Mittwoch, 20. Mai 2020

Die Ratten sind unter uns, Satire


Die Ratten sind unter uns!
von Joana Angelides

Einer findet sie niedlich, der andere hat Angst vor ihnen.

In manchen Städten kommt auf jeden Einwohner eine. Wobei wir hier von PEST RATTUS sprechen, wie sie der Lateiner zu nennen pflegt, Mitbürger in den Kanälen jeder Stadt.

Die anderen, die unter uns leben, sind getarnt und leben sozusagen als verdeckte Agenten. Diesen begegnen wir täglich. Einmal von uns erkannt, können wir uns vor ihnen schützen, indem wir sie ignorieren, verachten oder uns vor ihnen in Acht nehmen.

Die gemeine Ratte, jene aus den Kanälen jedoch, bekommen wir sehr selten zu sehen. Ja, wir füttern sie sogar noch, indem wir unsere Abfälle die Toilette hinunterspülen, Essensreste in offenen Säcken der Müllabfuhr übergeben, oder achtlos alles aus dem Autofenster werfen.

Wir müssen uns gewärtig sein, wenn wir spät abends nach Hause kommen, dass wir von Dutzenden Augenpaaren aus allen Ecken und Randsteinen beobachtet werden.
Sie warten nur darauf, dass wir etwas Essbares wegwerfen oder verlieren. Vielleicht hat jeder von uns eine Ratte, die nur ihn beobachtet, die wie ein Haustier sich als zugehörig fühlt?

Wissen wir, ob nicht am Ausgang des Abflussrohres unseres Hauses eine Rattenfamile ihren Standort hat und jedesmal wenn etwas weggespült wird, die Kinder und die Oma mit dem Aussortieren des Abfalles beschäftigt sind?

Mit der Zeit nützt es gar nichts, Gifte auszulegen, die wurden längst vom Familienoberhaupt an alten und kranken Familienmitgliedern ausprobiert und werden daher bereits im Vorfeld aussortiert.
Sie haben dadurch ein natürliches Ausleseverfahren. Das zumindest haben die Ratten uns voraus.
Wir können nur hoffen, dass dieser Modus Vivendi nicht bis in die oberen Etagen der jeweiligen Krankenkassen-Hochburgen vorgedrungen ist. Sonst gäbe es bereits eine Lex „Aktive Rechnungsabgrenzung für den zukünftigen Berechnungszeitraum“. Wir sollten also nicht alles den Tieren nachmachen, alles hat seine Grenzen.

Wogegen das Totbeißen von schwachen Führern oder Familienoberhäupter im Falle von Versagens, oder Nichterfüllung von Bedürfnissen der kleinen Ratten (Leute) bei diesen Tierchen Gang und Gebe ist.
Das wäre natürlich etwas, das manche Menschen sich schon überlegt haben, ob das die menschliche Rasse nicht übernehmen könnte. Man denke nur an den Ausspruch:
„Die Revolution frisst ihre Kinder!“
Revolutionen können ja überall stattfinden und man könnte ja an Stelle der Revolutionäre.........
Jedenfalls würde das in manchen Ländern das Ernährungsproblem und das Beseitigen von Diktatoren sehr erleichtern.

Tiere sind schon sehr kluge Wesen!

Nun wurde von unserer Stadtregierung die Verantwortung für die in Grenzen zu haltende Publikation von Ratten in unserer Stadt den Hausbesitzern übertragen. Sie sollten sofort aktiv werden, sollten sich die Viecher zeigen. Sollten sie nicht gesehen werden, gibt es keine. Ist doch vollkommen logisch!

Wir können also nur hoffen, dass die Ratten keine Zeitungen lesen.





Mängelrüge, böse Satire


Mängelrüge

Mängelrüge ist ein Ausdruck aus der Geschäftswelt.  Wenn ich jetzt also bei einem Heiratsvermittlungsbüro eine „Ware“, sprich Mann beziehe, so steht mir doch auch eine Mängelrüge zu, oder? Sollte das nicht im Gesetz festgelegt sein, so muss man das schleunigst nachholen. Ich werde jedenfalls bei der nächsten Wahl nur jene Partei wählen, die das in ihrem Programm hat.
Obwohl der fesche ......, na wie heißt er denn nur? Den könnte ich auch wählen, wenn er das nicht im Programm hat.

