Sonntag, 20. Januar 2019

Der Bergkristall, Märchen


Der Bergkristall
von Joana Angelides 

Hexe Samantha, Tante Monika und der Märchenwald, Teil 2

„Heute gehen wir hinauf auf den Berg. Onkel Eduard wird auch mitkommen und Snief, sein Hund“, sagte Tante Monika und räumte gemeinsam mit Lisa den Frühstückstisch ab.
„Wow, so eine richtige Bergtour, mit Seilen und Haken und so?“,  fragte Klaus.

„Nein, natürlich nicht", lachte Tante Monika. „Ihr seid doch keine Bergsteiger, und ich und Onkel Eduard sind viel zu alt für so eine Bergtour. Nein, es fährt ja die Seilbahn hinauf. Das ist leichter. Außerdem würde meine Schwester, eure Mutter, mit mir sehr böse sein, wenn ich euch solchen Gefahren aussetze“.

Das sahen Lisa und Klaus ein.
„Und was sollen wir anziehen, was sollen wir mitnehmen für diesen Ausflug?“
„Auf jeden Fall eure festen Schuhe, dann jeder ein Jacke und einen Regenschutz, falls es regnen sollte. Proviant nehme ich in meinem Korb mit“.

Lisa war schon sehr neugierig, was Tante Monika wohl heute alles in ihrem Korb transportieren wird. Denn dieser Korb war eigentlich gar nicht so groß um alle die Dinge, die dann immer zum Vorschein kamen, auch wirklich zu fassen.

Tante Monika packte also Brot, Wurst, ein Stück Speck, ein paar Äpfel, einen Kuchen, Plastik-Teller, Plastik-Besteck, Servietten und eine Flasche Tee in den Korb und machte ihn oben zu.
„Da, nimm den Korb und trage ihn zum Auto“,  sagte sie zu Klaus. Dieser nahm den Korb und wider erwarten, war er gar nicht so schwer, wie er eigentlich sein sollte, mit all diesen Dingen darin.
Sie liefen dann beide in ihr Zimmer, um die Kleidungsstücke, die Tante Monika erwähnt hatte, zu holen und liefen zum Auto. Sie fuhren wieder den Bach entlang bis zum Häuschen von Onkel Eduard.
Heute erwartete sie dieser bereits vor dem Haus, gemeinsam mit Snief. Als Snief das Auto kommen sah, zog er schon ungeduldig an der Leine. Onkel Eduard bugsierte ihn in das Auto und stieg dann selbst ein und los ging die Fahrt.
Sie führen an der kleinen Stadt vorbei, umrundeten den Hügel und fuhren dann in gerader Linie zum Berg, zur Bergstation.
Dort parkten sie das Auto und gingen die paar Meter bis zur Seilbahn zu Fuß weiter. Nachdem sie Tickets gelöst hatten, betraten sie zusammen mit einigen anderen Leuten die Kabine der Seilbahn.
Klaus und Lisa stellten sich sofort ans Fenster ganz vorne um einen guten Blick hinaus und hinunter zu haben. Hinter ihnen standen Tante Monika und Onkel Eduard, der Snief am Arm trug. Er hatte Angst, die Menschen in der Kabine würden auf den kleinen Hund drauf treten.  Da setzte sich die Kabine auch schon in Bewegung. Es war aufregend. Sie fuhren aus der Bergstation hinaus und schwebten in die Höhe. Je länger sie fuhren, desto größer wurde der Abstand zwischen ihnen und dem darunter liegenden Abhang.
„Oh, wie schön!“, rief Lisa aus, als sie die Landschaft so unter sich ausgebreitete sah. Das kleine Tal und der Bach der sich dahinschlängelte und rechts von ihnen die kleine Stadt mit ihrem Kirchturm und den immer kleiner werdenden Häusern.
Mit einem sanften Ruck blieb die Gondel in der oberen Bergstation stehen, der Liftwart öffnete die Türe und ließ jeden Fahrgast einzeln aussteigen.
Die kleine Gruppe mit Tante Monika, Onkel Eduard, den Kindern und dem Hund wandte sich einem kleinen Pfad zu, der sich aufwärts strebend dem Berg zuwandte.
„Bleibt schön hinter mir und achtet auf den Weg", sagte Onkel Eduard, der die Führung übernommen hatte. Sie gingen hintereinander den Weg hinauf und  kamen auf eine kleine ebene Fläche. Es lagen große Steine herum, dazwischen schauten Alpenblumen und grünes Gras hervor. Manches Mal gab es auch kleine Büsche, auf den kleine Vögel saßen und trällerten.
„Schaut“,  sagte Tante Monika und deutete mit ihrem Schirm rechts von ihr, “hier sind Murmeltiere“.
Und wirklich schauten zwischen den Felsbrocken diese niedlichen Tiere hervor und beäugten neugierig die Besucher.
„Oh, ja!“, rief Klaus und klatschte in die Hände.
Die Murmeltiere erschraken und waren sofort wieder in ihren Höhlen verschwunden.

