In der Bibliothek
Es regnete nun schon seit
Tagen. Lisa und Klaus hatten bereits jeden Winkel des kleinen Hauses von Tante
Monika durchstöbert. Sie fanden alte Märchenbücher, ein paar Spiele und alte
Puzzle-Spiele die sie aber schon alle kannten.
Onkel Eduard begann den
Keller aufzuräumen und fand sogar ein paar alte Gläser mit Marmelade, die Tante
Monika voriges Jahr eingekocht hatte.
Zu seiner Freude waren
auch ein paar Flaschen alten guten Weines in den Stellagen, die ihm Tante
Monika sogleich schenkte.
„Tante Monika, es regnet
noch immer, können wir denn gar nichts tun?“
„Heute nicht mehr, aber
morgen gehen wir in die Bibliothek, da könnt ihr euch dann ein paar schöne
Bücher ausleihen und ich werde gleich einen Stoff kaufen und für Lisa ein neues
Kleid nähen.“
„Ohja, danke Tante
Monika!“ Rief Lisa.
„Ich will aber kein neues
Kleid! Ich will nämlich nicht ruhig stehen, und dauernd von Nadeln gestochen werden.“,
ergänzte Klaus und alle lachten.
„Für dich werden wir eine
neue Jacke kaufen, Kleider bekommen nur Mädchen“, sagte Tante Monika.
Am nächsten Morgen
regnete es zwar noch immer, aber der große Schirm von Tante Monika beschützte
sie alle, als sie von dem kleinen Auto über die Straße zur Bibliothek liefen.
Fräulein Stern, von allen
im Ort liebevoll Sternchen genannt, saß hinter dem Pult und begrüßte die drei
sehr freundlich.
Sie war schon seit vielen
Jahren in der Bibliothek beschäftigt und kannte auch Tante Monika sehr gut, war
Tante Monika doch einmal ihre Lehrerin in der Schule und hat ihr das Lesen
beigebracht.
„Hallo Sternchen, wir
möchten uns ein paar Bücher ausleihen, der Regen hört ja gar nicht mehr auf!“
Sagte Tante Monika und auch die Kinder begrüßten Fräulein Stern freundlich.
„Ohja, ich habe da ein
paar ganz neue Bücher bekommen, mit den neuesten Abenteuern von Tom und Tim,
den Sternenwanderern“.
Sternchen ging nach
rückwärts und machte einen Karton auf.
Die beiden Kinder setzten
sich inzwischen auf die alte Ledersitzbank, die gegenüber dem Pult von Fräulein
Stern stand. Die vergangenen trüben Tag und der viele Regen hatten sie ganz
müde gemacht. Der Regen drückte auf die Stimmung der Kinder.
Sternchen bückte sich und
kramte suchend in dem Karton.
„Ja, wo sind denn die
Bücher geblieben, ich habe sie heute Morgen ja noch gesehen?“ Sie schüttelte
den Kopf.
Sie richtete sich wieder
auf und suchte auf dem Pult nach den Büchern. Dann blickte sie in den Computer,
der gleich am Pult stand.
„Seltsam, sie sind
bereits eingetragen und ich sehe da, sie stehen ganz oben, bei den Büchern über
Astronomie und Weltfahrt! Wer hat sie
denn da hinaufgetragen? Ich war heute noch nicht da oben“. Sie schüttelte den Kopf.
„Tja, das waren
vielleicht Tom und Tim, die beiden Sternenwanderer!“ Sagte Tante Monika zu
Sternchen.
„Oh, da muss ich aber
lachen, Tante Monika! Das sind ja Romanfiguren, die können gar nicht aus den
Büchern raus und schon gar nichts hinauftragen“. Sie schaute Tante Monika
tadelnd an.
„Ach, es gibt Dinge, die
können wir uns oft nicht vorstellen, liebes Sternchen. Lass uns hinaufgehen und
nachsehen.“
Sie gingen nun alle
gemeinsam die Treppe hinauf zu dem Regal, wo „Astronomie“ stand.
Da standen viele Bücher
mit schönen Einbänden, auch einige sehr alte, mit abgeschabten, ganz dunklen
Rücken, so dass man fast gar nichts mehr lesen konnte.
Ganz vorne rechts standen
einige Bücher mit bunten Einbänden. Es waren Bücher für Kinder und junge Leser,
die sich für die Abenteuer von Tom und Tim interessierten, oder gerne etwas
über bemannte Raumschiffe lasen, die ganz weit in das Weltall flogen.
