Hexen, Hexen, überall Hexen!
v. Joana Angelides
In einer Welt, in der Menschen wie
Marionetten an den Fäden des Aberglaubens tanzen, spielten Hexen in der
Geschichte und Mythologie eine Hauptrolle – besonders im Mittelalter und der
frühen Neuzeit. Damals war es fast so, als ob der Alltag nicht komplett wäre,
ohne eine gute alte Hexenverfolgung, bei der die Mehrheit der Angeklagten
Frauen waren. Denn was wäre ein Tag ohne ein bisschen religiösen Fanatismus,
sozialen Stress und einen ordentlichen Hexenprozess?
Und so entstand das berühmte Handbuch der
Hexenjagd, der Malleus Maleficarum oder auf Deutsch der Hexenhammer.
Geschrieben von Heinrich Kramer, einem deutschen Dominikaner, Theologen und
offenbar Freizeit-Inquisitor, war dieses Buch das Sahnehäubchen der
Hexenverfolgung. Gedruckt im Jahr 1486 in Speyer, wurde es bis zum Ende des 17.
Jahrhunderts in etwa 30.000 Exemplaren und 29 Auflagen verbreitet – ein
Bestseller seiner Zeit! Basierend auf der Bulle Summis desiderantes affectibus von Papst Innozenz VIII., bot der Hexenhammer eine
fantastische Anleitung, wie man vermeintliche Hexen ausfindig macht und
beseitigt. Denn wer braucht schon Vernunft und Gerechtigkeit, wenn man auch
Hexen verbrennen kann?
Aber lassen wir uns nicht täuschen: Auch
heute gibt es immer noch Männer, die ihre irrationale Angst vor dem Weiblichen
in den Glauben an Hexen kanalisieren. Man kann diese Frauen zwar nicht mehr so
einfach verbrennen, aber ein bisschen ansengen geht immer. Und wer weiß,
vielleicht bleibt ja der eine oder andere Rußfleck hängen und der Nimbus
"Hexe" ist geboren. Klar, nicht alle werden das glauben, aber das
Rudel der Lemminge und die Bildungsverweigerer lieben solche rechten
Schreihälse!
Mit der Unterstützung einer Gruppe
Gleichgesinnter kann man diesen Frauen symbolisch Kohlenstückchen vor die Füße
werfen und dabei politisches Kleingeld einsammeln. Man muss es nur mit weit
aufgerissenem Mund und krallenartig ausgestreckten Fingern tun, damit es auch
optisch und nicht nur akustisch gut ankommt.
Hier geht es nicht
nur darum, emanzipierte Frauen herabzuwürdigen und ihnen den vermeintlich
„richtigen“ Platz in der Gesellschaft zuzuweisen, sondern sie auch auf ihre
angeblich ursprünglichen Pflichten zu verweisen: Kochen, Kinderkriegen und Haus
und Hof bestellen. Schreiben und lesen? Pah, das ist doch nur hinderlich! Wo
käme der Mann denn hin, wenn Frauen ihm plötzlich die Vorherrschaft streitig
machen und das Zepter schwingen wollten? Da steht ihre Welt dann Kopf! Seien
wir ehrlich, so weit weg ist Brüssel nun auch wieder nicht.
Aber keine Sorge, das mit dem Kinderkriegen
werden die Männer eines Tages auch noch hinkriegen, sagt mein Mann. Und dann,
liebe Leute, wird die Welt wirklich Kopf stehen.
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