Mittwoch, 15. Juli 2020

Der Duft von Yasmin, Romatisch, Erotik



Der Duft von Yasmin

von  Joana Angelides

Als das Flugzeug ausrollte, schloss ich für einen Moment die Augen und atmete tief durch. Es war ein wunderbares Gefühl zu wissen, dass drei wundervolle Wochen vor mir lagen, ohne Telefon, ohne Radio und ohne die Hektik des Büros. Man hatte mir das Paradies versprochen und ich hatte es gemietet.
Ein Paradies, das ohne Verena nicht vollkommen sein wird. Ihr Lachen wird mir fehlen und auch ihre Unbekümmertheit, wie sie mit den Problemen des Lebens umging.
Während mich eine Änderung des Tagesablaufes oft total aus der Bahn werfen konnte, zuckte sie einfach mit den Achseln und dachte schon wieder an Morgen.
Sie weigerte sich ganz einfach, Dinge ernst zu nehmen, oder ihnen große Bedeutung beizumessen.
Zerbrach eine Vase, bedauerte sie dies einfach und kaufte eine Neue. Sie konnte nicht verstehen, dass andere Menschen den Verlust tagelang bereden konnten und den Wert der zerbrochenen Vase mehrmals betonten. Für sie war es einfach ein schönes Objekt, der Wert war ihr egal.
Für sie hatte es keine Bedeutung, ob wir mit dem Auto, oder mit dem Fahrrad wohin fuhren. Für sie war es nur wichtig, dass der Tag harmonisch verlief und wir uns liebten.
Sie war spontan bereit, sich in jeder Umgebung ihren Gefühlen hinzugeben. Der Geruch von Heu war für sie genauso erregend, wie der Geruch eines teuren Hotelzimmers in irgendeiner Stadt.
Als der Alltag begann unsere kleine Welt zu bedrängen, immer mehr Dinge des täglichen Lebens an Gewichtigkeit zunahmen, ist sie einfach gegangen.
Zum Abschied legte sie mir einen Zweig mit Yasmin Blüten auf unser Bett. Ich ließ ihn tagelang, auch nachts, unberührt dort liegen. Er schien langsam zu sterben und im Sterben verströmte er seinen süßlichen Duft.
Das vom Reisebüro versprochene Paradies lag direkt am Meer, außerhalb eines kleinen Ortes, umgeben von uralten Olivenbäumen und nur durch einen mehr als holprigen Weg zu erreichen. Es war ein geräumiger Bungalow, ausgestattet mit allem was das Leben lebenswert macht. So stand es im Katalog und was meine leiblichen Bedürfnisse betraf, schien es zu stimmen.
Der Bungalow stand direkt am Strand, am Rande eines geheimnisvollen Olivenhains, mit wunderschönen alten Olivenbäumen.
Er hatte einen großen Wohnraum mit sehr gediegenen Rattan Möbel ausgestattet. Sie waren mit großzügigen Polstern in den Farben Orange, Grün und Gelb belegt. Diese Farben verstärkten den Eindruck von Urlaub, Natur und Erholung.
Große flache Glasschalen waren mit frischen Früchten gefüllt und verströmten exotische Düfte.
Nach vorne hinaus zum Meer ging er in eine überdachte Terrasse über, die in der Mitte einen Springbrunnen plätschern ließ. Auch dort waren großzügige Sitzmöbel wahllos verteilt und luden zum verweilen ein.
In der Tiefe des Wohnraumes befand sich eine gut bestückte Bar, mit einigen Hockern davor.
Links neben der Bar ging es in den Schlafraum. Er war an der, der Sonne abgewandten Seite angelegt, wahrscheinlich um ihn kühl und dunkel zu halten. Das große Bett stand in der Mitte des Raumes und war mit einer weißen Decke aus grober Spitze belegt. Es lagen auch mehrere Polster aus diesem Material darauf und luden zum Ruhen ein.
An den Wänden waren großzügige Wandschränke angelegt, die viel Platz boten.
Rechts von der Bar ging es in eine moderne, helle, kleine Küche. Sie war ausgestattet mit einem gut bestückten Kühlschrank und einer Eiswürfelmaschine.
Überall standen große Pflanzen in übergroßen Töpfen aus Messing herum.
