einem sowas nur einfallen?
Naja,
die Giftspritze hat denselben Effekt.
Der Mensch will immer
mehr und größere Entdeckungen machen, was zu immer mehr Macht und Gewalt führen
soll, um immer mehr Menschen, immer schneller töten zu können. Schließlich
leben wir ja in der Zeit der Industrialisierung.
Der Mensch, an sich
gut, hat im Laufe der Zeit Instrumente, Vorrichtungen und Konstruktionen
erfunden, sich sogar patentieren lassen, die zur Tötung anderer dienen. Ganz
ohne Skrupel! Kommt eben immer drauf an, auf welcher Seite des Zaunes man
steht.
Es wurden auch
Kräuter und Früchte entdeckt, die zur
Heilung von Krankheiten dienen können, doch auch hier ist es eine Frage der
Dosierung, was man früher vor allem in Königshäusern und auch im alten Rom schon erkannte. Und da sind es vor allem
Frauen, die sich da kundig gemacht haben!
Einige hat Mann ja
dann als Hexen verbrannt, denn irgendwie war das unheimlich!
Es ist aber auch kein
Geheimnis, dass in Kriegszeiten immer wieder Erfindungen gemacht werden, die
dann, neben anderen schrecklichen Auswüchsen, wohltuend in Friedenszeiten einfließen.
Das ist das einzig
Tröstliche über die menschliche Innovation zu sagen.
In Google und allen Suchmaschinen sowie meine Blog:
https://joanasgeschichten.blogspot.co.at
https://joanasgeschichten.blogspot.com
und
In Google und allen Suchmaschinen