Die Mängelrüge ist umgehend nach dem Feststellen eines Mangels oder eines Schadens per Einschreiben dem zuständigen Vertragspartner zuzustellen. So steht es im Gesetz. Was ist eigentlich „umgehend“?

Es gibt offene und verdeckte Mängel.

Also, der an mich gelieferte Mann hat für mich ganz klar einige verdeckte Mängel, die unmöglich sofort festgestellt werden konnten. Die offenen Mängel hoffte ich selbst beseitigen zu können.

Da ist einmal die Tatsache zu vermerken, dass er schnarcht. Es ist wohl offenkundig, dass dieser Mangel beim Kennen lernen ein „verdeckter Mangel“ war.

Außerdem wird er fast täglich (und der im Einsatz befindliche Körperteil) bereits nach dem dritten Koitus schlapp und müde. Er weigert sich jedoch beharrlich „Viagra“ einzunehmen.

Nach ca. 10 Tagen hat er einfach das Frühstück machen und servieren am Bett verweigert, mit dem Hinweis, ich sollte das auch einmal machen. Obwohl er es mir in der Zeit vor der Hochzeit bei jeder Gelegenheit versprochen hat.

Nachdem meine Mutter lediglich vier Tage bei uns zu Besuch war und ihn netter Weise immer wieder auf seine Unzulänglichkeiten im Umgang mit mir aufmerksam gemacht hat, hat er mit ihr nicht mehr gesprochen und außerdem von mir verlangt, sie solle wieder nach Hause fahren. Dabei hat sie es nur gut gemeint! Er kann sich scheinbar nicht in anderer Menschen Gedankenwelt versenken.

Außerdem weigert er sich, sich sonntags zu rasieren, lümmelt in seinem Trainingsanzug im Wohnzimmer herum, anstatt den Rasen zu mähen. Er meint das wäre am Sonntag verboten.

Beim Frühstück liest er immer den Sportteil der Zeitung. Das ist schwierig, da ich die Modeseite lese und wir dann immer in der Mitte des Frühstückstisches mit den Seiten zusammenstoßen.

Er besteht auch darauf, einmal wöchentlich mit seinen Trinkkumpanen, ohne mich, auf ein Bier zu gehen. Habe ich nicht erlaubt! Wenn man einmal ja sagt, wird das ja zur Gewohnheit! Bei mir und meinen Freundinnen ist, dass was Anderes. Wir treffen uns auch, trinken aber kein Bier.

Trotz meinen Ermahnungen überschreitet er beim Auto fahren immer die für mich erträglich Höchstgeschwindigkeit und öffnet das Fenster, ohne auf meine Frisur zu achten!

Er hört nie zu, wenn ich ihm von meiner Mutter, oder von meiner Freundin Eva erzähle.

Dass er raucht ist zwar ärgerlich, war jedoch ein offener Mangel, den ich sofort bei Übergabe bemerkt habe. Habe das aber nicht gleich reklamiert, da ich mir vorgenommen habe, alle Hebel in Bewegung setzen um diesen Mangel selbst beheben.

Ein weiterer offener Mangel ist, dass er übergewichtig ist. Trotz meines Bemühens diesen Mangel mit Hilfe von Diät-Plänen zu beheben, musste ich feststellen, dass er mittags auswärts isst und sich da an keinen Diät-Plan hält. Er meint, ich hätte ihn ja so geheiratet. Fadenscheinig!

Und nun ist der dritte, offenkundige, offene Mangel aufgetreten. Er ist seit vier Tagen nicht nach Hause gekommen und hat alle seine Anzüge in die Reinigung gegeben! Das ist doch ungewöhnlich, oder?

Ich werde heute sofort mittels eingeschriebenen Briefs an das Heiratsinstitut meine Mängelrüge wegschicken.

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