Freitag, 20. April 2018

SEX und Mathematik, Glosse


SEX und Mathematik.
Von Joana Angelides


Bildergebnis für Augen

Egal, welche Zahl man nimmt, wenn man SEX abzieht, kommt immer Null raus!
Da ja bekanntlich SEX zu den Grundbedürfnissen des Menschen zählt, ist ein Tag ohne SEX immer ein Minus-Tag.
Statistisch ist es bewiesen, dass Männer 25 Stunden am Tag an SEX denken und Frauen aber immerhin auch noch 5 Mal ca. 15 Minuten am Tag.
Wir Frauen handhaben das natürlich viel individueller. Die Häufigkeit unserer Gedankenausreißer kommt da auf die uns umgebende Männerwelt an. Es gibt einfach Männer, die uns sofort an SEX denken lassen, wenn sie den Raum oder die U-Bahn nur betreten und es gibt welche, da sickert das langsam aber umso tiefergehend ein. Wobei man das „tiefergehend“ durchwegs als zweideutig ansehen kann.
Das Problem der sexuellen Belästigungsangst hat die Welt natürlich verändert. Auch wenn wir es wünschen würden, dass uns ein Mann berührt, wir dürfen es nicht zu offensichtlich forcieren, es muss sensibler eingefädelt werden.
Beide, Frauen und Männer haben da zwei sehr wichtige Körperteile und das sind… unsere Augen. Mit Blicken kann man da schon sehr viel ausrichten, kann Kanäle öffnen und Einladungen aussprechen; vor allem wir Frauen sind da Meister darin! So ein Augenaufschlag und Wimpernklimpern kann Wunder bewirken.
Männer müssen da nur auf die Signale achten!
Unsere Augen geschlossen halten können wir in entscheidenden Momenten immer noch!


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Donnerstag, 19. April 2018

GEOUTET, Satire


GEOUTET
Bildergebnis für conchita wurstvon Joana Angelides 


Ich habe schon seit langem festgestellt, dass ich bisexuell bin.

Meine Ehe, hetero natürlich, habe ich schon vor 20 Jahren geschlossen, meine Neigungen  zu Homo-Partner habe ich heimlich gepflegt.

So was ist gar nicht einfach und erfordert intensives Organisationstalent. Wer zählt die Ausreden, nennt die erfundenen Überstunden, die ich meinem Eheweib servieren musste. Ich frequentierte einschlägige Gay-Bars, oder riss so Ohne-Day-Stands im Hallenbad auf. Naja, man nimmt eben was man so kriegt im Leben.

Aber bisher waren es immer nur so kleine Sprünge ans andere Ufer, flüchtige Abstiege in die Gärten der homosexuellen Laster.

Aber als ich am letzen Kostümball als Zarah Leander ging (wegen meiner tiefen, erotischen Stimme), wurde alles anders.  Ich traf den Mann meines Lebens. Wir trafen an der Bar zusammen, blickten uns an und wussten sofort, aus uns wird was.

Er war als Pirat verkleidet, hatte Muskeln wie Henry Morgen war tätowiert und roch nach Meer und Rum. Yohohoho! Er schwang seinen knackigen Po auf den neben mir freien Barhocker und bestellte für mich und ihn selbst zwei Whiskys.

„Hallo, woher kommst Du denn so plötzlich?“, seine Stimme war tief und rau

„Ich bin Zarah Leander und komme aus  Schweden!“, dann prostete ich ihm zu.

„Zarah, Du bist schlecht rasiert und Dein Adamsapfel geht rauf und runter“, lachte er mich an.

Inzwischen hatte ich meinen Ehering vom Finger gezogen und im Ausschnitt verschwinden lassen. Der BH war ausgestopft und fing ihn auf.
Wir vertieften unsere Bekanntschaft weiters bei einer Flasche Champagner und diversen „untergriffigen“ Berührungen unter der Bar und waren sofort Feuer und Flamme füreinander.

Er erzählte mir, sein Letzter war ein Latino, ein Feuerwehrmann. Der hat ihn aber dann mit dem Bezirksvorsteher betrogen. Das war nun in der Folge ein sozialer Aufstieg für den Feuerwehrmann, denn der Politiker hat sich, wie es nun ja modern ist, vor einigen Wochen geoutet und hat sich mit dem Latino trauen  lassen. Nun war er wieder auf der Suche und so hat er mich gefunden.

Nun leben wir in einer Demokratie und alle Menschen haben die gleichen Rechte. Die Psychologen sagen, man soll seinen Neigungen immer nachgeben und seine Vorlieben ausleben. Ich habe mich nun entschlossen, meine zwei Leben auszuleben. Ohne Zweifel schwanken meine Vorlieben zwischen homo und hetero und daher habe ich das Recht dies auch offiziell zu tun.

ICH DENKE DA AN CONCHITTA UND DAHER IST ES MIR WURST, WAS SO MANCHE ANDERE DENKEN!

Vielleicht kann ich auch einmal in Brüssel auftreten, muss ja nicht singen, kann ja auch eine flammende Rede halten und für die sexuelle Freiheit eintreten.

Kurz und bündig, ich bin nun aufs Standesamt gegangen und habe meine neue Partnerschaft offiziell anmelden wollen!

Der Standesbeamte hat mich entrüstet zurück gewiesen! Ich kann nur einmal verheiratet sein! Will ich ja, einmal hetero und einmal homo!

Das hat ihn nicht überzeugt, ich sei schließlich nur eine Person, Basta!

Nun werde ich zum Psychiater gehen und mir Schizophrenie bescheinigen lassen!  Es leben  schließlich doch offensichtlich auch zwei Persönlichkeiten in mir! Das ist medizinisch erwiesen und wird sogar von der Krankenkasse anerkannt.

Meinem Hetero-Weib ist es egal, sie besteht nur darauf, dass ich, wenn ich bei ihr bin, keine Frauenkleider trage und sie einmal meine Pension bekommt.

Also irgendwie hat sie sich dadurch aber auch geoutet, sie dürfte einen Hang zum Partnerwechsel haben. Wir könnten vielleicht einmal einen Single-Club besuchen? 



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