Dienstag, 23. April 2019

Eine endlose Demütigung, Satire, Humor


Eine endlose Demütigung

                                            von Joana Angelides

Uns kann jeder besitzen, betasten, mein Kleid, meine äußere Hülle öffnen, irgendwo mit den Fingern in mir suchend wühlen, mich im Griff  haben, wenn er den Preis bezahlt!
Man öffnet unser intimstes Inneres, versucht unsere Gedanken zu verstehen, wendet sich aber auch lustlos wieder ab.

Meine Sehnsucht, jemand zu gehören, von ihm verstanden zu werden, macht mich unterwürfig. Ich breite mich aus, gewähre Einblick in alle Höhen und Tiefen. Ich habe gar keine andere Wahl, als mich zu öffnen, alles  bereitwillig darzubieten. Man will ja sein Geld wert sein.

Wenn sich gierige Augen an mir festkrallen, mich  analysieren, in Besitz nehmen und wieder vergessen, wünschte ich, dass sich meine Gefühle in giftige Pfeile verwandeln mögen die  sich rächen.

Jeder der meinen Preis bezahlt, kann mich mitnehmen, als sein Eigentum betrachten. Das verletzt mich  manchmal, schließlich habe ich ja auch meinen Stolz, will als eigenständiges Wesen betrachtet werden, obwohl es so viele von uns gibt. Wie heißt es doch fälschlich?  Im Dunkel der Nacht sind alle Katzen grau...........

Wir sind geduldig, verständnisvoll und bereit auch die ausgefallendsten Wünsche zu befriedigen!
Wesen wie wir, ja Wesen,  mit Geist, Witz, uraltem Wissen und unendlicher Geduld,  dienen der Menschheit schon seit Jahrhunderten!

Man hat uns gebraucht, mißbraucht und unsere Aussagen verdreht und  vergewaltigt. Pogrome haben wir überlebt, Kulturrevolutionen überstanden und allen Zensuren zum Trotz kann man durch uns auch hin und wieder Unmoralisches verbreiten.
Und doch, oder gerade deshalb, haben Viele wunderbare Tage und Nächte mit uns verbracht, voller Glut und Abenteuer,

Schmutzige Gedanken und schmutzige Hände hinterlassen ihre  Spuren an mir und an meiner Seele. Viele verstehen mich einfach nicht, lassen immer wieder alles abrollen in endlosen Wiederholungen und sind trotzdem nachher nicht wissender.
Es gibt keine Blätter die mich bedecken können, nein, die einzelnen Blätter entblößen mich, machen meine geheimsten Gedanken öffentlich, entblättern mich. Man kann sie sogar  knicken, bekritzeln, falten und aus mir herausreißen. In vielen Ländern beginnt man mich von rückwärts zu erforschen, oder rollt mich auch zusammen!


Wir sind die Erzähler der Geschichte, die Träger der Vergangenheit und die Herolde, die Neues verkünden. Wir erzählen von Leid und Lust, Freude und Trauer. Man kann in uns aber auch den größten Mist hinterlegen, wehrlos wie wir sind.

Wir sind Buch.


