Die
vergangene Nacht
Tagebucheintragung
Ich sitze beim Frühstück, eingehüllt in eine
goldene Wolke von Empfindungen, umgeben vom goldenen Licht meiner Liebe, noch
immer unter dem Eindruck der vergangenen Nacht.
Wieder einmal vertraue ich meine Gedanken und
Empfindungen der letzten Nacht diesem Tagebuch an. Es ist Zeugnis einer großen,
nie enden wollenden Liebe.
Gestern war ein dunkelblauer warmer,
sinnlicher Abend, voller Geräusche, wispernder Stimmen und weit entferntem
Frauenlachen, glücklich und kehlig. Die Sonne war soeben untergegangen und ließ
am Horizont jenes rote Licht verglühen, das die hereinbrechende Nacht so
vielversprechend einleitet.
Wir saßen am Strand, an ein Boot gelehnt und
vergruben unsere nackten Zehen in den feinen Sand und unsere Hände berührte
sich an den Fingerspitzen. Seine strahlenden blauen Augen waren auf mein
Gesicht gerichtet und versuchten darin zu lesen. Sie versanken in meinen Augen
und fanden darin die bedingungslose Hingabe und Liebe, die ich für diesen
zärtlichen Mann empfinde.
Anfangs hat er mich gar nicht bemerkt, war
immer an mir vorbeigelaufen und ich spürte den leichten Sand auf meinen Beinen.
Es war schon sehr dunkel, als wir uns dann
erhoben und durch den Sand zu unserem Wagen gingen und heimfuhren
Den ganzen Abend, beim Essen und beim Genießen
des goldenen Weines verließen seine Augen nicht mein Gesicht und ich stellte
fest, wie völlig ohne Scham oder Zurückhaltung ich mich nach seiner Berührung
sehnte. Endlich sind wir dann aufgebrochen.
Ich lag dann, völlig entkleidet, nur mit
einem leichten Schals so quer über meinen Körper gelegt, am Rücken auf meinem
Bett und hielt die Augen geschlossen. Voller Spannung, jeden Augenblick seine
Berührung erwartend. Doch er ließ sich wieder einmal Zeit, kniete neben mir und
ich konnte seinen Atem spüren, wie er im Abstand mit seinen Lippen die Linien meines
Körpers entlangfuhr, sorgsam bedacht, mich nicht zu berühren. Ich zitterte vor
Erregung und konnte es wie immer nicht erwarten. Er liebte dieses Spiel und
steigerte dadurch die Spannung. Er genoß es, wenn meine Augen um Berührungen
bettelten.
Immer wieder ahnte ich seine Hände über mir,
seine Lippen zart am Halse vorbei streichend.
Es begann unerträglich zu werden.
Um einen Anfang zu machen, winkelte ich ein
Bein an und begann es langsam zu bewegen. Da spürte ich endlich seine
Fingerspitzen auf der Innenseite meiner Schenkel, konnte seine Fingernägel
spüren. Ich war angespannt wie eine
Feder.
Über meinen Brüsten wurde sein Atem nun
wärmer und dann begann er endlich meine Brustspitzen zärtlich mit seinen Lippen
zu berühren und ich begann wie immer zu beben. Gleichzeitig berührten die
Finger seiner rechten Hand den Eingang zu meinem Lustzentrum und ich spürte wie
er langsam und forschend meine Empfindungen auslotete.
Zittern erfasste meinen ganzen Körper. Gleichzeitig
berührte seine andere Hand die kleine Wölbung meines Bauches und verweilte eine
Weile an meinem Nabel und ich fühlte 100.000 Volt durch meinen Körper jagen.
Die Berührungen der anderen Hand ließen
plötzlich von jenem Punkt ab, der mich so erregte, und er überließ mich einige
Sekunden meinen abklingenden Empfindungen nur um das Feuerwerk von neuem
anzufachen. Ich wurde wellenförmig geschüttelt von durch mich laufende, nie
enden wollenden Gefühlen, ich stöhnte und wand mich unter seinen Händen,
flüsterte seinen Namen und wähnte mich schwebend in einem Tal voller Blumen,
berührt von tausenden von Schmetterlingen, zitternd durch die Berührung deren
Flügel.
Er ließ langsam in mir diese ungeheure
Spannung ansteigen, sie wurde zu einem Höhepunkt, der sich immer wieder
wiederholte, der meinen Unterleib zu einem ausbrechenden Vulkan werden ließ,
Feuer und Lava schleudernd.
Sein ultimatives Eindringen geschah in einem
Augenblick der höchsten Ekstase, mein Körper flog und ich begann zu glühen.
In solchen Momenten wird der Raum, in dem man
sich befindet zu einer in sich geschlossenen Welt, man hat das Gefühl er dehnt
sich endlos aus, er wird ganz hell und man schwebt darin, nur gehalten von den
Armen des anderen.
Diese Nächte werden jedesmal zu einem
wunderbaren Erlebnis. Es ist in keiner Minute zu erkennen, in welchem Stadium
der Erregung, oder Verbrennens und anschließenden Verglühen wir uns gerade
befinden.
Jede dieser Nächte wird, bis zum nächsten Mal,
zur wunderbarsten.
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