Samstag, 22. Juli 2023

KONZERT MIT CHR. Erotik

 KONZERT MIT CHR.

von Joana Angelides




 

 

Das Konzert war total ausverkauft. Die Musiker waren erwartungsgemäß erstklassig und die Musik lag über dem Saal, wogte hin und her und zog die Menschen in ihren Bann.

Sie saß eine Reihe, zwei Sitze, links versetzt vor ihm und hatte den Kopf etwas geneigt. Sie hatte die Haare mit zwei Kämmen gebändigt und hochgesteckt, doch im Nacken kringelten sie sich widerspenstig.  Wenn sie den Kopf etwas bewegte, verfing sich das Licht der Notbeleuchtung darin und zauberte goldene Effekte. Das Spiel des Lichtes auf ihrem Nacken war erregend und ließ seiner Fantasie freien Lauf. Er stellte sich vor, wie er diese kleinen Haarlocken über seinen Fingern aufrollen und wieder loslassen würde und dabei ihren Nacken berühren konnte.  Nach einigen vergeblichen Bemühungen, seinen Blick und seine Gedanken los zu reißen, gab er diesen Versuch auf und ließ die Musik und seinen verträumten Spielereien freien Lauf.

 

Sie spürte seinen Blick und wandte ihm plötzlich ihr Gesicht zu. Er war betroffen von der klassischen Schönheit dieses Gesichtes.  Das hellblonde, dichte Haar türmte sich über der hohen, klaren Stirne und endete seitwärts in einer tiefen Welle. Sie trug nur auf einer Seite einen langen Ohrhänger und unterbrach damit die Symmetrie. Das Oval ihres Gesichtes war von klarer Ebenmäßigkeit.

Sie blickte ihn mit großen Augen fragend an und dabei konnte er sich in das tiefe Blau ihrer Iris verlieren.

 

Ihre Blicke trafen sich einige Sekunden lang, dann drehte sie ihren Kopf wieder nach vorne und blickte ins Orchester. Doch er spürte ihre Unruhe, merkte die Aufmerksamkeit, die er bei ihr erweckt hatte. Es erregte ihn. Sie hielt den Kopf ein wenig höher und richtete ihre Blicke nun demonstrativ nach vorne. Sie konnte es jedoch nicht verhindern, dass sie abschweiften und so konnte sie seine faszinierte Aufmerksam an ihrer Person sehr wohl bemerken. Zu seinem Entzücken registrierte er, dass eine feine Röte ihren Hals aufwärtsstieg und sich über das gesamte Gesicht verbreitete. Sie wurde zusehends nervöser und befeuchtete mit ihrer Zungenspitze hin und wieder ihre Lippen, was ihn nun wieder völlig aus der Fassung brachte.

 

Die Musik brandete auf und die Schlussakkorde des Orchesters vermischten sich mit dem Brausen in seinem Inneren und vermischten sich zu einer Symphonie.

 

Das Orchester bekam standing-ovations, die Masse der Zuhörer kam in Bewegung und er hatte Mühe, sie nicht aus den Augen zu verlieren. Sein Blick suchte ihren blonden Haarschopf und so konnte er ihr bis zur Garderobe folgen.

 

An der Garderobe war das Drängen der Menschen wie immer nervend und bis er zu seinem Mantel kam, hatte er sie in der Menschenmenge verloren.

Er gestand sich ein, dass er enttäuscht war, fragte sich jedoch gleichzeitig, ob sie sich wohl ansprechen hätte lassen.

Er verließ die Konzerthalle und schlug den Mantelkragen hoch, es regnete in Strömen. Die Menschen liefen eiligst zu den bereitstehenden Taxis, oder zu ihren Autos, manche hatten Schirme mit und kämpften mit der Tücke der Technik.

 

Es hatten sich große Lachen am Boden gebildet und die vorbeifahrenden Autos spritzten wahre Fontainen in seine Richtung. Nur mit einem Sprung konnte er sich wieder zurück auf den Gehsteig retten, als eine große Limousine von links kam und abbremste.

 

„Tut mir leid! Steigen sie ein, sie sind ja schon völlig durchnässt!“

 

Eine schlanke Hand hielt die rechte Vordertüre auf und er blickte in das wunderschöne Gesicht der verloren geglaubten Blondine. Er war so verblüfft, dass er nicht sofort reagierte.

