Sonntag, 10. Februar 2019

Zärtlicher Vampir vampirig, erotisch


 


Zärtlicher Vampir

von Joana Angelides




Sie vermochte nicht zu sagen, seit wann sie ihn schon wahrnahm. Eines Abends war er da und blickte über sein Glas hinweg, unentwegt zu ihr herüber.
Zwischen ihnen lagen der halb dunkle Raum der Bar und die Theke. Das Licht der indirekten Beleuchtung fiel auf ihr blondes Haar und ließ es hin und wieder golden aufblitzen.
Sie war ganz in schwarz gekleidet, der tiefe Ausschnitt des Kleides war bedeckt mit schwarzer Spitze und ließ die Haut durchschimmern.

Meist saß er in der Tiefe des Raumes, nach rückwärts gelehnt und hatte seine Füße übereinander geschlagen. Hin und wieder nippte er an dem Glas und schaute sie dabei mit großen dunklen, tief liegenden Augen unentwegt an.
Er war immer der erste Gast, ging als Letzter mit leichtem  Nicken und einem kleinen Lächeln.

Manchmal stand er aber auch an der Bar und verlangte mit leiser Stimme seinen Drink, Bloody Mary.

Vor einigen Tagen sprachen sie das erste Mal miteinander. Sie stellte zaghafte, unverbindliche Fragen, die er ebenso unverbindlich beantwortete. Seine Stimme war dunkel und angenehm.
Es entwickelten sich ungewöhnliche Gespräche. Wenn keine anderen Gäste da waren, sprachen sie über dieses und jenes, lachten manchmal leise und kamen sich dadurch näher. Wenn jedoch dann mehrere Gäste an die Theke kamen, verließ er wortlos seinen Platz und nahm wieder seinen angestammten Platz ein. Ihre Blicke trafen sich dann immer wieder, vom grellen Licht der Theke hin zum Halbdunkel der Tiefe des Raumes.

Der Abend war bereits fortgeschritten, es drängten sich mehrere Barbesucher vor der Theke und sie verlor ihn aus den Augen. Es musste schon fast morgens sein, es war eine lange Nacht!
Als sie wieder eine kleine Pause machen konnte,  spülte sie die Gläser und stellte sie  an ihren Platz. Dann blickte sie wieder auf,  doch sein Platz war leer.

Sie wurde unruhig, was war geschehen? Plötzlich fehlte er ihr, sie kam sich alleine vor.
Sie stützte den Kopf auf ihre linke Hand und schloß die Augen. Naja, eigentlich hatte er immer nur unverbindliche Antworten gegeben, niemals ging er auf allzu persönliche Fragen oder  Bemerkungen ein. Wahrscheinlich war sie für ihn nur ein alltägliches Gegenüber, nette Gesprächspartnerin, aber nicht mehr. Sie spürte  einen kleinen Schmerz in der Brust.

Sie sollte wieder auf den Boden der Wirklichkeit zurückkehren, wäre besser  für ihren Seelenfrieden

Und doch verließ sie die Theke und ging langsam zu seinem Platz hin. Vielleicht hatte er einen Hinweis hinterlassen, irgendwas!
Nein, es lag nur eine Streichholzschachtel da, mit ein paar Streichhölzern drin, alle geknickt. Sie nahm sie heraus und steckte sie ein, automatisch, ohne zu überlegen, was sie damit machen sollte.

„Warum machen Sie nicht Schluss? Es wird schon fast hell, es war eine lange Nacht!". Die Stimme von Alex, dem Geschäftsführer  klang tadelnd.
„Ja, tut mir leid, habe nur was gesucht“, sagte sie.

„Suchen sie den unheimlichen Gast? Den mit dem stechenden Blick, der immer nur Bloody Mary´s trinkt? Der ist gegangen, hat aber diesen Handschuh verloren.“

Er warf ihr den dunklen Handschuh auf die Theke und lächelte ironisch.

Soll man nur darüber reden, sie machte sich Sorgen. Er ging doch nie, ohne sein kleines Lächeln und einem leichten Nicken.

Sie löschte die Lichter, nahm ihren Mantel und trat aus der Bar hinaus in den hereinbrechenden Morgen.

Sie kam in ihre leere Wohnung, spürte die aus den Ecken kriechende Einsamkeit heute doppelt. Sie schloß die Vorhänge, um Dunkelheit zu erzeugen. Müde, alle Glieder spürend, versuchte sie zu schlafen. Doch immer wieder erschien in ihrem Halbschlaf die dunkle, ach so vertraute Gestalt des Fremden. Es war ihr, als würden sie miteinander sprechen, über alles Mögliche, nur nicht über sich und ihren Gefühlen. Sie wollten sich berühren, es gelang ihnen nur mit den Fingerspitzen, dann entschwand er immer wieder. Es wurde ein unruhiger Schlaf.

