Montag, 8. März 2021

Der Regenbogen, Märchen

 


Der Regenbogen.

 

Die kleine Fee Fari saß im Wald auf einem Baumstumpf und war heilfroh, dass das Gewitter vorbei war.

Sie mochte den Regen nicht, die großen Tropfen machen manches Mal Flecken auf ihrem dünnen seidigen Gewand, oder reißen ein Loch in die zarten Flügel.

Was sie aber besonders liebte, war der Regenbogen, der nach einem Gewitter sich meist über den Himmel spannte.

Die Farben waren so sauber und strahlend nach dem Regen und hin und wieder blieben Tropfen an ihm hängen, die dann wie kleine Diamanten glitzernden.

`Wo mag der Regenbogen hinführen? ´, überlegte sie und bekam ganz sehnsüchtige Augen.

 

„Warum schaust Du denn so traurig?“, fragte da neben Ihr eine vertraute Stimme. Es war der Elfe Mo und er nahm dabei ihre beiden Hände in die seinen.

„Ich überlege gerade, wohin der Regenbogen führt? Noch nie bin ich die Stufen hinaufgegangen, sie sind aber auch so steil, und außerdem hat es die Feenkönigin verboten!“

„Die Stufen führen in das Traumland. Dort holt sich der Sandmann jede Nacht die Träume, um sie den Menschenkindern zu bringen. Es ist wie ein Supermarkt, aber eben für Träume. Da darf niemand anderer hinein!“, klärte sie Mo auf.

„Schade!“, sagte die Fee Fari, „aber warum darf da niemand anderer hinein?“

„Weil der Sandmann Angst vor den Waldgeistern und der Hexe Bora hat, die die Träume stehlen wollen! Dann haben die Kinder keine Träume mehr!“

 

Als Mo dann wieder weg war, beschloss Fari aber doch zum Regenbogen zufliegen und zu versuchen, wenigstens einen Blick in das Traumland werfen zu können!

Sie stand auf der untersten Stufe des Regenbogens und schaute sich ängstlich um. Niemand war da. Sie wagte den ersten Schritt und dann den zweiten Schritt und so langsam stieg sie empor. Von da oben gab es einen wundervollen Blick über das Tal und die ersten Sonnenstrahlen nach dem Regen. Als sie ganz oben, auf der Kuppel des Bogens stand, erblickte sie schon das goldene Tor ins Traumland. Es war halb geöffnet und Harfenklänge drangen heraus. In diesem Moment kam ein großer schwarzer Vogel krächzend herbei und flog über ihren Kopf hinweg. Fari erschrak und stürzte über das Geländer. Sie konnte sich gerade noch anklammern, aber es bestand die Gefahr, dass sie abstürzte. Sie blieb am Geländer mit den Flügeln hängen und hatte sie zerrissen, sodass sie nicht mehr fliegen konnte. Sie begann fürchterlich zu weinen.

 

„Krah, Krah!“ krächzte der schwarze Vogel, „ich bin der Wächter, ich bewache die Träume! Was musst Du auch da hinaufgehen! Jetzt hängst Du da und wirst abstürzen!“

„Bitte hilf mir doch!“, flehte Fari, „rufe den Elfen Mo, er soll mich holen!“

„Bis der kommt, bist Du längst abgestürzt. Wenn Du mir versprichst, dass Du nie wiederkommst, dann fange ich Dich mit meinen Flügeln, wenn Du stürzt!“

„Ich verspreche es!“, rief die kleine Fee verzweifelt.  In diesem Moment verließ sie die Kraft und sie stürzte ab. Der große schwarze Vogel sank hinab und fing sie im Fluge ab, so dass sie auf seinem Rücken lag. Dann machte er einen großen Bogen zum Wald hin und landete sanft.

Die kleine Fee kletterte von seinem Rücken.

„Ich danke Dir“, schluchzte sie und setzte sich ins Gras. Der schwarze Vogel erhob sich wieder in die Luft.

„Krah, Krah“, krächzte er noch, dann flog er wieder zum Regenbogen zurück. Er musste ja schließlich seinen Dienst machen!

`Wie erkläre ich der Feenkönigin, dass meine Flügel zerrissen sind? ´ überlegte Fari und weinte ein wenig vor sich her.

Da landete schon der Fee Mo neben ihr.

„Was machst Du denn für Sachen? Das wird ein Donnerwetter geben, Die Feenkönigin hat Dich vom Turm aus beobachtet! Sie wird Dir einen Monat lang keine neuen Flügel geben und Du wirst in der Schlossküche arbeiten müssen!“, prophezeite Mo.

Fari nickten ergeben.

`Aber, ich werde es sicher wieder versuchen´, dachte sie sich insgeheim.

