Aufrüsten statt Abrüsten?
Von Joana Angelides
Wenn in einem Land das Recht und die
Pflicht auf Selbstverteidigung in der Verfassung steht, dann darf man sich
nicht wundern, wenn das Volk es ernst nimmt!
Diese Einstellung stammt noch aus der
Zeit, als die Indianer dort ihr Land verteidigen und die weißen Eindringlinge
unbedingt wieder loswerden wollten!
Natürlich waren die Indianer im Nachteil,
denn die haben mit Pfeil, Bogen und Messern gekämpft, die Eindringlich mit
Flinten und Kanonen!
Heute ist es so, dass wahrscheinlich die
Friedlicheren die Indianer sind und sich gegenseitig nicht weh tun, während
sich die Weißen und Nachkommen der Eroberer gegenseitig abknallen, weil ´s so
schön kracht und man sich als ganzer Mann fühlen kann, wenn man einen anderen niederknallt.
Oder nur, weil man ihn einfach berauben will, oder……………; also Gründe gibt es da
eine Menge.
Die großen Verdiener dabei sind die
Waffenfabrikanten und Lobbyisten. Also wird man das nie ändern, auch wenn es
noch so viele Massaker gibt, wenn noch so viele Unschuldige sterben! Sind ja
eh´ fast immer die Anderen!
Pecunia non olet („Geld
stinkt nicht“), sagte schon der römische Kaiser Vespasian, als er
kritisiert wurde, dass er für die öffentlichen Toiletten Geld verlangte!
Nach nun einigen Massakern
an Kindern und Lehrern, mit vielen Todesopfern, hat der Präsident dieses Landes
angeregt, man möge doch die Lehrer bewaffnen, damit sie ihre Kinder schützen
können und andere Jugendliche oder auch noch fast Kinder, einfach erschießen
können!
Es lebe der Wilde Westen,
wo sogar auch die Lehrer einen Halfter mit Colt tragen, oder eine Kalaschnikow
mit ins Klassenzimmer bringen.
Dass es in diesem Land
schon Vorschul- Kinder gibt, die zu Weihnachten vom „Weihnachtsmann“ ein Gewehr
bekommen, mit angeschlossenem Schießunterricht versteht sich, wundert da
niemand. Man lächelt vielleicht, weil es für kleine Mädchen auch welche in Rosa
gibt, aber man nimmt es zur Kenntnis! Dass man fast jede Waffe in einem
Geschäft, so zwischen Friseur und Supermarkt, kaufen kann, ist dann schon fast
logisch!
Man sollte einmal
überdenken, wie viele Präsidenten in diesem Land schon erschossen wurden!
Einfach so, weil jeder so seine Waffe in der Lade oder im Schrank hat und
einfach losgehen und einen unliebsamen Politiker abknallen kann!
Wenn das bei uns auch so
vereinfacht wäre, naja, wer weiß……
Das Attentat in Sarajewo
1914, der Auslöser des ersten Weltkrieges, war da eine ruchbare Ausnahme!
Natürlich ist dieses Land
nicht das einzige, das dieses Problem hat! Es gibt Länder, wo es täglich
Ermordete gibt, jährlich Tausende! Doch sollte das nicht der Maßstab sein! Vor
allem steht es ja dort nicht in der Verfassung!
Übrigens: In Österreich
gibt es jährlich ca.34 Morde, allerdings auch mit verschiedenen anderen
Tatwerkzeugen! Gott sei Dank, kann man aber bei uns auch nicht einfach Waffen
kaufen, gibt strenge Auflagen! (Noch!)
Man kann nur hoffen, dass
das an uns vorbeigeht und wir unsere Kinder nicht mit schussfesten Westen in
die Schule schicken müssen!