Montag, 12. August 2019

In der Bibliothek, Weltraummärchen



In der Bibliothek
von Joana Angelides



aus dem e-Book  "Die Sternenwanderer"


Es regnete nun schon seit Tagen. Lisa und Klaus hatten bereits jeden Winkel des kleinen Hauses von Tante Monika durchstöbert. Sie fanden alte Märchenbücher, ein paar Spiele und alte Puzzle-Spiele die sie aber schon alle kannten.

Onkel Eduard begann den Keller aufzuräumen und fand sogar ein paar alte Gläser mit Marmelade, die Tante Monika voriges Jahr eingekocht hatte.
Zu seiner Freude waren auch ein paar Flaschen alten guten Weines in den Stellagen, die ihm Tante Monika sogleich schenkte.
„Tante Monika, es regnet noch immer, können wir denn gar nichts tun?“
„Heute nicht mehr, aber morgen gehen wir in die Bibliothek, da könnt ihr euch dann ein paar schöne Bücher ausleihen und ich werde gleich einen Stoff kaufen und für Lisa ein neues Kleid nähen.“
„Ohja, danke Tante Monika!“ Rief Lisa.
„Ich will aber kein neues Kleid! Ich will nämlich nicht ruhig stehen, und dauernd von Nadeln gestochen werden.“, ergänzte Klaus und alle lachten.

„Für dich werden wir eine neue Jacke kaufen, Kleider bekommen nur Mädchen“, sagte Tante Monika.

Am nächsten Morgen regnete es zwar noch immer, aber der große Schirm von Tante Monika beschützte sie alle, als sie von dem kleinen Auto über die Straße zur Bibliothek liefen.

Fräulein Stern, von allen im Ort liebevoll Sternchen genannt, saß hinter dem Pult und begrüßte die drei sehr freundlich.
Sie war schon seit vielen Jahren in der Bibliothek beschäftigt und kannte auch Tante Monika sehr gut, war Tante Monika doch einmal ihre Lehrerin in der Schule und hat ihr das Lesen beigebracht.

„Hallo Sternchen, wir möchten uns ein paar Bücher ausleihen, der Regen hört ja gar nicht mehr auf!“ Sagte Tante Monika und auch die Kinder begrüßten Fräulein Stern freundlich.

„Ohja, ich habe da ein paar ganz neue Bücher bekommen, mit den neuesten Abenteuern von Tom und Tim, den Sternenwanderern“.
Sternchen ging nach rückwärts und machte einen Karton auf.
Die beiden Kinder setzten sich inzwischen auf die alte Ledersitzbank, die gegenüber dem Pult von Fräulein Stern stand. Die vergangenen trüben Tag und der viele Regen hatten sie ganz müde gemacht. Der Regen drückte auf die Stimmung der Kinder.

Sternchen bückte sich und kramte suchend in dem Karton.
„Ja, wo sind denn die Bücher geblieben, ich habe sie heute Morgen ja noch gesehen?“ Sie schüttelte den Kopf.

Sie richtete sich wieder auf und suchte auf dem Pult nach den Büchern. Dann blickte sie in den Computer, der gleich am Pult stand.
„Seltsam, sie sind bereits eingetragen und ich sehe da, sie stehen ganz oben, bei den Büchern über Astronomie und Weltfahrt!  Wer hat sie denn da hinaufgetragen? Ich war heute noch nicht da oben“. Sie schüttelte den Kopf.
„Tja, das waren vielleicht Tom und Tim, die beiden Sternenwanderer!“ Sagte Tante Monika zu Sternchen.
„Oh, da muss ich aber lachen, Tante Monika! Das sind ja Romanfiguren, die können gar nicht aus den Büchern raus und schon gar nichts hinauftragen“. Sie schaute Tante Monika tadelnd an.

„Ach, es gibt Dinge, die können wir uns oft nicht vorstellen, liebes Sternchen. Lass uns hinaufgehen und nachsehen.“
Sie gingen nun alle gemeinsam die Treppe hinauf zu dem Regal, wo „Astronomie“ stand.
Da standen viele Bücher mit schönen Einbänden, auch einige sehr alte, mit abgeschabten, ganz dunklen Rücken, so dass man fast gar nichts mehr lesen konnte.

Ganz vorne rechts standen einige Bücher mit bunten Einbänden. Es waren Bücher für Kinder und junge Leser, die sich für die Abenteuer von Tom und Tim interessierten, oder gerne etwas über bemannte Raumschiffe lasen, die ganz weit in das Weltall flogen.
„Oh, ja, da sind ja die beiden Bücher, die ich suche.  Aber sie sind falsch eingereiht. Sie gehören dahin!“  Sagte Sternchen und griff nach ihnen.

Doch die beiden Bücher schienen sich zu bewegen und glitten nach links, wo noch etwas Platz war. Sie griff wieder nach ihnen, und siehe da, sie rückten nun nach rechts.
„Was soll denn das?“ Rief Sternchen und griff nun mit beiden Händen nach den Büchern, um sie ja zu erwischen.

Da fielen sie zu Boden und feiner, Gold glänzender Staub wirbelte herum, so dass sie für einige Augenblicke nichts sehen konnten.
„Oh, das ist ja Sternenstaub!“ Rief Tante Monika.
„Sternenstaub?“ Fragten Lisa, Klaus und Sternchen gleichzeitig.
„Ja, das ist Sternenstaub!“  Sagten zwei helle Stimmen und vor ihnen standen zwei Buben in unglaublich schönen, glänzenden Anzügen, ganz aus Metall, jeder mit einem Helm am Kopf, der vorne offen war und ihre Gesichter frei ließ.

 „Seid ihr Tom und Tim?“ Fragte Klaus.
„Ja, und wir haben schon den ganzen Tag auf jemand gewartet, der sich für unsere Abenteuer interessiert. Es ist ja sehr langweilig immer nur von Stern zu Stern reisen und immer nur erfundene Figuren kennen zu lernen. Wir möchten auch einmal richtige Menschen auf eine unserer Reisen mitnehmen“.
„Oh, du willst uns mitnehmen?“ Riefen Klaus und Lisa gleichzeitig aus.
„Kommt ja überhaupt nicht in Frage!“  Protestierte Tante Monika und fuchtelte mit dem nassen Regenschirm herum.
„Tante Monika, halten sie sofort den Schirm ruhig, sie benetzen ja alle Bücher damit!“ Rief ganz entsetzt Sternchen, „den Schirm hätten sie beim Eingang abstellen sollen!“
Tante Monika hielt den Schirm nach unten und stützte sich darauf.
„Ja, ja, tut mir leid! Also, die Kinder gehen nirgends wohin. Ich bin für sie verantwortlich.“

„Ja, wenn du willst, nehmen wir dich und auch diese kleine Person da mit der Brille da, mit.“ Sagte Tom, oder war es Tim, und zeigte mit einem silbernen Stab, den sie in der Hand hielten auf Sternchen. Diese riss ihre großen Augen auf und trat einen Schritt zurück.

Doch sie konnte nicht weit zurückgehen, denn dort stieß sie auf eines der Bücherregale.
Tim, oder war es Tom, hob nun seinerseits seinen Stab und berührte sie alle damit. Sofort standen auch Lisa, Klaus, Sternchen und Tante Monika in silbrig glänzenden Kostümen da.
Sogar der Regenschirm von Tante Monika glänzte silbrig.
Eines der beiden Bücher, die zu Boden gefallen waren, lag geöffnet vor ihnen und wie durch Zauberhand wurden sie nun in dieses Buch hineingezogen. Einer nach dem anderen und jedes Mal gab es so ein sonderbares pfeifendes Geräusch. Dann klappte das Buch zu und blieb am Boden liegen, als wäre nichts geschehen. Nur ein wenig Sternenstaub lag rund herum.