Sie schlief bis in den späten Nachmittag, blieb jedoch dann noch liegen und versuchte  ihre Gedanken zu ordnen.
Sollte sie sich verliebt haben? Sie hielt den vergessenen Handschuh in der linken Hand, sie bemerkte einen leichten Geruch nach Tabak, oder ähnlichem.
Sie nickte wieder ein und verlor Zeit und Raum.
Der Vorhang wölbte sich nach vorne und aus dem Schatten des Vorhanges löste sich eine dunkle Gestalt. Er war die ganze Zeit hier gewesen, hatte ihr beim Schlafen zugesehen, den Polster glatt gestreift und mit den Händen  leicht über ihren Körper gestrichen.

Er wusste es genau, er hatte sich verliebt. Verliebt in dieses bezaubernde Geschöpf, voller Leben, mit sehnsüchtigen Gedanken.
Er wollte nicht, dass sie in dieser Bar arbeitet, sich von hungrigen Männeraugen anstarren lassen muß und geduldig auf stumpfe Fragen und mühsame Konversation reagieren musste.
Er wollte sie für sich haben, für sich in alle Ewigkeit. Er wollte ihre Nähe spüren.

Es ist so, dass Liebende natürlich immer das Bedürfnis haben, sich nahe zu sein. Man will die Hände des geliebten Menschen auf seiner Haut spüren, seinen Atem im Gesicht, am Hals und im Halbdunkel zwischen dem Haaransatz und dem Genick. Dort stellen sich dann die ganz feinen Haare auf und erzeugen ein kribbelndes Gefühl und die Kopfhaut zieht sich zusammen.


In diesem Moment öffnete sie halb ihre  Augen und spürte seine gespreizten Finger im Haar langsam versinken. Seine Fingerkuppen berührten ihre Kopfhaut und tausend Sterne explodierten hinter den halb offenen Augenlidern.
Sie berührte sein Gesicht mit der Innenseite ihrer geöffneten Hände, um es ganz nahe heranzuziehen
Dann spürte sie seinen  Mund auf ihrer Haut nach ihren  Lippen suchend über die Wangen streichen und öffnete, noch bevor er sie erreichte, ihre Lippen erwartungsvoll.
Es entstand ein ungeheures Spannungsfeld zwischen ihnen beiden, ein Vortasten in den Garten der Gefühle.

Die Welt versank in einem Meer von Traum und Wirklichkeit. Sie stürzten, einem Wasserfall gleich tosend über die Felsen und ergossen sich in die Tiefe.

Die Erlösung aus dieser totalen Auflösung und des sich Fallenlassens geschah,  als sie dann am Fuße dieses ungeheuren Gebirges diesem süßen Tode entgegen stürzten,  sich  jedoch gleichzeitig wieder vereinten und als aufgewühlter, aber vereinter Fluß, mitsammen unlöslich verbunden, in ihrem Flußbett weiter strömten,  sich aneinander schmiegten und in kleinen weiße Schaumkronen flüsternd verloren.

Sie hielten sich noch eine Weile fest umschlungen und ihre Blicke versanken ineinander. Er senkte langsam seinen Kopf und berührte ihren Hals mit seinen Lippen, er öffnete sie und sie spürte diesen stechenden Schmerz nur für einen Augenblick. Dann durchströmte sie eine angenehme Müdigkeit, sie spürte ihr Blut pulsierend zu ihm hin strömen, spürte diese Vereinigung der beiden Seelen und des Körpers.
So lagen sie bis es auch draußen dunkel wurde, sie erlebten in dieser Nacht immer wieder  den  Kreislauf  der Vereinigung zweier  Wesen, die sich für ewig verbunden hatten.



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Spuren im Sand, romatisch-erotisch


Spuren im Sand

von Joana Angelides



In der Dämmerung, wenn die Tage, durchscheinend wie teures Porzellan, sich neigten und die Sonne ihre letzten Strahlen auf das Wasser legte, dann lief er am Strand entlang und ließ die kühle Abendluft sich in seinen Lungen sich ausbreiten.
Er genoß es, wenn sich seine Füße in den feuchten Sand bohrten und hin und wieder eine kleine Welle sie umspülten.

Es war an einem der vergangenen Abende als er das Mädchen bemerkte. Sie lag auf dem Rücken, beide Arme nach oben hinter dem Kopf verschränkt und ließ ihre Beine vom Meer benetzen.
Sie hatte die Augen geschlossen und gab sich den letzten Strahlen hin, als wäre es der Geliebte der sie liebkost. Sogar ein weiches Lächeln lag um ihre Lippen.

Er könnte nun stehen bleiben, über sie hinweg steigen, oder um sie herumgehen.
Er entschloß sich dafür, stehen zu bleiben und auf sie hinunter zu schauen. Er hatte die untergehende Sonne im Rücken und sein Schatten berührte ihr Gesicht.

