Freitag, 9. März 2018

3. Die kleine Hexe bekommt einen Namen, Märchen



3. Die kleine Hexe bekommt einen Namen
von Joana Angelides



Bildergebnis für kleine hexe
Über dem großen Märchenwald lag das silberne Licht des Mondes. Es war Nacht und alles schlief bereits. Alle Feen lagen in ihren weißen Bettchen, hoch oben im Märchenschloß, zwischen Blütenblättern und kleinen Polstern, welche mit Blütenstaub gefüllt waren. Sie waren zugedeckt mit zarten grünen Farnblättern und träumten von den Ereignissen des vergangenen Tages.
Nur die kleine Hexe konnte nicht schlafen. Sie war ganz traurig, daß sie heute soviel Unsinn angestellt hatte. Leise mußte sie schmunzeln, als sie sich erinnerte, wie die dicke Köchin in der Salatschüssel landete. Aber das Lächeln war schnell wieder verschwunden. Wie sollte es nur weitergehen?
Sie hatte nicht einmal einen Namen. Alle sagten nur immer „die kleine Hexe“ wenn sie von ihr sprachen. Sie wollte unbedingt auch einen Namen, sowie die Fee Silva!
Sie setzte sich in ihrem Bettchen auf und angelte nach ihren kleinen Schuhen.
„Ich werde zur Eule gehen. Vielleicht weiß die einen Namen für mich, sie ist die Klügste im ganzen Wald, scheint mir. Sie ist ja die Lehrerin.“

Sehr leise schlich sie sich aus dem Schlafsaal, um die anderen nicht zu wecken.
Aber wo wollte sie den suchen? Sie wußte nicht, wo sie die Eule finden konnte.
Wahrscheinlich ist sie im tiefen Wald, dachte sie. Sie schlich sich zum Ausgang.
Das Tor im Feenschloss war nur einen Spalt geöffnet, sie mußte sich durchzwängen und hätte fast ihr neues, schönes Nachtkleid zerrissen. Aber es ging noch einmal gut 
Jetzt war sie draußen, die großen dunklen Tannen standen in großen Abständen, zwischen ihnen gab es Büsche, Moos und Farne.
Sie schritt zögernd in die Dunkelheit hinein.
„Hallo, was machst Du da?“ kam plötzlich eine Stimme unter dem Farn hervor, das Farn teilte sich und ein kleiner Waldkobold kam hervor.
„Du hast mich aufgeweckt, warum schläfst Du nicht?“
„Es tut mir leid, ich suche die Frau Eule.“ Sagte die kleine Hexe mit zittriger Stimme.
„Jetzt mitten in der Nacht? Da fliegt sie über den Baumwipfeln des Waldes und sucht Mäuse, da hat sie für Dich keine Zeit Komm´ morgen in die Waldschule, da kannst Du mit ihr sprechen.“
„Morgen kann ich nicht, ich muß mich bei der Feenkönigen melden, sie sucht eine neue Arbeit für mich. Aber ich habe keinen Namen und habe Angst, dass mich die Feenkönigin nach meinem Namen fragen wird. Und da wollte ich die Frau Eule fragen, ob sie nicht einen Namen für mich weiß.“
„Was, du hast keinen Namen?“ er kugelte sich vor lauter Lachen auf dem weichen Waldboden.
„Siehst Du, auch Du findest es unmöglich, daß ich keinen Namen habe.“ Die kleine Hexe war ganz traurig und es kollerten dicke Tränen über ihr Gesicht.
„Also hör sofort zu weinen auf. Das hilft überhaupt nicht.“ Der Waldkobold machte eine energische Bewegung.
Es raschelte im Gebüsch und die Schlange Birr kam hervor.
„Was ist da los, warum macht ihr so einen Wirbel?“ Sie hatte wie immer nur ein Auge geöffnet, mit dem anderen Auge schlief sie noch.
„Die kleine Hexe sucht einen Namen für sich, sie ist sozusagen „namenlos“ und da sucht sie jetzt die Eule, damit sie ihr einen Namen sagt, der zu ihr paßt.“  sagte der Waldkobold.
„Ja, wieso haben den Hexen keinen Namen?“ fragte der Kuckuck, der aus seinem Baumloch hervorlugte.
„Sie haben schon einen Namen, aber erst, wenn sie die kleine Prüfung abgelegt haben. Aber ich....“ die kleine Hexe mußte schlucken, „ich habe noch gar keine Prüfung abgelegt. Ich kann einfach nicht hexen oder zaubern, weil ich gar nichts Böses denken oder tun kann. Daher hat man mir noch keinen Namen gegeben und dann bin ich zusammen mit den Feen von der Zauberinsel, wo mich die böse Hexe Bora eingesperrt hat, auf dem Zauberpferd geflohen und jetzt bin ich da.“
„Warte hier,“ sagte der Kuckuck, „ich werde die Eule suchen.“ und schwang sich aus dem Baumloch hoch hinauf in die Luft und verschwand in den Wipfeln.
„Komm, setz Dich hierher,“ sagte der Kobold und holte zwei große Farnblätter. Das erste rollte er zusammen und machte einen kleinen Hocker draus. Das andere Blatt schwang er um ihren Rücken und deckte sie damit zu „sonst wird es Dir hier zu kalt.“
Sie setzte sich dankbar hin und hielt das Farnblatt fest.
„Hier ich bringe Dir einen warmen Kräutertee, mit einem Tropfen Bienenhonig. Der ist von unseren Bienen, die den Waldhonig den ganzen Tag in Gläser füllen und einlagern. Da habe ich eine Freundin, Biene Mojo, die bringt mir immer wieder ein Töpfchen voll.“
Dankbar nahm die kleine Hexe das Glas zwischen ihre Hände und trank den Tee in kleinen Schlückchen.