Sie hatten vor lauter Schreck die Augen geschlossen. Sie spürten, dass sie, wie von Geisterhand gezogen, unglaublich rasch, im freien Raum schwebend, dahin rasten.
Sie hielten sich alle vier an der Hand, um sich nicht zu verlieren. Ihnen voran flogen Tim und Tom und blickten immer wieder zurück, ob sie ihnen auch folgten.
„So, da sind wir!“
Mit diesen Worten steuerten die beiden auf ein großes Raumschiff zu, dass vor ihnen lag.
Es hatte ein großes Tor, das geöffnet war und wie ein großer Mund schien, der auf sie gewartet hatte, um sie zu schlucken. Und tatsächlich, als sie alle innerhalb dieser Öffnung waren, schloss sich diese, wie von Geisterhand selbständig und sie landeten sanft auf einer Art Rampe, in einem Vorraum.
„Kommt mit!“
Sie gingen hinter Tim und Tom her. Vorne Klaus, dann Lisa, Sternchen und am Ende Tante Monika.
Sie gingen durch eine Türe in einen großen Raum, der ringsum mit verschiedenen Computern ausgestattet war, viele Lämpchen blinkten und leise Musik erfüllte den Raum.

„Wow, das ist ja unglaublich!“ Sagte Klaus und wollte einer der Lämpchen berühren.
„Nein, lass das! Sonst drückst du wo drauf und wir können dann nicht mehr zurückkehren. Mit diesem Raumschiff reisen wir von Stern zu Stern und besuchen dort die Bewohner der verschiedenen Welten. Immer, wenn es auf einem Planeten etwas Neues gibt, dann versuchen wir, es auch zu den anderen Planeten zu bringen. Aber leider haben wir bei einem dieser Besuche einen großen Fehler gemacht!“     

„Oh, was denn?“ Fragten Klaus und Lisa gleichzeitig.
„Wir haben mit einem Knopfdruck auf dem Planeten Omega alle Bücher vernichtet. Nun gibt es dort keine Bücher mehr, die Kinder können keine Märchen mehr lesen, die Schulen haben keine Schulbücher und auch die Erwachsenen haben keine Bücher mehr zu lesen. Aber das Schrecklichste ist, dass auf dem Planeten Omega auch das große Buch mit der großen Geschichte des Planeten verschwunden ist, mit allen Gesetzen und allen Geheimnissen über das Leben auf Omega“
„Das ist ja schrecklich! Ja, wie habt ihr denn das gemacht?“ Tante Monika schüttelte tadelnd den Kopf.

„Auf dem Planet Herklon gibt es überhaupt keine Bücher, sie wurden vor 100 Jahren alle vernichtet. Da es dort nur sehr wenig Holz gibt, gibt es auch nur sehr wenig Papier.  Um das Papier nicht für Bücher zu verschwenden, wurde dort alles auf einer großen Scheibe aufgezeichnet, die im großen Tempel aufliegt und die sich dauernd dreht.  Und immer, wenn jemand etwas wissen will, geht er dorthin und spricht es in einen Trichter hinein und schon dreht sich die Scheibe und eine Stimme sagt ihm dann, was er wissen will. Wir dachten uns halt, dass es ja sehr praktisch ist, und man das Drucken von Büchern abschaffen kann. Wir haben uns das große Geheimnis vom Prokurator auf Herklon geholt, aufgezeichnet auf eine Diskette und haben es auf Omega in den Computer eingespeichert. Sofort wurden auf dem ganzen Planeten alle Bücher eingesammelt, alles ebenfalls auf eine große Scheibe gespeichert, und die Bücher danach alle vernichtet“.

 „Ja, was haben denn da die Menschen und die Kinder gesagt, als es keine Bücher mehr gab?“ Fragte Sternchen ganz entsetzt. Sie als Bibliothekarin konnte sich eine Welt ohne Bücher gar nicht vorstellen.

„Alle haben um die Bücher getrauert, manche hatten noch welche, ganz versteckt in ihren Häusern und haben sie sich gegenseitig geborgt. Die lustigen Märchenbücher mit Bildern darin sind besonders beliebt. Tja, nun hat man uns auf dem Planeten Omega befohlen, alles zu unternehmen, dass die Bücher wieder hergeschafft werden, aber wir wissen nicht, wie wir das anstellen sollen“, sagte Tim, oder war es Tom?

„Naja, ihr müsst halt noch die vorhandenen Bücher kopieren und in den großen Computer wieder einspeichern und neu ausdrucken. Das wäre dann einmal ein Anfang!“ Sagte Klaus und alle nickten dazu. “Dann müsst ihr zu den anderen Planeten fliegen und dort überall Bücher einsammeln und sie ebenfalls kopieren einspeichern und ebenfalls neu ausdrucken lassen“.
„Oh, na das wird aber viel Arbeit machen!“ Seufzten Tim und Tom.
„Ja, ihr werdet euch wenigstens merken, dass man immer vorher nachdenken muss, bevor man etwas macht!“ Tante Monika hob den rechten Zeigefinger und nickte dazu.
„Und das große Buch mit der Urgeschichte des Planeten müsst ihr auch neu machen!“ Tante Monika nickte sehr ernst.

„Fliegt ihr mit uns zum Planeten Omega und erklärt ihr das dort dem großen Rat?“ Fragend blickten Tim und Tom auf Tante Monika.

„Ja, gut, wir helfen euch. Besonders viel helfen kann euch Fräulein Stern, genannt Sternchen.
Sie ist nämlich Bibliothekarin und kennt alle Bücher und weiß, welche wichtig sind und
zuerst nachgedruckt werden müssen und welche dann später gedruckt werden können.“

„Oh, das ist ja wunderbar!“

Sternchen nickte.
„Ja, ich werde euch helfen, aber so was dürft ihr nie weder tun. Denn Bücher sind sehr wichtig, ja sogar lebenswichtig!“ Sagte sie mit ernstem Gesicht.
„Bitte setzt euch hin und schnallt euch an, wir fliegen nun zum Planeten Omega!“
Tim und Tom waren sehr glücklich, jemand gefunden zu haben, der ihnen helfen will.

Sie nahmen in den vorhandenen Stühlen Platz. Diese waren schalenförmig und hoch, sodass sie auch den Kopf rückwärts anlehnen konnten und sofort schloss sich um ihre Mitte ein Metallreifen und rastete ein. Das Licht ging aus, nur vorne am Schaltpult, wo Tim und Tom Platz nahmen war alles hell erleuchtet.
Die Musik verstummte und   nun hörten sie ein langsam lauter werdendes Geräusch, das wie anlaufende Turbinen klang. Und langsam begann sich das Raumschiff zu bewegen.  Zuerst nach oben und dann ruckartig nach vorne. Sie wurden in die schalenförmigen Sitze gepresst und Lisa und Klaus schlossen fest die Augen. Besonders Lisa bekam etwas Angst. Aber, da sich alle ruhig verhielten, presste auch sie die Lippen fest zusammen und hoffte nur, dass es bald vorbei ist.
Und wirklich, plötzlich hörte das Motorengeräusch auf, die spürbare Beschleunigung ebenfalls und sie schwebten, wie von unsichtbarer Hand getragen ruhig durch den Raum.

„Oh, Lisa, so viele Sterne ringsherum! Der Himmel ist ganz schwarz und die Sterne blinken uns an. Manche fliegen sehr rasch an uns vorbei, manche scheinen ruhig am Himmel zu stehen!“ Klaus war aus seinem Sessel aufgestanden da sich der Metallbügel wieder geöffnet hatte und war zu der runden Luke rechts von ihm gelaufen.
Lisa folgte ihm und auch sie sah staunend in die für sie fremde Welt hinaus.

„Ja, die scheinbar stillstehenden Sterne sind diejenigen, die sehr sehr weit weg sind. Bei den anderen fliegen wir vorbei, sie selbst stehen still.“ Lachte Tom, oder war es Tim?
„Sind die alle bewohnt?“  Wollte Klaus wissen.
„Nein nicht alle, aber viele!“
Einer der beiden Sternenwanderer zeigte nach vorne.
„Siehst du dort den ganz hell blinkenden Stern? Das ist der Planet Omega, dort fliegen wir jetzt hin“.

Auch Sternchen und Tante Monika waren aufgestanden und schauten aus den beiden anderen runden Luken hinaus ins Weltall.
„Ach, es ist wunderschön! Am liebsten würde ich immer so dahinfliegen!“ Tante Monika klatschte in die Hände.
„Nein, das geht nicht, ich muss ja wieder in meine Bibliothek zurück!“ Sternchen machte ganz große Augen.
„Ach, war ja nur Spaß! Wie lange fliegen wir denn noch?“ Wandte sie sich an die beiden Sternenwanderer.
„Wir sind gleich da, setzt euch wieder in eure Sessel!“ Sagte Tim, oder war es Tom?

