Samstag, 7. April 2018

Als Engel völlig ungeeignet, Satire


Als Engel völlig ungeeignet

von Joana Angelides

   
Bildergebnis für Angel
Es ist so, dass Liebende natürlich immer das Bedürfnis haben, sich nahe zu sein. Man will die Hände des geliebten Menschen auf seiner Haut spüren, seinen Atem im Gesicht, am Hals und zwischen dem Haaransatz und dem Genick. Dort stellen sich dann die ganz feinen Haare auf und erzeugen ein kribbelndes Gefühl und die Kopfhaut zieht sich zusammen. So war das immer bei mir.
Dann schloß ich die Augen und meinte, seine gespreizten Finger in meinem Haar langsam versinken zu spüren. Seine Fingerkuppen berührten meine Kopfhaut und tausend Sterne explodieren hinter meinen geschlossenen Augenlidern.

Das war der Moment, als wir an den Brückenpfeiler geprallt sind!
Er hätte seine Hände am Lenkrad lassen sollen.

Hier ist nun alles so weiß, gleißendes Licht von allen Seiten und dieses seltsame Harfenspiel. Also, Harfe konnte ich sowieso nie leiden. Ich meine man hat ja nicht so bald eine Harfe zu Hause herumstehen. Aber im Fernsehen, bei den großen Orchestern da sieht man immer eine und ich wartete immer gespannt, ob eine Saite reißt und die Spielerin am Auge trifft. Sind ja immer Frauen, die Harfe spielen. Warum eigentlich?
Was würde sie da machen? Ruhig mit einem Auge weiterspielen? Das geht ja noch, aber hin greifen darf sie nicht, denn nur mit einer Hand kann man sicher nicht spielen!
Im Glücksfall ist dem Auge nichts passiert, das Lid schwillt nur an und es entsteht eine rote Beule am Auge, vielleicht sogar ein Cut. Geschickt kann FRAU des verbergen, weil ja Harfenspieler immer weiblich sind und immer langes, vom Scheitel herabhängendes Haar zu haben scheinen.

Aber lassen wir das einmal.

Was mach ich da jetzt. Ich bin scheinbar verletzt und keiner kümmert sich um mich.
Oh, lala, was ist denn das da für ein toller Engel! Unter dem langen weißen Hemd kann man ja die Muskeln spielen sehen und die Schultern sind breit und gerade, herrlich so zum anlehnen!
Schaut fast wie mein Peter aus. Naja, Peter hatte keine Flügel, aber an das kann man sich gewöhnen, wenn das andere alles stimmt. Und wie das alles gestimmt hat. Er konnte mich zum Wahnsinn treiben mit seinen Zärtlichkeiten!

Ahja Peter, wo ist er denn, der Unglücksrabe? Fährt uns da einfach an den Brückenpfeiler und jetzt lässt er sich nicht blicken.

Gott sei Dank, das Harfenspiel ist leiser geworden. Muss daran liegen, dass die Wolke auf der ich sitze abdriftet. 
Wolke? Ich bin im Himmel! Ich bin tot!

Na das hat mir gerade noch gefehlt. Ich wollte gar nicht so bald sterben, hatte noch eine Menge vor.
Also, wenn ich den Peter erwische, dann kann er was von mir hören! So eine riesige Brücke, so eine breite Straße und die Pfeiler ganz am Rand, wie konnte er da an den Pfeiler prallen?
Ich habe eine Riesenwut!
Wieso donnert es da und woher kommt der kleine Blitz vor meiner Nase?
Man wird ja noch wütend sein dürfen!

Und wo bitte ist Peter? Also wenn er nicht auch tot ist, dann bringe ich ihn eigenhändig um!
Jaja, ist ja schon gut, dauernd diese Donnerei!

Was ist denn da für ein Zettel an meinem Handgelenk? Was steht da drauf?

