Sonntag, 24. März 2019

Im Lunapark, Märchen


Im Luna Park

von Joana Angelides

Hexe Samantha, Tante Monika und der Märchenwald, Teil 2

Lisa und Klaus saßen vor dem Haus und spielten mit Snief, dem kleinen Hund von Onkel Eduard.
Dieser ist heute ganz früh schon ins Dorf gegangen, weil er beim Aufstellen des Mini-Autodroms im Luna-Park mithelfen muss.  Der Luna-Park wurde vor ein paar Jahren neu gegründet und bisher wurde jedes Jahr eine neue Attraktion dazugebaut.
In diesem Jahr ist es das Mini-Autodrom. Da kann man in kleinen Autos mit Benzin-Motor ganz schnelle Kurven fahren, ohne dass etwas passierte. Es sind auch immer einige Männer dabei, die alles überwachen. Da konnte Snief nicht mitkommen, weil er immer überall dran und sehr neugierig war. Onkel Eduard hatte Angst, er würde sich verletzen.


Tante Monika war im Garten mit den Rosen beschäftigt. Sie hatte einen großen, breitkrempigen Hut auf, eine weiße Schürze mit großen Taschen um und eine Gartenschere in der Hand. Zu ihren Füßen stand ein offener Korb, in dem sich schon viele Rosen angesammelt haben.

Lisa schaute manches Mal zu Tante Monika hinüber und hatte den Eindruck, dass sie mit den Blumen sprach, oder gerade einen Schmetterling begrüßte. Sie musste lächeln. Bei Tante Monika war man immer auf so etwas gefasst!
Lisa und Klaus freuten sich schon auf heute Abend. Tante Monika hatte ihnen versprochen, sie in den Luna-Park zu führen und sie hatten die Erlaubnis, mit dem Ringelspiel zu fahren, dort auf den großen, bunt bemalten Holz-Pferden zu sitzen oder, wie Klaus es wollte auch mit dem Hubschrauber zu fahren. Dann gab es auch noch eine große Schaukel und kleine Boote, die auf einem künstlich angelegten Bach schaukelten.
Es gab auch eine große Rutsche, da musste man rückwärts hinaufsteigen, dann nahm man auf einem kleinen Teppich Platz und konnte in tollen Serpentinen hinunterrutschen.

„So, Kinder, ich glaube jetzt kommt Onkel Eduard gleich, wir werden den Tisch decken und zu Mittag essen.“ Tante Monika nahm den Korb mit den frisch geschnittenen Rosen auf und trug ihn in das Haus hinein. Klaus und Lisa folgten ihr und hinterdrein kam auch Snief, schweifwedelnd, weil er annahm, dass auch er etwas zu fressen bekommen würde.

Kaum waren sie mit dem Decken des Tisches fertig, kam auch wirklich Onkel Eduard zur Türe herein. Er war vorher beim Brunnen vor dem Haus gewesen und wusch sich, denn er war über und über mit Staub und Schmutz bedeckt. Sie hatten die Bretter für das Autodrom verlegt und auch die Schutzgeländer festgeschraubt, aber nun war alles fertig. Er erzählte den Kindern beim Mittagessen lustige Geschichten vom Luna-Park und auch, wie sehr er sich geplagt hatte, um das Autodrom aufzustellen.

„Oh, ich hätte es fast vergessen!“ rief er plötzlich aus. “Eines der Pferde vom Ringelspiel ist verschwunden. Gestern Abend war es noch da und über Nacht ist es verschwunden. Es ist das schwarze, mit dem schönen Saumzeug, der Araberhengst mit den Flügeln und den großen Augen!“
„Ja?“ Tante Monika schaute ganz erstaunt. „Aber das ist ja ein Geschenk des Scheich Omars, anlässlich seines letzten Besuches!“
„Ja, genau dieses Pferd fehlt nun“, bestätigte Onkel Eduard.
„Und was sagt denn Herr Benjamin, der Besitzer des Ringelspieles?“
„Der ist ganz verzweifelt, denn da wo das Pferd angebracht war, klafft nun ein großes Loch“.

„Also Kinder, wir werden nicht bis zum Abend warten, wir werden gleich zum Luna-Park gehen. Wir werden Jonathan, die sprechende Puppe vom Bauchredner fragen. Dieser Jonathan weiß immer alles, oder zumindest sehr viel“. Schränkte da Tante Monika ein.

„Au ja“, jubelten die Kinder. Sie freuten sich schon auf den Luna-Park und ihnen war jeder Grund recht, um recht bald hin zu kommen.