Sie nahmen wieder ihre Sitze ein und sogleich spürten sie, wie sich die Fahrt verlangsamte. *

Vor ihnen wurde der Planet Omega immer größer und größer und dann tauchte unter ihnen eine große Anzahl von lang gestreckten Gebäuden auf. In der Mitte eine große kreisförmige Fläche, die rundherum erleuchtet war und verschiedene Blinksignale aussendeten.  In der Mitte war ein großer leuchtender Kreis, den Tim und Tom direkt ansteuerten.
Das kleine Raumschiff schwenkte nach rechts ab und dann spürten sie, besonders Tante Monika in der Magengrube, wie sie zur Landung ansetzten. Ganz sanft landeten sie in der Mitte des Kreises auf einer Art Tribüne, die langsam nach unten eingezogen wurde und mit ihnen im Untergrund verschwand.
Nach einem letzten, lauten Geräusch verstummte das kleine Raumschiff, sie befanden sich nun in einer großen Halle, und wieder öffneten sich die Metallbügel bei den einzelnen Sesseln, so dass sie aufstehen konnten.

Die beiden Sternenwanderer Tim und Tom öffneten gemeinsam die Luke und stiegen als erstes aus. Dann folgten die beiden Kinder, dann Sternchen und am Schluss wieder Tante Monika. Sie blieb immer am Schluss, denn sie wollte die beiden Kinder nicht aus den Augen verlieren!
Sie wurden bereits erwartet, am Ende der Rampe standen ein paar sehr ernst aussehende Männer, mit langen Mänteln und kleinen sonderbaren Hüten am Kopf, von denen jeder eine Antenne hatte. Der Mann in der Mitte hatte als einziger einen langen grauen Bart.

Hinter den Männern standen ein paar Kinder und schauten ganz traurig auf Tim und Tom.

„Na, da seid ihr ja endlich! Habt ihr eine Lösung für unser Problem, verursacht durch euch, gefunden?“  Fragten die Männer und ihre Gesichter waren ganz ernst und ihre Brauen zusammengezogen.
„Ja, ja, und wir haben auch große Hilfe von einem anderen Planeten mitgebracht“!“
Sie zeigten auf die kleine Gruppe, die hinter ihnen ganz verschreckt beieinanderstand.
„Gut, dann kommt mit!“ Die Männer des Empfangskommites deuteten ihnen mit der Hand, drehten sich um und gingen voran. Die kleine Gruppe, Tim und Tom folgten ihnen.

„Kinder, geht nach Hause. So bald wir wieder alle Märchenbücher haben, werdet ihr sie bekommen".
Die Kinder blickten mit großen Augen auf die Gruppe, nickten und gingen gehorsam nach Hause.

Sie verließen die Halle und kamen zu einem großen Gebäude, das aussah wie eine Halbkugel und scheinbar keinen Eingang hatte.
Doch als sie näherkamen, öffnete sich ein großer Spalt bis hinauf zur Mitte und sie konnten eintreten.  Sofort, nachdem sie drinnen waren, schloss sich der Spalt wieder. Sie waren nun in einem großen, kreisrunden Raum und über ihnen war die Kuppel, so hoch, dass sie gar nicht bis oben hinschauen konnten. Es war taghell und als sie sich an das helle Licht gewöhnt hatten, sahen sie, dass die Kuppel wie ein Sternenhimmel aussah.
Die Sterne an der Decke der Kuppel waren die Quelle des Lichtes.

In der Mitte dieses Raumes war eine runde Fläche, die man nur über eine Treppe erreichen konnte und dort oben standen einige sehr große Computer, mit vielen blinkenden Lichtern und Schaltern. Einige Männer, ganz in silbrig glänzenden Anzügen gingen hin und her und drückten auf Knöpfe, oder bewegten Schalter.
„Das ist unsere Zentrale, sozusagen unser Nervenzentrum! Hier wird alles überwacht und geleitet! Und von hier aus haben die Beiden, “ und damit zeigte er auf Tom und Tim, „diesen Unsinn mit den Büchern angestellt!“
„Es tut uns leid!“ Sagten beide gleichzeitig ganz zerknirscht.

„Also, wie wollt ihr es nun anstellen, was könnt ihr jetzt machen?“ Die Männer sahen die Beiden mit strengen Blicken an und runzelten dabei wieder die Stirne.

Tim, oder war es Tom? schob Sternchen in die Mitte.
„Das ist die Wissenschafterin, die sich mit Büchern auf der Erde beschäftigt. Sie wird uns helfen!“
„Zuerst möchte ich, dass ihr alle Märchenbücher für die Kinder neu macht. Sie sind ja vorhanden, aber eben auf diesen Bändern gespeichert. Sucht sie heraus und speichert sie so ab, dass wir die Bücher nur mehr drucken müssen.“
Sie nahmen Sternchen in die Mitte und stiegen mit ihr die Treppe hinauf.
Da drehte sich Sternchen um und schaute flehentlich auf Lisa und Klaus.
„Kommt doch auch mit, ihr Beiden. Ihr kennt ja auch viele Märchenbücher, wir werden das gemeinsam machen!“

„Ja, schon“, stotterte Lisa, „aber wir kennen sie doch nicht alle!“

Tante Monika hielt den Kopf etwas geneigt, stützte sich auf den Schirm und dachte nach.
„Die Einzigen, die alle Märchen, sogar auswendig kennen, ist die Märchenfee und der große Mondzauberer“, sagte sie dann.

„Die beiden müssen sofort geholt werden!“  Sagte der alte Mann mit dem langen grauen Bart.

Tim und Tom nickten stumm und machten sich auf den Weg zu ihrem Raumschiff.
In der Zwischenzeit nahmen Sternchen, die Kinder und Tante Monika auf der Plattform Platz und Sternchen begann.
„Da war einmal......“.

Wo Sternchen nicht mehr weiter wusste sprangen die Kinder oder Tante Monika ein und so suchten sie gemeinsam die wichtigsten Bücher in den vorhandenen Dateien und speicherten sie ab.

Doch sie wurden immer müder und müder. Lisa und Klaus waren schon längst eingeschlafen. Doch Sternchen und Tante Monika suchten weiter und weiter, bis auch sie einschliefen.

Überraschend schnell kamen Tim und Tom wieder zurück und in ihrer Begleitung waren die Feenkönigin und der Mondzauberer, die die beiden nun ablösten.

Es vergingen noch viele Stunden, bis alle Märchen wieder auf dem Band für die Druckmaschine waren.
Die Märchenfee und der Mondzauberer kannten sogar noch viele Märchen, die hier auf Omega unbekannt waren und speicherten auch diese noch zusätzlich ein.

Nach dieser Nacht, am Morgen des anderen Tages, verabschiedeten sie sich von den Männern in der großen Kuppel und flogen alle gemeinsam wieder zur Erde zurück.

Die Feenkönigin und der Mondzauberer hatten aber scheinbar schon früher das Raumschiff von Tim und Tom verlassen, denn als Lisa und Klaus aufwachten waren sie wieder in der Bibliothek und standen neben Tante Monika und Sternchen oben bei den Regalen in der Bibliothek.
Sternchen klopfte sich gerade den Rock ab und viele goldene Staubkörnchen fielen auf den Boden und blieben dort glitzernd liegen.

Auch im blonden Haar von Lisa waren einige goldene Glitzerkörnchen zu sehen.

„Oh, haben wir das nun geträumt?“ Fragte Lisa.

„Ach Lisa, träumen ist immer schön, besonders, wenn man Bücher in die Hand nimmt!“ Sagte Tante Monika und blinzelte Fräulein Stern zu.

„Können wir uns jetzt zwei verschiedene Bücher von den Sternwanderern Tim und Tom mitnehmen? Damit wir beide gleichzeitig lesen können?“ Fragte Lisa.