Es musste auch einen hilfreichen Hausgeist geben, denn es standen überall Blumen, schön in Vasen dekoriert und der Kühlschrank war mit frischem Obst und einem kleinen Imbiss gut ausgestattet. Doch war bisher niemand zu sehen.
Nachdem ich den Bungalow inspiziert hatte, meine wenigen Kleidungsstücke aus meinem Koffer achtlos auf das Bett geworfen hatte, beschloss
 ich, nur mit meiner Badehose bekleidet hinauszulaufen um den Sand und die sanften Wellen am Ufer spüren zu können. 
Es überkam mich ein unglaubliches Glücksgefühl, ich ließ mich zu Boden fallen und spreizte meine Arme seitwärts aus und atmete tief die klare, würzige Luft ein.
Die Sonne stand nun schon sehr tief und zauberte effektvolle Lichter auf das sanft bewegte Wasser in der Bucht.
Ich beschloss, den frühen Abend, mit einem guten Buch auf einer der breiten Liegen auf der Terrasse mit Blick auf die uralten Olivenbäume zu verbringen.
Die Sonne stand schon sehr tief, auch das Summen der Bienen war verstummt und nur in der Ferne war das leise Geräusch eines Motors draußen am Wasser zu hören. Dann verstummte auch dies und man konnte nur mehr das Schlagen der Stöcke auf das Boot hören, mit dem die Fischer die Fische anlockten.
Der Duft von Yasmin war plötzlich da und erinnerte mich an längst vergessene Zärtlichkeiten, einen warmen Frauenkörper und leises Flüstern.
War ich nicht alleine? Bewegte sich da etwas zwischen den uralten dunklen Stämmen der Olivenbäume?
Als ich, ohne meinen Kopf zu bewegen, nach meinem Glas griff, berührte ich eine Hand, die das Glas ebenfalls umspannte.
“Ich hole ein neues Glas, dieses hier ist leer.“
Es war die Stimme eines jungen Mädchens, leicht und zart, mit jenem tiefen Unterton der mich jedes einzelne Haar an meinem Nacken spüren ließ.
Verena? Wie kam sie hier her?
Es war nicht Verena, sie war ja aus meinem Leben gegangen, diese große Leere hinterlassend.
Der Duft von Yasmin umschmeichelte mich neuerlich. Sie trat zwischen mich und der untergehenden Sonne, beugte sich über mich und reichte mir das Glas, außen beschlagen und mit einer Blume geschmückt.
“Wer bist du?“ Meine Frage war leise, meine Stimme ein wenig heiser.
“Warum willst du das wissen? Ist es nicht bedeutungslos?“
“Ja, eigentlich schon.“
Ich nahm das Glas und nippte davon. Meine Augen hatten sich inzwischen an das Wechselspiel von Licht und Schatten gewöhnt und ich konnte die schlanke biegsame Gestalt nun näher betrachten. Es war nicht Verena, konnte sie auch gar nicht sein. Und doch......
Diese traumhafte, unerwartete Erscheinung bot sich in einem langen weißen, vorne offenen Kimono dar, das sich im zarten Abendwind leicht bewegte und ihre Figur sanft umschmeichelte. Er war vorne offen, und ich konnte ihre Beine fast bis zu ihrer intimen Stelle sehen. Was mich ungeheuer erregte. Von meiner Position aus waren ihre Beine unendlich lang und schienen fast nie zu enden. Ein leichter Wind bewegte die beiden Vorderteile und es wurde kurz ein kleines dunkles Dreieck sichtbar. Die Sonne schien durch sie hindurch zu leuchten und Lichtblitze zu senden. Ihre langen schwarzen Haare fielen ihr über die Schultern und eine der Strähnen lag genau auf ihrer linken Brustspitze, die sich durch den dünnen Stoff hindurch deutlich abhob und sich mit jedem Atemzug bewegte. Es war unübersehbar, sie war nackt, nur eingehüllt in diesen weißen, dünnen Kimono, der mehr zeigte als verbarg.
Ich machte eine einladende Handbewegung, die ihr bedeuten sollte, sich zu setzen. Ich wollte den Anschein des hilflos aufschauenden Mannes beenden.
Sie trat seitwärts an mich heran und setzte sich neben mir auf die Liege, die breit genug für uns beide war.

