Sonntag, 27. Mai 2018

Hexe Esmeralda, Nächte wie im Flug (Magic Sex) mystisch-erotisch


Nächte, wie im Fluge.
von Joana Angelides 
 
Hexe Esmeralda


Oh, es gibt die unterschiedlichsten Hexen.
Es gibt solche und solche und meine  Hexe  gehört zu den Solchen.
Zu jenen  Hexen, die Dich jeden Tag neu verbrennen.

Ich spürte es gleich in dieser ersten Nacht, als ich so unvermutet in seinem Hause aufgetaucht bin, er duldet mich!
Ich erschrecke ihn zwar noch manches Mal, wenn ich so unvermutet irgendwo auftauche, oder Dinge im Haus verrücke, aber er gewöhnt sich langsam an mich.

Wenn sich der Vorhang bewegt, oder eine Kerze flackert, ist er nie sicher, ob das ein Windzug war, oder ich beim Vorübergehen.
Gut so, so erhalte ich seine Spannung und Neugierde am Leben.

Wir haben uns  in der vergangenen Nacht gejagt. Nicht wild und ungestüm, nein eher tastend und suchend.
Es ging so vor sich:
Als er aus dem Bad kam und die Bettdecke zurück schlug, setzte ich mich ans Bettende und zog die Beine an. Er konnte mich noch nicht sehen, ich blieb unsichtbar. Doch als er sich seufzend auf den Polster sinken ließ und an die Decke starrte, bewegte ich leicht meine Zehen und diese kleine Erschütterung spürte er sofort.

„Bist Du da?“, sein Blick ging suchend um Kreise, ich verhielt mich ruhig, hielt sogar den Atem an, rutschte jedoch ein wenig näher an ihn heran, die Decke bewegte sich ein wenig.

„Ich weiß, dass Du da bist, lasse Dich sehen!“

Er richtete sich auf, kniete im Bett und befühlte im Kreise die Laken, fast hätte er mich gefasst, doch ich ließ mich auf die Seite fallen, was eben wiederum eine kleine Erschütterung hervorrief.

Nun warf er sich quer übers Bett und landete unweigerlich auf meinem weichen Körper. Ich wurde sofort sichtbar. Irgendwann musste das eine Spiel ja zu Ende sein und das andere beginnen.

Sein Gesicht lag auf meinem Bauch, er hatte genau vor seinen Augen meinen Bauchnabel mit dem Glitzersteinchen darin. Seine beiden Hände fassten meine Taille und hielten sie fest.
Ich bewegte sanft mein Becken, es schien ihn zu erregen. Seine Zunge suchte meinen Nabel und begann sich hineinzubohren. Mein Atem ging ebenfalls schneller.
Dann begann er mit dieser Zunge sanft aufwärts zu gleiten. Meine unter den Brüsten geknotete Bluse war ihm ganz offensichtlich  im Wege. Er öffnete den Knoten mit den Zähnen und ließ die Zunge zwischen meinen hervorspringenden Brüsten nach oben wandern.

„Oh, Du Hexe, ich habe Dich!“, flüsterte er leise, ohne das Spiel seiner Zunge  zu unterbrechen.

„Ich heiße Esmeralda“, flüsterte ich ihm ins Ohr und auch meine Zunge hinterließ dort einige kreisenden Linien. Er begann zu zittern.

Wir bewegten uns in einem leicht schwingenden Rhythmus, seine Hände kamen höher, er umfasste meine Brüste sanft und seine Zunge gesellte sich dazu. Es begann sich plötzlich das Zimmer zu drehen, kleine Lichtpunkte kreisten unaufhörlich an den Wänden empor und trafen sich an der Decke.
In diesem Moment verloren wir die Haftung mit der Bettstatt, unsere Körper begannen sich in die Höhe zu heben und  wir schwebten, nur von Gefühlen getragen, darüber.

Er war es noch nicht gewohnt, so im leeren Raum  zu schweben, wurde etwas unsicher und klammerte sich an meinem Rücken fest. Ich legte meine Beine um seine Hüfte um ihn zu stützen  und öffnete damit den Eingang ins Paradies der Gefühle.

Wir entfernten uns immer mehr aus Bodennähe und flogen nun über eine Landschaft, die an die Toscana erinnerte, glitzernde Wolken glitten an uns vorbei, Sterne versanken im Schleier der Nacht und wir waren ganz alleine in diesem Teil der  Welt.