„Schnell, ich kann hier nicht so lange stehen bleiben!“

 

Auf ihre neuerliche Aufforderung hin, überlegte er nicht lange und nahm ihre Einladung an.

 

Er schlug die Autotüre zu und richtete seinen Mantelkragen. Er blickte sie von der Seite an und stellte fest, dass auch ihr Profil klassisch schön war und durch die aufgesteckte Haarpracht erst so richtig zur Geltung kam. Die gerade Nase und der schöne Schwung ihrer Augenbrauen vervollständigten den Eindruck einer antiken Büste aus Alabaster. Das Bild wurde nur durch die widerspenstigen kleinen gelockten Strähnchen im Nacken etwas aufgelockert.

 

 

„Sie hatten doch ihren Platz eine Reihe hinter mir?“ Für einen Moment ließ sie den Blick von der Straße, um ihn voll anzublicken.

 

„Ja und ich konnte meinen Blick von ihrem bezaubernden Nacken keinen Moment lösen!“

Er erschrak über die Freizügigkeit seiner Rede.

 

 „Ich weiß.“ Sie lächelte leicht und dieses Lächeln machte ihn verrückt.

Was war nur los mit ihm, und vor allem mit dieser Frau? Sie waren sich völlig fremd, sie lud ihn zu einer Autofahrt ein und er nahm ohne nachzudenken an. Nun fuhren sie schon eine ganze Weile durch die nächtliche Stadt, die Lichter spiegelten sich im Asphalt und er hatte keine Ahnung, wohin sie ihn fahren würde.

 

Doch es war ihm völlig egal! Er genoss ihre Nähe, das geheimnisvolle Lächeln in ihren Mundwinkeln und die Ungewissheit.

 

„Haben sie heute noch was vor?“ Wieder wendete sie ihren Blick von der Straße und blickte ihm voll ins Gesicht.

 

„Außer mit ihnen durch die Nacht zu fahren, ihre Gesellschaft zu genießen und zu hoffen, dass diese Nacht nie wieder zum Tag wird, habe ich Nichts vor.“

 

„Ich weiß, es war ungewöhnlich sie einfach von der Straße aufzulesen, doch es ist eine besondere Nacht und ich möchte sie nicht alleine verbringen. Haben sie Lust sie mit mir zu verbringen?“

 

„Ich bin zu allem bereit, wenn ich nur in ihrer Nähe sein kann und das ist nicht gelogen!“

 

Diesmal sah er sie voll an und wieder stieg diese leichte Röte von ihrem Hals auf und breitete sich über ihr ganzes Gesicht aus, die ihn so die Fassung raubte.

 

Der Wagen wurde langsamer und sie bog in eine große Einfahrt ein, das Tor war weit geöffnet, schloss sich jedoch hinter ihnen automatisch.

 

Sie bremste unter einem großen Vordach ab und stellte den Motor ab.

 

„Wir sind da! Ein Drink in meinem Salon?“

 

Er war schon ausgestiegen, um den Wagen herum geeilt und hielt ihr die Autotüre auf.

 

„Darf ich bitten?“ Sie stieg aus und er hielt ihre Hand. Es war eine kleine zarte Hand, doch ihr Griff war fest und hart.

 

„Danke, hier ist der Schlüssel, bitte gehen sie vor.“

 

Er schloss auf und sie standen in einer sehr großen Eingangshalle, die in einen eben so großen Raum, halb Bibliothek, halb Salon, überging. Zwei wuchtige Ledergarnituren beherrschten den Raum völlig, die Bücher auf der einen Seite bildeten den Abschluss und flössten Respekt ein.

 

Achtlos ließ sie den Mantel, den sie nur über den Schultern trug auf den Boden fallen und verwehrte ihm mit einer Bewegung, ihn wieder aufzuheben.

 

Sie ging auf dem direkten Wege zur Bar und setzte sich auf einen der Barhocker. Er trat hinter die Bar und sah sie fragend an.

 

„Einen Margarita, bitte!“

 

Nach einigen Orientierungsblicken mixte er ihr den Drink und nahm sich selbst einen Whisky on the Rock.

 

Sie trank den Margarita halb aus und fasste sich dann an ihren Kopf und löste mit zwei Handgriffen die Kämme und die ganze Haarpracht fiel auf ihre Schultern. Er starrte sie an. Sie sah bezaubernd aus. Das hellblonde Haar umrahmte ihr Gesicht, eine Strähne fiel ihr in die Stirne und sie beließ sie dort.