Wegen des nun plötzlich wieder voll auf mich fallenden Sonnenlichtes musste ich die Augen schließen, da spürte ich ihre gespreizten Finger in meinem Haar langsam versinken. Ihre Fingerkuppen berührten meine Kopfhaut und tausend Sterne explodieren hinter meinen geschlossenen Augenlidern.
Ich beschloss, meine Augen nicht wieder zu öffnen. Offenbar hatte sie beschlossen, die Initiative zu ergreifen und ich ließ es geschehen. Hatte man mir nicht das Paradies versprochen? Vielleicht war es doch Verena?
Unmittelbar spürte ich nun ihren Mund über meine Haut nach meinen Lippen suchend über meine Wangen streifen. Ich vermeinte zitternden Lippen zu spüren, wie sie sich auf die meinen senkten und es entstand ein ungeheures Spannungsfeld.
Was war das nur, war es ein Traum oder Wirklichkeit? Oder geträumte Wirklichkeit?
Ihr Körper war nun völlig entspannt, leicht über mich gebeugt, ihre nach unten gerichteten Brustspitzen zitternden leicht unter dem dünnen Stoff, berührten meinen Brustkorb und Wellen von sinnlichen Gefühlen durchdrangen mich. Durch den sich nach unten bauschenden Kimono, konnte ich ihre beiden festen, vollen Brüste sehen. Ihre dunklen Brustspitzen wurden voll durchblutet und waren daher sicher sehr empfindlich.
So war es zumindest bei Verena. Meine Gedanken schweiften ab. Wenn sie über mich gebeugt war, kniend neben mir, ihre Brüste nach unten zeigten und ich die Spitzen leicht zwischen meinen Lippen rieb, dann begann sie zu zittern, zu stöhnen und konnte in dieser Stellung nie lange innehalten.
Wie war sie doch leicht erregbar, unglaublich intensiv in ihrer Hingabe.
Aber, das war Vergangenheit und ich wollte es eigentlich vergessen.
Unbändiges Verlangen erfasste mich und ließ mich vibrieren, ich verschmolz zu einer Sinfonie aufgepeitschter Sinne.
Nun schienen unzählige Hände, weiche Lippen, urplötzlich an meinem Körper entlang zu gleiten, sein Vibrieren noch zu verstärken und an besonders empfindlichen und bereits erregten Stellen einen Sturm von Empfindungen auszulösen.
Ihr Mund flüsterte mir längst vergessene Worte der Liebe ins Ohr und trug mich mit intensiven Liebkosungen ganz hoch hinauf bis zum Ursprung eines tosenden Wasserfalles.
Ich griff nach ihr, spürte ihre Erregung und tastete an ihrem Körper entlang. Ich nahm wieder den Geruch von Yasmin, Geschmack nach Salz und Begierde in mich auf und liebkoste und umschmeichelte sie nun meinerseits so lange, bis wir beide gemeinsam den letzten ultimativen Höhepunkt unserer Sinne und Lust sich aufbäumen fühlten und als tosender Wasserfall in die Tiefe stürzten, aufgelöst in einzelne Tropfen eines gewaltigen Ganzen.
Die neuerliche Vereinigung nach dieser totalen Auflösung und des sich Fallenlassens geschah, als wir dann am Fuße dieses ungeheuren Gebirges zu Tode stürzten und uns gleichzeitig wieder vereinten und als aufgewühlter, aber geschlossener Fluss, mitsammen unlöslich verbunden, in unserem Flussbett weiter flossen, uns aneinander schmiegten und uns als kleine weiße Schaumkronen flüsternd verloren.
Inzwischen war die Sonne vollends in das Meer getaucht und samtene Dunkelheit umfing uns.
Es geschah unbemerkt durch uns, wir tauchten ein in diese dunkelblaue Nacht, ließen uns tragen von unseren Empfindungen.
Plötzlich löste sie sich schwerelos aus meinen Armen und verschwand in dieser Dunkelheit, ohne ein Wort zu sagen, als wäre sie nie da gewesen.
Ich blieb noch eine Weile liegen und horchte in meinen aufgewühlten, völlig entspannten Körper hinein und eine unglaubliche Sehnsucht nahm Besitz von mir. Es wurde mir plötzlich bewußt, dass man sich bereits im Augenblick der Trennung nach neuerlichem Zusammensein sehnen kann.
War es nun Wirklichkeit oder Traum?
Es konnte kein Traum gewesen sein, der Geruch von Yasmin und ihr ganz persönlicher Geruch lag noch immer über allem.
Die morgendliche Sonne zauberte Sonnenkringel auf meine Decke und das leise Geräusch der Wellen drang zu mir.
Warum war ich so ruhig, so unglaublich entspannt und ......?
Den ganzen Tag über war ich aufmerksam und achtete auf jedes Geräusch. Wieder gab es frische Blumen, frisches Obst und einen kleinen Imbiss im Kühlschrank.
Ich hatte auch endlich Gelegenheit meinen Hausgeist zu sehen. Es war eine kleine rundliche Frau, mit einem Knoten im Genick und zwei Einkaufstüten, die sie in meinem Kühlschrank verstaute.
