Teures
Leben – teures Sterben
Von
Joana Angelides
Die Inflation macht nicht einmal vor dem Sterben Halt.
Schon im Leben war nichts gratis, warum soll dann das Sterben plötzlich gratis
sein?
Derzeit, zu Zeiten enormer Inflation, sollte man es sich, schon auf Rücksicht auf
die Hinterbliebenen, verkneifen, zu sterben. Die Prognosen sagen ja außerdem
derzeit, dass die Inflationsraten in absehbarer Zeit wieder sinken werden.
Also, Zähne zusammenbeißen, auch wenn es die Dritten sind, Augen offenhalten,
Krücken wegwerfen und vorläufig weiterleben!
Auf allen entstehenden
Begräbnis-Kosten lasten außerdem Nebenkosten, die dem Finanzminister zugutekommen.
Das bedeutet, dass er von unserem Ableben profitiert! Unmoralisch sowieso! Ob
wir nun leben oder tot sind, wir zahlen in den Staatsäckel ein.
Die aufwendigen Särge kosten Unsummen, jede Kerze, die
entzündet wird am Alter der Trauerfeierlichkeit, kostet extra, auch die
Sargträger, oder auf wienerisch „Pomphineverer“, die uns zum teuren Grabe tragen
und deren Frauen und ihre Kinder leben von unserem Ableben! Jede Medaille hat eben zwei Seiten!
Zu Corona-Zeiten fielen Trauerfeierlichkeiten in der
geschlossenen Aufbewahrungshalle weg, und wurden ins Freie zum Grab direkt,
verlegt. Das kostete dann nur die Hälfte, sogar ohne Luftsteuer! Diese
Ermäßigung fällt ab 1.12.2023 weg und ist nun wieder voll kostenpflichtig, ab
da werden die Feierlichkeiten wieder in einen geschlossenen Raum verlegt.
So eine Bestattung kostet oft mehr als ein Kleinauto
und ist in einer Stunde erledigt. Das einzig Vergnügliche daran ist der
nachfolgende Leichenschmaus, den wir aber nicht mehr miterleben. Also warum
sollten wir den Tod daher nicht hinausschieben?
Für die nächsten Jahre zahlen die Hinterbliebenen für
die Ruhestätte dann quasi Miete. Denn nach einer gewissen Frist, flattert
wieder eine neue Rechnung ins Haus von der Friedhofsverwaltung.
Da liegen wir dann, den Rest bis zur Ewigkeit und
ruhen uns aus. Also eilig müssen wir es daher nicht haben.
Um etwas einzusparen, bleibt noch die Möglichkeit der
Urnenbestattung. Da kann man dann sogar die Urne auf den Kamin im Wohnzimmer aufstellen
und die Hinterbliebenen ersparen sich, ein Grab zu kaufen. Vielleiht könnte man
dann auch imaginär miteinander kommunizieren?
Gratis ist das natürlich auch nicht, Staat kassiert da auch ab. Und
nicht zu knapp. Entsorgen darf man die Urne aber nicht. Bei Wohnortwechsel muss
sie also mit, eine mobile Leiche quasi.
Es wäre aber auch schade, wenn man den lieben
Verstorbenen nach dem Tode einfach nur eingraben würde! Es gibt die
Möglichkeit, aus der Asche einen glitzernden, leuchtenden Diamanten zu machen,
was Manche im wirklichen Leben niemals waren, wenn man der Familienfama glauben
schenkt. RIP
Möglich macht das ein Schweizer Unternehmen, das
nur ca. ein halbes Kilogramm von der
Asche der oder des Verblichenen benötigt, um sie unter hohem Druck in einem
High-Tech-Labor zu einem künstlichen Roh-Diamanten umzuwandeln, der danach zu
einem schmucken Steinchen geschliffen wird, den man im Ohr als Flinserl tragen
kann, oder als Diamant-Brosche am Revers.
Nur verlegen sollte man das Schmuckstück nicht,
wer weiß denn, ob es sich nicht dann in dunklen Nächten rächt!!!
Naja, und verschenken ist auch problematisch,
denn es wird wenige geben, die eine fremde Leiche am Rockaufschlag tragen wollen.
Man merke, weder das Leben noch das Sterben ist
einfach, auf keinen Fall aber gratis.
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