Mittwoch, 29. Juni 2022

Sterben verboten, Satire

 

Sterben verboten.

von Joana Angelides


 


Es gibt einen Landesteil in Norwegen, da ist sterben verboten! 

Zumindest ist es derzeit so, doch kann sich das in absehbarer Zeit leider ändern.

Es ist Spitzbergen in Norwegen. Spitzbergen, auch Svalbard genannt, liegt im Arktischen Ozean auf halbem Weg zwischen Norwegen und dem Nordpol. 

Bisher war die andauernde Temperatur dort nie über 6 Grad Celsius, der Boden vom Dauerfrost hart und undurchdringlich gefangen und es war bisher unmöglich, dort Gräber auszuheben, oder einen Friedhof anzulegen. In Longyearbyen (Hauptstadt) ist es so kalt, dass der Permafrost den Boden komplett ausgekühlt hat.

Außerdem ist das Eis dort dauernd in Bewegung und es würden die Särge, bzw. Körper immer wieder an die Oberfläche drängen. Schwimmende Friedhöfe also.

Der Vorteil wäre, man würde sich viel Geld für Grabsteine und Blumengebinde ersparen; und es gibt möglicherweise sogar Eisblumen gratis.

Dieses Verbots-Gesetz wurde im Jahr 1950 erlassen und hat eben diesen nachvollziehbaren Grund. Was vorher mit den Toten geschah liegt im Dunkeln, bzw. am Meeresgrund.

Also, wenn man dort schon sterben will oder muss, muss man sich aufs Festland begeben, um sich eingraben zu lassen.

 

Es bleibt einem also nichts Anderes übrig, als ewig zu leben, was ja bei dem Permafrost nicht so schwer sein kann.  Denn man sollte also auch annehmen, dass sich biologisch in dieser Kälte sowieso alles verlangsamt, kryotechnisch gesehen. 

Also, auf nach Spitzbergen und das ewige Leben genießen!

Naja, wer die Mitternachtssonne mag, bzw. lange dunkle Winter, oder Ausflüge zum Nordpol am Wochenende.

Man fragt sich nur, warum es dann nur 2.300 Einwohner gibt? Bei diesen Temperaturen ist offenbar die Fortpflanzung irgendwie eingeschränkt….

Doch leider verändert der Klimawandel auch dort diese kleine Wunder-Welt und die Erderwärmung lässt den Permafrost aufweichen, lässt die Eisschollen unter den Pfoten der Eisbären dahinschmelzen. Es soll nun sogar hin und wieder Regen geben, was den Bewohnern bisher unbekannt war, da sich die Temperatur seit 1970 um 7 Grad Celsius erhöht hat.

 

Vielleicht ist es doch keine so gute Idee, nach Spitzbergen auszuwandern?

 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

  Mit dem GOOGLE – ÜBERSETZER  können Sie alle meine Geschichten in Ihre Sprache übersetzen!    By GOOGLE - TRANSLATOR You can tr...