„Ach Klaus, du hast sie verschreckt“. Tante Monika schüttelte missbilligend den Kopf.
„Hallo, ihr, kommt wieder raus, wir tun euch nichts!“, rief sie laut und setzte sich auf einen Stein.
Lisa und Klaus hielten den Atem an, Ob sie wiederkommen werden?

Tante Monika stellte den Korb auf die Erde und öffnete ihn. Gemeinsam mit Lisa breitete sie die Decke auf und stellte alle die guten Dinge darauf, die sie von zu Hause mitgenommen hatten. Sie hatten gar nicht bemerkt, dass sie schon so hungrig waren!
Auch Snief bekam ein großes Stück Wurst, das er ganz schnell verzehrte.
Die Vögel sammelten eifrig die  Brotkrümel auf, die ihnen die Kinder zuwarfen
Als sie fertig waren und alles wieder eingepackt war, sahen sie ein kleines Murmeltier hinter dem Stein hervor schauen. Als es aber merkte, dass Klaus sich ihm nähern wollte, verschwand es wieder ganz schnell.
Sie warteten eine Weile, die Kinder trauten sich kaum zu atmen. Da, hinter dem großen Stein lugte schon wieder eines der Murmeltiere hervor.

„Wie geht es euch denn, Bastian?“, fragte Tante Monika, “ist Baba Dorn schon wieder gesund?“
Bastian, das größte der Murmeltiere, welches sich hinter dem großen Stein versteckt hatte, kam hervor.
„Ja, danke, deine Medizin hat ihm sehr geholfen, er ist wieder gesund und ist schon wieder grantig“, lachte Bastian.
Tante Monika lachte auch. Sie hatte ihm eine Hustenmedizin gebracht, als sie das letzte Mal hier auf dem Berg war.
„Aber wir haben trotzdem große Sorgen!“
Das Murmeltier wiegte den Kopf hin und her und schaute sehr besorgt drein.
„Der große Zauberer Paron hat gemeinsam mit dem schwarzen Raben der Hexe Bora den Bergkristall des Bergkönigs gestohlen und versteckt. Wenn wir ihn  nicht wieder finden, dann wird die Quelle kein  Wasser mehr geben, alle Blumen und Sträucher und auch die Tiere werden sterben. Der Wasserfall wird versiegen und der Eingang zum Märchenwald wird nicht mehr versteckt sein. Ach!“
Bastian  seufzte tief und zwei kleine Tränen kullerten über seine Wangen.
„Oh, das ist ja schrecklich", sagte Tante Monika. „und wie können wir da helfen?“

„Es muss jemand da die Wand hinaufklettern und über den Felsengrat gehen, dort in einer Höhle ist der Bergkristall versteckt. Aber der Rabe bewacht ihn!“

Tante Monika öffnete ihren Korb und entnahm ihm ein dickes Seil.
„Eduard, du wirst das machen!“

Eduard schaute zwar ein bisschen verwundert und rückte seine Brille zurecht, aber den energischen Worten von Tante Monika konnte er nicht widersprechen.
Er nahm das Seil über seine Schulter und begann den Felsen  hinaufzuklettern.
Tante Monika und die Kinder schauten ihm neugierig zu. Hinter ihnen kamen alle Murmeltiere aus ihren Höhlen und man konnte ihre ängstlichen Pfiffe hören. Die Vögel in den Zweigen der Büsche gaben keinen Laut von sich. Der Salamander blieb regungslos auf seinem Stein in der Sonne liegen. Alles schien den Atem anzuhalten.