„Ja, natürlich“, Fräulein Stern nahm gleich zwei der Bücher mit hinunter, hob aber vorher das herunter gefallene Buch auf, das nun wieder offen dalag und stellte es vorsichtig ins Regal. Einen Moment blieb sie noch stehen und wartete, ob es wieder umfällt. Aber es blieb so stehen, wie es hingestellt wurde. Befriedigt nickte Fräulein Stern und sie gingen die Treppe wieder hinunter in den Bibliotheksraum.
„Also, Sternchen, einen schönen Tag noch und wir sehen uns wieder anfangs der kommenden Woche“, sagte Tante Monika und nahm die beiden Kinder beim Arm und sie verließen die Bibliothek.
Fräulein Stern, genannt Sternchen, blieb noch eine Weile ganz verträumt hinter ihrem Schreibtisch sitzen und nahm sich vor, an diesem Wochenende auch ein Buch von den Sternenwanderern auszuborgen und es zu Hause zu lesen.


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Der Mann im Mond, Weltraummärchen


Der Mann im Mond
von Joana Angelides



aus dem e-Boook "Die Sternenwanderer"

Die beiden Sternenwanderer, Tim und Tom waren wieder auf einer Fahrt von einer Galaxis in die Andere.
Sie mussten wieder Sternenstaub für die Traumfabrik auf Osiris liefern, dann Bücher nach Herklon für die Bibliothek liefern. Oder Pakete von einer Galaxy in die andere mitnehmen.

Doch auf dieser Fahrt gab es eine kleine Abwechslung. Sie werden Zwischenstation beim Mann im Mond machen.

Es ist immer lustig bei ihm. Besonders, wenn Vollmond ist und er genug Platz hat. Dann lädt er immer auch Frau Luna ein, sie essen dann zusammen im wunderschönen Garten, gleich im Schatten des Plato-Kraters, der keinen sehr hohen Wall hat. Die Sonne breitet ihr Licht darüber und beleuchtet eine große Anzahl von Kindern die von den anderen Galaxien und Sternenhaufen gekommen ist. Die Kinder werden vom Mann im Mond immer eingeladen, um ein paar schöne Tage am Mond verbringen zu können.
Da stehen ihnen dann Schaukeln und Ringelspiele zur Verfügung, sie dürfen mit dem Mondmobil fahren und auf den Felsen herum klettern. Dann fühlt sich der Mann im Mond wieder jung.
Sie werden nur ängstlich, wenn die Mondfähren, oder Wettersatelliten zu nahe am Mond vorüber fliegen.

Wenn der Mond dann im Abnehmen ist, zieht sich der Mann im Mond auf die Rückseite des Mondes zurück. Er überquert die Grenze von Licht und Schatten, Terminator, genannt und zieht sich auf die Rückseite zurück.  Dort war noch nie jemand anderer, dort ist es sehr geheimnisvoll. Es blinken viele Edelsteine zwischen den Steinen hervor und es gibt Flüsse aus silbernem Wasser und Wasserfälle. Dort sind auch Träume versteckt und warten nur darauf, eines Tages entdeckt zu werden. Die Gedanken von Menschen, die sich lieben werden dort aufgehoben und manchmal machen die Sternschnuppen dort auch Rast.


Gerade eben schwenken Tim und Tom in die Umlaufbahn zum Mond ein und landen in einem kleinen Krater, der dafür bestimmt war.

Der Mann im Mond hat schon auf die beiden Sternenwanderer gewartet. Er möchte ihnen Post mitgeben für die Erde. Es ist ein nicht sehr großes Paket, sorgfältig mit Mondpapier umwickelt und verschnürt mit silbernen Mondstrahlen.

„Was ist denn da drinnen?“ Tim, oder war es Tom, schauen neugierig.

„Das sind Edelsteine von der Rückseite des Mondes. Dort gibt es solche Steine in Hülle und Fülle und ich will welche an eine liebe Freundin schicken, an die indische Prinzessin Chiara, vom Planeten Erde. Sie war vor zwei Jahren hier, als wir gerade Neumond hatten und man auf der Rückseite des Mondes Eis laufen konnte. Ich habe ihr Steine für ihr Diadem versprochen. Ich kann ja den Mond nicht verlassen, ich muss ja für immer dableiben.“
Er seufzte tief und schaute ganz traurig.

„Ja, nehmen wir mit. Sie wird sich sicher freuen und vielleicht kommt sie dich ja wieder einmal besuchen? “ Tim und Tom hofften es sehr, schon um die Traurigkeit des Mannes im Mond zu vertreiben.

„Ach, das wäre schön!“

„Aber sag, wir dachten, es darf niemand außer dir auf die Rückseite des Mondes?“

„Naja, ich habe bei Prinzessin Chiara eine Ausnahme gemacht! Ich liebe sie doch und habe gehofft, wenn sie die Rückseite sieht, dann bleibt sie vielleicht da! Aber ihr dürft es niemand sagen!“

„Nein, nein, wir sagen es niemand“, versicherten die Beiden.

Er ließ ganz traurig den Kopf hängen und Tim und Tom spürten seine Melancholie.


Tim und Tom mussten wieder weiterfliegen. Sie starteten und flogen weg, nicht ohne dem Mann im Mond zuzuwinken.

Der Mann im Mond blieb traurig zurück und blickte voller Sehnsucht auf die Erde hinab. Immer, wenn er an die Prinzessin dachte, rollten zwei kleine Tränen über seine Wangen und blieben im Staub des Mondes liegen. Sie verwandelten sich in silberne Perlen.

Er sammelte sie immer ein und hob sie in einer Vase auf. Immer, wenn dann die Vase voll ist, geht er bis zum Rand des Mondes. Blickt auf die Erde hinab und lässt die silbernen Perlen hinab gleiten. Sie sind Grüße an die Menschen, insbesondere an die Prinzessin Chiara.

Sie fielen hinab ins Meer und wenn man in Vollmondnächten hinaus aufs Meer schaute, dann glitzernden die Perlen in den Schaumkronen der Wellen wie silberne Tropfen und alle Menschen konnten sie sehen.

Zuerst mussten Tim und Tom zu den anderen Galaxien fliegen, raus aus der Milchstraße und quer durch den Weltraum um die anderen Dinge abzuliefern und anderes wieder einzukaufen.

„Wo ist denn Omega?“ 
Der Hund war nirgends zu sehen. Das war schon einmal sehr verdächtig. Denn wenn er so ruhig ist, dann stellte er gewöhnlich irgendetwas an.

Tom fand ihn im hintersten Winkel des Raumschiffes. Er hatte einige kugelförmige Steine vom Mond mitgenommen und versuchte sie aufzubeißen. Er war überzeugt, dass man sie fressen kann.

„Omega, schau welchen Mist du da machst! Die Steine kann man nicht aufbeißen, du wirst deine Zähne kaputt machen!“
Er nahm ihm die Steine weg und ignorierte das Fauchen des lieben Kerls, das eigentlich nur komisch wirkte. Manchmal glaubt Omega, dass er ein Löwe ist.
Nachdem sie dann ihre Tour erledigt hatten, den Sternenstaub in der Traumfabrik auf Osiris abgeliefert hatten und die Bücher an Herklon geliefert hatten, mussten nur mehr kleine Besuche gemacht werden, um verschiedene Aufträge zu erfüllen. 

Nun hatten sie nur mehr die Aufgabe bei der indischen Prinzessin Chiara die Edelsteine vom Mann im Mond abzuliefern.
Das war aber gar nicht so einfach, denn sie konnten nicht so ohne weiters auf der Erde landen, ohne aufzufallen. Sie waren ja nur Romanfiguren, in der Fantasiewelt gefangen

„Tante Monika muss her!“ Sagten beide gleichzeitig.

Omega spitzte die Ohren und bellte begeistert. Er liebte Tante Monika, sie konnte mit ihm sprechen, verstand auch was er sagte. Das konnten Tim und Tom nicht
Sofort kam er aus seinem Winkel hervor und verteile die verbliebenen Krümel der Steine auf den ganzen Teppich.

„Öffne doch einmal das Weltentor und schaue, wo Tante Monika ist.“ Sagte Tim zu Tom

Tom drückte den großen grünen Hebel hinauf und rief:
„Tante Monika, hörst du uns?“

„Oh, was ist denn schon wieder los? Ich bin gerade dabei einen Sessel in der Küche anzustreichen, ich habe gar keine Zeit!“

Lisa und Klaus kamen gelaufen. Sie hatten die Stimme von Tom gehört und hofften wieder auf ein Weltraumabenteuer mit Tante Monika, Tim und Tom und natürlich auch Omega!