Sie sang und summte den ganzen Vormittag und verteilte wieder Blumen in den Vasen. Meine Fragen nach der Frau in Weiß konnte sie auch nicht beantworten, doch schien es mir, als würde sie mir mit dem linken Auge zu zwinkern.
Ich hielt daher weiterhin Ausschau nach der Frau in Weiß von gestern Abend. Ich streifte sogar durch die nähere Umgebung, entdeckte mehrere Bungalows in einiger Entfernung, konnte jedoch nirgends meine Yasmin Blüte entdecken.
Gab es das Paradies nur abends, oder war es das schon gewesen? Kam meine Yasmin Blüte nie wieder?
Mein Hausgeist hatte inzwischen Handtücher und auch Seife für zwei Personen ins Badezimmer gelegt, sowie eine neue Flasche mit Badeöl.
Ich versuchte meine Gedanken anderen dingen zuzuwenden, hörte Musik und versuchte alleine Schach zu spielen. Doch es waren gar nicht meine Gedanken, die mich quälten, es war mein Körper, der in dauernder Erregung war.
Als sich die Sonne wieder langsam anschickte ins Meer zu versinken, zog es mich in den Schatten des alten Olivenbaumes auf meine Liege.
Die Sonne stand nun schon sehr tief und das ungelesene Buch entglitt soeben meiner Hand, als er wieder da war, dieser unverwechselbare Duft nach blühendem Yasmin und der Duft nach Begehrlichkeit.
Sie löste sich aus dem Schatten der Bäume hinter mir und blieb dann stehen.
Ich drehte den Kopf, um sie mit meinen Augen zu suchen, da legte sie eine Hand auf meine Augen und mit dem Zeigefinger der anderen Hand verschloss sie meinen Mund.
Ich hob meinen linken Arm und griff nach dem biegsamen Körper über mir. Ich spürte ihr Zittern, sie war sofort wieder Gefangene meiner Gefühle. Langsam kam sie aus dem Schatten des Baumes nach vor und setzte sich neben mich. Ihr langes schwarzes Haar fiel über ihre Schultern und berührte im Gegensatz zu gestern, beide Brustspitzen und ich stellte mir sofort vor, dass ich es war, der sie berührte. Mit einer Hand zog ich sie zu mir und mit der anderen suchte ich ihre festen Brüste. Mein Mund fand seinen Weg wie von selbst und ihre zitternden Brustspitzen wurden von meiner Zunge umkreist. Sie warf ein wenig den Kopf zurück und ich hörte, wie hörbar der Atem zwischen ihren geöffneten Lippen entwich.
Im gleichen Rhythmus meiner nun einsetzenden zärtlichen Bewegungen spürte ich ihre Hände von meinem Brustkorb abwärts gleiten und mein Blut begann langsam zu glühender Lava zu werden.
Mit unglaublichem Einfühlungsvermögen lotete sie die Grenzen meiner Empfindungen aus, trieb mich in mehreren Anläufen immer wieder an den Rande des Ertragbaren, um mir dann Augenblicke des Abflauens abzutrotzen und mich neuerlich so zu erregen, dass ich mein Verlangen hinaus schrie, bis ich heiser wurde.
An diesem Abend glaubten wir in einem dunkelblauen Zelt zu liegen, abgeschirmt von der Außenwelt, nur die Sterne über uns blinkend im Takt unseres Herzschlages. Die knisternde Seide ihres Kleides erzeugte funkelnde Lichtbögen von elektrischer Spannung.
Unsere Gefühle trugen uns gegenseitig empor zu Höhen, die unerreichbar schienen. Es war eine unendliche Ansammlung von hell blinkenden Sternen, der Milchstraße gleich.
Ich nannte sie Verena, sie nahm mich namenlos, wie ich war. An all den folgenden Abenden, war ihre Haut kühl und weich, wurde jedoch dann im Laufe des Abends, nahtlos übergehend wie die Dunkelheit, heiß und wie elektrisch geladen. Nach unzähligen Höhepunkten, Ruhephasen, leisen Seufzen und Flüstern, verschwand sie wieder von einem Moment zum anderen.
Sie hinterließ aber immer diesen betörenden Duft nach blühendem Yasmin.
Es waren zwei wundervolle Wochen, mit ungeduldig verbrachten Tagen, erfüllten Nächten und tiefen Gefühlen.
In der Nacht vor meiner Abreise jedoch wartete ich vergebens. Sie kam nicht mehr.
Ich musste eingeschlafen sein, die blutrot aus dem Meer steigende Morgensonne weckte mich. Ich flüsterte leise den ihr von mir verliehenen Namen. VERENA
Ich beschloss, sofort nach meiner Rückkehr alles daran zu setzen, Verena in meiner Welt da draußen wieder zu finden. Oder sollte ich den Rest meines Lebens in dieser Bucht verbringen und hier auf sie warten?
Auf dem kleinen Servierwagen neben mir lagen einige Yasmin Blüten.

