Alles relativ
Es gibt ein Land im Südosten
Europas, dort gehen die Uhren einfach anders.
Nicht nur, dass „früh am
Morgen“ bis ca. 12.00 andauert, auch Mittag ist dehnbar bis 17.oo und der
Nachmittag dauert dann bis ca.20.ooh
Dann entsteht eine kleine
Lücke in den Begriffen, denn der Abend beginnt erst um 22.ooh und die Nacht, na
ja die muss man dann eben so auf 2.ooh in der Früh verlegen, sonst geht es sich
mit den Stunden nicht aus.
„Ich komme so im Laufe des Tages…“ kann zu gefährlichen Irrtümern führen, wenn
man meint, diese Person kommt heute noch. Da der Tag nicht genau definiert ist,
kann das auch ohne weiteres morgen, oder gar übermorgen sein.
Es scheint alles relativ zu
sein.
Natürlich läuft nicht nur die Zeit anders, sondern auch die
Handwerker. Wobei man dort im Falle von Handwerkern auf keinen Fall von
„laufen“ reden kann.
Was wir als langsam
betrachten, kann in diesem Land schon als rasend schnell empfunden werden,
insbesondere im Vergleich, was eben da als langsam gilt.
Es ist eben alles relativ.
Sehr langsam, auch für lokale
Begriffe und im Laufe des „Nachmittags“, also zwischen 17.ooh und 20.ooh,
nähert sich ein Mann im Arbeitsgewande dem Haus und blickt einmal die Fassade
hoch. Dann zündet er sich eine Zigarette an und blickt auf einen Zettel, den er
in der Hand hält.
Unschlüssig blickt er
nochmals hoch und ruft laut einen Namen, der offenbar auf diesem Zettel steht.
Irgendjemand antwortet dann
bejahend und nennt das Stockwerk.
Dann steht er leibhaftig vor
der Türe und fragt, ob er hier richtig ist. Natürlich wird er mit überschäumender
Freude begrüßt, denn man hat ihn schon vor einigen Tagen erwartet. Das
Badezimmer ist inzwischen geflutet und das Wasser hat sich einen Weg durch
Ritzen und Fugen in das Untergeschoß vorgearbeitet.
Sein fachkundiger Blick
streift den Schaden in der Wand und er versichert, gleich wieder zurück zu
sein, denn hier braucht er sein Werkzeug.
Er ist überraschend nach
einer Stunde wieder da und reißt mit einer raschen Bewegung den Wasserhahn aus
der Wand. Den nun aus der Wand schießenden Strahl begegnet er mit Verwunderung
und fragt nach dem Absperrhahn. Da man diesen Hahn natürlich auch bereits
gesucht und nicht gefunden hat, meint er, er könne dann nicht helfen und geht
wieder. Denn eigentlich ist er ein Elektriker und sollte zu einer Wohnung im
Stockwerk darüber.
Um nun den Wasserschaden
einzudämmen, kann man nur nach der zentralen Zuleitung suchen und sie ebenfalls
aus der Wand reißen. Das unterbricht zwar dann die Wasserzufuhr, aber löst das
eigentliche Problem nur bedingt und nun haben auch die anderen Hausbewohner ein
Wasserproblem.
Auch das Montieren einer
Fernsehantenne kann ungeahnte Schwierigkeiten bringen.
Zuallererst braucht man einen
schwindelfreien Antennenhändler, der erst nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen
zu finden ist. Die beiden ersten Anwärter montieren nur in ebenerdigen
Einfamilienhäusern und auch da nur nach Beendigung der Mittagspause incl.
Nachmittagsschlaf, was soviel wie ca.18.00h bedeutet.
Endlich findet man einen
Techniker, der bereit ist, auf dem Dach des fünf Stockwerke hohen Hauses eine
Antenne zu montieren. Natürlich nur, wenn er zwischen all den bereits
montierten Antennen der anderen Mitbewohner einen geeigneten Platz findet. Das
Kabel wird schwungvoll einfach vom Dach nach unten in Richtung erster Stock
geworfen. Man hat Glück, wenn es nicht vorher auf irgendeinem der Balkone
darüber landet. Der darauf entstehende Streit kann alles um Stunden verzögern
und den nachbarlichen Frieden für immer stören.