COOL IST GEIL Satire, Humor


COOL IST GEIL

Solche Wortschöpfungen sind heute ein "Must" im Sprachgebrauch der mehr oder weniger populären Seitenblicke-Gesellschaft und der sich zur Jugend zählenden übrigen Bevölkerung.
Wenn schon Geiz cool ist, was ist dann erst geil?
Eigentlich scheut man sich scheinbar, die gutbürgerlichen, traditionellen Bezeichnungen wie "schön", "gut", "aufregend", "ansprechend" oder so ähnliche fade Attribute zu benutzen.
Cool in Bezug auf einen Menschen beinhaltet ja nicht nur einen optischen Eindruck, sondern bezeichnet auch "das gewisse Etwas", eine gewisse Ausstrahlung die diese Person hat. Sofort hebt dieses Wort das Selbstwertgefühl und man wird noch "cooler".
Während das vernichtende Urteil "uncool" ja sogar zum Selbstmord einer besonders sensiblen Person führen könnte!
Aber eigentlich bedeutet "cool" kalt, kühl, vielleicht sogar abweisend.
Woher kommt dann diese positive Auslegung, cool sein gleichbedeutend mit etwas Besonderem, Bewunderungswürdigem?
Bei manchen allerdings gehört es zum täglichen Wortschatz und ist echt geil!
Ob Zwölfjährige eigentlich schon wissen, was "geil" bedeutet, obwohl sie es täglich verwenden? Besteht nicht die Gefahr, dass die wahre Bedeutung irgendwann verloren geht?
Da stellt sich die Frage, ob das denn ein Manko wäre.
An sich ist geil lt. Wörterbuch ein negatives Wort.
Eine geile Speise, bedeutet widerlich und fett, genauso wie ein geiles Grinsen auch nicht gerade Positives ausdrückt.
Für konservative Kreise sind die Worte "cool" und "geil" exotische Worte, welche nur "die Anderen..." benutzen. Shocking, indeed.
Geil sein ohne negativem Nebengeschmack bedeutet nur in gewissen Situation etwas Besonderes. Finde ich cool!
Darüber spricht man aber nicht in der Öffentlichkeit, ob nun konservativ oder jugendlich.
Woher nehmen diese beiden Worte nur ihre positive Wirkung her?
Professor Henry Higgins hätte da auch so seine Probleme alles richtig einzuordnen.
Jaja, die deutsche Sprache ist eine schwere Sprache, aber geil.


Bananenrepublik, Satire


Bericht aus einer Bananenrepublik hinter den sieben Bergen.
von Joana Angelides

Stellt euch vor, es sind Wahlen und keiner geht hin!

Das wäre zu überlegen, denn wir haben ja noch die letzten Wahlen im Gedächtnis, wo wir wie Lemminge brav zur Urne geschritten sind, die Sieger und die anderen Pseudo-Sieger bejubelt oder verdammt haben. Je nachdem, welchen wir gewählt haben, welchem wir unsere Stimme gegeben haben. Schließlich leben wir ja in einer Demokratie.

Und was haben wir dafür bekommen?
Eine Überraschungstüte, wo nur Papiertiger und Jahrmarktskasperln in verschieden farbigen Farbtöpfen, in Form von beschrifteten Boxen drin sind.
Man hofft zwar, dass das drin ist, was draufsteht. Doch gibt es keine Garantien, schließlich ist ja auf der Bühne des Polit-Lebens alles nur Chimäre, ist alles nicht wahr. Wer irgendwas ernst nimmt, ist selber schuld.
Selig jene, welche farbenblind sind!

Die Vorsitzenden der jeweiligen Farbboxen hüpfen sofort heraus, wenn wir den Deckel der Boxen nur einen Spalt öffnen. Sie wieder hinein zu kriegen schaffen wir kaum! Die Boxen passen ihnen nämlich plötzlich nicht mehr, vor allem die Köpfe sind zu groß, weil sie die Mäuler zu weit aufreißen.

Jeder dieser Kasperl hat in einer Hand eine schwarze, rote, blaue, orange, oder andersfarbige Blume, manche mit grünen Blättern und in der anderen Hand einen Hammer. Diese beiden Dinge schwingen sie dann abwechselnd. Zuckerbrot und Peitsche! Wobei uns der Hammer immer unvorbereitet trifft, weil sie ihn hinter dem Rücken verstecken.

Gemeinsam haben sie nur das eingelernte, lächelnde Gesicht und die Schellen an den Mützen, welche sie eigentlich erst als Kasperl charakterisieren.
Sie kreischen laut und in Disharmonien und sind nur zu beruhigen, wenn man in die vorbereiteten Säcke in den Boxen Geldmünzen einwirft. Und zwar immer mehr aber in regelmäßigen Abständen.
Es wird alles anders und es bleibt doch alles gleich, nur die Farben ändern sich je nach Beleuchtung und Sicht und je nachdem wie sie sich drehen und wenden.
Eines steht fest, wenn sie zu lange im Solarium liegen, werden sie leicht braun.

Manche Blüten entpuppen sich als Spaltpilze, die dann die Farben wechseln, oder als gestreifte Pilze nicht mehr zu unterscheiden sind.
Vorsicht, sie sind da, dann wieder weg, dann wieder da…….
Man weiß also nie, wenn man wählt, ob man auch das bekommt, was ursprünglich drin war.

Bericht Ende, der Reporter ist ab sofort farbenblind.

Gott sei Dank, ist u n s  das alles fremd, denn wir leben ja schließlich in keiner Banananrepublik!





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