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Christl von der Post, Satire



Christl von der Post, oder ein Automat?
von Joana Angelides

eine satirische Betrachtung

Welches Interesse hat manches Unternehmen am Konsument noch, außer dass man auf sein Geld aus ist?
Um dieses Verlangen effizienter befriedigen zu können, wurden Automaten erfunden.  Sie bekommen kein Gehalt, gehen nie auf Urlaub, sind nie krank, vielleicht einmal defekt. Da kann man sie dann auch austauschen und entsorgen, ohne dass die Gewerkschaft etwas dagegen machen kann.

Ein kalter Blechkasten meist in Gelb oder Blau, hängt einfach stumm an der Wand, oder ist bei den Banken eingebaut.  Er grüßt nicht, lächelt nicht und sagt niemals „Danke“, ist aber Tag und Nacht funktionsfähig. Was man von den Dienstleistern im Allgemeinen nicht erwarten kann.

Um ihn jedoch einmal auf sich aufmerksam zu machen, muss man irgendwo mit ausgestrecktem Finger darauf drücken. Das konnte man früher, z.B. bei der Christl von der Post nicht, auch wenn einem danach war. Das ist schon ein gewisser Vorteil.

Da er das direkt erwartet, gibt’s auch keine Ohrfeigen dafür.
Nur, die innere Befriedigung beim Drücken ist nicht die Gleiche wie es bei der Christl von der Post wäre, das ist wiederum der Nachteil.

Oder hat schon irgendjemand einen Automaten dabei seufzen gehört?
Erhebt sich die Frage, sind Automaten frigide?

Irgendwie zögern wir oft, unseren Brief in diesen breit grinsenden Schlitz des Postkastens zu werfen. Bleibt uns aber nichts Anderes über. Aber Achtung, vorher am Automat die richtige Briefmarke lösen und natürlich selbst ablecken!

Briefmarken gibt es ja nur mehr auf den Postämtern und auch, wenn man gerne am Schalter die Briefmarke kaufen und den Brief dort auch gleich aufgeben würde, gibt es diese, oh Schreck, nur mehr auf Verlangen, oder oft gar keine mehr. Ein weißer, häßlicher Streifen kommt aus dem Kassenautomat, der wird einfach auf den Brief geklebt.
Wo sind sie geblieben, die schönen, kunstvollen Marken? Arme Sammler!
Aber vielleicht gibt es irgendwann einmal unterschiedliche, kunstvolle Poststempel auf diesen Streifen aus dem Kassenautomat. 
Preisunterschiede gibt es ja keine, diese unpersönlichen Preiszettel sind genau so teuer, wie die wunderschönen Marken von früher. Die Post will ja schließlich verdienen und nicht Freude machen. Kennen Sie sich aus?

Vielleicht gibt es eines Tages auch keine Briefträger mehr, wo doch die Rechnungen und Briefen schon per Mail kommen und von uns selber ausgedruckt werden müssen; auch der Brief von Tante Mitzi, die sich auf jeden Fall einen Computer kaufen muss, wenn sie Briefe an die Rosi schreiben will. Weil es in ihrem Dorf kein Postkästchen mehr gibt.