Dann wird das Kabel quer von
der Balkonbrüstung zur Wand gezogen, ein Loch gebohrt und es durchgezogen. Das
über den Balkon gespannte Kabel kann dann von den herumfliegenden Vögeln
besetzt, oder auch zum Wäscheaufhängen benützt werden.
Man könnte darüber streiten,
ob es praktisch oder zumindest ungewöhnlich ist.
Ist eben alles relativ.
Sollten irgendwelche Geräte
einen Defekt aufweisen, ist es sicher ratsamer und auch Nerven schonender, sie
einfach wegzuwerfen und neue Geräte anzuschaffen. Denn es hat sich herausgestellt, dass die
Neulieferung innerhalb desselben Tages getätigt wird, der Techniker für die
Reparatur aber derzeit auf einer anderen Baustelle arbeitet, im Urlaub oder
sonst wo ist. Von der Beschaffung der eventuell benötigten Ersatzteile könnte
man stundenlang berichten.
Die Rasierklingen, die zu den
mechanischen Rasierapparaten angeboten werden, sind schmäler als die Apparate
und Rasieren ist daher so gut wie unmöglich. Oder gibt es da irgendeinen Trick?
Auch wenn man bereits den
zwölften unbrauchbaren Verschluss-Stöpsel für das Waschbecken zu Hause hat,
darf man nicht resignieren, irgendwann findet man einen der passt. Man sollte
sich jedoch dann auf jeden Fall dieses Geschäft merken. In der Zwischenzeit
kann man sich ja einen aus einer Kartoffel schnitzen, oder die flache Hand auf
den Abfluss halten.
Man muss aber zugeben, dass
es im Vergleich dazu, richtig fad sein kann, bei uns ein Problem zu haben.
Dort, in jenem Land im Südosten Europas ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten,
sich aufzuregen, seine Nerven zu strapazieren und zu improvisieren.
Ob es uns gefällt oder nicht.
Es ist eben alles relativ.
Es gibt ein Land im Südosten
Europas, dort gehen die Uhren einfach anders.
Nicht nur, dass „früh am
Morgen“ bis ca. 12.00 andauert, auch Mittag ist dehnbar bis 17.oo und der
Nachmittag dauert dann bis ca.20.ooh
Dann entsteht eine kleine
Lücke in den Begriffen, denn der Abend beginnt erst um 22.ooh und die Nacht, na
ja die muss man dann eben so auf 2.ooh in der Früh verlegen, sonst geht es sich
mit den Stunden nicht aus.
„Ich komme so im Laufe des Tages…“ kann zu gefährlichen Irrtümern führen, wenn
man meint, diese Person kommt heute noch. Da der Tag nicht genau definiert ist,
kann das auch ohne weiteres morgen, oder gar übermorgen sein.
Es scheint alles relativ zu
sein.
Natürlich läuft nicht nur die Zeit anders, sondern auch die
Handwerker. Wobei man dort im Falle von Handwerkern auf keinen Fall von
„laufen“ reden kann.
Was wir als langsam
betrachten, kann in diesem Land schon als rasend schnell empfunden werden,
insbesondere im Vergleich, was eben da als langsam gilt.
Es ist eben alles relativ.
Sehr langsam, auch für lokale
Begriffe und im Laufe des „Nachmittags“, also zwischen 17.ooh und 20.ooh,
nähert sich ein Mann im Arbeitsgewande dem Haus und blickt einmal die Fassade
hoch. Dann zündet er sich eine Zigarette an und blickt auf einen Zettel, den er
in der Hand hält.
Unschlüssig blickt er
nochmals hoch und ruft laut einen Namen, der offenbar auf diesem Zettel steht.
Irgendjemand antwortet dann
bejahend und nennt das Stockwerk.
