Dienstag, 12. März 2024

Der Engel mit der Geige, romantisch

 


Der Engel mit der Geige.

von Joana Angelides

 

 

Also, eine Aufgabe war das wieder! Der Engel zweiter Klasse, mit der Nummer 046 sollte dafür Sorge tragen, dass der junge Mark Baumann in der Musikakademie Aufnahme fand. Er war sehr begabt, aber unsic

Der junge Mann stand mitten im Raum, hatte den Notenständer vor sich liegen und spielte selbstvergessen und wunderschön. So war das immer, wenn er alleine war, wenn es keinen Prüfungsstreß gab.

Also, so wird das nichts, erkannte der Engel, sitzend auf der Fensterbank zum Garten und beschloß, endlich Taten zu setzen, erhob sich und flog davon.

Plötzlich hielt der junge Mann inne und horchte nach draußen.

Irgend jemand spielte Mozart. Es war eine Fuge, gespielt auf einer Geige. Unvermittelt brach die Musik jedoch immer wieder an derselben Stelle ab.

Wenn dieser Jemand dann nach einigen Sekunden wieder ansetzte, ertappte sich der junge Mann dabei, wie er innehielt und unwillig den Kopf wiegte.

Ja, was ist denn das, wieso kann denn dieser Spieler, die ohnehin leichte Passage noch immer nicht!

Es mußte vom Nachbargrundstück kommen.

Mark, genervt von den dauernden Störungen durch die Musik in seinem eigenen Musizieren, ging durch den Garten auf das, nur durch Tujen abgegrenzte Nachbargrundstück zu.

 

 

Er zwängte sich durch die Tujen durch und ging auf das kleine Gartenhäuschen zu und spähte durch das Seitenfenster hinein.

Da stand sie! Ein schlankes Mädchen, lichtumflutet wie ein Engel im Kirchenchor, die Geige gehalten zwischen Kinn und Schulter, das gelockte blonde Haar über den Rücken fallend.  Er konnte die Hälfte ihres, der Geige zugewandten Gesichtes sehen. Sie hatte die Augen geschlossen und spielte mit Hingabe ihren Mozart.

Seine Blicke glitten über ihren Rücken, stockten an der leicht geknickten schlanken Hüfte und nahmen fasziniert die leicht nach außen führender Linie ihrer Beine wahr.

Sie trug ein langes dunkelgrünes Kleid mit einem Schlitz seitwärts und ihr rechtes Bein war halb sichtbar. Sie wippte mit dem Vorderfuß zum Takt. Sie erschien ihm so unglaublich zart, zerbrechlich wie eine Porzellanfigur aus Großmutters Vitrine. Und es ging ein Leuchten von ihr aus.

Durch den Stoff hindurch konnte man die Linie des sanft gebogenen Rückens sehen und den Verlauf ihres Rückgrates, der sanft in die weiche Linie des Po´s überging. Ihr Körper schien gespannt wie eine der Saiten ihres Instrumentes. Er verspürte plötzlich Lust, mit der Hand dieser sanft verlaufenden Linie zu folgen. Dieser Wunsch stieg in ihm hoch, ohne dass er sich dagegen wehren konnte und verwirrte ihm.

Zu ihren Füßen lag Pharao, sein eigener schwarzer Kater namens Pharao.

Er schien sich hier wohlzufühlen. Hatte die Augen geschlossen, nur die Schwanzspitze ging im Takt hin und her.

Er mußte auf einen kleinen Ast gestiegen sein.

„Ist jemand da?“  Sie legte die Geige über den Geigenkasten am Tisch und kam ebenfalls zur Türe.

„Geh einen Moment weg, Luzifer!“ Sie berührte Pharao leicht mit den Zehen und dieser rückte leise schnurrend ein wenig auf die Seite.

„Pharao!“ Sagte Mark laut und kam um das Haus herum.

„Oh, Sie sind ein Pharao? So schauen Sie aber gar nicht aus!“  Belustigt schaute sie ihn an.

„Nein, der Kater heißt so, er gehört mir!“  Er war leicht verlegen.

„Oh! Und wie heißen S i e und wie kommen Sie in meinen Garten?“

Er machte eine vage Handbewegung in Richtung des Nebengrundstückes

„Ich habe Sie noch nie hergesehen, sind Sie neu eingezogen?“

„Ich bin ganz neu hier und auch nur gelegentlich,“ sagt sie wahrheitsgetreu. „Ich hörte sie auch Geige spielen, heute zum ersten Mal. Sie spielen wunderbar, ich möchte auch so spielen können!“

Er lächelte leicht verlegen.