„Oh, ja, da sind ja die
beiden Bücher, die ich suche. Aber sie
sind falsch eingereiht. Sie gehören dahin!“
Sagte Sternchen und griff nach ihnen.
Doch die beiden Bücher
schienen sich zu bewegen und glitten nach links, wo noch etwas Platz war. Sie
griff wieder nach ihnen, und siehe da, sie rückten nun nach rechts.
„Was soll denn das?“ Rief
Sternchen und griff nun mit beiden Händen nach den Büchern, um sie ja zu
erwischen.
Da fielen sie zu Boden
und feiner, Gold glänzender Staub wirbelte herum, so dass sie für einige
Augenblicke nichts sehen konnten.
„Oh, das ist ja
Sternenstaub!“ Rief Tante Monika.
„Sternenstaub?“ Fragten
Lisa, Klaus und Sternchen gleichzeitig.
„Ja, das ist
Sternenstaub!“ Sagten zwei helle Stimmen
und vor ihnen standen zwei Buben in unglaublich schönen, glänzenden Anzügen,
ganz aus Metall, jeder mit einem Helm am Kopf, der vorne offen war und ihre
Gesichter frei ließ.
„Seid ihr Tom und Tim?“ Fragte Klaus.
„Ja, und wir haben schon
den ganzen Tag auf jemand gewartet, der sich für unsere Abenteuer interessiert.
Es ist ja sehr langweilig immer nur von Stern zu Stern reisen und immer nur
erfundene Figuren kennen zu lernen. Wir möchten auch einmal richtige Menschen
auf eine unserer Reisen mitnehmen“.
„Oh, du willst uns
mitnehmen?“ Riefen Klaus und Lisa gleichzeitig aus.
„Kommt ja überhaupt nicht
in Frage!“ Protestierte Tante Monika und
fuchtelte mit dem nassen Regenschirm herum.
„Tante Monika, halten sie
sofort den Schirm ruhig, sie benetzen ja alle Bücher damit!“ Rief ganz entsetzt
Sternchen, „den Schirm hätten sie beim Eingang abstellen sollen!“
Tante Monika hielt den
Schirm nach unten und stützte sich darauf.
„Ja, ja, tut mir leid!
Also, die Kinder gehen nirgends wohin. Ich bin für sie verantwortlich.“
„Ja, wenn du willst,
nehmen wir dich und auch diese kleine Person da mit der Brille da, mit.“ Sagte
Tom, oder war es Tim, und zeigte mit einem silbernen Stab, den sie in der Hand
hielten auf Sternchen. Diese riss ihre großen Augen auf und trat einen Schritt
zurück.
Doch sie konnte nicht
weit zurückgehen, denn dort stieß sie auf eines der Bücherregale.
Tim, oder war es Tom, hob
nun seinerseits seinen Stab und berührte sie alle damit. Sofort standen auch
Lisa, Klaus, Sternchen und Tante Monika in silbrig glänzenden Kostümen da.
Sogar der Regenschirm von
Tante Monika glänzte silbrig.
Eines der beiden Bücher,
die zu Boden gefallen waren, lag geöffnet vor ihnen und wie durch Zauberhand
wurden sie nun in dieses Buch hineingezogen. Einer nach dem anderen und jedes
Mal gab es so ein sonderbares pfeifendes Geräusch. Dann klappte das Buch zu und
blieb am Boden liegen, als wäre nichts geschehen. Nur ein wenig Sternenstaub
lag rund herum.
Sie hatten vor lauter
Schreck die Augen geschlossen. Sie spürten, dass sie, wie von Geisterhand gezogen,
unglaublich rasch, im freien Raum schwebend, dahin rasten.
Sie hielten sich alle
vier an der Hand, um sich nicht zu verlieren. Ihnen voran flogen Tim und Tom
und blickten immer wieder zurück, ob sie ihnen auch folgten.
„So, da sind wir!“
Mit diesen Worten
steuerten die beiden auf ein großes Raumschiff zu, dass vor ihnen lag.
Es hatte ein großes Tor,
das geöffnet war und wie ein großer Mund schien, der auf sie gewartet hatte, um
sie zu schlucken. Und tatsächlich, als sie alle innerhalb dieser Öffnung waren,
schloss sich diese, wie von Geisterhand selbständig und sie landeten sanft auf
einer Art Rampe, in einem Vorraum.