 

Beiläufige Fragen, Satire

 

Beiläufige Fragen

von Joana Angelides



Es gibt ein so paar beiläufige Fragen, die Frauen in hinterhältiger Weise immer wieder stellen.

 Die wohl häufigste Frage ist:

„Liebst Du mich?“

 Also, Achtung! Hier empfiehlt es sich sofort und spontan „Ja“ zu sagen. Jede Verzögerung, oder der Versuch, die Frage im Raum stehen zu lassen und brummend die Zeitung weiter zu lesen, endet unweigerlich in einem Streit.

 „Aber, ja natürlich mein Liebling“,

ist jedenfalls keine ausreichende Antwort, weil das kleine Wörtchen „Aber“ sofortiges Stirnrunzeln zur Folge hat.

 Der Auslöser eines Weinkrampfes kann der Satz

„Ich glaube schon“

werden.

Sollten sie ein Analytiker sein und fragen:

„Kommt drauf an, was Du unter Liebe verstehst?“

Dann sollten Sie die Telefonnummer eines guten Freundes parat haben, um am Wochenende ein Dach über den Kopf zu besitzen.

 Eine Frage, die oft bei der Zigarette danach gestellt wird, ist

„Woran denkst Du gerade?“

Die einzig richtige Antwort ist hier:

„An Dich und deine weiche Haut, deine Hingabe und welches Glück es ist, von dir geliebt zu werden!“ Lernen sie diesen Satz auswendig, Sie brauchen ihn bestimmt des Öfteren!

Zu sagen, dass man eben daran dachte, wo man denn vorher die Zeitung hingelegt hat, oder wieso der Verein schon wieder gegen seinen Angstgegner verloren hat, wäre der reine Selbstmord. Zu überlegen, ob in 10 oder in 15 Minuten das Autorennen aus Monza übertragen wird, ist ebenfalls eine falsche Antwort und würde unweigerlich den Rest des Abends in eisiges Schweigen hüllen.

Absolut falsch und auch verboten wäre die Erwähnung, dass es doch viel reizvoller ist, wenn Frau ein wenig mehr Rundungen hat. Die Folge ist eine wochenlang andauernde Diät, die man dann notgedrungen auch mitmachen muß.

Sollte ein Theaterbesuch eingeplant sein und Frau probiert einige Kleider, die leider ein wenig zu eng geworden sind und nicht geschlossen werden können, kommt unweigerlich die Frage:

„Sag, findest Du mich zu dick?“

„Natürlich nicht, ich sehe keine Veränderung!“ Ist da die einzig richtige Anwort, muß im Brustton der Überzeugung vorgetragen werden und mit heftigem Kopfschütteln begleitet sein. Sie haben den Abend gerettet.

Folgende Antworten sind absolut zu vermeiden, ja stammen geradezu aus dem Index der Inquisition:

„Ich kenne dickere Frauen“

„Ja, aber es macht Dich interessanter“

„Ich überlegte gerade, um wieviel fraulicher Du bist, als die neue kleine Rothaarige aus der Registratur“

Diese Antwort führt automatisch zur nächsten, äußerst hinterhältigen Frage:

„Findest Du Sie vielleicht hübscher als ich, wieso denkst Du jetzt an eine andere Frau?“

„Natürlich nicht mein Liebling, sie fiel mir nur als Negativ-Beispiel eben ein“. Dieser Satz wird gerade noch akzeptiert, hinterläßt aber einen kleinen Stachel und sie fährt ihre Antennen aus!

Nun zu sagen:

„Sie ist auf keinen Fall so hübsch wie Du, als Du in ihrem Alter warst“

 ist absolut falsch!

Da können sie den Abend gleich vergessen, sie schließt sich ins Schlafzimmer ein und telefoniert mit ihrer Mutter.

„Du hast aber einen besseren Charakter und viel mehr Humor“

 ist ebenfalls keine optimale Anwort, der Vase müssen sie gekonnt ausweichen. Woher kennen sie denn deren Charakter?

Besonders gefährlich sind solche Debatten während der Autofahrt.

„Wenn ich sterben würde, würdest Du noch einmal heiraten?“

Das ist eine Frage, die abendfüllend werden kann!

Sagen sie „Ja“, führt dies dazu, dass sie meint, sie hätten bereits eine Nachfolgerin im Auge, sagen sie „Nein“ beschuldigt sie sie, in der Ehe nicht glücklich zu sein.

Fragen sie dann noch, ganz in Gedanken versunken, wann denn eigentlich ihre Lebensversicherung abläuft, greift sie bestimmt in das Lenkrad und dann entscheidet es sich möglicher Weise in den nächsten Minuten, wessen Lebensversicherung nun zur Auszahlung kommt.

Die Bitte, die Frage zu wiederholen, weil sie wegen des Verkehres unaufmerksam waren, wäre sehr sinnvoll, da könnten sie sich vielleicht um die Antwort drücken.

 

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