Onkel Eduard kletterte höher und höher. Manchmal fielen kleine Steinchen herab, da sprangen sie alle auf die  Seite.
Nun war Onkel Eduard endlich oben angekommen und da er sehr  müde war von der Kletterei, setzte er sich einmal hin und schaute hinab. Sie winkten ihm und er winkte zurück.
„Du musst über den Felsengrat gehen, dort ist die Höhle!“, rief Tante Monika hinauf, nachdem ihr das große Murmeltier Bastian etwas zugeflüstert hatte.

Ein Raunen ging durch die Gruppe der Tiere.
Alle schauten hinauf, wird er das schaffen?
Auch Snief war ganz aufgeregt, er lief laut bellend hin und her.
Onkel Eduard stand nun wieder auf und blickte über den Grat auf die andere Seite. Er kratzte sich am Hinterkopf und dann band er das Seil, das ihm Tante Monika mitgegeben hatte um den großen Stein herum, auf dem er gesessen hatte machte am Ende des Seiles eine große Schlinge und warf das andere Ende über den Grat hinüber. Er musste es ein paar Mal probieren, bis die Schlinge endlich um einen großen, spitzen Stein auf der anderen Seite fiel und er das Seil festziehen konnte.

Nun zog er am Seil um auszuprobieren, ob es auch hält und nickte. Er warf einen letzten Blick hinunter zu den Kindern, Tante Monika und den Tieren, rückte seinen Hut zurecht und begann mit vorsichtigen Schritten den Grat zu betreten.
„Krächz, Krächz!“ 
Ein großer dunkler Schatten fiel auf Onkel Eduard und der schwarze Rabe der Hexe Bora versuchte ihn vom Grat zu stoßen, indem er immer wieder auf ihn zuflog. Mit einer Hand wehrte Onkel Eduard den Vogel ab, mit der anderen Hand hielt er sich am Seil fest. Einmal wäre er fast abgerutscht und konnte sich erst im letzten Augenblick wieder fangen.
Ein Aufschrei der unten Gebliebenen war zu hören.
Immer wieder versuchte der große schwarze Rabe Onkel Eduard aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Unten am Fuße des Felsen waren alle Tiere versammelt und stießen ängstliche Laute aus. Lisa und Klaus  hielten sich die Hand vor den Mund und konnten keinen Laut von sich geben.
Tante Monika fuchtelte mit ihrem Schirm herum, der natürlich nicht bis zu dem Raben  hinauf reichte.
Snief wedelte ganz aufgeregt mit dem Schwanz und bellte wütend.

„Tut doch was", rief Bastian  das Murmeltier, ganz verzweifelt.

Da flogen plötzlich alle Vögel des Waldes und ein ganzer Bienenschwarm einige Wespen und Hummeln in die Höhe, in  Richtung des schwarzen Raben und griffen gemeinsam an. Diesem Angriff konnte der Rabe allerdings nicht widerstehen, er musste richtig die Flucht ergreifen, denn die Vögel griffen immer wieder an und die Bienen summten sehr bedrohlich und einige Wespen  hatten ihn  schon gestochen. Sie trieben ihn von der Höhle weg, wo sich der Bergkristall befand und er flog immer höher hinauf, in der Hoffnung, sie würden ihn dann nicht erreichen können. Doch sie trieben ihn immer höher und höher. Weit weg von Onkel Eduard.
Dieser hatte inzwischen die andere Seite erreicht und schaute sich nun um, um die Höhle zu finden.
„Ich habe sie gefunden", rief er voller Freude aus.

„Gehe hinein, ganz nach rückwärts, dort muss der Bergkristall liegen!“, rief Tante Monika hinauf und Bastian das Murmeltier nickte ganz eifrig.
Er ging in die Höhle hinein, seine Augen mussten sich aber erst an die Dunkelheit gewöhnen, er blinzelte ein wenig.
Doch dann konnte er schon Umrisse sehen. Es war eine tiefe Höhle mit vielen herabhängenden Felsenstücken und großen Steinen am Boden.
Doch da, woher kam wohl das Licht? Es war ein schwacher Schein, der, je näher er kam immer heller wurde.