Dann steht er leibhaftig vor
der Türe und fragt, ob er hier richtig ist. Natürlich wird er mit überschäumender
Freude begrüßt, denn man hat ihn schon vor einigen Tagen erwartet. Das
Badezimmer ist inzwischen geflutet und das Wasser hat sich einen Weg durch
Ritzen und Fugen in das Untergeschoß vorgearbeitet.
Sein fachkundiger Blick
streift den Schaden in der Wand und er versichert, gleich wieder zurück zu
sein, denn hier braucht er sein Werkzeug.
Er ist überraschend nach
einer Stunde wieder da und reißt mit einer raschen Bewegung den Wasserhahn aus
der Wand. Den nun aus der Wand schießenden Strahl begegnet er mit Verwunderung
und fragt nach dem Absperrhahn. Da man diesen Hahn natürlich auch bereits
gesucht und nicht gefunden hat, meint er, er könne dann nicht helfen und geht
wieder. Denn eigentlich ist er ein Elektriker und sollte zu einer Wohnung im
Stockwerk darüber.
Um nun den Wasserschaden
einzudämmen, kann man nur nach der zentralen Zuleitung suchen und sie ebenfalls
aus der Wand reißen. Das unterbricht zwar dann die Wasserzufuhr, aber löst das
eigentliche Problem nur bedingt und nun haben auch die anderen Hausbewohner ein
Wasserproblem.
Auch das Montieren einer
Fernsehantenne kann ungeahnte Schwierigkeiten bringen.
Zuallererst braucht man einen
schwindelfreien Antennenhändler, der erst nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen
zu finden ist. Die beiden ersten Anwärter montieren nur in ebenerdigen
Einfamilienhäusern und auch da nur nach Beendigung der Mittagspause incl.
Nachmittagsschlaf, was soviel wie ca.18.00h bedeutet.
Endlich findet man einen
Techniker, der bereit ist, auf dem Dach des fünf Stockwerke hohen Hauses eine
Antenne zu montieren. Natürlich nur, wenn er zwischen all den bereits
montierten Antennen der anderen Mitbewohner einen geeigneten Platz findet. Das
Kabel wird schwungvoll einfach vom Dach nach unten in Richtung erster Stock
geworfen. Man hat Glück, wenn es nicht vorher auf irgendeinem der Balkone
darüber landet. Der darauf entstehende Streit kann alles um Stunden verzögern
und den nachbarlichen Frieden für immer stören.
Dann wird das Kabel quer von
der Balkonbrüstung zur Wand gezogen, ein Loch gebohrt und es durchgezogen. Das
über den Balkon gespannte Kabel kann dann von den herumfliegenden Vögeln
besetzt, oder auch zum Wäscheaufhängen benützt werden.
Man könnte darüber streiten,
ob es praktisch oder zumindest ungewöhnlich ist.
Ist eben alles relativ.
Sollten irgendwelche Geräte
einen Defekt aufweisen, ist es sicher ratsamer und auch Nerven schonender, sie
einfach wegzuwerfen und neue Geräte anzuschaffen. Denn es hat sich herausgestellt, dass die
Neulieferung innerhalb desselben Tages getätigt wird, der Techniker für die
Reparatur aber derzeit auf einer anderen Baustelle arbeitet, im Urlaub oder
sonst wo ist. Von der Beschaffung der eventuell benötigten Ersatzteile könnte
man stundenlang berichten.
Die Rasierklingen, die zu den
mechanischen Rasierapparaten angeboten werden, sind schmäler als die Apparate
und Rasieren ist daher so gut wie unmöglich. Oder gibt es da irgendeinen Trick?
Auch wenn man bereits den
zwölften unbrauchbaren Verschluss-Stöpsel für das Waschbecken zu Hause hat,
darf man nicht resignieren, irgendwann findet man einen der passt. Man sollte
sich jedoch dann auf jeden Fall dieses Geschäft merken. In der Zwischenzeit
kann man sich ja einen aus einer Kartoffel schnitzen, oder die flache Hand auf
den Abfluss halten.
Man muss aber zugeben, dass
es im Vergleich dazu, richtig fad sein kann, bei uns ein Problem zu haben.
