Donnerstag, 22. November 2018

Die Trennung, Gedicht


Die Trennung

von Joana Angelides 



Gefühle rund um den Olivenbaum

An einen Olivenbaum

Von dir getrennt, im Herzen nah bei dir
Spüre ich deinen Ruf tief in mir.
Flüsterst Geschichten, hörst mir zu
Ich spüre deine Nähe, das vertraute DU
Es ist unsere Liebe, unsere Welt
Die uns für ewig  zusammen hält.
Deine Äste, zarten Fingern gleich

Berühren mich, zärtlich und weich

Als Schatten durch  Sonnenlicht gebraut
Gleiten sie über meine warme Haut.

Sie lassen mich erschauern, träumen,
Versinken in Sphären, goldenen Räumen.

Dein rauher Stamm ist mir vertraut, schafft

Verlangen und glühende Leidenschaft.

Ich drücke mich behutsam an deine Brust,

Deine Wärme steigert  Erregung und Lust
Ein Aufschrei geht durch den  Leib
Er spürt das Leben, ich bin Weib.

Deine Wurzeln halten dich fest hernieder
Du stehst für ewig da, mein Baum,
Ich komme immer wieder.



Mittwoch, 21. November 2018

Die Brücke über den schwarzen Fluss, vampirig

Brücke über dem schwarzen Fluss

von Joana Angelides 

Sie sind unter uns




Wenn man den dichten Wald hinter sich gebracht hat, tut sich der Blick auf den Fluß auf, der träge dahin fließt und besonders nachts immer unheimlich wirkt. Auch bei Tage ist er dunkelgrün, fast schwarz, weil sich an einer Seite hohe Tannen bis an das Ufer drängen und an der anderen Seite eine Felswand aus dem Wasser aufsteigt, die das Tageslicht weitgehend abhält. Alle nannten ihn den „schwarzen Fluß“
Rechts, wo die Felswand ein wenig zurücktritt, steht ein altes unbewohntes Fachwerk-Gebäude aus dem 19.Jhdt.

Zu diesem Haus führt eine alte Brücke, teilweise überdacht. Teilweise deshalb, weil diese Überdachung große Löcher aufweist und bisher von niemandem repariert wurde.
Eltern warnten ihre Kinder die Brücke zu betreten, sie sei baufällig und außerdem spuke es im alten Fachwerkhaus. In mondlosen Nächten seien Lichter im Haus zu sehen und die Fensterläden seien einmal offen und ein andermal wieder zu.
Das war natürlich eine der Gründe, warum es als Mutprobe galt, über die Brücke auf die andere Seit zu laufen und von drüben herüber zu winken und ebenso schnell wieder zurückzulaufen. Die Brücke ächzte und stöhnte unter jedem Schritt und das entlockte den Kindern immer wieder kleine Schreckensschreie. Doch mit der Zeit verloren die Menschen das Interesse an der Brücke und dem alten Haus. Die wenigen Kinder, die noch im Ort wohnten hatten ganz andere Interessen.

Doch nun seit einigen Tagen hallen laute Hammergeräusche durch den Wald und neue Bretter wurden geliefert, die Brücke wird repariert. Schlagartig traten die Brücke und das alte Haus wieder im Mittelpunkt des Interesses.
Man hörte, daß sich ein neuer Eigentümer gefunden hätte. Ein Mann aus England, der das alte Gemäuer am anderen Flußufer und die Brücke gekauft hätte.
Niemand kannte diesen Mann, doch erschien er manchmal abends, bevor die Arbeiter nach Hause gingen, mit einer schwarzen Kutsche und einem Pferd davor gespannt und blickte gebannt auf die Brücke. Ohne etwas zu sagen fuhr er wieder davon. Er hatte im Zentrum des kleinen Ortes im einzigen Gasthof Quartier bezogen. Er war ein sehr ruhiger Gast, der tagsüber das Zimmer nicht verließ und nur eben abends mit dem Pferdegespann des Wirtes zur Brücke fuhr, um den Fortgang der Arbeiten zu überwachen. Anschließend verschwand er wieder im ersten Stock des Gasthofes.