In Gedanken versenkte er seine Finger in dieser Haarpracht und schloss für einen Moment seine Augen, um sich nicht zu verraten.

 

 

Nach dem dritten oder vierten Margarita, erzählte sie ihm, dass sie die Tochter eines hohen Diplomaten war, derzeit auf Kurzurlaub in der Stadt und dieses Haus die Villa eines befreundeten Ehepaares war, die ihr zur Verfügung stand.

 

„Wollen sie mit mir schlafen?“

Die Frage kam so unvermittelt, dass er sie sprachlos anstarrte.

„Finden sie mich nicht sexy, nicht erotisch genug?“

„Doch, ich kann die ganze Zeit an nichts Anderes denken!“ Er hatte einen Frosch um Hals.

 

„Ich weiß, “ sie lächelte mit halb geschlossenen Augenlidern, „ich auch nicht!“

 

Sie reichte ihre Hand über die Theke und führte ihn an das Ende der Bar.

 „Ziehe deine Schuhe aus! Ich liebe es barfuss zu laufen, man spürt dann den Boden besser auf dem man sich bewegt.“

 

Also, in diesem Moment bewegte er sich auf glattem Boden, unsicher und fremd.

 

Er zog seine Schuhe aus und ließ sich von dieser bezaubernden Frau zu der Treppe führen, die nach oben ging. Sie öffnete ihren engen Rock seitwärts, dann die Bluse und ließ alles achtlos fallen. Er stieg einfach darüber und ließ sich von ihr nach oben ziehen. Am Ende der Treppe war sie plötzlich splitternackt.

 

Er hatte inzwischen seine Krawatte gelöst und sie ebenfalls fallen lassen. Ebenso alle anderen Kleidungsstücke. Ihre seltsame, fast unwirkliche Art führte ihn in einen unbewussten Trance-Zustand.

 

Als er am Ende der Treppe ankam, war auch er splitternackt und es war ganz selbstverständlich.

 

Ihre beiden Körper zogen sich an und es war ihm, als gäbe es ein Klicken, als sie sich gegenseitig berührten.

 

Die Impulse gingen eindeutig von ihr aus, sein Körper wurde durchflutet und elektrisch aufgeladen und sie verschmolzen zu einer zitternden, fließenden Masse, die untrennbar verbunden war. Die Konturen verschwammen und sie nahmen sich gegenseitig in sich auf, bis sie zu einer einzigen lodernden Flamme wurden.

 

Eine Flamme, die stundenlang nicht erlöschen konnte, sich immer neu entzündete. In seiner Fantasie sah er wogende Kornfelder, sich wiegende Felder von Sonnenblumen, die bis zum Horizont reichten.

Ihr Flüstern war wie der Hauch des abendlichen Windes, es wurde zu einem Sturm und die Nacht umhüllte sie mit dunklem Samt.

 

Als er aufwachte, lagen die Sonnenstrahlen schon auf dem elfenbeinfarbenen Teppichboden, es sah undeutlich seine herumliegenden Kleidungsstücke. Die seidenen Lachen fühlten sich kühl an, der Duft von Veilchen lag in der Luft.

 

Er richtete sich auf und sein suchender Blick fiel auf den Platz neben ihm. Er war leer.

 

Die halb offene Türe dort musste das Bad sein. Er drückte die Türe auf und blickte in ein luxuriös eingerichtetes, in Weiß und Gold gehaltenes Bad. Er sah sofort die am Boden liegenden Handtücher, sie waren sicher von ihr.

 

Es lag noch ein Stapel von frischen Handtüchern herum, er band sich ein Badetuch um und ging auf die Suche nach ….

Nun fiel ihm zum ersten Male auf, dass er nicht einmal ihren Namen wusste.

 

Er lief die Treppe nach unten und ließ sich vom Duft frischem Kaffee leiten, der ihn direkt in die Küche führte.

In der Küche war ein ausgiebiges Frühstück angerichtet, für eine Person. Der Kaffee stand auf der Wärmeplatte. Das rote Lämpchen starrte ihn an. Von IHR war nichts zu sehen.

 

Neben der Kaffeetasse lag ein Blatt Papier, auf dem stand:

 

 

ES WAR WUNDERBAR MIT DIR! WENN DU GEHST, ZIEHE BITTE DIE TÜRE FEST INS SCHLOSS. CHR.

