Sonntag, 18. April 2021

Polyamorie, Teil 2, Erotik


 

DAS FRÜHSTÜCK


 

Amelie, die Neue in der Runde empfand sich wie in einem Traum. Anne-Marie hatte sie ja auf die Vorgänge im Chalet vorbereitet und sie sehr neugierig gemacht. Doch sie hatte nicht erwartet, dass es so zwanglos und wie selbstverständlich ablaufen würde. Die erste Nacht, gemeinsam mit Paul und Anne-Marie war überwältigend für sie. Es war das erste Mal, dass sie sich einen Mann mit einer zweiten Frau geteilt hatte und sich nachträglich gewundert, dass es so befriedigend und erfüllend war. Sie konnte sich total fallen lassen. Es war da gestern ein besonderes Kribbeln in ihr, als sie sich mit den Brustspitzen von Anne-Marie beschäftigte. Anne-Maries Reaktionen auf ihre Zärtlichkeiten waren erotisierend für sie und sie genoss deren Stöhnen und Seufzen. Die Wildheit von Paul, als er sich in Anne-Marie ergoss war für sie total überraschend.

 

Sie fand in ihrem Zimmer zwei weite Tuniken, mit Blumenmotiven bedruckt, die seitlich einen Schlitz hatten. Sie zog eine über. Unterwäsche war verpönt, das war alles, was sie tragen durften, wie Anne-Marie gefordert hatte.

 

Beide Flügel des Frühstückzimmers waren ebenso weit geöffnet wie die beiden Fenster mit den leicht sich bewegenden dünnen Vorhängen. Ein Blumenständer mit einem riesigen Strauß aus weißem Flieder stand vor einem der Fenster und verströmte einen betörenden Duft.

 

Am Buffet standen schon Anne-Marie und Clemens, beide ebenfalls in leichten, wallenden, dünnen, bodenlangen Gewändern. Clemens strich gerade mit einer Hand am Hals von Anne-Marie entlang und küsste sie dabei sinnlich. Durch den dünnen Stoff sah man, dass er und auch Anne-Marie erregt waren. Man sah das dunkle Delta zwischen ihren Beinen und ihre aufgerichteten Brustspitzen drückten sich durch den Stoff. Dass die Mädchen während ihres Aufenthaltes keine Unterwäsche tragen durften, zeigte sich eben deutlich.

 

Sie ließen sich nicht stören, begrüßten aber Amelie mit einem Lächeln und setzten sich dann mit ihren voll belegten Tellern an den großen runden Tisch.  Clemens schenkte Anne-Marie eine Tasse Tee ein und fütterte sie anschließend mit kleinen Stückchen von dem Kuchen. Dann glitt seine Hand langsam am Stoff entlang zu den Brustspitzen hinab und er strich langsam darüber. Sie warf den Kopf zurück und lächelte sinnlich und gurrend. Sie genossen es sichtlich.

 

Amelie hatte sich ebenfalls ihren Tellern gefüllt und wollte sich geradesetzen, als Paul den Raum betrat. Er stellte sich hinter sie und seine beiden Hände griffen unter ihren Armen durch nach vorne und berührten ihre Brüste. Sie spürte seinen warmen Atem im Genick und sein hartes Schwert an ihrem Po.

 

„Na, Amelie, gut geschlafen? Ich will Dir nur sagen, dass Du einfach wunderbar zu uns passt!“, flüsterte er ihr ins Ohr. Sie errötete leicht.

 

Sie setzten sich neben die beiden anderen und kosteten alle dargebotenen Delikatessen mit spitzen Fingern und Zungen.

 

Wie ein Wirbelwind kam nun Francoise herein. Ihre blonde Mähne reichte fast bis zur Taille, ihre Tunika bauschte sich um sie herum und der seitliche Schlitz ließ ihre langen Beine sehen. Sie war barfüßig. Clemens wandte sich nun von Anne-Marie ab und ging ihr entgegen. Er küsste auch sie intensiv, seine Zunge glitt über ihre Lippen und eine seiner Hände schlüpfte durch den Schlitz unter die Tunika und umfasste eine ihrer Po-Backen und krallte sich in das feste Fleisch. Er war zweifelsfrei der wildere und triebhaftere von allen Anwesenden.