Natürlich erweckte er die Neugier der Menschen. Gleichzeitig jedoch wahrten sie Distanz zu ihm. Seine hohe dunkle, elegant wirkende Gestalt mit dem schwarzen Hut und dem weiten Mantel flößte ihnen so etwas wie ängstlichen Respekt ein.
Nach ungefähr zwei Wochen waren die Arbeiten abgeschlossen und er bezog das alte Haus am anderen Ufer des Flusses. Er trug seine beiden Koffer und eine große schwarze Truhe selbst aus dem Haus und lud alles hinten auf, setzte sich auf den Kutschbock, fuhr durch den Wald und über die Brücke zum Haus. Die Pferdehufe hallten durch Wald
In dieser Nacht gab es ein schreckliches Unwetter, es donnerte und blitzte gewaltig und der Regen ergoß sich über den kleinen Ort, niemand traute sich aus dem Haus. Alle Fensterläden waren geschlossen und die Dorfstraße wurde zu einem reißenden Bach.
Und doch glaubten die Dorfbewohner einige Pferdekutschen draußen vorbei fahren zu hören, in das Donnergrollen mischten sich die Geräusche von Pferdehufen auf der Holzbrücke. Es war wie eine wilde Jagd, die Pferde wieherten und es war auch Hundegebell dazwischen zu hören.

Am nächsten Morgen, es war ein Sonntag, stellten man fest, das Unwetter hatte besonders am Friedhof einigen Schaden angerichtet. Neben der Friedhofsmauer waren einige frische Grabhügel weggeschwemmt, die Särge wurden scheinbar von den Fluten davon getragen und weiter unten wiedergefunden. Doch die Leichname waren verschwunden und konnten trotz Suchens nicht wiedergefunden werden.
Nach der Sonntagsmesse sah man die Leute tuschelnd am Kirchplatz nebeneinander stehen und als der Pfarrer zu nahe herankam, verstummten sie oder wechselten das Thema. Die Stimmung war allgemein gedrückt.

Als die Nacht hereinbrach waren wieder Pferdehufe von der Brücke hörbar und einige beherzte Männer aus dem Dorf machten sich auf den Weg durch den Wald um sich Klarheit darüber zu beschaffen, was dies alles zu bedeuten hatte.
Vor der Brücke blieben sie stehen und blickten auf die andere Seite hinüber. Das Haus war beleuchtet, es standen auch drei Pferdekutschen davor, doch es war niemand zu sehen.
Aus der Ferne hörte man die Geräusche des Waldes, ein Käuzchen ließ seinen Ruf erschallen und irgendwo heulte ein Wolf. Um die Höhlen des aufsteigenden Felsens flogen Fledermäuse unruhig hin und her und es kam wieder Wind auf.
Das sie nun aber einmal da waren, entschlossen sie sich, zu dem Haus hinüber zu gehen. Sie gingen über die Brücke, an den Pferdefuhrwerken vorbei und standen vor der Eingangstüre, die nur angelehnt war.
Es schien als wären sie erwartet worden, denn die Türe wurde plötzlich weit geöffnet und sie konnten eintreten.
Der Tisch in der Mitte des Raumes war mit einem dunkelroten Tischtuch bedeckt, es standen Gläser mit Rotwein auf dem Tisch und die Gesellschaft unterhielt sich angeregt. Es handelte sich um drei Männern und zwei Frauen. Sie waren alle mit dunklen Anzügen und blütenweißen Hemden bekleidet, nur die beiden Damen hatten unter ihrem schwarzen Umhang weiße lange Kleider mit üppigen Rüschen am Oberteil.
Die Beleuchtung bestand aus sehr vielen brennenden Kerzen, die in Leuchtern am Tisch standen, jedoch auch am Boden, willkürlich angeordnet. Das flackernde Licht warf bewegliche Schatten an die Wände.
Die kleine Gruppe der Dorfbewohner wurde herbei gewinkt und sie mußten auf den leer stehenden Sesseln Platz nehmen. Es wurde ihnen ebenfalls Rotwein eingeschenkt