Sie fuhren dann auch alle gemeinsam hin. Es empfing sie munteres Treiben. Es waren viele Kinder da mit ihren Eltern. Ein paar bunte Luftballons entkamen und flogen schwankend den Himmel hinauf. Man hörte Kinderweinen und Kinderlachen, auch ein paar Trompetenstöße waren zu hören. Dazwischen das Klingeln aus verschiedenen Spielzelten und das Dröhnen des Autodroms. Bei einem Zelt standen einige Leute und versuchten mit Gewehren kleine Enten, die auf einer Schnur befestigt waren und ganz langsam vorbeigezogen wurden, zu treffen. Es gab immer wieder einen kleinen Knall und ein paar Entchen fielen um.

Lisa und Klaus waren erstaunt, dass es so laut war und auch, dass so viele Leute da waren.
Tante Monika ging zielstrebig auf ein Zelt zu, dessen Eingang durch eine Zeltplane verschlossen war.
„Kommt mit, hier ist Jonathan, die sprechende Puppe!“ Sagte sie und verschwand hinter der Plane im Dunkel des Zeltes.

Alle folgten ihr. Sie mussten sich erst an das Halbdunkel im Zeltinneren gewöhnen. Doch dann sahen sie sich um. Es war ein Wohnzelt, mit einer Liege im Hintergrund und rechts von ihnen eine große Holztruhe mit offenem Deckel. Darin befand sich, halb liegend, halbsitzend, den rechten Arm herausragend eine große Puppe. Sie hatte die großen Augen geschlossen und der Mund hing etwas herunter. Er war mit einem Scharnier versehen, um die Sprechbewegungen zu ermöglichen. Am Kopf hatte die Puppe eine karierte Mütze, sein Gewand war einem Smoking sehr ähnlich, nur ebenfalls kariert und er hatte eine große Schleife um den Hals. Sein Hemd war blütenweiß.

Tante Monika stellte ihren Korb, den sie immer bei sich trug auf die Erde und stupste die Puppe mit dem Schirm leicht an.
„Jonathan!“ rief sie leise.

Doch Jonathan rührte sich nicht.
Da nahm ihn Onkel Eduard aus der Truhe heraus und nahm in auf den Schoß.
„Jonathan!“ Tante Monika erhob ihre Stimme etwas. Und da öffnete die Puppe die Augen und schaute erstaunt in die Runde.

„Ja was ist denn los? Ist es denn schon Abend? Ich bin immer erst am Abend dran.“ Sagte Jonathan erstaunt. Seine großen Augen mit den langen Wimpern rollten hin und her und seine untere Mundlade klappte auf und zu.
„Nein, aber wir brauchen Dich, wir müssen Dich was fragen“.
„Oh, ich weiß aber gar nichts“.
„Naja, vielleicht doch. Das große schwarze Araberpferd, jenes das der Scheich Omar gespendet hat, ist über Nacht verschwunden! Weißt Du vielleicht wohin es gekommen sein könnte?“

Da richtete sich die Puppe auf und hob seine Hände.
„Oh, na dann hat sie es wahrgemacht!“
„Wer hat was wahrgemacht?!“ Tante Monika fuchtelte mit dem Schirm vor Jonathan herum.
„Da muss ich ein bisschen weiter ausholen. Also das ist so“. Er rutschte auf dem Schoß von Onkel Eduard hin und her, um es sich bequem zu machen und beugte sich eifrig nach vorne.
„In der Nacht, wenn alle Besucher den Luna-Park verlassen haben, dann werden alle Figuren, die aus Holz, die aus Stein und auch die aus Plastik, lebendig. Dann erst beginnt ihr wirkliches Leben. Sie treffen einander, verlassen den ihnen bestimmten Platz und erzählen sich vom vergangenen Tage. Da gibt es vorne beim großen Boot, das hin und herschaukelt eine große Meerjungfrau. Sie hält den ganzen Tag den Bug des Schiffes und schaukelt auf und ab. Gegenüber vom Schiff gab es bis vor einer Woche ein anderes Schiff mit der Figur des Poseidons, dem Gott der Meere. Die beiden liebten sich sehr und waren jede Nacht zusammen und erzählten sich und uns wunderbare Geschichten aus der Welt des Meeres, von versunkenen Schiffen, mit vielen Schätzen darauf und von versunkenen Inseln und vom sagenhaften Atlantis.  Nun hat der Besitzer dieser beiden Schiffe das Schiff mit Poseidon an einen anderen Luna-Park verkauft. Die Meerjungfrau war ganz verzweifelt. Sie hat immer wieder geweint und hat versucht, jemand zu finden, der mit ihr weggeht um zu Poseidon zu gelangen. Es hat sich aber niemand getraut, weil niemand genau weiß, was geschieht, wenn der Tag heraufsteigt und er nicht auf seinem Platz ist. Scheinbar aber hat sich das fliegende Pferd vom Ringelspiel nun ihrer erbarmt!“ Und wieder rollte Jonathan mit den Augen.