Pharao bzw. Luzifer schmiegte sich an die langen Beine des schönen Mädchens und schnurrte leise.

„Wie kommen Sie denn auf Luzifer, als Namen für meinen Kater?“

„Weil er schwarz ist und grüne Augen hat“

Sie mußten beide lachen

„Ich werde nun wieder gehen, gute Nacht! Komm Pharao!“

Nur widerwillig erhob sich der Kater. Er schmeichelte noch einmal an den Füßen des Mädchens entlang und ließ seinen Schwanz über ihr rechtes Bein, streifen.

 

„Wie heißen Sie denn nun? Ich heiße Angela für meine Freunde.“

„Sehr erfreut Angela, ich heiße Mark“ Er streckte ihr seine Hand entgegen, die sie ergriff.

Sie mußte elektrisch aufgeladen sein, meinte er, denn er spürte, wie ein starker Impuls durch seinen Körper strömte, der ihn fast lähmte.

„Gute Nacht! Sagen Sie Mark, darf ich morgen zu Ihnen rüberkommen und wir spielen das gemeinsam durch?“

„Ohja, ich freue mich. Ich erwarte Sie dann morgen früh!“

Sie blickte ihm nach, wie er sich wieder durch die Thujen zwängte, Pharao hinter ihm.

Wo ist Pharao schon wieder, so am frühen Morgen? Sicher ist er wieder bei Angela! Liebte er ihr Geigenspiel?  Nicht sehr wahrscheinlich, Kater sind nicht sehr musikalisch.

Angela.... Angela... klingt wie Engel und so schaut sie auch aus, mit ihrem blonden Haar und der schlanken Gestalt, so gegen das Licht gesehen gestern abend, war ein heller Schein rund um sie geflossen.

Wie Recht er doch hatte!

Er entschloß sich, nicht bis mittag zu warten, nahm eine Gartenschere mit, schnitt eine Rose für sie ab und schlüpfte wieder durch die grüne Trennwand zwischen den beiden Gärten.Sie tat, als bemerke sie ihn nicht als er in die offene Türe trat, wo er fasziniert, stehen blieb.

Sie bot ein traumhaft unwirkliches Bild.

Sie stand im Halbdunkel des Raumes, wieder halb mit dem Rücken abgewandt, vor sich den Notenständer mit den Notenblättern.

Das offene helle Haar lag teils auf ihren Schultern und ihrem Rücken. Sie hatte heute ein kurzes Minikleid an, das genau unter der Wölbung ihres Pos endete. Sie wird es nicht im Bericht erwähnen, es ist sicher viel zu kurz.

Ihre langen schlanken Beine schienen aus der Hüfte herausfließend gemeißelt worden zu sein.

Sie stand wieder in der scheinbar für sie typischen Haltung da, in der Hüfte geknickt, den Kopf seitwärts der Geige haltend und die Arme in Bewegung, die Töne dem Instrument entlockend.

Pharao erhob sich und ließ ein leises „Miau“ hören und verließ den Raum. Es war, als wollte er sie beide allein lassen.

Sie unterbrach ihr Spiel und drehte sich zu ihm um.

„Sie spielen sehr schön! Darf ich?“  Er lächelte sie an und streckt seinen Arm vor, um ihr die Rose zu geben.

„Oh, danke, Blumen sind immer schön!“  Sie roch daran.

Sie nahm ihm die Blume ab und stellte sie in eine Vase.

Dann nahm sie wieder die Geige zur Hand und begann zu spielen. Er stand hinter ihr und ihr goldenes Haar streifte seine Wangen. Er legte eine Hand auf ihre Hüfte und spürte, wie sie den Druck ein wenig erwiderte.

 

Das gefiel ihm. Es gefiel ihm auch, dass es ihm gelang, sie über die schwierige Stelle ohne Fehler führen zu können.

 

Er fühlte sich wie ein Maestro, wie ein Virtuose auf der Geige.

 

Als er wieder gemeinsam mit Pharao hinüber ging, war sein Schritt fest und bestimmt. Morgen wird er die Aufnahmeprüfung für das Konservatorium sicher bestehen.

Der Engel saß wieder an seinem offenen Fenster und strich seine Flügel glatt.

Leider war er für Mark nun unsichtbar.

Also, seine Hand auf der Hüfte, sein Atem in ihrem Nacken beim Spiel, war schon aufregend.

Wird aber da oben keine Zustimmung finden, befürchtete der Engel und schickte einen besorgten Blick nach oben. Aber, wie heißt es so schön?

DER ZWECK HEILIGT DIE MITTEL!

Nur schade, dass er sie morgen vergebens in dem Gartenhäuschen suchen wird.

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