Der Abend entwickelte sich sehr angenehm und unter kultivierter Unterhaltung, dauernd wechselten die Sitzpartner und langsam verschwamm Wirklichkeit und Halbtraum. Sie wurden von den, scheinbar schwebenden Körpern der weiblichen Teilnehmer abwechselnd gestreift, diese flüsterten und raunten ihnen Dinge ins Ohr, die sie teilweise nicht verstanden oder glaubten nicht richtig zu verstanden zu haben. Ihre Fantasien spielten ihnen süße schmerzhafte Vereinigungen mit körperlosen Wesen vor, sie spürten den heißen Atem und dann wieder den Todeshauch auf ihrer Haut. Sie fühlten sich in einem Moment körperlos und energielos im anderen Moment voll Energie und Bewegung. Die Luft war geladen mit Düften und Aromen, sie glaubten leise, tragende Musik zu hören, dann wieder hereinbrechende Melodien, wie die Urgewalten des Universums. Ihr Gehör war geschärft und imstande die leisesten Schwingungen und Wellen im Raum wahrzunehmen.
Der Raum war erfüllt von Farben und silbernen Schleiern und sie glaubten sich manchmal emporgehoben und gewichtslos, aller Kraft und Energie beraubt.

Als sie am Morgen erwachten, lagerten sie am anderen Ende der Brücke, sehr verschlafen und ein wenig benommen. Sie richteten sich auf und versuchten, sich zu orientieren, sich zurecht zu finden in der Realität, denn die vergangene Nacht erschien ihnen wie ein Traum.
Das Haus gegenüber sah aus wie immer, dunkel geheimnisvoll. Die Fuhrwerke vor dem Hause waren verschwunden, alle Fensterläden geschlossen.

Sie gingen in das Dorf zurück doch an diesem Tag erzählten sie niemand von der vergangenen Nacht, ja sie wußten selbst nicht, was sie eigentlich erzählen sollten.
Doch in den darauffolgenden Nächten kamen sie immer wieder zu der Brücke und überquerten sie und tauchten ein in die Welt der Finsternis, die gar nicht so finster war. Sie erlebten die körperlose Existenz in ihrem Halbbewußtsein und wurden immer mehr gefangen von dem sie erfassenden Gefühl von Unsterblichkeit und Macht. In ihrem Halbwachen sahen sie sogar die vertrauten Gesichter und Gestalten der erst kürzlich Verstorbenen und wunderten sich seltsamer Weise nicht darüber.

Allmählich wurden alle Bewohner des Dorfes in diesen Bann gezogen, es wurden nur die lebenswichtigsten Dinge erledigt und alles Leben verlegte sich in die Nachmittags- und Abendstunden.
Reisende blieben fast keine mehr stehen, alle Menschen fuhren durch den Ort ohne anzuhalten. Wenn doch einmal jemand anhielt, dann wurde er in den Bann der nächtlichen Ereignisse gezogen und manche blieben sogar für immer.
Der Pfarrer der kleinen Gemeinde verschwand eines Tages ebenfalls und keiner konnte sagen, ob er ging oder ob er nur von niemand mehr wahrgenommen wird.

Langsam sprach es sich in der Umgebung herum, daß der Ort ein Geheimnis hätte und man mied ihn, ja man vergaß sogar, wo genau dieser Ort eigentlich ist.



Die Liebe schmeckt salzig, romantisch-erotisch


Die Liebe schmeckt salzig.
von Joana Angelides


Es war bereits sein vierter Versuch, das Blau des Himmels mit dem Pinsel auf die Leinwand zu bannen. Es lag einfach am Licht, das sich immer wieder veränderte und durch die sich bewegenden Blätter der Olivenbäume zu immer neuen Leben erweckt wurde.

Am Horizont war der Himmel heller und vermischte sich mit dem Dunst des Wassers und der aufsteigenden Hitze. Dann ging die Farbe in ein Stahlblau über und vertiefte sich dann in eine wundervolle tiefblaue Kuppel.
Das Sonnenlicht flimmerte und schickte Lichtbündel zwischen die Schatten auf den Boden zwischen den Bäumen. Die weitausladenden Kronen der Olivenbäume mit ihren zerklüfteten Stämmen schienen sich mit dem Licht und der Hitze zu vereinen. Es regte zum Träumen an, holte alte Erinnerungen hervor.

Man konnte das Salz des Meeres auf der Zunge spüren. Die Schreie der Möwen durchdrangen die Stille und das leise Plätschern der kleinen Wellen schien die Stimmen aus der Tiefe des Meeres an die Oberfläche zu tragen.