„Kommt mit!“
Sie gingen hinter Tim und
Tom her. Vorne Klaus, dann Lisa, Sternchen und am Ende Tante Monika.
Sie gingen durch eine
Türe in einen großen Raum, der ringsum mit verschiedenen Computern ausgestattet
war, viele Lämpchen blinkten und leise Musik erfüllte den Raum.
„Wow, das ist ja unglaublich!“
Sagte Klaus und wollte einer der Lämpchen berühren.
„Nein, lass das! Sonst
drückst du wo drauf und wir können dann nicht mehr zurückkehren. Mit diesem
Raumschiff reisen wir von Stern zu Stern und besuchen dort die Bewohner der
verschiedenen Welten. Immer, wenn es auf einem Planeten etwas Neues gibt, dann
versuchen wir, es auch zu den anderen Planeten zu bringen. Aber leider haben
wir bei einem dieser Besuche einen großen Fehler gemacht!“
„Oh, was denn?“ Fragten
Klaus und Lisa gleichzeitig.
„Wir haben mit einem
Knopfdruck auf dem Planeten Omega alle Bücher vernichtet. Nun gibt es dort
keine Bücher mehr, die Kinder können keine Märchen mehr lesen, die Schulen
haben keine Schulbücher und auch die Erwachsenen haben keine Bücher mehr zu
lesen. Aber das Schrecklichste ist, dass auf dem Planeten Omega auch das große
Buch mit der großen Geschichte des Planeten verschwunden ist, mit allen
Gesetzen und allen Geheimnissen über das Leben auf Omega“
„Das ist ja schrecklich!
Ja, wie habt ihr denn das gemacht?“ Tante Monika schüttelte tadelnd den Kopf.
„Auf dem Planet Herklon
gibt es überhaupt keine Bücher, sie wurden vor 100 Jahren alle vernichtet. Da
es dort nur sehr wenig Holz gibt, gibt es auch nur sehr wenig Papier. Um das Papier nicht für Bücher zu
verschwenden, wurde dort alles auf einer großen Scheibe aufgezeichnet, die im
großen Tempel aufliegt und die sich dauernd dreht. Und immer, wenn jemand etwas wissen will,
geht er dorthin und spricht es in einen Trichter hinein und schon dreht sich
die Scheibe und eine Stimme sagt ihm dann, was er wissen will. Wir dachten uns
halt, dass es ja sehr praktisch ist, und man das Drucken von Büchern abschaffen
kann. Wir haben uns das große Geheimnis vom Prokurator auf Herklon geholt,
aufgezeichnet auf eine Diskette und haben es auf Omega in den Computer
eingespeichert. Sofort wurden auf dem ganzen Planeten alle Bücher eingesammelt,
alles ebenfalls auf eine große Scheibe gespeichert, und die Bücher danach alle
vernichtet“.
„Ja, was haben denn da die Menschen und die
Kinder gesagt, als es keine Bücher mehr gab?“ Fragte Sternchen ganz entsetzt.
Sie als Bibliothekarin konnte sich eine Welt ohne Bücher gar nicht vorstellen.
„Alle haben um die Bücher
getrauert, manche hatten noch welche, ganz versteckt in ihren Häusern und haben
sie sich gegenseitig geborgt. Die lustigen Märchenbücher mit Bildern darin sind
besonders beliebt. Tja, nun hat man uns auf dem Planeten Omega befohlen, alles
zu unternehmen, dass die Bücher wieder hergeschafft werden, aber wir wissen nicht,
wie wir das anstellen sollen“, sagte Tim, oder war es Tom?
„Naja, ihr müsst halt noch
die vorhandenen Bücher kopieren und in den großen Computer wieder einspeichern
und neu ausdrucken. Das wäre dann einmal ein Anfang!“ Sagte Klaus und alle
nickten dazu. “Dann müsst ihr zu den anderen Planeten fliegen und dort überall
Bücher einsammeln und sie ebenfalls kopieren einspeichern und ebenfalls neu
ausdrucken lassen“.
„Oh, na das wird aber
viel Arbeit machen!“ Seufzten Tim und Tom.
„Ja, ihr werdet euch wenigstens
merken, dass man immer vorher nachdenken muss, bevor man etwas macht!“ Tante
Monika hob den rechten Zeigefinger und nickte dazu.
„Und das große Buch mit
der Urgeschichte des Planeten müsst ihr auch neu machen!“ Tante Monika nickte
sehr ernst.
