Kupferfunde in Österreich
von Joana Angelides
Wer schleicht so spät durch Nacht und Wind,
verbirgt so bang sein Gesicht?
Es sind Ungarn und Polen und sonstiges Gesind´ die
auf der Suche nach Kupfer sind!
Dass solche profanen Ereignisse auch an Goethe erinnern können? Wer hätte das
gedacht!
Sie schleichen an Eisenbahnstrecken entlang, haben
Zangen und Schneidewerkzeuge mit, kappen Leitungen da und dort, ziehen sie aus
den Führungen und tragen sie fort.
„Mein Vater, mein Vater, mir wird so bang, siehst
Du den Bahnübergang nicht, der unüberwacht weiter oben liegt?“
„Sprich leise mein Sohn, der schlafende Wächter im
Häuschen könnt uns hören und wir seinen wohlverdienten Schlaf stören!“
„Morgen werden sie
aber schauen, wenn ihnen die Kabel fehlen, werden sie schreien aus
vollen Kehlen!“
„Da sind wir schon weit weg, über der Grenz´ und sie wünschen uns die Pestilenz! Er kriegt
ja Neue, nur keine Bange, das machen wir schon lange, sie erwischen uns nicht!“
So oder ähnlich spielt es sich ab, Goethe hätte es vielleicht heute genau
so gesehen?!
Kann man nur hoffen, dass sie noch nicht in
Innsbruck das kupferne Dachl…. Na ja! Vielleicht passt da ja einer auf! Oder ist das nicht aus Gold? Ohaaaaa…..
Aus wohl informierten Kreisen kann man auch hören, dass auf großen
Baustellen von Subsubsubunternehmen einfach Steigleitungen (mit viel
Kupferanteil) oder auch 50m2 Kabeln einfach getauscht werden, obwohl sie noch
ok sind, aber die alten Kabeln
einfach nicht gegenverrechnet werden.
Wer kontrolliert´s? Sehr kreativ diese Mitarbeiter, muss man neidvoll zugeben!
Passt denn auch keiner auf die herum stehenden Baustellencontainer auf, wo
man erst nach Tagen bemerkt, dass die Kupferkabel fehlen? Wo sind sie, wo sind
sie geblieben? Singt dann der Baustellenleiter so vor sich hin.
Da fragt sich der kleine Mann: Haben
die in Ungarn oder Polen keine Kupferkabel bei der Eisenbahn die was sie
fladern könnten? Sollte man ihnen einmal einen Tipp geben, würden sie den
Transport sparen.
Aber es wird dort auch
bekannt sein, dass es in unseren Gefängnissen viel schöner ist. Mit Fernsehen,
Spa-Center und Trainingsraum, Kost und Quartier, alles völlig gratis und dann
auch noch kostenlose Heimfahrt. Na ist doch auch was!
Man kann nur flehen:
PASST AUF UNSER KUPFER AUF
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