Er legte den Pinsel auf die Staffel und lief geradewegs ins Wasser. Es umfing ihn mit schmeichelnden Wellen, angenehme Kühle umspülte ihn und er schloß die Augen bis auf einen Spalt um das Sonnenlicht auf den Wellen reiten zu sehen.
Es war ein unglaublich angenehmes Gefühl, sich von den Wellen tragen zu lassen, sich umzudrehen, unterzutauchen und wieder empor zu kommen.

Er schwamm, alles rundherum vergessend und teilte die Wellen mit kraftvollen Tempi.

„Oh!“ Es war eine angenehme Stimme, ein wenig erschrocken klingend aber mit einem durchaus freundlichen Unterton.

Sie wären fast zusammengestoßen, er und eine junge Frau, die vor ihm aus den Wellen auftauchte.
Sie lachten beide und brachten ein wenig Abstand zwischen sich.
„Ich habe sie noch nie hier gesehen?“ Er schaute sie fragend an.

„Oh, ich bin eigentlich immer da. Vielleicht haben sie mich noch nie gesehen, ich schwimme eher weiter drüben und meist weit hinaus, ich liebe das Meer sehr“

„Sie sollten aber nicht alleine so weit hinausschwimmen, das kann gefährlich werden!“

„Nein, nicht für mich. Ich bin sozusagen im Meer aufgewachsen, fühle mich ganz zu Hause darin!“ Sie lachte und warf den Kopf und beide Arme zurück.

Sein Blick blieb an ihren wundervoll geformten Schultern hängen und es wurde ihm plötzlich bewusst, dass sie nackt war.
Im ersten Moment blieb ihm vor Überraschung die Luft weg. Sie war nackt und es schien für sie vollkommen normal zu sein.

War da ein belustigtes Lächeln in ihren Augenwinkeln zu sehen? Amüsierte sie sich über ihn? Es erschien ihm so.

Nicht sie war verlegen, sondern er. Er brauchte einige Sekunden um sich zu fangen und ertappte sich dabei, wie er seinen Blick auf ihr Gesicht heftete, in dem Bemühen sich nicht anmerken zu lassen, dass er ihre Nacktheit bemerkt hatte.

2 Sie lächelte in die entstandene Stille hinein und näherte sich ihm, bis sie ihn berührte. Er spürte wie ihre Beine die seinen berührten und ihn ermunterte, mit ihr gemeinsam, Körper an Körper dahin zu gleiten.

Er ließ es geschehen und gab sich diesem wundervollen Gefühl des kühlen Meeres, der schlanken sich bewegenden Frauengestalt an seiner Seite hin und hatte auf einmal das Gefühl, den Horizont berühren zu können.

Er merkte plötzlich, dass sie ihre Arme um ihn geschlungen hatte, spürte ihre festen Brüste auf seinem Brustkorb gepresst und vergaß die Welt um sich.

Sie drehten und bewegten sich im Wasser, als würden sie mit den Wellen schwingen. Sie tanzte mit ihm, als gäbe es keinen Widerstand in diesem Element, sie erzitterte unter seinen Berührungen und er spürt das Salz ihrer Haut auf seinen Lippen.

Ein kleines Vibrieren, ein leiser Seufzer, eine sanfte Berührung, sie löste sich von ihm, tauchte kurz unter und schwamm davon.

Da sie der Sonne entgegen schwamm, er konnte nicht genau sehen, wohin sie verschwunden war. Er dreht sich schließlich um und schwamm zurück.

Er lag noch eine Weile im warmen Sand und blickt hinaus auf das Meer. Wohin war sie wohl entschwunden?

Erst als die Sonne im Meer versank, verließ er den Strand, nicht ohne noch suchende Blicke hinaus zu schicken.

Am nächsten Tag kam er an den Strand, jedoch ohne seine Malutensilien. Er wusste, er würde nicht malen können, ohne an sie zu denken. An diese Frau, die wie ein Traum aus dem Meer aufgetaucht und dorthin auch wieder verschwunden war.
Er tauchte ein und es zog ihn hinaus, reine Lebenslust verspürend, auf den Wellen gleitend.

Da war sie plötzlich wieder. Sie kam von rückwärts auf ihn zu und umarmte ihn. Ihre Hände glitten unter seinen Armen vorbei nach vorne zu seiner Brust und glitten langsam auf und ab und er spürte ihre Lippen über seinem Rücken streichend.