Ganz hinten, auf einem Felsenvorsprung lag er. Der Bergkristall! Er erstrahlte im hellen, bläulichen Licht, es funkelte und glitzerte. Onkel Eduard musste beim näher kommen die Augen schließen. Er griff ganz langsam und furchtsam nach ihm. Er fühlte sich kühl an, durch seinen Körper strömte ein wunderbares Gefühl und er glaubte leise Musik zu hören.
Er blieb regungslos stehen.

Doch dann fiel ihm ein, dass er sich ja beeilen musste, die Vögel und Bienen konnten den Raben ja nicht ewig fernhalten. Er steckte den Bergkristall in die Tasche seiner Jacke und lief wieder zu Ausgang zurück.
Mit großen Schritten lief er zum Felsengrat hin und überquerte ihn mit Hilfe des Seiles. Die Vögel und Bienen waren noch immer hinter dem Raben her, der laut krächzend über dem Berg kreiste.

Onkel Eduard hatte keine Zeit, das Seil von Tante Monika wieder zu lösen, er ließ es dort und kletterte schnell den Felsen hinab.
Unten angekommen schauten ihn alle erwartungsvoll an. Hatte er nun den Bergkristall gefunden?
„Also!“ sagte Tante Monika und hielt ihm die Hand entgegen, „wo ist er?“

„Hier“. Er nahm den Bergkristall aus der Jackentasche und gab ihn Tante Monika.
Sie hielt den Kristall in die Höhe, damit ihn alle sehen konnten und es ging ein Raunen durch die Gruppe der Tiere. Das Leuchten war von allen zu sehen.

Bastian das Murmeltier, kam langsam näher und nahm mit seinen beiden Händen den Kristall entgegen und verschwand, so schnell und geräuschlos, wie er erschienen war.
Die Vögel sind inzwischen auch wieder zurückgekommen und der Bienenschwarm flog wieder Richtung Wald davon.
Über ihnen kreiste der schwarze Rabe und krächzte wütend und seine Flügelschläge waren sehr zornig und wild.

Alle umringten Onkel Eduard und flüsterten und lachten und schauten ihn so bewundernd an, dass er ganz rot wurde. Snief bellte vor lauter Vergnügen.
Die Vögel flogen um ihn herum, umkreisten ihn und wackelten mit den Flügeln, die Murmeltiere hatten sich an den Händen genommen und tanzten miteinander und selbst der Salamander wackelte mit seinem Schwänzchen hin und her.
„So, na dann werden wir unseren Ausflug wieder beenden, und nach Hause fahren“. Sagte Tante Monika.
Doch in diesem Moment hörten sie eine tiefe Stimme durch den Wald schallen.
„Ich bin der Bergkönig! Ich danke den Menschen für ihre Hilfe. Ohne den Bergkristall wäre alles Wasser versiegt, die Tiere und der ganze Wald wären verdurstet. Ich werde immer für euch da sein, werde euch am Berg beschützen und ihr seid mir immer willkommen!“

„Da, schaut!“ Rief Lisa und deutete auf den Berg hinauf. Den Berg fast völlig  verdeckend, in einem weiten Mantel und einer Krone auf dem Kopf erschien der Bergkönig, sein weißer Bart reichte ihm bis zum Gürtel  und er schien über ihnen zu schweben. In der Hand hielt der Bergkönig den Bergkristall, der leuchtete und funkelte. Nur ganz langsam verschwand diese wunderbare  Erscheinung wieder und der Berg wurde in ein leuchtendes Rot getaucht, es war der Sonnenuntergang.

„So, na dann werden wir unseren Ausflug wieder beenden, und nach Hause fahren“. Sagte Tante Monika und nahm ihren Korb auf den Arm. Und zu Onkel Eduard gewandt sagte sie: “Das Seil hast du am Berg gelassen, wir müssen ein neues kaufen“.
Sie  verabschiedeten sich von den Murmeltieren und all den Anderen und machten sich auf den Weg zur Bergstation.

Klaus und Lisa waren noch immer ganz benommen vom Anblick des Bergkönigs. Während der Abfahrt konnten beide kein Wort sprechen, hingen ihren Gedanken nach und ihre Blicke waren noch immer auf den Berg gerichtet und sie bewunderten den langsam sich auflösenden Sonnenuntergang, der rosa Lichter auf dem Berg tanzen ließ.