Seine Hände wühlten in meinem Haar, seine Lippen suchten Täler und Höhen meines Körpers und das leichte Klingeln der Glöckchen in meinem Haar und an meiner Hüftkette vermischten sich mit dem leisen Flüstern unserer heiseren Kehlen.

Irgendwann kehrten wir wieder zurück, glitten auf das kühle Laken des Bettes und schliefen sofort ein.

Als er erwachte saß ich unsichtbar  ihm gegenüber auf der kleinen Bank neben dem Kamin im Schlafzimmer und sah mit einem kleinen Lächeln, wie seine Hände  das Bettlaken absuchten und nur ein kleines Glöckchen fanden, das sich aus meinem Haar gelöst hatte.

Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht und er ging ins Badezimmer.





Hexe Esmeraldo (Magic Sex) nistet sich ein, mystisch-erotisch


Hexe Esmeralda nistet sich ein.
von Joana Angelides 

Hexe Esmeralda
Oh, es gibt die unterschiedlichsten Hexen.
Es gibt solche und solche und meine Hexe gehört zu den Solchen.
Zu jenen Hexen, die dich jeden Tag neu verbrennen.

Ja, seit einigen Tagen lebe ich mit einer Hexe unter einem Dach!

Ich kam vor einigen Nächten die Treppe herunter, wollte mir aus der Küche was zu trinken holen, da saß sie auf der Rückenlehne des Kanapees im Schankraum meines kleinen Lokales und wippte mit dem rechten Bein.

Sie hatte rote Haare, eine wilde Mähne! Das lange Kleid war ausgefranst, an verschiedenen Stellen ungleich lang und an der rechten Seite hatte es einen Schlitz. Das sich bewegende rechte Bein lugte da hervor und man konnte nur ahnen, wo es aufhörte. Ich merkte nur, dass es lang und schlank, mit feinen Fesseln war. Sie war barfuss und ihr Vorderfuss mit den roten Zehennägeln sandte wippend Signale an mein Gehirn.

Als sie mich auf der Treppe entdeckte, ich war stehen geblieben vor Überraschung, hob sie beide Arme und winkte mir zu, nein sie winkte mich zu sich hin, mit langen schlanken, lockenden Fingern. Ihre Arme waren mit unzähligen Armreifen bestückt die bei jeder Bewegung klirrten.

Ich war gebannt von ihrem Anblick, überlegte in keiner Weise, wo sie denn herkam, dachte nur „wie schön sie doch ist!“

Ihr andauerndes Winken bewirkte, dass ich mich wieder in Bewegung setzte und die Treppe hinabstieg. Sie blieb weiterhin auf der Lehne sitzen und schwenkte auch das Bein weiterhin unaufhörlich.

Ich konnte sie nun aus nächster Nähe sehen und war seltsamer Weise noch immer nicht verwundert, sie hier zu finden. Sie zog mich an, wie ein Magnet und es war, als würde mich jemand von Rückwärts zu ihr hinschieben.

Langsam richtete sie sich auf und stand auf der Polsterung und der Schein des Feuers im Kamin zauberte rötliche Zungen auf ihre Gestalt. Das Kleid war vorne bis unter die Taille offen, ließ ihre braune Haut golden schimmern, den Nabel als kleinen Schatten erscheinen. Unzählige Gold und Silberketten blinkten zwischen ihren Brüsten.
Ich blieb genau vor ihr stehen und starrte sie gebannt an.

Sie streckte ihre Hände nach meinem Kopf aus und wühlte in meinem Haar, ihre Finger strichen über meine Ohren, tauchten ein wenig ein und gleichzeitig ließ sie leises, gurrendes Lachen hören. Es war als würden in meinem Kopf kleine Raketen explodieren.

Nun öffnete sie mit einer Hand meinen Morgenmantel und führte sie unter meine Pyjamajacke. Ich stand sofort unter Strom. Ihre langen Fingernägel fuhren an meinen Seiten entlang, glitten dann auf den Rücken und bohrten sich in meine Haut, gleichzeitig drückte sie ihr Gesicht an meinen Leib. Dann ließ sie sich an meinem Körper entlang nach unten gleiten und drückte dabei gleichzeitig ihren warmen Körper an mich. Dabei sang sie eine unbekannte Melodie, bewegte ihre Hüften und den Bauch und wühlte weiterhin in meinen Haaren. Ihr Parfum begann meine Sinne zu betäuben. Es war eine Mischung aus wildem Gras, Moschus und schwerem Rosenduft, wie man ihn nur im Orient kennt.

