Mittwoch, 30. November 2022

Feste soll man feiern, wie sie fallen! SATIRE

 

Feste soll man feiern, wie sie fallen!

von Joana Angelides

 

Schon als Kind habe ich mich immer gefragt, warum wir denn immer nur dann Feste feiern, wenn es sozusagen angeordnet wird?

Sitzt da irgendwo einer am Schaltpult, drückt irgendeinen Knopf, der ihm gerade gefällt und setzt die Maschine in Gang?

 

Wenn Weihnachtslieder und Glockenklänge aus dem Radio zu hören sind und überall Tannenzweige herumhängen, dann ist Advent und bald Weihnachten.

Da muss man sofort beginnen Kekse zu backen, Geschenke einzukaufen und ein strahlendes Lächeln aufsetzen. Der Umsatz bei Kerzen steigt gewaltig.

Opa holt die Weihnachtsgrippe aus dem Keller und poliert die Figuren auf und schnitzt noch ein paar Schafe dazu. Wobei sie der Tante Anna immer ähnlicher werden. Er mag sie anscheinend nicht.

 

Fix ist, dass am 24 Dezember dann ein Tannenbaum aufgestellt, geschmückt und grenzenlos bewundert und bestaunt wird, der am 6.Jänner wieder abgebrochen und als Mist beseitigt wird. Außer er brennt schon früher ab, dann erspart man sich das.

Die Müllabfuhr weiß auch nie, wie ihr geschieht, denn an diesen Tagen wachsen die Müllberge ins Unermessliche! Alles und Jedes wird verpackt und wieder ausgewickelt!

 

Die Gans weiß schon seit Anfang Dezember, dass sie der Braten sein wird und ihre Laune ist dementsprechend. Sie schnattert jedes Mal wütend, wenn sie ein Weihnachtslied hört.

 

Der 25. Dezember ist allgemeines Familien-Schlachtfest! Da fliegen, wie man so sagt im Laufe des Abendessens und nach einigen Gläsern Wein, meist die Fetzen und irgend jemand verlässt regelmäßig, Tränen überströmt das Esszimmer, oder schmeißt wütend Türen zu.

Das Fest der Liebe hat eben so seine Regeln und Tücken.

 

Aber schön war es schon für uns Kinder! Wir haben Geschenke bekommen, alle haben gesungen und uns geküsst! Wir durften sogar Süßigkeiten in uns hineinstopfen, soviel wir wollten und hatten schulfrei!

 

Sieht man dagegen überall bunte Eier und Hasen, dann kommt Ostern. Das bedeutet, die Patentante kommt und die Kinder werden neu eingekleidet. Frühlingsmäßig natürlich und die Wintersachen kommen auf den Speicher. Egal wie warm oder kalt es inzwischen ist. Der Kalender ist schließlich das Maß aller Dinge!

Es erschien uns auch immer sonderbar, dass Hasen plötzlich Eier legen sollen und sie auch anmalen und dass der Vater im Morgengrauen im Garten herumkriecht, um sie zu verstecken und wir sie suchen mussten. Wir taten ihm den Gefallen, er freute sich immer so darüber.

 

Aber irgendwann, habe ich mir vorgenommen, werde ich im Lexikon nachlesen, was eigentlich so die Hintergründe dieser Feste sind. Wieso da eine Kuh und ein Esel auf ein Kleinkind aufpassen, während der Vater die Laterne hochhält und die Mutter betet. Interessant wäre auch, wieso da drei Könige bei einem Stall vorbeikommen, Rauch verbreiten und niederknien, als würden sie was suchen. Naja, andere Länder, andere Sitten! Soll sich ja alles in Bethlehem abgespielt haben.

 

Auf jeden Fall hätte es mir aber gefallen, wenn im Heu im Stall zu Bethlehem, wo das Kleinkind lag, auch Ostereier versteckt gewesen wären!  Mir gefallen schließlich beide Feste.

 

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