Onkel Eduard war an die Wand der Gondel gelehnt und hielt Snief fest im Arm, der vor lauter Freude, sein Herrchen wieder zu haben, ihn unentwegt mit der Schnauze berührte.

Tante Monika lehnte neben Onkel Eduard und sah ungeheuer zufrieden aus.


Eroberung im Sturm, Erotik


Eroberung im Sturm
 von Joana Angelides

Susanne freute sich schon auf den Besuch ihrer Freundin Melanie. Sie hatten sich schon sehr lange nicht gesehen. Seit Susanne geheiratet hat, lebte sie in einer anderen Stadt und sie telefonieren mehr, als sie sich sehen können.
Susanne seufzt. Wie glücklich sie doch war, damals in den ersten Jahren ihrer Ehe. Paul war ein sehr zärtlicher Ehemann, liebte sie und begehrte sie.
Er betonte immer, wie er ihre schlanke, aber doch sehr frauliche Figur mit den ausgeprägten Brüsten und ihren etwas betonter Hüftlinie liebe. Er berührte sie gerne und die Abende und Nächte waren sehr reizvoll und erfüllend.
Doch im Laufe der Jahre wurde alles zur Selbstverständlichkeit und die gewohnte Entspannung und Befriedigung stellte sich immer seltener ein. Susanne lag oft wach, horchte dem ruhigen Atem ihres Mannes nach und sehnte sich nach Berührung und Befriedigung.
Ihre zaghaften Berührungen stießen selten auf Reaktionen. Ihre Begegnungen wurden immer seltener und kürzer.
Eine attraktive Frau wie Susanne, mit ihren langen dunklen Haaren, den verträumten Augen und der ausgeprägt fraulichen Figur, bekam natürlich immer wieder Angebote, war Ziel von begehrlichen Männeraugen.
Doch sie wollte eigentlich nur immer von ihrem Mann begehrt werden. Langsam resignierte sie.
Sie blickte in den Spiegel. Wie sah sie denn heute aus?
Gut sah sie aus, fand sie selbst und lächelte ihr Spiegelbild an. Sie hatte eine geblümte Bluse mit tiefem Ausschnitt, der ihren üppigen Brustansatz betonte. In der Taille eng und ihre Hüften betonend. Der rostbraune, längere Rock fiel leicht um ihre Hüften und am Po hinunter und lief glockig aus. Man konnte die schwarzen hochhackigen Stiefel gerade noch sehen. Die langen, glatten Haare fielen ihr über die Schultern auf den Rücken und waren ein schöner klassischer Rahmen für ihr Gesicht. Alles in allem, eine attraktive Anfangsvierzigerin mit einem ovalen, schön geformten Gesicht.
In diesem Moment fuhr das Taxi vor und ihre Freundin stieg aus. Der junge Mann in ihrer Begleitung war wohl Joachim, der Sohn ihrer Freundin, den sie das letzte Mal gesehen hatte, als er zehn war.
Es schien ihr fast unglaublich, wie sich der junge Mann entwickelt hatte, er mußte 1,90 m groß sein, hatte eine durchtrainierte, schlanke Figur, seine Bewegungen waren ausgewogen und hatten etwas von einer Wildkatze an sich. Die Haare waren tiefschwarz, kurz geschnitten und sehr dicht.
Susanne stand am Balkon ihrer Wohnung und rief freudig ein Willkommen hinunter.
Beide, Mutter und Sohn blickten nun zu ihr empor und winkten ihr zu.
Sein Blick traf sie wie ein Blitz. Was war los, wieso ließ sie dieser Blick erschauern? Das war doch lächerlich, sie könnte seine Mutter sein.
Der Abend verlief harmonisch, die beiden Frauen hatten sich eine Menge zu erzählen. Joachim beteiligte sich an der Unterhaltung nur spärlich, warf hin und wieder einen Satz ein. In der übrigen Zeit sah er Susanne mit seinen aufmerksamen Augen unverwandt an, sodass sie unruhig wurde.
Im Laufe des Abends stellte sich heraus, dass Melanie nicht bleiben konnte, da sie eine dringende geschäftliche Angelegenheit erledigen mußte und bat Susanne, Joachim für einige Tage bei sich aufzunehmen.