„Ja, aber wohin sind denn die Beiden? Weißt Du, an welchen Luna-Park das andere Schiff verkauft wurde?“
„Nein, ich habe keine Ahnung!“ Er hob die Schultern, um seine Aussage zu bekräftigen.

„Danke Dir, Jonathan, wir werden das erfragen“. Sagte Tante Monika. „Ruhe Dich nun noch ein bisschen aus, damit Du am Abend nicht müde bist.“
Onkel Eduard legte Jonathan wieder in die Truhe zurück und sie verließen das Zelt. Inzwischen hatte anscheinend auch der Besitzer des großen Bootes das Verschwinden seiner Figur bemerkt, denn es gab eine Menschentraube davor und man hörte das große Jammern des Mannes.

Tante Monika machte sich einen Weg durch die Menge frei und Klaus, Lisa und Onkel Eduard gingen ganz eng hinter ihr ebenfalls durch. Es war auch Polizei da und einige Journalisten, die das Boot fotografierten.

„Ich bin ruiniert!“ Rief der Mann mit erhobenen Händen. “Ich musste schon das andere Boot verkaufen, weil es nicht immer ausgelastet war und nun das!“

Als Tante Monika versuchte ihm die Geschichte, die sie von Jonathan gehört hatte, zu erzählen, ließ er sie gar nicht erst ausreden.
„So ein Unsinn, sie sind ja verrückt!“ Sagte er und wandte sich wieder der Polizei zu.

„Aber mich interessiert das sehr“. Sagte ein junger Mann und sah Tante Monika fragend an.
„Gestatten Sie, dass ich mich vorstellte. Ich heiße Emanuel und bin Journalist bei einer großen Zeitung und für die Kinderseite zuständig. Wenn ihre Geschichte wahr ist, werden wir die Meerjungfrau, das fliegende Pferd und Poseidon finden“.

Er nahm seinen Fotoapparat hoch und machte ein paar Foto von Tante Monika, Onkel Eduard, Snief und den Kindern.
„Ja, aber wir müssen warten, bis es Nacht wird. Wir müssen mit den anderen Figuren aus dem Ringelspiel sprechen. Die wissen vielleicht, wohin die beiden gegangen sind. Außerdem sollten wir den Besitzer des schwingenden Bootes fragen, an welchen Luna-Park er das andere Boot verkauft hat“.
„Das mache ich“. Sagte Emanuel und versuchte sich wieder durch die Menge nach vorne zu drängen.

Sie warteten am Rande der Menschenmenge ein wenig bis Emanuel wieder zurückkam.
„Ok, ich weiß es jetzt. Es ist der Luna-Park in der Hauptstadt. Das ist zwar weiter als ich gedacht habe, aber das macht nichts“.

„Gut. Wir treffen uns dann wieder um Mitternacht hier im Luna-Park. Es ist sehr nett von Ihnen, dass sie helfen wollen“.
„Ja, das will ich wirklich. Es ist ja eine unglaubliche Geschichte und meine Leser interessiert das sicher sehr“.

Sie trennten sich von dem jungen Mann und stiegen wieder in das kleine Auto von Tante Monika und sie fuhren nach Hause.

Kurz vor Mitternacht trafen sie sich wieder vor dem Luna-Park. Er war allerdings verschlossen und sie konnten nicht so ohne weiteres hinein.
Sie standen nun vor dem verschlossenen Tor, als Emanuel der Journalist einen leisen Pfiff von sich gab und der Nachtwächter des Parks erschien.
„Er ist mein Bruder, ich habe mit ihm heute Nachmittag telefoniert“, sagte er lächelnd.
Der Nachtwächter begrüßte sie alle mit einem freundlichen Lächeln und sperrte für sie das Tor kurz auf und hinter ihnen wieder zu.

„Es ist noch nicht Mitternacht, aber die Figuren werden gleich erwachen“. Sagte er.

„Sie wissen das?“ Fragte Tante Monika.
„Ja natürlich, ich bin ja jede Nacht da. Ich kenne sie alle, aber ich darf es nicht weitererzählen. Das habe ich versprochen“.
„Oh! Wir gehen jetzt zum Ringelspiel und warten ein wenig“. Sie mussten nicht lange warten, da schlug es Mitternacht vom nahen Kirchturm und plötzlich kam Leben in den Luna-Park.