Automaten in den Verkehrsbetrieben und bei der Bahn sind ja schon lange Gang und Gebe. Und auch Menschen die oft ratlos davorstehen und immer wieder von vorne starten.

Sollte man Sehschwierigkeiten haben, muss man, um vorher die Anweisungen auf den Automaten lesen zu können, eine Brille aufsetzen. Diese kann sich natürlich bei kaltem Wetter auch beschlagen, also empfiehlt es sich immer Papiertaschentücher oder Brillenputztuch bereit zu haben.
Außerdem ist darauf zu achten, dass man Geldscheine immer mit der richtigen Seite nach oben einführt, sonst leuchtet irgendein Lämpchen rot auf, oder der Apparat spuckt den Schein gleich wieder aus.
Also, alles wieder von vorne. Auch wenn inzwischen schon der dritte Zug in unsere Richtung abgefahren ist.

Man darf aber bei einigen Fehlversuchen keinesfalls wütend auf den Automaten schlagen oder ihn treten, denn es könnte sein, dass dann gar nichts mehr geht. Was macht man nun, wohnhaft in einem kleinen Ort, wenn man in die nahe Stadt fahren will und der Automat, aus welchem Grund auch immer, defekt ist?
An der geschlossenen Kasse im Foyer des kleinen Bahnhofes lehnt eine Tafel: „Außer Betrieb, benutzen Sie unseren Automaten“

Also, wieder zurück zum Automat. Es empfiehlt sich nun, die gesamte Aufschrift genau zu lesen.
Was ist Strecke 1 und Strecke 2?
Was heißt: Strecke Regional, oder VOR?
Welche Karte muss ich wählen, um den für mich günstigsten Tarif zu nehmen?
Oder soll man doch lieber wieder nach Hause gehen?

Da man ja den direkten menschlichen Kontakt mit dem Kunden abgeschafft hat, denkt der Schaffner im Zug gar nicht daran, so wie es früher möglich war, uns eine Fahrkarte zu verkaufen, es fällt nicht mehr in sein Revier! Da kann man mit erhobenen Händen vor ihm knien und betteln, er steigt über den Kunden einfach drüber und dann kassiert er eine Strafe!  Eine Strafe zuzüglich Bahnkarte. DAS darf er jetzt schon!

Es soll ja schon Pläne geben, die Kassierer an den Kassen des Supermarktes zu streichen. Jedes Wagerl hat dann einen Scanner und der Kunde muss die Preise selbst einscannen. Bezahlen kann man dann an der Kasse nur mehr mit der Kreditkarte, denn Wechselgeld gibt’s keines.

Bald werden wir keinerlei Kontakt mehr zu irgendwelchen Menschen haben. Alles kommt elektronisch ins Haus, Zahlungen werden im Internet erledigt. Telebanking ist das Zauberwort.

Irgendwann werden wir aus dem Fenster schauen, nur leere Straßen sehen, Autos die keine Fahrer mehr brauchen, Straßenbahnen und U-Bahnen die völlig automatisch funktionieren.

Dann werden wir uns auch einen kleinen japanischen Blechhund kaufen, den wir „Robbi“ nennen. Er hat viele Vorteile, er frisst nicht und Stoffwechsel hat er daher auch nicht, Gassigehen erübrigt sich!