„Tante Monika komm, Tim und Tom brauchen uns!“
Sie nahmen Tante Monika den Pinsel aus der Hand und zerrten sie zu dem offenen Weltentor.

Sie nahmen sie in die Mitte und gemeinsam gelang der Sprung in die Welt von Tim und Tom.
Wie immer, wenn sie das Weltentor passierten, änderte sich ihre Kleidung. Sie erstrahlten sofort in silbernen Anzügen, wie sie eben im Weltraum getragen werden.

Omega war begeistert, er sprang an Tante Monika in die Höhe und hieß ganz begeistert willkommen.

„Jaja, Omega, beruhige dich doch. Wir können ja gar nicht sprechen, so laut bist du!“

Und zu Tim und Tom gewandt:
„Also, da sind wir nun, was können wir denn für euch tun?“

„Der Mann im Mond will der indischen Prinzessin Chiara Edelsteine schenken. Sie soll sie dann in ihr Diadem einarbeiten und sich daran erinnern, dass der Mann im Mond ganz traurig ist, dass sie schon zwei Jahre nicht mehr auf Besuch kam.“

„Ohja, ich kenne den Vater der Prinzessin. Es ist der Fürst von einem kleinen Land am Himalaya. Ich sollte ihn sowieso wieder einmal besuchen. Ich werde die Juwelen dann für die Prinzessin abgeben.“
„Was, du kennst einen Fürsten am Himalaya!“ Lisa und Klaus waren fassungslos.

„Ja, wir haben einige Abenteuer miteinander bestanden, aber das erzähle ich euch ein anderes Mal!“

„Sag, was hast du denn da im Gesicht, Tante Monika?“ Fragte Omega der Hund.

„Das ist weiße Farbe, ich habe gerade einen Sessel gestrichen, als ihr mich gerufen habt.“

Omega sprang in die Luft und machte eine Rolle und landete wieder auf allen vier Pfoten. Er wiederholte das einige Male.
„Tante Monika streicht Sessel, Tante Monika streicht Sessel!“ Bellte er.

Tim und Tom können sich gar nicht daran gewöhnen, zu verstehen, was Omega so bellt. Das gelingt nur, wenn Tante Monika anwesend war.
„Ruhig jetzt, Omega! Also, Tante Monika, wir werden nun Kurs auf Indien nehmen und dich dort absetzen. Wenn du die Juwelen übergeben hast, dann rufe nach uns und wir nehmen dich wieder auf. Wir geben dir hier eine große Brosche mit einem grünen Stein. Er ist wie eine Kamera, wir können dann alles sehen und hören, was sich abspielt.“

Tim machte die Brosche an Tante Monikas Anzug an und geht zum Armaturenbrett um den grünen Hebel für das Weltentor zu öffnen.

„Warte noch einen Moment, da taucht schon der Himalaya auf.“

Sie machen einen Bogen mit dem Weltraumschiff und fliegen das Gebirge vom Süden an.

„Jetzt!“ Ruft Tom und Tim drücken den grünen Hebel hinauf und das Weltentor tut sich auf und Tante Monika springt schnell hinein.

Wie von Geisterhand hingestellt, erscheint sie mitten im Thronsaal des Schlosses am Himalaya.

„Tante Monika, ja wo kommst du denn her?“ Der Fürst war aufgesprungen und schaut neugierig herum. Wie war es möglich, dass Tante Monika so plötzlich mitten im Raum stand? Er verstand die Welt nicht mehr.

Tante Monika macht eine tiefe Verbeugung.
„Majestät, ich begrüße sie!“
„Ach, Lass doch diese Formalitäten, komm in meine Arme!“
Er öffnet seine Arme weit und umarmt Tante Monika herzlich.

„Es sind so viele Jahre her, wie geht es dir?“
Er führt sie zu einer Sitzgruppe, gleich neben dem großen Fenster, von wo er sein Reich gut überblicken kann.

Tim und Tom haben den Luftraum über dem kleinen Fürstentum verlassen, doch können sie alles am Bildschirm genau beobachten. Auch Lisa und Klaus verfolgen gespannt, was sich nun abspielt. Lisa hat Omega am Schoß und krault sein Fell.

Nun unterhalten sich die beiden am Fürstenhof und scherzen und lachen laut.
„Sage, Tante Monika, was führt dich denn zu mir?“

„Ich habe ein Geschenk für deine Tochter, der Prinzessin Chiara.“

„Oh, und von wem ist dieses Geschenk?“

„Es ist vom Mann im Mond, er schickt es der Prinzessin für ihr Diadem.“

Der Fürst greift nach der Tischglocke und befiehlt dem eintretenden Diener, Prinzessin Chiara herein zu bitten.

Nun betritt die Prinzessin den Saal. Sie ist wunderschön gekleidet, mit einem weit hinter ihr schwingenden blauem Seidenkleid, ihre langen schwarzen Haare sind zu einem dicken Zopf gebunden und reichen fast bis zu dem Saum am Kleid.

„Komm her mein Kind, meine liebe Freundin Tante Monika hat dir ein Geschenk vom Mann im Mond gebracht. Hier nimm es und mache es selbst auf!“

Sie nimmt mit einem kleinen Knicks das Geschenk aus Tante Monikas Hand und öffnet das Paket mit zitternder Hand.
Als sie es geöffnet hat, entweicht aus dem Paket ein wunderbarer Schein, der dem ganzen Raum in strahlend blaues Licht taucht und ein Funkeln und Strahlen irrt im Raum herum.

„Oh, sie sind wunderschön, ich bin ja direkt geblendet von ihrem Licht!“ Jubelt die Prinzessin.
Selbst der Fürst und auch Tante Monika sind überwältigt von diesem Strahlen, das sich ringsherum ausbreitet.

„Ach, wie soll ich mich bedanken? Wie kann ich meine Dankbarkeit beweisen?“ Chiara schaut ganz ratlos.

„Prinzessin, du kannst dem Mann im Mond die größte Freude machen, wenn du wieder einmal auf Besuch zu ihm kommst. Das ist alles, war er sich wünscht!“

„Ohja, sagen sie ihm, ich werde bald wiederkommen, es war ja wunderschön bei ihm!“

„Das ist alles, was er sich wünschen kann, Prinzessin. Wenn du nachts auf den Mond blickst, sei sicher, dass der Mann im Mond dir Mondlicht mit silbernen Perlen über das Meer schickt!“

Tante Monika verabschiedet sich nun wieder vom Fürsten und auch von der Prinzessin und ruft nach dem Weltentor, das sich sofort auftut. Mit einem raschen Schritt durch das gleißende Licht des Weltentors ist sie wieder im Raumschiff zurück.

Alle begrüßen sie überschwänglich, Omega springt an ihr hoch und Tante Monika streicht sich die Haare zurück.
„Oh, ist das alles anstrengend. War aber wunderbar, wieder einmal meinen Alten Freund, den Fürsten getroffen zu haben.“

„Tante Monika, du warst wunderbar, danke vielmals! Wir werden euch nun wieder zurückfliegen und dann beim Mann im Mond vorbeifliegen und ihm die Botschaft der Prinzessin überbringen!“

„Ja, bitte, denn es ist höchste Zeit, dass ich wieder in mein Haus komme, ich fuß noch den Sessel fertig streichen!"

Sie verabschieden sich von Tim und Tom, streicheln noch einmal Omega und dann schreiten sie durch das gleißende Licht des Welten Tores.

Klaus hat es besonders eilig, stolpert über den Farbtopf und die weiße Farbe ergießt sich über den Fußboden.
Tante Monika erschrickt und zieht ihn bei den Ohren.

„Sag, du fliegst ins Weltall aber in meiner Küche aufpassen kannst du nicht!“

Dann lachen sie alle drei.


