Die Höhle im Felsen,
3. Teil der Trilogie
Nicht nur
Meeresfluten und Wände können sich in meiner Fantasie öffnen, nein auch
Felsenwände bergen für mich Geheimnisse. Wer weiß, was sich im Inneren
verbirgt, wie tief es nach unten geht, vielleicht bis in die glühende Hölle des
Erdkerns?
Moral hin oder her,
hehre Gedanken an lilienweisse Unschuld, oder doch dunkle Untiefen des
menschlichen Triebes?
Ich zwänge mich in
meinem Traum durch den halb verdeckten Spalt und blicke in Tiefen, die
unvorstellbar sind. Brodelnde Lava und Gasblasen beherrschen diese Höhle tief
unter mir. Oder ist sie in mir, brodelt die Lava tief drinnen in den Untiefen
meines Ichs?
Wie könnte es sein, wenn
dunkle Mächte sich unser bemächtigen, wenn durch Wecken der sinnlichen Triebe
in uns, lodernde Flammen der Lust genährt werden, wir auf glühenden Kohlen zu
liegen kommen und die Fratze des reinen Begehrens und die Gier nach
Befriedigung Oberhand gewinnen?
Lauter Fragen die wir
nur ungern beantworten, die gegenwärtig werden, wenn sich der Körper unter der
Qual der dunklen Lust windet und wir keinen Ausweg daraus finden.
Dann begeben wir uns,
teils angstvoll und teils gierig in die Arme des Teufels in uns und spreizen
uns soweit es geht, empfangen das glühende Schwert und lassen es in uns stoßen,
bis wir schreien vor Lust. Immer wieder.
Wir reiten Zerberus,
den Höllenhund, rasen durch züngelnde Flammen und sehen erschrocken das
geifernde Gesicht unseres Unterbewusstseins, sehen in einem Spiegel die eigene
verzerrte Fratze des Begehrens und wollen immer mehr.
In solchen Momenten
verkaufen wir unsere Seele und unseren Körper an den Fürsten der Unterwelt,
lassen den Körper brennen und bis zur Weißglut verglühen. Wenn unser Körper nur
den ersehnten Zustand erreicht, wir geschüttelt werden von Orgasmen, die uns
mit glühenden Zangen festhalten, ist das Ziel erreicht. Wir spüren den glühend heißen Wind auf
unserem Gesicht, gierige Hände krallen sich in unserem Fleisch fest, reißen
Stücke heraus und lassen uns letztlich fallen. Fallen in den brodelnden Rachen
unserer eigenen Lust.
Wir geben erschöpft
auf, liegen am Ende wieder auf diesen glühenden Kohlen, von Krämpfen
geschüttelt und verglühen schließlich mit ihnen.
Keuchend und frierend
erwachen wir, zusammen gekrümmt versucht der aufgewühlte Körper sich wieder
aufzurichten.
Es war der Ritt durch
die Apokalypse, den Körper befriedigend, die Seele vernichtend und letztlich
nicht wirklich befriedend.
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