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Der Panther, Satire


Der Panther

von Joana Angelides

Endlich waren die Fensterputzer da. Die Außenfassade, ganz aus Glas, konnte die Sonnenstrahlen schon gar nicht mehr widerspiegeln. Was einen ja nicht stört, wenn man drinnen sitzt. Aber das Image der Firma soll darunter leiden. Naja, schaut ja sowieso keiner mehr die hohe Fassade  hinauf, eilen  alle nur geschäftig vorbei. Aber Ordnung muss sein.
Sie sitzt konzentriert vor dem Computer und studiert die aufgerufene Statistik.
Was ist das?
Vor dem geschlossenen Fenster bewegt sich ein schwarzer Panther. Es ist der Fensterputzer. Durch das dünne T-Shirt sichtbar, bewegen sich seine Muskeln mit kraftvollem Zucken, seine langen Arme holen nach rechts oben aus, der Oberkörper streckt sich und es scheint, der Panther  ist mit der Scheibe verhaftet und bewegt sich mühelos auf dieser entlang. Mit weit ausholenden, kraftvollen Bewegung führt er den Schieber über das Glas und zieht ihn  wieder zurück. Durch das nasse T-Shirt zeichnen sich seine Muskeln ab.  Rein anatomisch betrachtet, makellos!
Sie hält inne und  schaut ihm fasziniert zu.  Natürlich nur aus reinem Interesse daran, wie es möglich ist, dass ein Mann so verhaftet sein kann mit einer  Glasscheibe. Seine Muskel  entspannen sich und er bückt sich, scheinbar um den Fensterschieber  abzuwischen. Nur aus reinem Interesse natürlich, ob der Jeans-Stoff   die entstehende Spannung  auf der Rückseite  auch aushält, richtete sie sich etwas auf  um besser sehen zu können und dummer Weise warf sie die auf der Tischkante stehende Tasse Kaffe zu Boden.
Das Klirren holte sie in die Wirklichkeit zurück.
Ist ja lächerlich, warum sollte sie sich dafür interessieren, wie ein Fensterputzer arbeitet? Aber man könnte ja Bewegungsstudien machen, außerdem sieht es ja keiner.
Sie nähert sich langsam der Scheibe und steht nun genau vor ihm. Sie kann ihn sehen, er kann durch die getönten Spiegelgläser  jedoch nicht herein blicken.
Ist schon faszinierend, so nahe an einem Raubtier zu stehen, ohne dass es das  merkt.
Nun wendet er sich der anderen Seite der Scheibe zu und dehnt und streckt sich nun nach links oben. Das T-Shirt  ist etwas zu kurz, wie alle diese billigen Dinger und rutscht aus dem Hosenbund heraus. Sie macht einen Schritt zurück. Man will ja schließlich nicht indiskret sein. Der Gürtel der Hose sitzt sehr locker und der Nabel wird unter dem Rand des T-Shirts sichtbar, um dann gleich wieder, aufgrund der Gegenbewegung des muskulösen Oberkörpers, von diesem T-Shirt verdeckt zu werden. Hat scheinbar keinen Slip an, dieser Panther da vor der Scheibe. Aber ist ja schließlich nicht von so großem Interesse. Aber, hat er nun  oder hat er nicht? Obwohl.......... naja.
Es wurde inzwischen zwölf Uhr. Fast gleichzeitig schauen sie beide, die Sekretärin und der Panther,  auf die Uhr auf ihren Handgelenken. Er dürfte sich für eine Pause entschlossen haben und beginnt sich abzuseilen. Dieser aufreizende, geschmeidige Körper bewegt sich nach unten bis nur mehr sein Kopf zu sehen ist und dieser auch gleich verschwunden sein wird.

Hastig beendet die Sekretärin ihre Sitzung vor dem Bildschirm, schnappt ihre Handtasche und beeilt sich um  zum Lift zu kommen. Heute wird sie nicht erst um dreizehn Uhr essen gehen. Man muss ja nicht immer das Selbe tun! Nicht etwa, um gleichzeitig mit dem Panther im Speisesaal zu sein, sondern um noch vorher bei der Poststelle vorbeizuschauen, natürlich nur, wenn es sich ausgeht.
Sie betritt den Speisesaal und unwillkürlich gleiten ihre Augen über die verschiedenen Tische, wo sollte sie sich nur hinsetzen? Ah; dort ist noch ein Platz frei. Wie zufällig am Tisch des Panthers! Sie nennt ihn nur mehr Panther, schließlich kennt sie ja seinen Namen nicht! Noch nicht! Sie steuert mit ihrem Tablett auf den Tisch zu, wird jedoch von einem jungen Mann sanft auf die Seite geschoben.
Der junge Mann setzt sich neben "ihren" Panther und wird erfreut und erstaunlicher Weise  sehr vertraut begrüßt. Sie berühren sich mit den Fingerspitzen und lächeln sich zu. Sehr seltsam, wie sie sich ansehen und wie sich ihre Augen ineinander versenken.
Irgendwie irritiert dreht sie sich um, und hört gerade noch, dass  sich die Beiden für abends im „Guy“ verabreden. Ist das nicht...?
Also, die Fensterputzer sind auch nicht mehr das, was sie sein sollten. Außerdem hat sie sich „das“ gleich gedacht!
Sie sucht sich einen  Platz an einem anderen Tisch und setzt sich mit dem Rücken zu den Beiden nieder und verzehrt völlig lustlos ihren Imbiss.

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