 

An diesem Tag notierte er in seinen Kalender im Büro am Vortag:

 

KONZERT MIT CHR.

 

 

 

 

Der Zauberer Paron und der schwarze Felsen, Märchen

 

Der Zauberer Paron und der schwarze Felsen

Märchen von Joana Angelides



 

 

Als der schwarze Rabe mit an sehen mußte, wie die Hexe Bora in den Spiegel gefangen genommen wurde, flog er davon, um den Zauberer Paron zu suchen.

Dieser Zauberer, das wusste er, hatte sehr große Kräfte und konnte aus dem Reiche der Finsternis Hilfe holen. Die Hexe mußte unbedingt wieder befreit werden. Doch der Rabe wußte auch, zuerst mußte er den großen schwarzen Felsen erreichen, in dessen Inneren er zusammen mit der Hexe Bora gelebt hatte.

Denn nur von dort konnte er mit dem Zauberer Kontakt aufnehmen.

 

Inzwischen ist im Feenreich wieder Ruhe eingekehrt. Die Feenkönigin hatte einen neuen Spiegel machen lassen, den sie ja schließlich für ihre Garderobe brauchte. Alle Schäden im Schloß wurden behoben, und wieder alle Vorhänge frisch genäht und aufgehängt.

Das Zauberbuch der Hexe Samantha wurde wieder vorsorglich weg gesperrt, damit sie ja nur nicht wieder falsche Zauberverse verwenden konnte.

Die kleine Hexe Samantha mußte gleich am nächsten Tag wieder vormittags in die Schule gehen und am Nachmittag im Garten arbeiten. Sie lernte alles über Kräuter, Blumen und Sträucher und wie man sie am besten einsetzten konnte.

 

Der Rabe war am großen schwarzen Felsen angekommen und krächzte laut. Am Fuße des Felsen lag der Nebel des Morgens und darunter waren einige Felsbrocken verstreut, die bei der Flucht der Feen und Elfen hinuntergestürzt waren. Da aber die böse Hexe Bora ihre Zauberkraft verloren hatte, konnte sie die Gesteinsbrocken nicht mehr hinaufschaffen.

Der Rabe flog direkt auf das große Loch im Felsen zu, krächzte noch einmal und verschwand in der Tiefe des Felsens.

Sofort verstummten die Vögel im Wald, die Eichhörnchen liefen wie in Panik den Stamm hinauf zu ihren Nestlöchern, ein paar Molche verkrochen sich unter dem Laub. Sogar die kleinen Häschen getrauten sich nicht aus dem Erdloch hinaus. Es herrschte Totenstille.

Alle hatten nun Angst vor dem was nun geschehen wird.

Der Rabe setzte sich im Innenraum auf seinen Platz, einem hohen Stab neben dem großen tiefen Sessel der Hexe und blickte in die Runde. Wo war nur die große Kristallkugel, die die Hexe immer drehte und in die sie hineinblickte und die bösen Kräfte aus der Schattenwelt rief.

Ahja, da war sie ja. Aber wie sollte er sie drehen? Er konnte es nicht mit seinen Flügeln und seinem Schnabel. Er überlegte und schloß dabei das linke Auge. Das rechte Auge starrte ins Feuer am Kamin.

„Ja, so wird das gehen,“ sagte er laut zu sich selbst. Er erhob sich in die Luft, breitete seine Flügel aus und flog zu dem Tisch hin und nahm das Tischtuch in seinen Schnabel, dann flog er langsam im Kreise um den runden Tisch und bewegte so die Kugel. Den Zauberspruch konnte er natürlich nicht sagen, denn dann hätte er das Tischtuch aus dem Schnabel verloren.

So kam nur ein unnatürliches Krächzen aus ihm heraus.

Aber scheinbar hatte das genügt und ein plötzlicher Donnerknall erschütterte die Höhle. Weißer und roter Nebel schoss empor, Rauch kam aus allen Fugen des Fußbodens und ein Stampfen war zu hören.

Der Rabe ließ vor lauter Schreck das Tischtuch los und flüchtete sich hinter den Sessel der Hexe.

„Wer hat mich gerufen?“ hallte es durch die Höhle und eine furchterregende Gestalt richtete sich auf. Es war der Zauberer Paron. Er hatte einen schwarzen Umhang um, auf seinem Kopf trug er einen Spitzen Hut. Mit seinen langen Fingern strich er durch seinen Bart und seine Augen blitzten.