 

Als sie dann endlich alle am Tisch saßen, gingen die Zärtlichkeiten weiter, sie konnten alle ihre Hände und Finger nicht voneinander lassen. Die Erste, die einen Orgasmus hatte, war Francoise. Sie krallte sich am Tischtuch fest und hätte es fast heruntergerissen. Sie hatte den Stuhl etwas zurückgeschoben und eines ihrer endlos langen Beine auf dem Stuhl daneben aufgestützt um so den gierigen Fingern von Clemens einen barrierefreien Zugang zu gewähren. Ihre Zehen krümmten und streckten sich dabei in Ekstase. Ihr Orgasmus dauerte endlos, wie den anderen schien und erregte sie Alle zusehend noch mehr.

 

Paul fütterte nun Anne-Marie dabei gleichzeitig mit Erdbeeren und strich unter der Tunika langsam über Venushügel und Bäuchlein seiner momentanen Tischnachbarin. während seine Augen gebannt zu Francoise hinüber sahen

 

Inzwischen war auch Denis gekommen und als er die aufgelöste und in Ekstase befindliche Francoise sah, kam er sofort näher und strich mit seiner flachen rechten Hand über ihre Brustspitzen, die unter dem dünnen Stoff hart hervorstachen. So verstärkte er ihre Erregung noch und kam selbst ebenfalls in Stimmung.

 

Inzwischen hatte sich Paul wieder Amelie zugewandt und den Weg über den Venushügel zwischen die Schamlippen gebannt und hatte ihre harte, erregte Perle gefunden. Er drehte sie zwischen Daumen und Zeigefinger und genoss ihr gurgelndes Stöhnen. Amelie wurde fast verrückt und öffnete ihre Schenkel ein wenig mehr. Sie genoss das, hob und senkte ihr Becken in einem langsamen Rhythmus. Ihre Hand suchte und fand das Schwert von Paul und umspannte es gierig. Langsam glitt sie darauf auf und ab und seine Stärke und seine Größe nahmen ihr den Atem. Als er mit leisem Hecheln kam, sich in ihren Armen wand, rieb er gleichzeitig an ihrer Perle so wild, sodass sie beide gleichzeitig kamen und fast von den Stühlen gefallen wären.

 

Denis und Clemens hatten inzwischen die Position gewechselt. Nun stand Clemens hinter Francois und Denis kniete am Boden, hatte ihre Tunika hochgeschlagen und ließ seine Zunge zwischen ihren Schamlippen tanzen. Clemens hielt Francois fest, um zu verhindern, dass sie den Halt verlor. Gleichzeitig liebkoste er jedoch ihre Brustspitzen und fuhr abwechselnd über ihre Lippen. In ihrer Erregung biss sie ihn in den Finger, oder leckte mit der Zunge darüber. Als sie erneut kam, war es ein Naturereignis. Sie wand sich und stöhnte, schnurrte und stieß kleine Schreie aus. Ohja, sie wussten alle, dass Francoise es liebte, sich von Zungen liebkosen zu lassen. Sie hatte da aber keine besondere Vorliebe, sie liebte es von Paul ebenso, wie von Denis und Clemens verwöhnt zu werden.  Heute war es eben Denis.

 

Amelie hatte es mit großen Augen bestaunt. Sie hatte das noch nie gesehen, auch nicht selbst erfahren.

 

Sie flüsterte Paul ins Ohr:

 

„Oh, ich will das auch, machst Du das auch bei mir?“

 

„Ja, heute Nachmittag am See. Wir haben ein Picknick unter den Fliederbüschen geplant und vorbereitet. Da werden wir es machen. Du kannst Dir aber auch aussuchen, ob es ein Anderer machen soll!“ dann küsste er sie mit einem tiefen Zungenkuss und presste ihren Po fest an sich.

 

Alle lagen und lehnten mehr als sie saßen, sie fühlten sich angenehm und wohl, vom Schlaf noch ein wenig umfangen, von Gefühlen überwältigt, von Lust umtobt.

 

Langsam richteten sie sich nun einer nach dem anderen auf. Sie küssten sich alle zärtlich, strichen gegenseitig über ihre Körper und plauderten noch eine Weile. Einer nach dem anderen verschwand aber dann doch auf seinem Zimmer um sich frisch zu machen.

 

Nach einem leichten Lunch zu Mittag verteilten sie sich im Park. Amelie hatte in der Bibliothek ein Buch gefunden und lag in einem der Rattankörbe unter der Platane. Es war ein romantischer Liebesroman vom Emile Zola, der gerade zu ihrer Stimmung passte.

 

Denis ging langsam am See entlang und zitierte seinen Seneca mit ausladenden Handbewegungen. Er war der Gelehrte unter ihnen.