Bestimmung: Engel, 3. Klasse
Flügel:   Bis auf weiters keine
Tätigkeit:  Harfe spielen

Oh Gott, wo ist da der Ausgang?!


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Eine Kirche, irgendwo in Indien Satire


Eine Kirche irgendwo in Indien

von Joana Angelides

 Bildergebnis für Kirchen


Engel: „Hallo hört mich da oben jemand?“

Erzengel Michael: „Ja, Engerl, was ist denn? Du sollst eine Kirche bauen und nicht dauernd mit mir telefonieren!“

Engerl: „Ich weiß nicht, wie ihr euch da oben das vorstellt. Wir Engel haben es schon sehr schwer! Da habe ich einen Bau-Plan, der muss noch aus der Zeit vor Christi-Geburt stammen!“

Erzengel Michael: „Hältst du ihn auch richtig? Dreh ihn einmal nach rechts, oder links.“

Engerl: „Hier, da wo ich jetzt stehe, soll ich eine Kirche bauen? Bin ich Petrus?
Da stehen ein Multiplex-Kino und ein Einkaufszentrum. Am Plan ist das ein großer leerer Platz.
Vielleicht bin ich aber auch in der falschen Stadt?“

Erzengel Michael: „Nein, nein, Du bist schon richtig. Versuche mit dem Bürgermeister in Kontakt zu treten, vielleicht macht er Platz für die Kirche?“

Engerl: „Der Bürgermeister wird sich schön bedanken, wenn ich da was abreißen lassen will. Außerdem gibt’s ja eh´ eine Menge Kirchen in der Umgebung, die sowieso nicht voll sind. Also, wozu brauchen die dann eine Neue?“

Erzengel Michael: „Du sollst nicht kritisieren, sondern Deine Aufgabe erfüllen!“

Engerl: „Manchmal seid ihr da oben schon sehr schrullig und die Organisation lässt zu wünschen übrig.“

Erzengel Michael: „Man kann solche heiligen Missionen nicht hinterfragen, nur gehorchen!“

Engerl: „Von wegen! Da wurde ich doch vor einigen Jahren völlig unüberlegt nach Indien geschickt. Engel kann man ja hin und her schicken, wir haben ja keine sehr starke Standesvertretung, sprich Gewerkschaft. Die stecken scheinbar mit dem Chef unter einer Decke, äh Wolke!“

Erzengel Michael: „Gib Acht, was Du da sagst, Du sprichst über den Herrn!“

Engerl: „Naja, weil’s wahr ist! Also, wo waren wir? Ahja in Indien!
Wo man hinblickte Hindu! Da stand nur ein einzelner Mann, ich glaube Untergruppe Franziskaner, der sollte nun Alle missionieren.

Der wusste gar nicht wo er anfangen soll! Rückfrage im Himmel anlässlich seines Abendgebetes ergab, Schritt für Schritt, nichts übereilen.“

Erzengel Michael: „Na siehst Du, der hat den Weg eingehalten!“
Bildergebnis für Angel

Engerl: „Und was habt ihr da oben gemacht? Zuerst einmal schicktet ihr mich zur Unterstützung, weil ich Erfahrung habe beim missionieren.  Dachte man damals! Nur weil es mir einst gelungen ist, eine einsame ältere Frau dazu zu bringen in einer verlassenen Fabrik eine kleine Notküche für Bedürftige einzurichten. Ich glaube sie hieß Maria Theresa.
Es waren aber einige kleinere Albträume aus dem Archiv nötig und dann ein silberner Traum mit Engel, die sie im Himmel belohnen. Hat immerhin sechs Monate gebraucht, dann war sie so weit.“

Erzengel Michael: „Na also, war ja positiv!“

Engerl: „Alles relativ. Sie hat gekocht und alle sind gekommen! Sie wurden alle bekehrt und beteten täglich vor der Essensausgabe. Ohne Essen hätte das allerdings nicht funktioniert. Das nennt man glaube ich, Nötigung.
Naja, irgendwas muss man schon bieten!“

Erzengel Michael: „Höre ich da Sarkasmus heraus?“

Engerl: „Gleich als wir ankamen hat nun der Franziskaner dort im tiefsten Indien begonnen, einen Brunnenschacht zu graben. Denn ohne Bewässerung geht gar nichts. Ich konnte ihm ja nicht helfen, bin ja nur ein Engel. Aber ich habe zu Mittag, wenn die Sonne am höchsten stand, die Wolken hin und her geschoben und ihm ein wenig Schatten gebracht.