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Donnerstag, 8. August 2019

Begegnung der dritten Art, mystische Erotik


Begegnung der dritten Art.

aus dem e-Book "EROTIQUE FOU"  Teil II
von Joana Angelides

Nun habe ich einen Auftrag für einen Bericht, der mich nach Südamerika führt, genauer nach Peru! Es ist ein Frauenthema und soll in der UNO Aufmerksamkeit erregen.
Südamerika ist ein Kontinent, den ich erst einige Male betreten habe, mich meist in den großen Städten aufgehalten, da ich doch sehr am Puls der Zivilisation hing. Dieses Mal soll es anders sein und man hat mir einen Führer, oder besser einheimischen Aufpasser, beigestellt, damit ich da wieder unbeschadet rauskomme.
Auf jeden Fall möchte ich Machu Piccho besuchen und in Lima die berühmten und wichtigen Sammlungen der präkolumbianischen Kunst.

Mit meiner Kamera bewaffnet durchstreife ich mit meinem Jeep und Proviant die Gegend um den Ubinas, der derzeit wieder auszubrechen droht. Der letzte Ausbruch war 2003 Er speit nun seit 2015 Asche und Rauch und ich hoffe spektakuläre Bilder einzufangen.
Leider kann man mit dem Auto nicht nahe genug heranfahren, da die Zufahrten derzeit gesperrt sind.  Ich quartiere mich in einem der kleinen Dörfer bei einer Familie ein und nahm mir vor, zu Fuß die Gegend zu erkunden. Meine Gastgeber raten mir erschrocken davon ab und gestikulieren wild dabei.
Auf jeden Fall soll ich noch vor Einbrechen der Nacht wieder hier sein, denn es ist alleine schon wegen dem Vogelmann nicht ratsam als Frau alleine herum zu gehen.
Der Vogelmann?  Noch nie davon gehört! Meine Neugierde ist geweckt. Bei einem sehr guten und sehr reichlichen Abendessen, mit meinem Führer mit viel Alkohol gelingt es mir, näheres über den „Vogelmann“ zu erfahren.
Eigentlich ist er eine Ausgeburt der Hölle, er ist ein Nachfahre der Inkas, aber über zwei Meter groß und eine Mischung zwischen Tier und einem riesigen Vogel. Er lebt in den Wäldern rund um die vielzähligen Vulkane Perus und nimmt sich immer junge Frauen als Sklavinnen, mit denen er Kinder zeugt, die ebenfalls halb Mensch und halb Vogel sind. Er sperrt sie in Käfigen ein und hin und wieder verspeist er welche.  Er hat keine Hände, sondern nur Flügel, mit denen er sich in die Lüfte erhaben kann. Klingt ja alles sehr schauerlich. Ich begebe mich schlussendlich ins Bett und wie zu erwarten war, träumte ich von dem Vogelmann und wachte schweißgebadet auf. Ich hatte geträumt, der kam in der Nacht, riesig groß, wie der sagenhafte Vogel Greif, packte mich mit seinen Krallen und hob mich in die Lüfte und wir flogen über das Land, tief ins Innere von Peru. Bei einem der Vulkane setzte er mich ab. Er hatte einen muskulösen Körper, einen Menschenkopf und eine wallende Haarmähne. Als er sich mir mit dem Gesicht näherte, wachte ich auf.
 Ich trat hinaus in den Garten hockte mich ins Gras unter einem der Bäume und starrte in die Dunkelheit. Mein Herz pochte und mein Atem war schneller als sonst.
Nach einer Weile übermannte mich wieder die Müdigkeit und ich ging kopfschüttelnd hinein. Also, das musste der Alkohol sein, sowas zu träumen… ich schüttelte den Kopf.
Trotz der Schauermärchen am Abend zuvor, machte ich mich am Morgen auf den Weg hinauf zu dem Feuer speienden Bergen.  Es war anstrengend und ich musste einige Pausen einlegen, da auch die Luft hier oben viel dünner ist, als ich es gewöhnt bin. Mein Gepäck, dass ich am Rücken trug belastete mich auch. Doch es gelang mir einige spektakuläre Bilder einzufangen.
Die Stunden vergingen wie im Fluge und plötzlich wurde mir klar, dass ich den Abstieg zu meinem Quartier nicht mehr schaffen werde. Ich suchte mir einen Felsen, mit etwas grün rundherum, einen weichen Boden und eine schöne Aussicht auf das Tal vor mir und beschloss, hier zu biwakieren.
Ich packte meinen Schlafsack aus, aß meinen Proviant und kochte mir noch einen Tee auf dem kleinen Gaskocher, den ich immer mithatte. Inzwischen war es richtig dunkel geworden und rundherum sah ich kleine Feuer, oder Funkenfontänen, die aus den Spalten und Ritzen der Felsen hervorstoben. Ich rollte mich in meinen Schlafsack ein und beschloss zu schlafen.
Ich hörte die Geräusche der Wildnis, das Knacken von Ästen. Wahrscheinlich lief da kleines Getier herum, oder sie brachen von den Pinien und Latschen rundherum ab.
Ich schloss meine Augen und genoss die Natur.
Und da stand er dann plötzlich vor mir. Ich riss meine Augen weit auf und blickte empor. Er stand mit gespreizten Beinen über mit, hatte die Flügel halb geöffnet und starrte mich an. Er war wirklich imposant. Seine Federn, die sich von der Schulter aus ausbreiteten, waren schwarz und grün schimmernd, die Spitzen waren weiß, wie ich es von den Steinadlern in den österr. Bergen kannte.  Seine Brust war breit und braun gebrannt, seine Muskeln am Bauch und seinen Lenden waren ausgeprägt, wie trainiert und zuckten ein wenig. Seine Männlichkeit verschwand im dichtem Federkleid, war jedoch sichtbar. Seine Beine waren kräftig und mündeten in krallenähnlichen gelben Füßen. Er war tatsächlich ein Mensch gewordener Adler der Lüfte.
Mein Atem stockte und Angst kroch in mir auf. Was wird er nun mit mir machen? Da beugte er sich über mich, mit seinen großen gelben Krallen hielt er meinen Schlafsack fest und federleicht erhob er sich in die Luft und das Land unter mir wurde immer kleiner. Ich wollte, konnte aber nicht schreien! Wie werde ich das Lisa und Eve so erzählen, dass sie es verstehen und es mir auch glauben!
Wir flogen unter einem fast schwarzen Sternenhimmel, zwischen einzeln auftauchenden Wolkengebilden einem Gebirgszug entgegen und er wurde langsamer. Seine mächtigen Flügel bremsten den Flug ab und langsam ließ er sich auf ein kleines Plateau sinken und dort ließ er mich behutsam auf den nackten Felsen gleiten.
Er beugte sich wieder zu mir herunter und blickte mich mit großen, schwarzen Augen an. Sein Blick hypnotisch, seine Pupillen übergroß und goldfarben. Eine schwarze Haarmähne umrahmte sein braun gebranntes Gesicht.  Sein Mund war groß, sinnlich und halb geöffnet.
Hitze stieg in mir auf. Es war teilweise die wahnsinnige Angst, die mir die Kehle zuschnürte, dann waren es die glühenden Brocken von Lavagestein die rundum lagen und die Luft flimmern ließ. Ich befreite mich aus meinem Schlafsack und rollte mich ein wenig von ihm weg. Da kniete er sich neben mich und begann mich mit den Flügeln zu betasten, ja es fühlte sich eigentlich wie Streicheln an. Ich beruhigte mich ein wenig.
Mit den mächtigen Federkielen strich er über meine Haut, mein Gesicht und meine Beine. Es fühlte sich elektrisierend an. Als er mit den Flügelspitzen an meinen Hals kam, strich er ganz sanft darüber; eine der Federn glitt in mein Ohr und bewegte sich wie liebkosend darin. Es war, als könnte er jede einzelne seiner großen, fächerförmigen Federkiele einzeln bewegen. Sie versuchten unter meine Kleidung zu kommen, aber sehr sanft und zögernd. Da begriff ich plötzlich, dass er Nähe suchte, Sinnlichkeit und Zuwendung. Meine Angst schwand und wie in Trance spürte ich plötzlich unbändige Lust, mich diesem Vogelmann hinzugeben und seine Zärtlichkeiten zu erwidern. Ich entledigte mich meiner restlichen Kleidung und ließ mich von seinen Flügeln in die Höhe heben, von den einzelnen Federn liebkosen und erregen. Wenn diese festen, aber doch wieder weichen weißen Spitzen der Flugfedern auf meinen Brustnippen auf und abglitten, erfasste m ich eine unbändige Lust, ich stöhnte und flüsterte vor mich hin und spürte, dass mich diese Liebkosungen fast zu einem Orgasmus trieben.
Er glitt tiefer, strich mit den Spitzen der Flugfedern über meinen Unterbauch, drängte meine Schenkel auseinander und legte meine Scham bloß. Wer niemals mit einer vibrierenden Feder auf seiner Perle zu einem Orgasmus getrieben wurde, der kann meine Empfindungen kaum verstehen.  Diese beweglich, sanften, aber doch festen Federn strichen über meine Perle, machten mich dabei verrückt und ließen mich letztendlich zitternd in den kräftigen Flügeln versinken.  Er hatte offensichtlich kein Gefühl für Zeit und Raum, dann er hörte nicht auf damit, trieb mich immer wieder zu Höhepunkten und umhüllte meinen nackten Körper dabei mit einem Federbett, von ebenfalls bebenden Flügeln eines mächtigen Vogels.
Nach einer halben Ewigkeit umfing er mich wieder mit beiden seiner mächtigen Flügel und drang in mich ein. Dieser Teil seines Körpers war offenbar ganz Mensch und voll funktionsfähig. Denn er entfachte in mir ein Feuer, das die uns umgebenden Feuerfunken und feuerspeienden Krater nicht zu scheuen hatte. Ich schloss meine Augen und ließ es geschehen. Irgendwann verlor ich das Bewusstsein.
Als ich wieder langsam zu mir kam, lag ich nackt neben meinem Schlafsack, hatte eine Decke umklammert und fühlte mich leicht und ruhig. Mein Blick streifte rundum in die Umgebung. Was war wohl geschehen? Wieso hatte ich mich ausgezogen?  Plötzlich erfasste mich Panik, die Erinnerung kam zurück. Wo war er, wo war dieser Vogelmann?  Ich sprang auf und blickte um mich. In der Ferne dämmerte es schon, das Tal lag ruhig vor mir und weit und breit war niemand zu sehen.
Ich zog mich schnell wieder an und hockte mich neben meinen Sachen einfach nur auf den Boden und lehnte mich an den Felsen an. Das gab mir Rückendeckung. Langsam kam die Erkenntnis, dass ich das alles nur geträumt haben konnte. Es erschreckte mich aber trotzdem. Ich packte meine Sachen zusammen und wollte nur mehr zurück in mein Quartier.