Sie einigten sich darauf, dass Susanne mit ihm einige Ausflüge in die nähere Umgebung machen wird und sie auch ein wenig die nahe Stadt erkunden werden.
Sie hatten viel Spaß miteinander, Joachim entpuppte sich als sehr humorvoll und zuvorkommend.
Den Ausflug in die nahe Stadt hatten sie sich für den letzten Abend vorgenommen
Susanne wollte zwei Einbettzimmer im voraus telefonisch bestellen, doch war das nicht so einfach. Die Mittelklassehotels waren alle ausgebucht und die anderen Hotels, die in Frage kamen, waren sehr teuer.
Sie konnte aber dann doch noch in einem ihr bekannten Hotel zwei Zimmer bekommen und dem Ausflug in die Stadt stand kein Hindernis mehr im Wege.
Nachdem sie einige Sehenswürdigkeiten hinter sich und auch zu Mittag gegessen hatten, schlenderten sie nur mehr auf der Promenade dahin und besuchten zuletzt eine Diskothek. Es war der ausdrückliche Wunsch Joachims, den sie letztlich dann akzeptierte. Ihr Einwand, dass sie nun doch aus diesem Alter heraus sei, wischte er mit einem Lachen und einen kleinen Kuss auf ihre Wangen weg.
"Wer? Du? Du bist jünger als so manches Mädchen in meinem Alter!", Sagt er lachend. "Und wesentlich hübscher auch noch dazu!"
Dieser Satz trieb ihr ein wenig Röte ins Gesicht, was sie sehr wütend machte.
Und nun waren sie in diesem Hotelzimmer, das zu allem Überfluß auch noch dazu ein Doppelbett, hatte. Ihre Reklamation nützte nichts, es gab kein anderes Zimmer. Die beiden bestellten Einzelzimmer wurden irrtümlich vergeben.
Sie stand nun im Badezimmer vor dem Spiegel und betrachtete sich eingehend. Eigentlich war sie aus dem Alter heraus, sich von einem achtzehnjährigen Teenager den Hof machen zu lassen, aber gefallen hatte es ihr schon, mußte sie lächelnd zugeben.
Doch wenn sie gewußt hätte, daß sie mit Joachim ein Zimmer teilen mußte und das auch noch in einem Doppelbett, sie hätte sie sich zumindest einen Pyjama mitgenommen, hochgeschlossen und mit langen Ärmel.
Das rote Seidennachthemd, welches sie eingepackt hatte, hatte an beiden Seiten einen langen Schlitz der bis zum Ende des jeweiligen Beines offen war. Es umspielte ihren Körper und ließ die Konturen mehr als nur erahnen.
Sie hatte eigentlich keine anderen Nachthemden, sie liebte Seide und liebte es auch, aufreizende Dessous zu tragen.
Susanne spürte seine Blicke, als sie das Badezimmer verließ. Sie wußte, dass das Licht des Badezimmers im Rücken hindurch schien und ihre Beine bis hinauf zur Scham zeigten.
Er lag auf dem Bett, nur zugedeckt mit einer leichten, dünnen Decke und hatte den Kopf auf die linke Hand aufgestützt. Er sah sie voll an und seine Augen schienen im Halbdunkel des Zimmers zu brennen. Das Licht der Lampe auf dem Nachtkästchen warf ihren Schatten auf seine Augen und ließ seinen Mund, der ein wenig geöffnet schien, in vollem Licht erscheinen.
Susanne spürte, wie die Luft plötzlich zu knistern begann, sie spürte unsichtbare Funken auf ihrer Haut sich entzünden, es war ihr, als würde sie brennen, ohne dass es schmerzte.
Dieser Blick aus seinen großen dunklen Augen unter dem schwarzen, kurzgeschnittenen Schopf der seine Stirn krönte, erinnerte sie plötzlich an Paul, als sie noch verliebt waren und solche Stunden in eine leidenschaftliche Begegnung umwandelten. Sie waren nachher atemlos und erschöpft nebeneinander eingeschlafen. Doch das war sehr lange her.
Sie löschte das Licht im Badezimmer nicht. Es drang in das Zimmer als langer, schmaler Streifen ein und sie stellte ihn sich als Pfeil in ein unbekanntes Abenteuer vor.