 

Anne-Marie lag auf einem Liegestuhl und träumte vor sich hin. Sie malte sich aus, wie sie Paul heute Nacht verwöhnen wird, wie sie es schaffen wird, Denis dazu zu bekommen, heute Nacht bei ihnen mitzumachen. Denis war ein ausdauernder Liebhaber, weil er sich bei den Vorspielen immer sehr viel Zeit ließ. Für ihn war der Weg das Ziel. Er genoss es, die Orgasmen der Frauen immer so weit hinauszuzögern, bis sie bettelten und doch fordernden. Dafür war es dann aber auch eine nicht endenwollende Wollust, sich in seinen Armen zu verströmen. Paul liebte es wiederum, dabei zu sein und das zu beobachten. Er brachte sich dann immer wieder ein und steigerte die Ereignisse. So gesehen waren Denis und Paul ein eingespieltes Team. 

 

Clemens hatte seine Malstaffelei aufgestellt und versuchte den Sommertag einzufangen. Mit seiner weiten Tunika und seinem Bart sah er sogar irgendwie wie Gustav Klimt aus, als dieser seine Frauenbildnisse in seinem Park am Attersee malte. Er verehrte Gustav Klimt und hatte sich in der einschlägigen Literatur ausgiebig mit dessen Liebesleben beschäftigt. Clemens hatte, wie sein Vorbild, ebenfalls eine Vorliebe für unterwürfige, ihm hörige Frauen und liebte es, wenn sich diese scheinbar seinen Wünschen fügten. Wenn sie jedoch dann selbst zu kleinen Zwängen griffen, gefiel ihm das außerordentlich und ließ ihm zu ungeahnten Höhen in seiner Lust gelangen. Er hatte sich für das Picknick schon etwas Bestimmtes vorgenommen und diese Vorfreude machte es, dass sein Penis bereits in Erwartung des kommenden sehr unruhig war. Er hatte eine Dauererektion und spürte das Zucken in seinen Lenden. Er legte den Pinsel weg und lief zum See, um sich nackt hineinzuwerfen, um sich etwas abzukühlen.

 

Mit Jean, einem der Dienstboten hatte Clemens bereits am Morgen vereinbart, dass ihm dieser ein oder zwei Weidengerten schneiden, sie entlauben und ins Wasser legen sollte. Er kontrollierte das gleich und war zufrieden. Auf Jean war verlass.

 

Francoise beobachtete, wie er zum See lief. Leichte Schauer liefen über ihren Rücken, sie wusste, dass er heute von ihr eine besondere Behandlung wollte und dass er sich dann bei ihr dafür revanchieren wird. Sie liebte diese eindrucksvollen und etwas schmerzhaften „Berührungen“ und spürte, wie die Unruhe begann, bis in ihre Fingerspitzen zu strömen. Sie tänzelte die Wiese entlang, brach sich einige Rosen aus den überreichen Büschen und strich sich selbst mit den dornigen Stielen langsam über die Schenkel. Sie und Clemens hatten da ihre eigenen kleinen Geheimnisse, die eigentlich gar keine waren. Aber niemand sprach darüber.

 

Paul war im Haupthaus, besprach das nun geplante Picknick und das nachfolgende Abendessen mit dem Personal. Er war schließlich ja der Gastgeber.

 

Die Bienen summten von Blume zu Blume, irgendwo schlug eine Turmuhr an und zwei Hunde bellten, kaum hörbar in der Ferne. Es war ein idyllischer, mit Erotik geladener Nachmittag.

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Das Einhorn, Märchen mystisch

 

                            Das Einhorn                                 

 von Joana Angelides



 

Der Zauberwald liegt im Licht des Mondes da. Der See in der Mitte des Waldes spiegelt das Mondlicht und die Sterne wider und fast unsichtbar, nur zu erahnen, schweben durchsichtige milchige Schleier über den See und verlieren sich im Wald.

Diese Nächte gehören den Kobolden, den Waldgeistern und Druiden, die sich unter den hohen Tannen tummeln und ihre Geheimnisse mit sich herumtragen. Sie tanzen über der Erde schwebend, sich leicht wiegend, im Kreise und beschwören die Geister der Zwischenwelten. Sie suchen den Kontakt zu diesen Geistern um die Geheimnisse der Welt weiter tragen zu lassen, um die Erdkräfte nie versiegen zu lassen.

In Vollmondnächten versammeln sie sich auf der großen Lichtung und umringen dort herumstehende, leicht sich bewegenden Farne und geheimnisvolle Kräuter. Sie sammeln diese dann und brauen in ihren unterirdischen Höhlen, oder in hohlen Baumstämmen unbekannte Mixturen.