Er nahm zart eine ihrer Hände und dreht sich um. Sie lag auf dem Wasser, er konnte ihre Zehen sehen, wie sie spielend auf der Oberfläche hin und strichen. Oder war es vielleicht eine Schwanzflosse, mit grünen und silbernen Schuppen? Das Wasser war beweglich, das Sonnenlicht spielte und spiegelte sich. Sein Blick glitt langsam hinauf bis zu ihren Kniekehlen und ließ den Blick entzückt weiter hinauf über ihren entzückenden Po gleiten, der immer wieder aus den darüberstreichenden Wellen auftauchte. Es war zwar unglaublich, doch inzwischen selbstverständlich geworden, sie war wieder vollkommen nackt. Die Konturen ihrer schlanken Gestalt wirkten verschwommen durch das Spiegeln der Wasseroberfläche. Die Sonne warf helle Kringel auf ihre Haut und ihren schlankeren Körper, der in dauernder Bewegung zu sein schien.

Nun glitt sie wieder tiefer in das Wasser und schmiegte sich zärtlich an ihn. Dieses unglaubliche Gefühl der Berührung und Bewegung unter Wasser ließ seinen Körper in einen Zustand der ungeheuren Erregung fallen und sie ließen sich wieder von den Wellen tragen, hinab ziehen in die Tiefe, atemlos wiederauftauchen um ineinander zu verschmelzen.

In dieser unwirklichen Szenerie wurde es wie zur Selbstverständlichkeit, dass sie sich wie ein Liebespaar benahmen, eng umschlungen dahinglitten, sich küssten und er ihre langen Haare, die im Wasser schwebten durch seine Finger gleiten ließ und ihren Kopf zurückbog und sein Gesicht an ihren Hals presste und seine Zunge spielen ließ. Das Salz ihrer Haut auf seinen Lippen erregte ihn.

Und wieder, nachdem ihrer beiden Körper durch den gemeinsamen Höhepunkt erzitterten, zu einer Einheit verschmolzen waren, löste sie sich unvermittelt aus seinen Armen, tauchte kurz unter, um dann wieder aus dem Wasser zu schnellen und der Sonne entgegen, davon zu schwimmen.

Wo war sie wieder hin? Er ließ sich noch eine Weile auf dem Wasser treiben und strebte dann wieder dem Ufer zu.

Als er dann wieder im warmen Sand lag und seine Blicke über dem Wasser zum Horizont glitten, spürte er dieses Ziehen in seiner Brust, das er schon sehr lange vermisst hatte. Er hatte Sehnsucht nach einer Frau, deren Namen er nicht einmal kannte.

Oder war es vielleicht doch eine Meerjungfrau, aus der Tiefe der See, ohne Namen?
Er schüttelte den Kopf und lächelte.

Die nächsten beiden Tage kam er vergebens an den Strand, sie kam nicht wieder. Vielleicht war es doch ein Traum, ein Vorgaukeln der Sinne, ähnlich einer Fata Morgana? Dem Wunsch und Traum entsprungen, der Traum eines einsamen Herzens?

Am letzten Abend vor seiner Abreise zog er sich noch einmal in die gemütliche Bar zurück und hing seinen Gedanken nach.

„Darf ich mich zu Ihnen setzen, Sie sitzen so alleine hier?“ Sie stand vor ihm, das Licht hinter sich; es umspielte ihre goldene Haarpracht, ihre schlanke Gestalt wurde von einem silberglitzernden, engen, bodenlangem Kleid eingehüllt. Sein Herz begann laut und unregelmäßig zu klopfen. Er richtete seinen Blick zum Saum ihres Kleides und erwartete eigentlich dort irgendetwas anderes als die schmalen Riemchenschuhe die sie anhatte.

Also doch keine Fata Morgana, keine Meerjungfrau!

Er stand auf und rückte den Stuhl zurecht.
„Selbstverständlich, ich freue mich. Kennen wir uns nicht?“
Sie lächelte ihn völlig unbefangen an.

„Nein, ich glaube nicht. Ich bin tagsüber fast nie im Hotel, bin meist in einer kleinen Bucht, weiter weg vom Hotel.“

Er lächelte sie an.
„Ich glaube schon, dass wir uns kennen.“

Er nahm ihre kleine Hand und deutete einen Handkuss an. Er spürte den Duft von Salz und Meer, der von ihrem Haar ausging.


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