Sie mußte Lächeln. Die Anwesenheit eines so jungen, vom Leben noch unverbildeten jungen Menschen löste scheinbar bei ihr verkrustete Empfindungen aus früheren Zeiten aus.
Langsam sich ihrer Wirkung bewußt, ging sie auf das Bett zu und setzte sich mit angezogenen Beinen auf die Decke. Sie schlang ihre Arme um ihre Knie und blickte ihn an.
Seit Susanne das Badezimmer verlassen hatte, fiel zwischen ihnen beiden kein einziges Wort. Die Stille war fühlbar.
Das halb abgedeckte Licht der Nachttischlampe, traf nun auch auf sie.
Dadurch, dass sie aufrecht saß, bedeckte der Schatten ihr ganzes Gesicht und endete als halbrunder Kreis genau über ihren Brüsten.
Das Rot der unregelmäßigen Spitzen am Ausschnitt des Nachthemdes hoben und senkten sich wie kleine lodernde Flammen, bewegt durch ihren nun unregelmäßigen, fliegenden Atem.
Langsam bewegte sie ihre Zehen wie zufällig und spürte, wie seine Blicke genau darauf fixiert waren und nun langsam entlang ihren Beinen nach oben glitten. Sein Blick blieb an der Falte in der Beuge ihrer Beine eine Weile haften, dann glitt er langsam nach oben und verweilte an ihren üppigen Brüsten.
Durch die rote Spitze hindurch schimmerten rosa ihre Brustspitzen, zwischen denen nun sein Blick hin und her wanderte.
Nun schien er doch ein wenig aus dem Gleichgewicht zu kommen. Seine Zunge befeuchtete die Oberlippe und seine großen dunklen Augen hefteten sich fest an ihr Gesicht, als wollten sie sich da festhalten.
Als sich ihrer beiden Blicke begegneten fühlte sie sich ihm wie ausgeliefert, mit Ketten an ein Bett gefesselt.
Obwohl er sich nicht bewegte, hatte sie den Eindruck, er streife ihr das Nachthemd hinunter und in diesem Augenblick fühlte sie sich total nackt.
Schon während des ganzen Tages, im Café und auch beim Einkaufsbummel bemerkte sie seine Blicke, wich ihnen aus, obwohl sie mehrmals errötete. Er quittierte es jedesmal mit einem kleinen Lächeln.
Mit seiner freien rechten Hand schob er nun plötzlich die Decke weg und lag vollkommen nackt vor ihr. Er war erregt und diese Tatsache verdeutlichte sich an seinem erigierten Penis.
Susanne fühlte sich ertappt, als hätte er ihre Gedanken gelesen.
"Komm, ich will dich!" Seine Stimme war ruhig, allerdings dunkel vor Erregung. Er streckte seine rechte Hand nach ihr aus und wie von unbekannter Macht getrieben stand sie auf und setzte sich auf sein Bett.
Sein ganzes Verhalten war von verhaltener Erotik. Trotz seiner achtzehn Jahre war er keinesfalls unerfahren, er wußte was er wollte und worauf es ankam.
"Aber.......", sie wußte plötzlich nicht mehr, was sie einwenden wollte oder sollte.
Er ließ ihr auch keine Zeit für Überlegungen, hatte sie schon an den Armen ergriffen und zog sie langsam zu sich hinunter.
Er selbst lag nun auf dem Rücken, seine Augen hielten sie fest und dann trafen sich ihre Lippen. Es war wie ein Blitz, der von ihrem Scheitel bis zur Fußsohle durch sie hindurch fuhr.
Sie lag nun auf ihm und durch die dünne Seide hindurch spürte sie, wie sein Penis pochte, seine Erregung stieg.
Sie löste sich von seinen Lippen und richtete sich auf. Nun saß sie rücklings auf seinen jugendlich durchtrainierten Schenkeln und blickte auf ihn herab. Seine Hände fuhren langsam an ihren Beinen hinauf und verschwanden unter ihrem Nachthemd. Sie spürte die Wärme seiner Hände, die trotz seiner Jugend sehr wissend zu sein schienen. Sie fuhren hin und her und blieben dann in ihrer Beuge liegen. Er übte einen leichten Druck aus und hob ein wenig sein Becken.