Vielleicht träumte ich das nur? Aber es schien mir sehr real, sehr sehr erregend und aufwühlend.

„Gibt es hier nichts zu trinken? Irgendetwas, was den Körper wärmt, den Kopf explodieren und die Beine schwanken lässt?“
Ihre Stimme war heiser und tief.


Sie ließ mich los und stand plötzlich drüben neben der Bar. Wie war sie nur so rasch da hinübergekommen?

Mit unglaublicher Geschwindigkeit balancierte sie Flaschen und Gläser, warf eine Zitrone in die Luft und ich denke, sie schnitt sie in der Luft mit dem Messer, das immer auf der Bar lag in einige Scheiben, noch bevor sie auf der Theke landete.

Sie hatte in beiden Händen je einen Shaker und schwenkte diese, während sie ihren Kopf zurückwarf. Sodann balancierte sie zwei Shaker und zwei Gläser gleichzeitig und saß plötzlich vor der Bar auf einem der Barhocker.

„Girio“, sie hob eines der Gläser zum Mund und hielt mir das andere Glas auffordernd hin.

Zögerlich kam ich näher, streckte meinen Arm aus und nahm das Glas aus ihrer Hand.
Das Getränk war süß, prickelnd und stieg sofort in den Kopf.

Sie glitt vom Hocker und kam ganz nah an mich heran. Ihre Augen blitzten wild, ihr Mund war dunkelrot und schillernd und kam immer näher. Die weißen Zähne blitzten und ehe ich es realisierte, küssten wir uns.  Mein Hausmantel muss irgendwann hinuntergeglitten sein, die Pyjamajacke war vorne offen und ich ihren fordernden Händen ausgeliefert.

Die Millionen Ameisen, die sie scheinbar begleiteten, breiteten sich in meinem Nervensystem aus und schalteten den Verstand aus. Ich begann zu zittern.

Ihre Haut war warm und elektrisierend. Meine Hände glitten auf und ab, umrundeten ihre festen Brüste und befühlten ihre Brustspitzen. Sie landeten auf ihrem Rücken, glitten abwärts und landeten auf ihrem festen Po, der dauernd in swingender Bewegung war. Sie tanzte in meinen Armen, wand sich und presste sich an mich, als würde sie sonst fallen.

Aufgrund unserer Bemühungen, den Boden nicht unter den Füßen zu verlieren, fanden wir uns unvermittelt am Boden wieder.


Ihr Kleid war verrutscht, eine ihrer Brüste hatte sich freigespielt und ich konnte diese Vollendung genießen.
Sie beugte sich über mich, saß rittlings auf mir und hielt meine beide Arme rechts und links am Boden fest. Ihre wilden rhythmischen Bewegungen ließen mich fast den Verstand verlieren. Ihre Leidenschaft beförderte mich in einen Zustand, der nur mit totaler Auflösung beschrieben werden kann.

Für einen Moment verlor ich die Kontrolle, fand mich in einer Art Schwebezustand und als ich mich wiederaufrichtete, war sie verschwunden. Nur dieser schwere Duft lag über dem Raum und die Gläser lagen zerbrochen auf dem Boden.

Ich erhob mich, schwindelig und halb betäubt schleppte ich mich zum Kanapee, um dort nieder zu sinken und einen klaren Kopf zu bekommen.

Irgendwie musste ich wieder in meine kleine Wohnung über dem Lokal gelangt sein, doch der Rest der Nacht war mit wirren Träumen ausgefüllt.

Seit dieser Nacht wohnt sie im Haus, die Hexe. Tagsüber hält sie sich zurück, nur hin und wieder streift mich ihr betörender Duft, oder die Türe zur Küche schwingt, obwohl niemand durchging. Manchmal liegen auch zerschnippelte Zitronenscheiben auf der Theke oder es liegt irgendwo ein Armreif, der niemand gehört.

Aber in den Nächten zeigt sie sich, lockt mich die Treppe herab, mixt Drinks, streift sich die verlorenen Armbänder wieder über und lässt mich in leidenschaftlichen Umarmungen die Welt vergessen.

Ich hoffe, sie wird noch lange bei mir wohnen.



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