Die Pferde und die großen Enten vom Ringelspiel hüpften herab, der große Feuerdrachen kam aus dem Tunnel der Geisterbahn heraus, die Märchenfiguren aus dem Märchenland liefen   herbei und auch Mickey-Mouse war da. Die Figuren, die das Dach der Halle mit den kleinen Autos hielten ließen das Dach los und versammelten sich in einer Ecke. Das Dach der Halle fiel aber trotzdem nicht herab, sie waren ja nur da, um die Stützen zu verdecken.
Der große Clown, der sonst immer in der Mitte des Luna-Parks steht und in jeder Hand eine Leuchtkugel hält, die er auf und ab bewegt, stand in der Mitte.

„Also habt ihr gehört, die Meerjungfrau und das fliegende Pferd sind heute Nacht doch weggeflogen um   Poseidon in der Hauptstadt zu suchen. Und wenn sie ihn finden, was werden sie machen? Sie können ja doch nicht dortbleiben! Wenn es Tag wird, werden sie wieder erstarren und was wird dann mit ihnen geschehen?“
Ein Raunen ging durch die Reihe.
„Tante Monika, sag doch was! Wir sollten den Figuren aus dem Luna-Park helfen“. Sagte Klaus und versuchte Tante Monika in die Mitte der Versammlung zu schieben.
Sie trat tatsächlich ein paar Schritte nach vor und hob den Schirm. Sofort waren alle ruhig.
„Also, ich werde versuchen, die Beiden zu finden. Dazu muss ich aber sehr schnell in die Hauptstadt kommen, sonst ist es schon heller Tag bis ich hinkomme. Wer kann mir da helfen?“

Da trat der große Feuerdrachen in die Mitte und sprach:
„Da ich der einzige bin, der Flügel hat, werde ich Dir helfen. Steigt ein und haltet euch fest. Wir werden aufsteigen und über den Wolken in die Hauptstadt fliegen und die Beiden suchen. Wir werden natürlich im Luna-Park anfangen“.

Tante Monika, Onkel Eduard mit Snief, die beiden Kinder und der Journalist kletterten zu dem Feuerdrachen hinauf, der hinter sich eine Gondel herzog. In dieser Gondel saßen normaler Weise die Besucher der Geisterbahn.

Unter lautem Klatschen der hier Gebliebenen stieg der Drachen in den Himmel auf und entschwand ihren Blicken.

Die Kinder rückten ganz eng zusammen und lehnten sich an Tante Monika und Onkel Eduard an. Der Journalist fotografierte beigeistert und mit rotem Gesicht von oben den Luna-Park und schüttelte immer nur den Kopf. Er konnte das Geschehen gar nicht fassen!!

Die Nacht war dunkel und die Wolken flogen an ihnen vorbei wie Wattebällchen. Sie waren sehr schnell unterwegs und der Feuerdrachen pfauchte und blies in regelmäßigen Abstanden immer wieder einen Feuerstoß aus.

„Da, da seht nur, da unter uns liegt schon die Hauptstadt!“ Rief Onkel Eduard und die Kinder beugten sich leicht nach vorne und schauten hinunter.
„Und da unten ist der Luna-Park!“ Sagte Tante Monika.
Der Feuerdrachen setzte zum Tiefflug an und sank immer tiefer und tiefer, bis er in der Mitte eines kleinen Platzes, direkt im Luna-Park der Hauptstadt landete.
Auch hier waren alle zum Leben erwacht und schauten erstaunt, als der Feuerdrachen landete.
„Ja, wo kommt ihr denn her?“ Fragte eine große Gestalt, die einen Chinesen darstellte. Es war die große Attraktion, er drehte sich immer im Kreise während der Luna-Park in Betrieb war.

„Wir kommen aus einem kleinen Dorf, nicht weit von hier und suchen das Boot mit Poseidon. Er wurde von dort hierher verkauft. Wir müssen mit Poseidon reden. Ist er hier?“

„Ja, aber er ist sehr sehr traurig. Er sitzt da hinten am großen Teich und starrt in das Wasser. Er hatte in dem anderen Luna-Park eine Freundin, von der er getrennt wurde. Nun hat ihn diese Freundin gestern besucht. Doch leider ist sie zu lange geblieben und als das Tageslicht kam, hatten sie und das schöne Pferdchen wieder ihre normale Gestalt aus Holz annehmen müssen und lagen hier herum. Der Direktor vom Luna-Park hat sie gefunden und nun in das Lager geräumt und es versperrt. Er überlegt, was er mit den schönen Figuren anfangen kann. Nun können die beiden nicht heraus, Poseidon kann nicht hinein. Schlimm, schlimm!“