"Zieh das aus!" Er deute mit seinem Kopf auf ihr Hemd.
Magisch beeinflußt von der Selbstverständlichkeit, wie er sie behandelte, zog sie das Hemd über ihren Kopf.
Sie spürte den Widerstand den ihre Brustspitzen auslösten, als der Stoff darüber glitt und er verursachte ein heftiges Gefühl in ihren Lenden.
Sie beugte sich nun über ihn, öffnete ihre Beine und schwebte einen Moment über seinem Penis, bevor sie sich langsam auf ihn senkte.
Sie ließ ihn aber nur einige Zentimeter eindringen, hob ihr Becken wieder und verweilte einige Sekunden genau auf seiner Spitze.
Seine Augen waren geschlossen, seine Zunge benetzte wieder seine Oberlippe und sein Atem wurde schneller.
Sie kreiste langsam mit dem Becken und senkte sich dann wieder über ihm.
Nun faßte er sie wieder an den Hüften, als wollte er sie daran hindern, sich wieder zurück zu ziehen.
Sie spürte, wie ihr ganzer Körper in den Zustand eines Vulkans kam, sich der Ausbruch der Lava im Hintergrund ankündigte.
Wie von unbekannten Wesen gehetzt, durch düstere Welten getrieben und auf ungeahnte Höhen, auf dem Rücken eines ausgebrochenen Hengstes sitzend, gejagt, begann sie ihn plötzlich zu reiten. Unbarmherzig, sein Stöhnen und Flüstern mißachtend. Seine Hände krallten sich in das Laken, sein Kopf hob und senkte sich, als wollte er fliehen. Doch er war gefangen, gehalten von den starken Schenkeln seiner Reiterin.
Sein Stöhnen klang wie das Keuchen eines aus der Koppel ausgebrochenen und von einer Meute verfolgten, Pferdes. Es schien als würden seine Lenden bluten, seine Mähne flog und sein Körper war schweißgebadet.
Sie spürte das Aufsteigen der sich ankündigten Entladung. Sie begann zu glühen, ihre Muskeln begannen zu vibrieren und sich zu versteifen. Sie verspürte jeden Stoß in ihrem Inneren, an den sich im Krampf bewegenden Seitenwänden ihrer Vagina, dem einen Punkt, der sie immer wieder zum Wahnsinn trieb.
Als der unter ihr liegende, glühende, zitternde Körper sich ebenfalls zu versteifen begann, sich die Explosion ankündigte, geschah es auch in ihrem Körper zu erzittern, sie warf den Kopf zurück, ihre Hände krallten sich in die seinen und ihrer beider Höhepunkt entlud sich gleichzeitig.
Es war einer jener Höhepunkte, bei denen man denkt, man selbst ist ein Lichtbogen zwischen zwei Punkten in einem Hochspannungswerk
Solche Höhepunkte, die den Körper mit unglaublicher Wucht treffen, ihn haltlos werden lassen und hin und her werfen, sind es dann aber auch, die einen fast den Verstand rauben.
Sie fiel über ihm zusammen, spürte seine Vibrationen, das Nachklingen in ihrem Körper und war unglaublich glücklich. Nur eben glücklich, gelöst und in einem wunderbaren erschöpften Zustand.
Sie spürte seine etwas zittrige Hand in ihrem langen Haar, wie sie langsam auf und ab fuhr, ihre Kopfhaut mit den Fingerspitzen massierte.
Das Licht der Nachttischlampe lag auf ihren Körpern, nur die Gesichter lagen im Halbdunkel.


                                                                  *******

Als Melanie am nächsten Tag wieder kam um ihren Sohn abzuholen, ging alles sehr schnell und die beiden hatten nur wenige Augenblicke um sich zu verabschieden.
Sie blickten sich an und in ihren Augen war ein kleines Feuer, tief drinnen, das brannte.
Sie lächelten sich an und plötzlich war die vergangene Nacht zur unvermeidlichen Selbstverständlichkeit geworden. Sie werden sie bewahren.


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