 Plötzlich öffnete sie ihre Augen und schaute vorwurfsvoll zu ihm herauf.
„Sie nehmen mir die Sonne weg!“

Ihre Stimme klang dunkel und hatte ein vibrierendes Timbre.
Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück, so dass sie wieder von der Sonne voll getroffen wurde.
Sie schloß wieder ihre Augen und es schien, als würde sie ihn nicht beachten.

In einiger Entfernung setzte er sich nun in den Sand und zog die Beine an. Seine Zehen gruben sich in den Sand und mit einem kleinen Holzstück, das dort lag, zeichnete er Striche und Kreise darin.

„Ich habe sie hier noch nie gesehen!“ Es sollte der Beginn eines Gespräches sein.

„Ich Sie auch nicht!“
Als sie das sagte, bewegte sie nur ihre Lippen, keinesfalls wendete sie sich ihm zu.

„Mein Name ist Peter und wie heißen sie?“ Es interessierte ihn wirklich; er wollte wissen, ob ihr Name auch zu ihr paßt.

„Zoe, ich heiße Zoe!“

Dieser Name paßte zu ihr, Zoe, das Leben.

Sein Blick begann ihr Profil abzutasten. Er begann an der hohen Stirne, umrahmt von langem, blondem Haar, das sich im Sand verlor.
Die Nase stieg gerade an und der feine Schwung zu den vollen Lippen ließ ihr Gesicht ein wenig hochmütig erscheinen. Das zarte Kinn ging in einer straffen Linie in den Hals über und endete in einem Grübchen. Sie atmete gleichmäßig und langsam und ihre Brust hob und senkte sich in diesem Rhythmus. Verlegen folgte er der Linie, bemerkte die kleine Wölbung ihres Bauches und die kleinere Wölbung ihres Venushügels. Er verweilte ein wenig dort und bemerkte kleine blonde Härchen, die ungebändigt aus dem winzigen Bikinihöschen hervor lugten.
Ihre Beine waren mit einem zarten, hellen Flaum bedeckt. Kleine Sandkörner und einige Wassertropfen schimmerten darauf im Lichte der untergehenden Sonne.

Das einzig Bewegliche an ihr waren die Zehen, die sich langsam auf und ab bewegten.
Sie erschien ihm wie eine, aus dem Wasser entstiegene Nymphe, lockend und abweisend zu gleich.

Er ließ sich zurückfallen und streckte ebenfalls seine Arme aus, als wollte er die letzten Sonnenstrahlen einfangen um sie für sie beide zu bewahren.
Seine Finger berührten spielerisch die Spitzen ihrer Haare und gruben sich in den Sand.

Er merkte, dass sie den Atem anhielt, ihre Lider zuckten ein wenig, doch sie blieben geschlossen.
„Ich würde gerne ein Bad nehmen, ein Bad im Sand! Will den Sand auf meiner Haut spüren.“
Sie sagte es unvermittelt, noch immer mit geschlossenen Augen.

In einem kurzen Moment hatte sie sich von ihrem Bikini befreit und dreht sich ihm zu. Der Augenblick, in dem er ebenfalls die Badehose abstreifte, war kaum wahrnehmbar

Sie liegen im Sand und spüren jedes einzelne Sandkorn auf der Haut. Es ist ein wunderbares Gefühl, besonders, wenn man sich leicht bewegt und der Sand jeder Bewegung nachgibt und Berührung vortäuscht. Die schrägen Sonnenstrahlen erwärmen die Körper und jede leichte Brise erinnert an einen zarten Atemhauch.

Die kleinen Wellen schlagen an den Strand und es klingt wie ein Flüstern, wie Erzählungen über neu Erlebtes, Vergessenes, ewiges Dahin fließen, sich auflösen und wieder neu formen.

In einem Moment fühlen sie sich wie eines dieser Sandkörner im ewigen Kreislauf gefangen, hilflos hin und her getrieben von den Wellen, im nächsten Moment wie das Leben selbst, überlegen den stumm sich fügenden Elementen. Voller Willenskraft und Energie, imstande Selbst zu entscheiden, ob getrieben oder eigenständig handelnd.
Die Körper berühren sich, reiben elektrisierend aneinander, die Sonne sinkt immer tiefer und die Dämmerung hüllt alles ein.

Man erkennt nur mehr Licht und Schatten, das Meer wird immer dunkler, der Horizont vermischt sich und das Flüstern des Wassers nimmt zu.
Es ist als wollte das Meer seine Nymphe wieder zurückhaben.
In einem atemlosen Moment, den soeben erlebten Gefühlen völlig ausgeliefert, nichts wahrnehmend, bemerkt er, dass sie nicht mehr da war.

Ihre Fußspuren im Sand wurden von der leichten Flut mit Wasser gefüllt und werden in wenigen Augenblicken gänzlich verschwunden sein.

Sie waren der einzige Beweis ihrer geheimnisvollen Anwesenheit.




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