EROICA
Eine Ode an die Sinfonie
von Joana Angelides
Die letzte
Sinfonie Ludwig van Beethovens, die Neunte, ist subjektiv für viele die Krönung
seines Schaffens.
Besonders der vierte Satz „Das Lied
an die Freude“, das als Hymne für die EU auserwählt wurde, kennt heute Jedermann.
Als Text wählte Beethoven das Gedicht An die Freude von Friedrich Schiller.
Er widmete die Sinfonie Napoleon,
bereute das jedoch dann später, wollte es sogar rückgängig machen!
Die letzten Zeilen darin:
Seid umschlungen, Millionen!
Diesen Kuss der ganzen Welt!
Brüder, überm Sternenzelt
muss ein lieber Vater wohnen.
Seid umschlungen, Millionen!
Diesen Kuss der ganzen Welt!
Freude, schöner Götterfunken
Tochter aus Elysium,
Freude, schöner Götterfunken, Götterfunken.
Auf diese Sinfonie freut man sich schon Tage
zuvor, besonders, wenn man das Glück hat, sie im schönsten Konzertsaal der
Welt, im Festsaal des Wiener Musikvereins zu hören, dargeboten von den Wiener
Philharmonikern. Man ist erwartungsvoll, atmet tief die Atmosphäre ein,hört das
leise Stimmen der Instrumente, das gedämpfte Geraune des Publikums, das leise
Rascheln von Seide.
Man ist erwartungsvoll, freut sich auf den
Genuss. Man kann die Augen schließen und sich vorstellen, dass die wunderbaren
Musiker nur für uns alleine spielen.
Und dann umgibt uns nur mehr ein Meer von Empfindungen,
die Klänge nehmen den ganzen Körper und wir verlieren uns in der Musik.