Je nach Bedarf werden diese Mixturen dann zur Heilung verwendet, oder manches Mal um einen ausgesprochenen Zauber zu unterstützen.

All dies geschieht im Verborgenen und nicht viele Menschen haben das Glück, diese Geheimnisse zu erfahren.

Nur empfindsame Seelen, die nach dem Sinn des Lebens suchen, oder verloren gegangene Gefühle wieder einfangen wollen, finden manches Mal den Weg in diesen Zauberwald, und können diesem geheimnisvollen Treiben zu sehen. Und nur jene Seelen, die sich öffnen für alle diese Empfindungen werden den Weg finden.

Manches Mal, wenn sie zu stürmisch nach vorne drängen, werden sie sich das fein gesponnene Gespinst, das die Seele umgibt, an den nach ihr fassenden Ästen oder herausragenden Wurzeln beschädigen.

Mitten in diesen Wäldern können eben diese Seelen manchmal das Einhorn sehen. Es steht da, weiß wie Schnee, die Mähne schimmernd wie aus Silber farbenen Fäden gewebt, bewegungslos, im nächsten Moment ist es wieder verschwunden.

Meist können es nur die Menschen sehen, die auch reinen Herzens sind und den Zauber der dunkelblauen Nächte, der silbernen Tage und goldenen Abende in sich aufnehmen. Das Einhorn erscheint oft vor unvorhergesehenen Ereignissen. Kündigt Wunderbares an, zeigt sich Liebenden, oder mahnt vor den Mächten der Dunkelheit. 

Nun gab es immer wieder Menschen, die das Einhorn jagten. Sie suchten es in Wäldern, lauerten ihm bei den Wasserstellen auf. Sie hatten keinen Sinn für den Zauber dieses Wesens, das seit vielen Jahrhunderten den Menschen in ihren Sagen und Geschichten das Staunen lehrte. Man glaubte an Heilkräfte und Zauberkräfte, die das lange Horn besitzen soll. Viele zogen sogar aus, um dieses Fabelwesen zu finden, es womöglich einzufangen oder gar zu töten, nur um des Hornes willen.

Eines dieser unschuldigen Menschenkinder aber hatte es gefunden. Es war ein wunderschönes Mädchen, das mitten in diesem Zauberwald lebte und nie älter zu werden schien. Es lief durch den Wald, auf bloßen Sohlen, mit wehendem, weißem Gewande und flatternden goldenem Haar. Ihr goldener Schleier strich manchmal leicht über den Rücken des Einhorns. Manchmal lehnte es an der Seite des Einhorns, wenn es trank, dann wiederum schwang es sich auf seinen Rücken und vergrub sein Gesicht in seiner Mähne. Und das Einhorn warf dann den Kopf zurück und sprang leichtfüßig über den kleinen Bach.

In Neumondnächten schienen sie menschliche Gestalt anzunehmen, sie lagen dann zwischen den Blüten der Wiesen, oder schwammen im dunklen See, von Seerose zu Seerose und ihr Lachen war wie klingende Harfenmusik. Für einen eventuellen Beobachter, den es nicht gab, würden sie die Liebe selbst verkörpern, aufgehend in immer wieder kehrenden Verschmelzungen und Kapriolen. Doch war dies nur in diesen dunklen Nächten zu ahnen und wahrscheinlich gar nicht wahr.

Doch meist sah man sie nur zusammen durch den Wald streichen und sich dabei immer wieder zärtlich berührend.

So war es auch heute wieder. Es war ein wunderschöner Tag, die Sonnenkringel machten bewegliche Muster auf den weichen Waldboden und die Bienen summten, die Stille wurde hörbar.

In diesem Augenblick senkte sich von oben her ein Netz über die beiden und das Einhorn stolperte und fiel hin.

Auch das Mädchen aus dem Zauberwald war in diesem Netz gefangen.

„Tut ihm nichts, er ist das letzte Einhorn auf dieser Welt! Die Wunder der Zwischenwelten und die Fantasie der Menschen werden versiegen!“ Flehende Blicke kamen aus den blauen Augen des Mädchens.

„Naja, dann ist es eben das Letzte! Und außerdem, welche Wunder?  In unserer Welt gibt es keine Wunder mehr, vielleicht gab es sie niemals!“

Da zog einer der Männer ein großes Beil aus seinem Sack und mit einem Hieb schlug er dem Einhorn das weit herausragende Horn am Kopfe ab.