Plötzlich lag ein Schatten über ihnen und es landete die große Eule unter der Tanne.
„Wo ist die kleine Hexe?“ krächzte sie und schlug kurz mit ihrem linken Flügel.
„Hier,“ flüsterte diese
„Du musst schon lauter sprechen, damit ich Dich hören kann. Also du bist die kleine Hexe ohne Namen?“
„Ja,“ sagte diese so laut sie konnte.
„Eigentlich habe ich noch nie jemand einen Namen verliehen. Aber laß mich nachdenken.“
Sie hob den rechten Flügel, bedeckte ihre Augen und die Stirn und schien angestrengt nachzudenken.
„Also da fallen mir nicht sehr viele ein. Warte einmal. Also was sagst du zu Lope?“
Die kleine Hexe schüttelte den Kopf.
„Bora?“
Da schüttelte die kleine Hexe ganz energisch den Kopf. Sie wollte nicht so heißen wie die große böse Hexe.
„Assunta?“
„Esmeralda ?“
„Samantha ?“
„Ach ja, der Name gefällt mir,“ strahlte die kleine Hexe.
„Na gut, dann kann ich ja wieder fliegen,“ sagte die große Eule, „und komm in den nächsten Tagen bei der Waldschule vorbei, dann werde ich Dich in die dritte Klasse geben, ich glaube schreiben und lesen kannst Du ja?“
Da dachte die kleine Hexe an das Zauberbuch. „Ja schreiben und lesen kann ich, muß ich denn noch andere Sachen lernen?“
„Na, sowieso,“ krächzte die Eule, „ich werde gleich morgen mit der Elfenkönigin sprechen, damit sie Dich anmeldet“
Sprach sie und schwang sich über die Tannen fort.
„Samantha ist ein sehr schöner Name,“ riefen alle im Chor.
„Ich danke Euch,“ lächelte die kleine Hexe, nun Samantha genannt.
„Ich muß jetzt aber wieder zurück ins Feenschloß, bevor mich jemand vermißt.“

Sie drehte sich um und lief auf das Schloß zu. Als sie zum Tor kam und sich wieder durch den kleinen Spalt hineinzwängte, stand vor ihr der Elfe Feno. Er hatte heute Pförtnerdienst.
„Wo kommst Du denn jetzt her? Es sollen doch alle schon in ihren Zimmern und in ihren Betten sein? Ich muß Dich eintragen. Wie ist Dein Name?“

Da strahlte die kleine Hexe, sah zu ihm auf, schloß ihre Augen und sagte laut und deutlich:
„Ich bin die kleine Hexe Samantha.“
Dann lief sie die Treppe hinauf zu ihrem Schlafsaal und schlüpfte rasch unter die Decke und schlief sofort ein.



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Donnerstag, 8. März 2018

Olivenbaum, Gedicht



OLIVENBAUM

von Joana Angelides


Bildergebnis für olivenbäume


Dunkel ist Dein Stamm, und kräftig,
vom hohen Alter knorrig und mächtig
Hier stehst Du  seit vielen hundert Jahren
und konntest bewahren
Deine würdevolle Ruhe.




Deine silbrigen Blätter, mit hellgrünem Schimmer
Flüstern, wispern, immer und immer
Und hörbar für mich, erzählst Du Geschichten
Aus Deinem Leben, in Liedern und Gedichten
Der Vergangenheit.

Unter Deinen ausladenden Ästen
Wandelten Menschen, mit verhaltenen Gesten,
Suchten den Sinn des Lebens zu ergründen.
Vergebens, diese Geheimnisse zu schauen.

Zeit und Raum verblassen zu einem Schleier
Im Nebel. Ich fühle mich freier,
Verspüre  der Natur Sinnlichkeit,
eingehüllt in die Vergangenheit.
 Ich liebe Dich, Du geheimnisvoller Baum.

Bildergebnis für olivenbäume



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