Mitten in meinen Sachen lag sie dann. Eine große schwarze Feder mit grünem Schimmer und weißen Spitzen, die sich im Winde bewegten. Ich blickte sie sinnend an, nahm sie aber dann mit. Sie steckt heute in einer schlanken schwarzen Vase in meinem Bücherregal. Manchmal blicke ich sie sinnend an und denke, es gibt ihn vielleicht doch, diesen Vogelmann!


Sonntag, 4. August 2019

Die vergangene Nacht, Erotisch


Die vergangene Nacht
Tagebucheintragung


Ich sitze beim Frühstück, eingehüllt in eine goldene Wolke von Empfindungen, umgeben vom goldenen Licht meiner Liebe, noch immer unter dem Eindruck der vergangenen Nacht.
Wieder einmal vertraue ich meine Gedanken und Empfindungen der letzten Nacht diesem Tagebuch an. Es ist Zeugnis einer großen, nie enden wollenden Liebe.

Gestern war ein dunkelblauer warmer, sinnlicher Abend, voller Geräusche, wispernder Stimmen und weit entferntem Frauenlachen, glücklich und kehlig. Die Sonne war soeben untergegangen und ließ am Horizont jenes rote Licht verglühen, das die hereinbrechende Nacht so vielversprechend einleitet.

Wir saßen am Strand, an ein Boot gelehnt und vergruben unsere nackten Zehen in den feinen Sand und unsere Hände berührte sich an den Fingerspitzen. Seine strahlenden blauen Augen waren auf mein Gesicht gerichtet und versuchten darin zu lesen. Sie versanken in meinen Augen und fanden darin die bedingungslose Hingabe und Liebe, die ich für diesen zärtlichen Mann empfinde.

Anfangs hat er mich gar nicht bemerkt, war immer an mir vorbeigelaufen und ich spürte den leichten Sand auf meinen Beinen.

Es war schon sehr dunkel, als wir uns dann erhoben und durch den Sand zu unserem Wagen gingen und heimfuhren
Den ganzen Abend, beim Essen und beim Genießen des goldenen Weines verließen seine Augen nicht mein Gesicht und ich stellte fest, wie völlig ohne Scham oder Zurückhaltung ich mich nach seiner Berührung sehnte. Endlich sind wir dann aufgebrochen.

Ich lag dann, völlig entkleidet, nur mit einem leichten Schals so quer über meinen Körper gelegt, am Rücken auf meinem Bett und hielt die Augen geschlossen. Voller Spannung, jeden Augenblick seine Berührung erwartend. Doch er ließ sich wieder einmal Zeit, kniete neben mir und ich konnte seinen Atem spüren, wie er im Abstand mit seinen Lippen die Linien meines Körpers entlangfuhr, sorgsam bedacht, mich nicht zu berühren. Ich zitterte vor Erregung und konnte es wie immer nicht erwarten. Er liebte dieses Spiel und steigerte dadurch die Spannung. Er genoß es, wenn meine Augen um Berührungen bettelten.

Immer wieder ahnte ich seine Hände über mir, seine Lippen zart am Halse vorbei streichend.
Es begann unerträglich zu werden.
Um einen Anfang zu machen, winkelte ich ein Bein an und begann es langsam zu bewegen. Da spürte ich endlich seine Fingerspitzen auf der Innenseite meiner Schenkel, konnte seine Fingernägel spüren.  Ich war angespannt wie eine Feder.

Über meinen Brüsten wurde sein Atem nun wärmer und dann begann er endlich meine Brustspitzen zärtlich mit seinen Lippen zu berühren und ich begann wie immer zu beben. Gleichzeitig berührten die Finger seiner rechten Hand den Eingang zu meinem Lustzentrum und ich spürte wie er langsam und forschend meine Empfindungen auslotete.
Zittern erfasste meinen ganzen Körper. Gleichzeitig berührte seine andere Hand die kleine Wölbung meines Bauches und verweilte eine Weile an meinem Nabel und ich fühlte 100.000 Volt durch meinen Körper jagen.

Die Berührungen der anderen Hand ließen plötzlich von jenem Punkt ab, der mich so erregte, und er überließ mich einige Sekunden meinen abklingenden Empfindungen nur um das Feuerwerk von neuem anzufachen. Ich wurde wellenförmig geschüttelt von durch mich laufende, nie enden wollenden Gefühlen, ich stöhnte und wand mich unter seinen Händen, flüsterte seinen Namen und wähnte mich schwebend in einem Tal voller Blumen, berührt von tausenden von Schmetterlingen, zitternd durch die Berührung deren Flügel.

Er ließ langsam in mir diese ungeheure Spannung ansteigen, sie wurde zu einem Höhepunkt, der sich immer wieder wiederholte, der meinen Unterleib zu einem ausbrechenden Vulkan werden ließ, Feuer und Lava schleudernd.

Sein ultimatives Eindringen geschah in einem Augenblick der höchsten Ekstase, mein Körper flog und ich begann zu glühen.

In solchen Momenten wird der Raum, in dem man sich befindet zu einer in sich geschlossenen Welt, man hat das Gefühl er dehnt sich endlos aus, er wird ganz hell und man schwebt darin, nur gehalten von den Armen des anderen.

Diese Nächte werden jedesmal zu einem wunderbaren Erlebnis. Es ist in keiner Minute zu erkennen, in welchem Stadium der Erregung, oder Verbrennens und anschließenden Verglühen wir uns gerade befinden.

Jede dieser Nächte wird, bis zum nächsten Mal, zur wunderbarsten.


