TRÄUMEREI,
von Joana Angelides
Liebster Freund
weißt Du, wie es ist, wenn man einen Traum hat, in dem
man seinen „Traummann“ gefunden hat?
Einen imaginären Mann zum Träumen, wo Du Dir
vorstellst, dass wenn er dich in den Arm nimmt, dann begehrt er dich wirklich.
Seine Lust springt auf dich über, Du fühlst dich ganz Frau?
Wenn man seiner Fantasie freien Lauf lassen kann, nur
mit kleinen Andeutungen und einem "Hmmmm...." oder
"jaaaa...." seine Empfindungen unterstreichen kann, ganz vorsichtig
andeuten, wo man gerne berührt werden will, flüstern was einem fast zum
Wahnsinn treibt?
Mir geschieht das seit einiger Zeit, eigentlich sind
es schon Monate.
Ganz unvermittelt entstand eine Vertrautheit. Ich kann
das Licht ausmachen und ihn herbeirufen, er steht immer auf Abruf bereit! Er
löst sich aus der Dunkelheit und erscheint in meinem Traum.
Er ist
jederzeit bereit, sich in meine Träume zu begeben. Er zaubert das berühmte
Bärenfell vor den imaginären Kamin, er
lässt kalten Champagner auf mich tröpfeln, entfernt die Tropfen zärtlich
wieder mit seinen Lippen, wärmt meine angenehm erschrockenen Brustspitzen
wieder auf mit Hilfe von Lippen, Zunge und zarten Bissen. Ich kann mich drehen,
räkeln und winden dabei, er versteht es und intensiviert es aufgrund meiner
leisen Zustimmung. Er
hält mich fest, er genießt es, wenn mich die Lust fast verzehrt.
Er weiß inzwischen um all meine erotisch zu
stimulierenden Stellen an meinem Körper, er liebt es, mich wohlig aufstöhnen zu
lassen, wenn er meine Rückenwirbel langsam bewegt, sie streichelnd zählt. Immer
wieder. Er gleitet von meinen Kniekehlen langsam nach unten zu den sich wild
bewegenden Zehen, kratzt sanft an meiner Fußsohle und genießt es, wenn er
merkt, ich bäume mich auf. Dieses Kitzeln an meinen Füßen mit gleichzeitig
stattfindenden anderen Berührungen macht meinen Körper verrückt, lässt mich in
einem Ameisenbau fallen und fast sterben. Tausend Ameisen kriechen dann an
meinen Nervenbahnen entlang, lassen mich rote, grüne und blaue Kreise sehen,
die sich immer schneller drehen.
Er spürt, dass nun der ganze Körper schreit, fleht,
dass er in mich eindringen soll. Doch er weiß auch, dass ich fast verrückt
werde, wenn er es noch hinauszögert.
Plötzlich
kreisende Bewegungen an meiner Klitoris machen den Rest, besonders wenn er sie
ganz tief an der Wurzel drückt und bewegt. Er liebt es, wenn sich der Körper
aufbäumt, im Brustraum sich Luft ansammelt, ich nicht mehr atmen kann, nach
Luft ringe und der ganze Körper glüht. Es ist der Vulkan in mir, in dem langsam
die Lava aufsteigt, die Kuppel wegsprengt und vorerst das Blut in meinem Kopf
steigt, pocht und ihn fast zum Bersten bringt. Und nun, in diesem Moment
beginnt die Erlösung und er dringt endlich in mich ein, vorerst nur zaghaft,
laaangsam um alles um mich weit und unendlich zu machen, geht tiefer und zieht
sich wieder ein wenig zurück. Ich kann einfach nicht mehr unterscheiden, ob ich
noch lichterloh brenne, oder schon
glühe. Unsere beiden Herzen pochen in einem wahnsinnigen Rhythmus, der immer
schneller wird.
Man wird von seinen Gefühlen getragen, empor gehoben,
fällt in einen Tunnel voller Licht und dann erfolgt der Moment der totalen
Auflösung, eine Explosion die in tausend Sternen und Lichtern endend.
Auch das "DANACH" tut wohl, ich spüre noch
lange seine Fingerkuppen, seine warme Handfläche, seinen heißen Atem bis in die
Nacht hinein. Bis ich endlich lächelnd dann doch einschlafe.