„Ich,“ tönte es hinter dem Sessel hervor.

„Wer ist Ich,“ er fuhr herum und drehte sich einmal im Kreise und sein schwarzer Umhang blähte sich auf und einige Tassen und Töpfe von den Regalen fielen herab.

 

Der schwarze Rabe flog mit einigen kleinen Flügelschlägen in die Höhe und setzte sich am Kopfende des Stuhles hin.

„Und, was willst Du? Wo ist die Hexe Bora?“

Da erzählte der Rabe dem Zauberer die ganze Geschichte von Anfang an. Als er geendet hatte, brach der Zauberer in schallendes Gelächter aus.

„Sie hat sich in einen Spiegel fangen lassen?“ Er schlug sich mit der Hand vor lauter Schadenfreude auf den Bauch.

„Und was willst du von mir?“

„Wir sollten sie retten, Wir sollten nach Avalon fliegen und dem Elfen Mo, die Truhe wieder abnehmen.“

„Oh nein, wie stellst Du Dir das vor? Ich kann doch nicht einfach nach Avalon fliegen und dort die Hexe und den Elfen Mo suchen. Noch dazu wo sie in dieser großen Truhe gefangen gehalten wird und aus lauter Glasscherben besteht.“  Er grölte laut, als er sich das so vorstellte.

 

„Ja willst du denn, daß das Feenreich über uns triumphiert? Daß die Feenkönigin gewinnt?“ der schlaue Rabe drückte ein Auge zu und betrachtete den Zauberer listig.

Vielleicht konnte er seinen Ehrgeiz wecken.

 

„Naja, das ist natürlich ein Argument. Aber ich alleine werde das nicht können. Sollte es mir gelingen die Hexe zu befreien, dann stelle ich aber Bedingungen!“

„Ja? Welche denn?“  fragte der Rabe.

 

„Ich werde in diese Felsenhöhle einziehen, und die Hexe wird mir Untertan. Alle Schätze, die sie angehäuft hat, gehören in Hinkunft mir.“ Er stellte sich vor dem Raben in voller Größe auf und verschränkte seine Arme vor der Brust.

 

„Natürlich!!“ schrie der Rabe, ohne nachzudenken. Zuerst wollte er die Hexe befreien, über das andere konnte man nachher noch immer reden, dachte er.

 

„Ich will das aber niedergeschrieben haben.“ Rief der Zauberer und nahm ein großes Blatt                                Papier vom Tisch der Hexe zur Hand.

Der Rabe nahm das große Tintenfaß und öffnete es, riß sich eine Schwanzfeder aus und begann zu schreiben.

Der Zauberer blickte ihm dabei über seinen Kopf hinweg zu und korrigierte hin und wieder eines der Worte.

Als der Rabe fertig war, faltete er das Blatt Papier zusammen und ließ es in seinem weiten Umhang verschwinden.

Dann hob er seine beiden Hände über den Kopf, drehte sich im Kreise und rief:

„Halagraziwuzudumdum, kommt ihr Mächte der Finsternis aus Euren Höhlen, Tiefen und Höhen der schwarzen Berge und versammelt Euch auf der großen Lichtung vor dem Felsen!“

Dann erhob er sich ungefähr einen Meter in die Höhe und flog durch den Felsenspalt ins Freie und senkte sich auf die Lichtung.

Im Walde war Totenstille, kein Blatt rührte sich, alles hielt den Atem an.

Da kamen sie alle, aus der Luft aus der Erde, aus den Felsspalten und Felshöhlen. Dunkle Gestalten, mit Augen ganz groß und Feuer versendenden Fingern. Mit großem Getöse und Gepfauche sanken sie auf die Lichtung nieder.

„Was wünschst du, Herr und Gebieter?“ Riefen sie.

Der Zauberer Paron stellte sich auf einen großen Stein, der in der Mitte der Lichtung lag und verschränkte seine Arme.

„Wir haben uns hier versammelt um die Hexe Bora aus ihrem Gefängnis unter der Insel Avalon zu befreien. Sie ist dort in einen Spiegel gefangen und kann nur entfliehen, wenn wir den Spiegel wieder zusammensetzen.“

 „Avalon ist aber weit“, riefen alle gleichzeitig aus.

 

 

 

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