In diesem Augenblick erhob sich ein Sturm, er fegte durch den Wald und riß Zweige und Blätter ab. Der Wind war so stark, dass die beiden Männer hinfielen. Doch sie rappelten sich auf, nahmen das Horn, und ihr Beil und liefen, voller Angst, in den dunklen Wald.

Das Einhorn lag da, verletzt und aus der Wunde blutend. Das wunderschöne Mädchen saß daneben und weinte. Die Tränen rannen aus ihren Augen und fielen als goldene Tautropfen in das Gras.

Im Nu versammelten sich alle Tiere des Waldes um das verletzte Einhorn. Keiner sprach ein Wort, man hörte nur hin und wieder ein leises Schluchzen. Der Wind hatte nachgelassen und es wehte nur mehr ein leichter Hauch durch den Wald, der dann aber ganz plötzlich verebbte.

Der Vollmond beleuchtete diese Szene gespenstisch.

„Warum machen die Menschen so was?“ Schluchzte das Mädchen. Ihre Augen richtete sie dabei an die umstehenden Tiere des Waldes, doch die Tränen verschleierten ihren Blick, so dass sie nur alles verschwommen sehen konnte.

 

Alle senkten die Köpfe, sie wußten auch keine Antwort.

Da verdunkelte plötzlich etwas das Mondlicht. Alle blickten nach oben. Ein dunkler Vogel schwebte über ihnen, der so groß war, dass sein Schatten die ganze Lichtung bedeckte. Alle duckten sich aus Angst, der Vögel könnte sie mit seinen Schwingen streifen.

„Was haben da die Menschen nur angerichtet!“ Krächzte er.

„Das Einhorn kann nur weiterleben in den dunklen Wäldern, in den Herzen und Fantasien der Menschen, wenn sie an seine Mystik, an seine Wirkung auf die Menschen und seiner Hilfsbereitschaft für die Armen, die Kranken und vor allem auf die Liebenden, glauben. Wenn sie es in den Geschichten und Sagen weiterleben lassen.“

Der Vogel krächzte noch einmal laut und der Wind erhob sich wieder, wurde zu einem Sturm.

„Gibt es ein Menschenkind hier, das an all dies glaubt, das die Geschichten in die Häuser und Herzen der Menschen hineintragen wird und sie bewahren? Wenn es niemand gibt der das tut, dann wird das Einhorn für immer aus unserer Welt verschwinden!“

 

Da blickte das schöne Mädchen langsam empor und sah den großen schwarzen Vogel ohne Furcht an.

„Ja, ich! Ich glaube an das Einhorn, ich werde es immer begleiten, werde seine Existenz den Menschen nahebringen und sie lehren, es zu bewundern und zu ehren!“

 

Da erhob sich der große schwarze Vogel wieder in die Luft und der Sturm im Wald wurde so arg, dass die Bäume alle Blätter verloren und den Boden einen Meter hoch bedeckten. Sein Krächzen war in diesem Getöse kaum zu hören.

Alle, die konnten, flüchteten auf die Bäume oder die erhöhten Felsenvorsprünge, um dem Sturm und den herunter prasselnden Blättern zu entkommen. Manche wühlten sich durch die Blätter zu ihren Höhlen.

Die beiden Männer wollten in Panik aus dem Wald flüchten, doch nach einer Krümmung des Weges stürzten sie in die Tiefe der Schlucht und ihre angstvollen Schreie konnte man im ganzen Wald hören. Dann war es plötzlich still.

So wie er gekommen war, so schnell legte sich der Sturm wieder und es war ganz still im Wald.

Da regte sich etwas unter einem Berg von Blättern, Zweigen und Blüten. Ganz langsam erhob sich das Einhorn, die Blätter und Zweige fielen von ihm ab. Er schüttelte sich, stampfte mit den Beinen auf und die weiße volle Mähne flog nach hinten. Da stand es wieder, in voller Größe, leuchtend weiß, mit glühenden Augen und einem intakten langen Horn.

Neben ihm auf dem Boden lag das wunderschöne Mädchen, völlig bewegungslos, den Kopf auf den Arm gelegt und rührte sich nicht. Das Einhorn berührte es mit seinem Horn, sanft und zärtlich. Da öffnete das Mädchen seine Augen wieder und sprang auf.

Es war ein Zauber geschehen, nicht nachvollziehbar, unerklärlich und doch wunderbar und die Märchen und Sagen, die Geschichten und die Mythologie mit ihren Geheimnissen vollziehen weiterhin ihren Kreislauf.


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