Dritter Weltkrieg zum Mitnehmen?
Von Joana Angelides
Glosse
Donald Trump warnt vor einem dritten Weltkrieg
– Trump neigt dazu, provokative Aussagen zu machen, um politische Punkte zu
setzen oder seine Agenda voranzutreiben.
Diesmal, weil der ukrainische Präsident
Selenskyj angeblich nicht alles unterschreibt, was man ihm vorlegt.
Ein erstaunlicher Gedankengang: Wer sich gegen
fremde Forderungen wehrt, provoziert also einen globalen Konflikt? Klingt ein
bisschen so, als hätte jemand seine ganz eigene Vorstellung von Diplomatie:
„Mach, was ich will, dann ist die Welt in Ordnung und wir sind Freunde!“
Aber was steckt wirklich dahinter? Vielleicht
sieht Trump die Ukraine längst als ein kunstpolitisches Pfandhaus: Waffen
zügeln, Bodenschätze raus. Schließlich muss sich die geleistete Unterstützung
ja lohnen. Da liegt es doch nahe, dass die USA als selbst ernannte Weltpolizei,
gleich mal das Inventar inspizieren – rein aus Sicherheitsgründen.
Und Russland? Wird natürlich nicht einfach
zuschauen, wie sich Washington in seinem ehemaligen Einflussgebiet einrichtet.
Putin ist ja auch nicht gerade für seine Friedfertigkeit bekannt. Und schwupps,
schon hätten wir ihn, den dritten Weltkrieg, mitten in Europa – zumindest in
der Welt, wie Trump sie sich ausmalt.
Bleibt die Frage: Ist das nun eine ernsthafte
Warnung oder einfach nur ein weiterer Versuch, sich als Retter der Nation zu
inszenieren? Vielleicht beides. Aber sicher ist: Wenn Trump Politik weiterhin
wie eine Reality-Show betreibt, dann brauchen wir bald keine Satire mehr. Dann
wird alles zum Trauerspiel.
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