„Fliegt ihr mit uns zum
Planeten Omega und erklärt ihr das dort dem großen Rat?“ Fragend blickten Tim
und Tom auf Tante Monika.
„Ja, gut, wir helfen
euch. Besonders viel helfen kann euch Fräulein Stern, genannt Sternchen.
Sie ist nämlich
Bibliothekarin und kennt alle Bücher und weiß, welche wichtig sind und
zuerst nachgedruckt
werden müssen und welche dann später gedruckt werden können.“
„Oh, das ist ja
wunderbar!“
Sternchen nickte.
„Ja, ich werde euch
helfen, aber so was dürft ihr nie weder tun. Denn Bücher sind sehr wichtig, ja
sogar lebenswichtig!“ Sagte sie mit ernstem Gesicht.
„Bitte setzt euch hin und
schnallt euch an, wir fliegen nun zum Planeten Omega!“
Tim und Tom waren sehr
glücklich, jemand gefunden zu haben, der ihnen helfen will.
Sie nahmen in den
vorhandenen Stühlen Platz. Diese waren schalenförmig und hoch, sodass sie auch
den Kopf rückwärts anlehnen konnten und sofort schloss sich um ihre Mitte ein
Metallreifen und rastete ein. Das Licht ging aus, nur vorne am Schaltpult, wo
Tim und Tom Platz nahmen war alles hell erleuchtet.
Die Musik verstummte
und nun hörten sie ein langsam lauter
werdendes Geräusch, das wie anlaufende Turbinen klang. Und langsam begann sich
das Raumschiff zu bewegen. Zuerst nach
oben und dann ruckartig nach vorne. Sie wurden in die schalenförmigen Sitze
gepresst und Lisa und Klaus schlossen fest die Augen. Besonders Lisa bekam
etwas Angst. Aber, da sich alle ruhig verhielten, presste auch sie die Lippen
fest zusammen und hoffte nur, dass es bald vorbei ist.
Und wirklich, plötzlich
hörte das Motorengeräusch auf, die spürbare Beschleunigung ebenfalls und sie
schwebten, wie von unsichtbarer Hand getragen ruhig durch den Raum.
„Oh, Lisa, so viele
Sterne ringsherum! Der Himmel ist ganz schwarz und die Sterne blinken uns an.
Manche fliegen sehr rasch an uns vorbei, manche scheinen ruhig am Himmel zu
stehen!“ Klaus war aus seinem Sessel aufgestanden da sich der Metallbügel
wieder geöffnet hatte und war zu der runden Luke rechts von ihm gelaufen.
Lisa folgte ihm und auch
sie sah staunend in die für sie fremde Welt hinaus.
„Ja, die scheinbar stillstehenden
Sterne sind diejenigen, die sehr sehr weit weg sind. Bei den anderen fliegen
wir vorbei, sie selbst stehen still.“ Lachte Tom, oder war es Tim?
„Sind die alle
bewohnt?“ Wollte Klaus wissen.
„Nein nicht alle, aber
viele!“
Einer der beiden
Sternenwanderer zeigte nach vorne.
„Siehst du dort den ganz
hell blinkenden Stern? Das ist der Planet Omega, dort fliegen wir jetzt hin“.
Auch Sternchen und Tante
Monika waren aufgestanden und schauten aus den beiden anderen runden Luken
hinaus ins Weltall.
„Ach, es ist wunderschön!
Am liebsten würde ich immer so dahinfliegen!“ Tante Monika klatschte in die
Hände.
„Nein, das geht nicht,
ich muss ja wieder in meine Bibliothek zurück!“ Sternchen machte ganz große
Augen.
„Ach, war ja nur Spaß!
Wie lange fliegen wir denn noch?“ Wandte sie sich an die beiden
Sternenwanderer.
„Wir sind gleich da,
setzt euch wieder in eure Sessel!“ Sagte Tim, oder war es Tom?
Sie nahmen wieder ihre
Sitze ein und sogleich spürten sie, wie sich die Fahrt verlangsamte. *
Vor ihnen wurde der
Planet Omega immer größer und größer und dann tauchte unter ihnen eine große
Anzahl von lang gestreckten Gebäuden auf. In der Mitte eine große kreisförmige
Fläche, die rundherum erleuchtet war und verschiedene Blinksignale aussendeten. In der Mitte war ein großer leuchtender
Kreis, den Tim und Tom direkt ansteuerten.
