Die gefälschte Venus.
von Joana Angelides
Das nackte Weib hat immer schon die Künstler alles
Epochen fasziniert.
Nun hatten im März ds. Jahres französische Behörden ein
Gemälde von Lucas Cranach, die Venus darstellend, beschlagnahmt, weil irgendein
anonymer Anrufer dieses Gemälde als Fälschung bezeichnet hatte. So einfach geht
das!
Es ist seit Kurzem im Besitze des Fürsten von
Liechtenstein und sitzt, bzw. hängt nun im Louvre fest.
Da es immer wieder Gemälde oder Werke von namhaften
Künstlern gibt, die plötzlich auftauchen von denen keiner vorher was gehört hat,
liegt schon der Verdacht nahe, dass diese in stillen Kämmerchen neu geschaffen
wurden. Hauptsache die Farbe ist getrocknet und einige Gutachter lassen sich
täuschen. Manchmal kommt es da auch auf die Höhe der Summe an, die den Besitzer
wechselt!
Die Kunstszene ist eben auch kein Mädcheninternat.
Ehrlich, was müssen das für Künstler sein, dass sie
die Kunstwelt so täuschen können. Irgendwie schade, das nur im stillen
Kämmerchen zu tun. Muss ja frustrierend sein!
Am meisten verdienen da aber die Zwischenhändler.
Besagte Venus wurde um 510.000 Dollar von einem Händler namens Ruffini gekauft,
der sie dann um sage und schreibe 3,2 Millionen an die Kunsthandlung Colnaghi
(London) weiterverkaufte. Von dort gelangte sie für 7, Millionen (!) in die
Sammlung des Fürsten Liechtenstein.
Besagter Ruffini bringt immer wieder neue Gemälde auf
den Markt. Woher kommen diese Werke von Cranach, Frans Hals, Diego Velazques,
El Greco etc.?
Man könnte sich denken, der muss ja sehr eifrig auf
Dachböden und in Kellern irgendwelcher Leute herumstöbern. Ist aber eher sehr
unwahrscheinlich. Also woher stammen diese Werke wirklich. Die Wahrheit ist
offenbar nicht immer greifbar.
Und jetzt ruft da einer an und sagt, es ist eine
Fälschung!
Diese fragliche Venus ist eine sehr sylphidenhafte
Gestalt, fast durchsichtig, mit kleinen Brüsten und einem sehr schmalen Becken,
also nicht sehr gebärfreudig. Sie wurde angeblich im 16 Jhd. Von Cranach dem
Jüngeren gemalt und widerspiegelt offenbar den Geschmack der damaligen Zeit.
Man fragt sich natürlich schon, wie kann es dann
geschehen sein, dass ein Jahrhundert später, also im 17. Jhdt. ein Rubens zu
solch sinnesfreudigen, fleischgewordenen Frauenbildnissen kam, wie man sie auf
dessen Bildern sieht. Und dass man mit diesen Bildern ebenfalls Millionen
lukrieren kann.
Da sieht man wieder, dass einige Wenige den Geschmack
der Zeit immer wieder beeinflussen können. Ist also nicht eine neue Erscheinung
der heutigen Zeit. Denn heute will man uns ja einreden, dass nur Frauen, dem
Geschmacke Cranachs entsprechend, schön sind.
Schön ist, was gefällt. Schönheit liegt eben im Auge
des Betrachters. Und wenn es wirklich Menschen gibt, die dafür sogar 7
Millionen ausgeben, dann ist das eine Perversion. Ob das Bild nun eine
Fälschung ist oder nicht!
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