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FLIEDER AUF NACKTER HAUT,, erotisch


FLIEDER AUF NACKTER HAUT
von Joana Angelides


Es gibt nichts Schöneres für sie im Frühling, als mit dem Gesicht in einen großen Strauß Flieder einzutauchen. Die sich kühl anfühlenden Blüten und Blätter zauberten eine herrliche Atmosphäre von Frische und geheimnisvollen Düften herbei.

Immer, wenn sie eines dieser kleinen, filigranen Fliederbäumchen oder einen Strauß Flieder sah, tauchte auch ein geheimnisvoller Mann aus ihrem Inneren auf, der untrennbar damit verbunden ist.

Es war einer jener Tage, fast schon Frühsommer, an denen sie nachmittags gerne am Ende der Wiese hinter dem Haus auf einer Liege lag und las. Die Erde war feucht und roch wunderbar. Es gab keinen Zaun, dichter Grünwuchs begrenzte die Wiese und eine Böschung fiel ab zu dem kleinen Bach.  Über ihr stand der kleine Fliederbaum in voller Blüte und strömte diesen wundervollen, unverwechselbaren Duft aus.
Sie liebte damals wie heute, bodenlange, weite Kleider, die den Körper zwar umhüllen, aber nicht einengen und Bewegungsfreiheit gewähren.

Sie hatte einen kleinen Zweig mit Fliederblüten abgeschnitten und drehte ihn zwischen den Fingern. Hin und wieder führte sie ihn zum Gesicht und atmete den Duft ein.

Sie musste eingeschlafen sein, dann sie merkte nicht, dass sich ihr jemand von der Seite her   näherte.

„Erschrecken Sie nicht, ich will Sie nicht stören, ich werde Sie malen!“

Ein Schatten fiel über sie und sie blickte in das Gesicht eines jungen Mannes mit einem dunklen Kinnbart, dunklen Augen und längerem Haar das ihm bis auf die Schultern fiel.

Er hatte etwas weiter weg eine Staffelei aufgebaut, ein kleines Tischchen daneben gestellt und darauf seine Utensilien abgelegt. Er hatte die Sonne im Rücken, sie konnte seine Gesichtszüge daher nicht klar erkennen.

Seine Stimme war ruhig, weich und dunkel, sein Ton jedoch sehr bestimmt, als würde er keine Widerrede dulden.

Sie musste lächeln. Ja, warum nicht? Sie hatte Muße und irgendwie gefiel es ihr, gemalt zu werden.
„Ich werde Sie Flor nennen. Das ist spanisch und bedeutend Blume, Blüte. Das passt so schön zu Ihnen.“ 

Sie nickte, es war ihr alles Recht. Erst jetzt bemerkte sie seinen Akzent, er war scheinbar Spanier.

Er brach noch einige Blütenzweige zusätzlich ab und legte sie ihr in den Schoß. Einen kleinen Zweig steckt er ihr hinter das Ohr und richtete wie selbstverständlich eine kleine Haarsträhne so, dass der Zweig gehalten wurde. Dazwischen wich er immer wieder einen Schritt zurück und kontrollierte das sich ihm bietende Bild.

Sie lehnte sich an die Rückenlehne der Liege und betrachtete ihn amüsiert.
Welche Leichtigkeit er doch an den Tag legte, unbekümmert und doch selbstbewusst.
Er begann nun die Umrisse zu skizzieren und seine Blicke waren teils abwägend, teils forschend und teilweise nachdenklich auf sie gerichtet.
Nach zwei Stunden, in denen sie weiter in ihrem Buch las, die Blüten in ihrer Hand und im Schoß immer wieder hin und her schob, war die erste Sitzung beendet.

Er packte seine Staffelei und seine Utensilien zusammen und sie vereinbarten, morgen die Sitzung fortzusetzen.

Er verbeugte sich vor ihr sehr galant, deutete einen Handkuss an und ging die Böschung hinunter.

Sie blieb noch eine Weile in ihrer Stellung und drehte den Flieder in ihren Fingern hin und her.
Sie hatte ihn gar nicht nach seinen Namen gefragt und er hatte ihn auch nicht genannt.

Am nächsten Tag fand sie sich wieder rückwärts unter dem Bäumchen ein und setzte sich aufrecht hin, als sie ihn schon kommen hörte.

„Ach Flor, sie sehen wunderbar aus! Sie erinnern an die Blumenfeen aus den Erzählungen der Poeten!“ Er lächelte sie an und seine Augen sprühten vor Bewunderung.

Er suchte wieder die Lage ihres Kleides und die Haltung ihres Körpers so zu arrangieren, wie sie gestern waren und berührte sie dabei einige Male. Bei jeder dieser Berührungen schaute er sie groß und fragend an. Seine Blicke begannen bei ihr Wirkung zu zeigen, sie errötete leicht und konnte seinen Blicken nicht immer ausweichen.

Verlegen räusperte sie sich.
„Sie nennen mich Flor, ihren Namen aber weiß ich gar nicht! Wenn sie eines Tages ein berühmter Maler sein werden, werde ich es gar nicht wissen.“

„Entschuldigen Sie, das ist meine Schuld, ich heiße Jaime! Jaime de Gordes!“ Er verbeugte sich wieder leicht und nahm wieder ihre Hand, um einen Handkuss darauf zu hauchen.

„Schön Jaime, ich werde es mir merken!“

Er ging wieder zu seiner Staffelei und nahm den Pinsel zur Hand. Nach einigen Pinselstrichen kam er jedoch wieder zurück.

„Mein Bild soll nicht nur die Schönheit der Blumenzweige zeigen, sondern auch Ihre Schönheit. Es ist eine so zarte, duftige, in sich ruhende Schönheit. Der Eindruck entsteht, dass ihre Schönheit wie eine halb geöffnete Knospe nur auf den Tau der Liebe wartet, um sich zu öffnen.“

Diese so unerwartet offenen Worte von einem fast Fremden ließ ihr das Blut in den Kopf steigen. Sie wußte gar nicht, was sie da erwidern sollte. Eigentlich sollte sie nun die unangenehm Berührte herauskehren. Doch das Gegenteil passierte. Sie fühlte sich plötzlich wie genau diese halboffene Knospe, die er genannte hatte. Neugierde auf diesen Mann stieg in ihr auf und sie lächelte hilflos.

Er hatte inzwischen noch einige zusätzliche Fliederzweige abgebrochen und arrangierte sie rund um sie. Er öffnete wie selbstverständlich ihr Kleid vorne und legte diese zwischen ihre offen und nackt daliegenden Brüste.
Die kühlen Blüten und die Berührung der Zweige und Blätter erregte sie sehr und ließ ihre Haut erzittern.

Er streifte mit seinem Zeigefinger eines der Blätter, welches
 ihre linke Brustspitze verdeckte, weg und berührte sie dabei.

Plötzlich war die Welt nur mehr Flieder!  Vergessen war die sie umgebende Welt, die noch fast leere Leinwand, die erst Konturen und vereinzelte Blüten zeigte. Vergessen auch die Einsehbarkeit des Ortes.

Unversehens hielt er sie zärtlich in seinen Armen und sie küßten sich leidenschaftlich. Zwischen ihren beiden Körpern wurden die Fliederblüten zerdrückt und dieser Geruch berauschte sie noch zusätzlich. Er war einfühlsam, zärtlich und seine Leidenschaft war wie glühende Lava, die sie langsam und verzehrend umfloss. Es waren Momente, wo sie darin in jäh auflodernden vereinzelten Flammen aufging.

Das Bild machte fast keine Fortschritte, immer, wenn er Blüten zwischen ihren Brüsten arrangierte, konnten sie sich nicht mehr voneinander lösen.

Es war ein wunderbarer Sommer, ausgefüllt mit leidenschaftlichen Gefühlen, Hingabe vermischt mit Ruhepausen und neckischen Spielen mit Blüten und Blättern. Der Flieder ging ihnen aus, dann kamen die Pfingstrosen und im Laufe des Sommers die restlichen Blüten des Gartens an die Reihe.

Dann kam der Tag wo sie vergebens auf ihn warteten. Der Sommer war schon fast zu Ende, die Tage kürzer.

Auf der Liege lag das fertige Bild und einige Blütenblätter waren darüber verstreut. Sie hörte nie wieder von ihm.

Immer, wenn im Frühjahr der Flieder zu blühen begann, kam auch die Erinnerung zurück.


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