Das kleine Raumschiff
schwenkte nach rechts ab und dann spürten sie, besonders Tante Monika in der
Magengrube, wie sie zur Landung ansetzten. Ganz sanft landeten sie in der Mitte
des Kreises auf einer Art Tribüne, die langsam nach unten eingezogen wurde und
mit ihnen im Untergrund verschwand.
Nach einem letzten,
lauten Geräusch verstummte das kleine Raumschiff, sie befanden sich nun in
einer großen Halle, und wieder öffneten sich die Metallbügel bei den einzelnen Sesseln,
so dass sie aufstehen konnten.
Die beiden Sternenwanderer
Tim und Tom öffneten gemeinsam die Luke und stiegen als erstes aus. Dann
folgten die beiden Kinder, dann Sternchen und am Schluss wieder Tante Monika.
Sie blieb immer am Schluss, denn sie wollte die beiden Kinder nicht aus den
Augen verlieren!
Sie wurden bereits
erwartet, am Ende der Rampe standen ein paar sehr ernst aussehende Männer, mit
langen Mänteln und kleinen sonderbaren Hüten am Kopf, von denen jeder eine Antenne
hatte. Der Mann in der Mitte hatte als einziger einen langen grauen Bart.
Hinter den Männern
standen ein paar Kinder und schauten ganz traurig auf Tim und Tom.
„Na, da seid ihr ja
endlich! Habt ihr eine Lösung für unser Problem, verursacht durch euch,
gefunden?“ Fragten die Männer und ihre
Gesichter waren ganz ernst und ihre Brauen zusammengezogen.
„Ja, ja, und wir haben
auch große Hilfe von einem anderen Planeten mitgebracht“!“
Sie zeigten auf die
kleine Gruppe, die hinter ihnen ganz verschreckt beieinanderstand.
„Gut, dann kommt mit!“
Die Männer des Empfangskommites deuteten ihnen mit der Hand, drehten sich um
und gingen voran. Die kleine Gruppe, Tim und Tom folgten ihnen.
„Kinder, geht nach Hause.
So bald wir wieder alle Märchenbücher haben, werdet ihr sie bekommen".
Die Kinder blickten mit
großen Augen auf die Gruppe, nickten und gingen gehorsam nach Hause.
Sie verließen die Halle
und kamen zu einem großen Gebäude, das aussah wie eine Halbkugel und scheinbar
keinen Eingang hatte.
Doch als sie näherkamen,
öffnete sich ein großer Spalt bis hinauf zur Mitte und sie konnten
eintreten. Sofort, nachdem sie drinnen
waren, schloss sich der Spalt wieder. Sie waren nun in einem großen,
kreisrunden Raum und über ihnen war die Kuppel, so hoch, dass sie gar nicht bis
oben hinschauen konnten. Es war taghell und als sie sich an das helle Licht
gewöhnt hatten, sahen sie, dass die Kuppel wie ein Sternenhimmel aussah.
Die Sterne an der Decke
der Kuppel waren die Quelle des Lichtes.
In der Mitte dieses
Raumes war eine runde Fläche, die man nur über eine Treppe erreichen konnte und
dort oben standen einige sehr große Computer, mit vielen blinkenden Lichtern
und Schaltern. Einige Männer, ganz in silbrig glänzenden Anzügen gingen hin und
her und drückten auf Knöpfe, oder bewegten Schalter.
„Das ist unsere Zentrale,
sozusagen unser Nervenzentrum! Hier wird alles überwacht und geleitet! Und von
hier aus haben die Beiden, “ und damit zeigte er auf Tom und Tim, „diesen
Unsinn mit den Büchern angestellt!“
„Es tut uns leid!“ Sagten
beide gleichzeitig ganz zerknirscht.
„Also, wie wollt ihr es
nun anstellen, was könnt ihr jetzt machen?“ Die Männer sahen die Beiden mit
strengen Blicken an und runzelten dabei wieder die Stirne.
Tim, oder war es Tom?
schob Sternchen in die Mitte.
„Das ist die
Wissenschafterin, die sich mit Büchern auf der Erde beschäftigt. Sie wird uns
helfen!“
„Zuerst möchte ich, dass
ihr alle Märchenbücher für die Kinder neu macht. Sie sind ja vorhanden, aber
eben auf diesen Bändern gespeichert. Sucht sie heraus und speichert sie so ab,
dass wir die Bücher nur mehr drucken müssen.“
Sie nahmen Sternchen in
die Mitte und stiegen mit ihr die Treppe hinauf.