Erzengel Michael: „Das war ja sehr hilfreich von Dir.“

Engerl: „Da sind dann doch einige der Bauern aus der Umgebung gekommen und haben erstaunt geschaut. Aus Mitleid und weil sie ja nichts zu tun haben, so ohne Wasser und in großer Hitze, haben sie ihm dann geholfen.“

Erzengel Michael: „Na siehst Du, gutes Beispiel wirkt immer.“

Engerl: „Es hat funktioniert und das Wasser konnte aus der Tiefe heraufgeholt werden. Wir feierten einige Tage durch. Dann wurden Kohl und diverses Gemüse angebaut. In der Wartezeit auf die Ernte zimmerten sie sogar eine kleine Kirche und hörten dem Pfarrer zu, was er ihnen so alles aus der Bibel vorlas. Ich war tief befriedigt, es ist mir doch tatsächlich gelungen, eine Kirche bauen zu helfen, sogar mitten in Indien!“

Erzengel Michael: „Der Himmel hat es Dir gedankt, kleines Engerl!“

Engerl: „Sie bekamen Medikamente und kleine Kreuze, ließen sich taufen und sangen die Kirchenlieder mit großer Begeisterung. Sie schwörten ihrer alten Religion ab und die Kinder bekamen christliche Namen, die ihnen der Pfarrer zwar vorsagte, die sie aber trotzdem schwer aussprechen konnten.“

Erzengel Michael: „Sie werden alle ins Paradies eingehen, Amen!“


Engerl: „Die Ernte stand bevor, das täglich gegossene Gemüse war eine Pracht! Der Kohl lag dunkelgrün und saftig in den Krumen, auch das andere Gemüse war bereits reif.
Die Einwohner kamen täglich zu dem Feld um den Erfolg zu bestaunen.“


Erzengel Michael: „Sie werden Gott gepriesen haben, Halleluja!“

Engerl: „Dann kamen die Anderen. Nämlich die Rinder, Kühe und Bullen aus der Umgebung und begannen langsam und genüsslich den Kohl und das Gemüse zu fressen. Es war ein selten gewordenes Festmahl für sie.
Fassungslos stand der Pfarrer am Rande des Feldes, einen Holzknüppel schwingend, und musste zusehen, wie die zu „Christen“ missionierten Brüder und Schwestern sich schützend vor das liebe Vieh stellten, weil es ihnen schließlich ja heilig war, Christentum hin oder her.“

Erzengel Michael: „Schrecklich! Konntest Du da gar nichts tun?“

Engerl: „Nein, denn sie hatten sich sowieso gewundert, wieso in den Geschichten, die der Pfarrer vorlas, so wenig von den heiligen Kühen die Rede war. Nur einmal wurde von einem goldenen Kalb geredet und eine Kuh in einem Stall in Bethlehem erwähnt. Und nun waren sie endlich leibhaftig da!“

Erzengel Michael: „Na das war ja eine riesige Blamage!!!“

Engerl: „Ja, irgendwas lief da schief, doch mich trifft keine Schuld, ich habe meinen Auftrag erfüllt, die Kirche steht, dort irgendwo in Indien!“


Erzengel Michael: „Komm einmal zurück, wir werden den Plan überprüfen und vielleicht einen anderen Platz für eine Kirche finden! Vielleicht in der Sahara oder so, da ist ja Platz genug!“


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