„Ohje", Sagte Tante Monika. „Wie können wir denn da helfen?“

„Ihr könnt gar nichts machen“, sagte der Chinese. „Außerdem wird das Boot mit Poseidon morgen früh wieder weiterverkauft. Der Direktor des Luna-Parks ist mit dem Boot gar nicht zufrieden, es schaukelt nicht richtig, der Schwung fehlt. Ich glaube das liegt an Poseidon, er ist immer so traurig.“
Der Journalist Emanuel hatte sehr aufmerksam die Unterhaltung verfolgt und sich viele Notizen gemacht.
Der Feuerdrachen wurde nun aber schon sehr nervös.
„Wir müssen zurück, der Tag wird bald anbrechen“. Sagte er.
„Ja, du hast Recht. Aber wir kommen wieder, wir werden versuchen eine Lösung zu finden“. Versprach Tante Monika.

Sie kletterten wieder zu dem Feuerdrachen in die Gondel und es ging im Eiltempo zurück. Sie kamen gerade im richtigen Augenblick an, denn die ersten Strahlen der Sonne erreichten den Horizont. Alle Figuren verschwanden sofort an ihrem Platz und der Luna-Park sah wieder wie immer aus.

Am nächsten Tag stand dann die Sonne schon sehr hoch am Himmel, als die beiden aufwachten.
Sie hörten von unten aus der Küche die aufgeregten Stimmen von Onkel Eduard und Tante Monika, dazwischen das Bellen von Snief.

Lisa war als erste aus dem Bett geschlüpft und rannte, noch im Nachthemdchen die Treppe hinab.
„Was ist denn los?“
„Schau´, die ganze Geschichte steht in der Zeitung, mit Bildern vom Luna-Park“. Sie zeigte Monika die Zeitung.
„Oh, da sind ja auch wir drauf!“ Staunte Lisa.

„Ja, und stell dir vor, Emanuel hat angerufen und gesagt, dass sehr viele Menschen Geld gespendet haben, damit Herr Benjamin das Boot mit Poseidon wieder zurückkaufen kann. Und außerdem hat Herr Benjamin den Direktor vom Luna-Park in der Hauptstadt angerufen und ihn gebeten, die beiden Figuren aus dem Lager gleich mitzuschicken, da sie ihm gehören.“

„Oh, wie schön!“ Lisa klatschte die Hände.
Lisa hat die Geschichte in der Zeitung nun durchgelesen, stellte aber erstaunt fest:
„Aber alles hat der Journalist nicht so geschrieben, wie es wirklich war. Er hat nicht geschrieben, dass die Figuren nachts lebendig werden, dass die Meerjungfrau mit dem fliegenden Pferd Poseidon nachgefolgt ist, dass wir mit dem Feuerdrachen über die Wolken geflogen sind. Er hat nur geschrieben, dass das Boot leider verkauft wurde und die beiden Figuren, die zusammengehören, getrennt wurden.“ Lisa war richtig enttäuscht.

„Ach Lisa, das hätten ihm die Menschen doch nicht geglaubt und er hätte den Artikel vielleicht gar nicht veröffentlichen können“. Tante Monika schüttelte tadelnd den Kopf

„Ach ja, da hast Du Recht“. Musste Lisa zugeben.

Als sie dann eine Woche später noch einmal in den Luna-Park gingen, waren wieder beide Boote nebeneinander zu sehen. Die Meerjungfrau und Poseidon hatten einen glücklichen Gesichtsaudruck, schien es ihnen. Außerdem waren sehr viele Menschen gekommen, um die beiden Boote zu sehen und mit ihnen zu fahren und zu schaukeln.  In der Kassa saß ein sehr zufriedener Herr Benjamin.

Klaus und Lisa fuhren auch mit dem Ringelspiel und beide wollten auf dem schwarzen Araberhengst mit den Flügeln an der Seite fahren. Lisa schien es, als zwinkerte das Pferd der Meerjungfrau gegenüber dem Ringelspiel zu.

Als sie bei der Geisterbahn vorbei gingen, kam gerade der Feuerdrachen aus dem Tunnel und er schnaubte ein bisschen lauter als normal. Es erschien ihnen wie ein Gruß zwischen Freunden.
Zuletzt besuchten sie noch den Bauchredner mit seiner Puppe Jonathan. Die Puppe begrüßte sie gleich, als sie in das Zelt eintraten.
„Na, ihr Beiden, alles gefunden?“
Lisa und Klaus mussten lachen und winkten Jonathan zu. Der Bauchredner schaute ein wenig erstaunt, lächelte dann aber auch.


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