Da drehte sich Sternchen
um und schaute flehentlich auf Lisa und Klaus.
„Kommt doch auch mit, ihr
Beiden. Ihr kennt ja auch viele Märchenbücher, wir werden das gemeinsam
machen!“
„Ja, schon“, stotterte
Lisa, „aber wir kennen sie doch nicht alle!“
Tante Monika hielt den
Kopf etwas geneigt, stützte sich auf den Schirm und dachte nach.
„Die Einzigen, die alle
Märchen, sogar auswendig kennen, ist die Märchenfee und der große
Mondzauberer“, sagte sie dann.
„Die beiden müssen sofort
geholt werden!“ Sagte der alte Mann mit
dem langen grauen Bart.
Tim und Tom nickten stumm
und machten sich auf den Weg zu ihrem Raumschiff.
In der Zwischenzeit
nahmen Sternchen, die Kinder und Tante Monika auf der Plattform Platz und
Sternchen begann.
„Da war einmal......“.
Wo Sternchen nicht mehr
weiter wusste sprangen die Kinder oder Tante Monika ein und so suchten sie gemeinsam
die wichtigsten Bücher in den vorhandenen Dateien und speicherten sie ab.
Doch sie wurden immer
müder und müder. Lisa und Klaus waren schon längst eingeschlafen. Doch Sternchen
und Tante Monika suchten weiter und weiter, bis auch sie einschliefen.
Überraschend schnell
kamen Tim und Tom wieder zurück und in ihrer Begleitung waren die Feenkönigin
und der Mondzauberer, die die beiden nun ablösten.
Es vergingen noch viele
Stunden, bis alle Märchen wieder auf dem Band für die Druckmaschine waren.
Die Märchenfee und der
Mondzauberer kannten sogar noch viele Märchen, die hier auf Omega unbekannt
waren und speicherten auch diese noch zusätzlich ein.
Nach dieser Nacht, am
Morgen des anderen Tages, verabschiedeten sie sich von den Männern in der
großen Kuppel und flogen alle gemeinsam wieder zur Erde zurück.
Die Feenkönigin und der
Mondzauberer hatten aber scheinbar schon früher das Raumschiff von Tim und Tom
verlassen, denn als Lisa und Klaus aufwachten waren sie wieder in der
Bibliothek und standen neben Tante Monika und Sternchen oben bei den Regalen in
der Bibliothek.
Sternchen klopfte sich
gerade den Rock ab und viele goldene Staubkörnchen fielen auf den Boden und
blieben dort glitzernd liegen.
Auch im blonden Haar von
Lisa waren einige goldene Glitzerkörnchen zu sehen.
„Oh, haben wir das nun
geträumt?“ Fragte Lisa.
„Ach Lisa, träumen ist
immer schön, besonders, wenn man Bücher in die Hand nimmt!“ Sagte Tante Monika
und blinzelte Fräulein Stern zu.
„Können wir uns jetzt
zwei verschiedene Bücher von den Sternwanderern Tim und Tom mitnehmen? Damit
wir beide gleichzeitig lesen können?“ Fragte Lisa.
„Ja, natürlich“, Fräulein
Stern nahm gleich zwei der Bücher mit hinunter, hob aber vorher das herunter
gefallene Buch auf, das nun wieder offen dalag und stellte es vorsichtig ins
Regal. Einen Moment blieb sie noch stehen und wartete, ob es wieder umfällt.
Aber es blieb so stehen, wie es hingestellt wurde. Befriedigt nickte Fräulein
Stern und sie gingen die Treppe wieder hinunter in den Bibliotheksraum.
„Also, Sternchen, einen
schönen Tag noch und wir sehen uns wieder anfangs der kommenden Woche“, sagte
Tante Monika und nahm die beiden Kinder beim Arm und sie verließen die
Bibliothek.
Fräulein Stern, genannt
Sternchen, blieb noch eine Weile ganz verträumt hinter ihrem Schreibtisch
sitzen und nahm sich vor, an diesem Wochenende auch ein Buch von den
Sternenwanderern auszuborgen und es zu Hause zu lesen.
Es gibt zahlreiche
Kurzgeschichten, Märchen, Erotik-e-Books, einige Romane und Gedichte von mir!
Fast alles in e-Books zusammengefasst! Download von amazon, Thalia Libri und
allen Großhändlern!Großes Lesevergnügen um wenig Geld!
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