Dort, in jenem Land im Südosten Europas ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten,
sich aufzuregen, seine Nerven zu strapazieren und zu improvisieren.
Ob es uns gefällt oder nicht.
Es ist eben alles relativ.
Es gibt ein Land im Südosten
Europas, dort gehen die Uhren einfach anders.
Nicht nur, dass „früh am
Morgen“ bis ca. 12.00 andauert, auch Mittag ist dehnbar bis 17.oo und der
Nachmittag dauert dann bis ca.20.ooh
Dann entsteht eine kleine
Lücke in den Begriffen, denn der Abend beginnt erst um 22.ooh und die Nacht, na
ja die muss man dann eben so auf 2.ooh in der Früh verlegen, sonst geht es sich
mit den Stunden nicht aus.
„Ich komme so im Laufe des Tages…“ kann zu gefährlichen Irrtümern führen, wenn
man meint, diese Person kommt heute noch. Da der Tag nicht genau definiert ist,
kann das auch ohne weiteres morgen, oder gar übermorgen sein.
Es scheint alles relativ zu
sein.
Natürlich läuft nicht nur die Zeit anders, sondern auch die
Handwerker. Wobei man dort im Falle von Handwerkern auf keinen Fall von
„laufen“ reden kann.
Was wir als langsam
betrachten, kann in diesem Land schon als rasend schnell empfunden werden,
insbesondere im Vergleich, was eben da als langsam gilt.
Es ist eben alles relativ.
Sehr langsam, auch für lokale
Begriffe und im Laufe des „Nachmittags“, also zwischen 17.ooh und 20.ooh,
nähert sich ein Mann im Arbeitsgewande dem Haus und blickt einmal die Fassade
hoch. Dann zündet er sich eine Zigarette an und blickt auf einen Zettel, den er
in der Hand hält.
Unschlüssig blickt er
nochmals hoch und ruft laut einen Namen, der offenbar auf diesem Zettel steht.
Irgendjemand antwortet dann
bejahend und nennt das Stockwerk.
Dann steht er leibhaftig vor
der Türe und fragt, ob er hier richtig ist. Natürlich wird er mit überschäumender
Freude begrüßt, denn man hat ihn schon vor einigen Tagen erwartet. Das
Badezimmer ist inzwischen geflutet und das Wasser hat sich einen Weg durch
Ritzen und Fugen in das Untergeschoß vorgearbeitet.
Sein fachkundiger Blick
streift den Schaden in der Wand und er versichert, gleich wieder zurück zu
sein, denn hier braucht er sein Werkzeug.
Er ist überraschend nach
einer Stunde wieder da und reißt mit einer raschen Bewegung den Wasserhahn aus
der Wand. Den nun aus der Wand schießenden Strahl begegnet er mit Verwunderung
und fragt nach dem Absperrhahn. Da man diesen Hahn natürlich auch bereits
gesucht und nicht gefunden hat, meint er, er könne dann nicht helfen und geht
wieder. Denn eigentlich ist er ein Elektriker und sollte zu einer Wohnung im
Stockwerk darüber.
Um nun den Wasserschaden
einzudämmen, kann man nur nach der zentralen Zuleitung suchen und sie ebenfalls
aus der Wand reißen. Das unterbricht zwar dann die Wasserzufuhr, aber löst das
eigentliche Problem nur bedingt und nun haben auch die anderen Hausbewohner ein
Wasserproblem.
Auch das Montieren einer
Fernsehantenne kann ungeahnte Schwierigkeiten bringen.
Zuallererst braucht man einen
schwindelfreien Antennenhändler, der erst nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen
zu finden ist. Die beiden ersten Anwärter montieren nur in ebenerdigen
Einfamilienhäusern und auch da nur nach Beendigung der Mittagspause incl.
Nachmittagsschlaf, was soviel wie ca.18.00h bedeutet.
Endlich findet man einen
Techniker, der bereit ist, auf dem Dach des fünf Stockwerke hohen Hauses eine
Antenne zu montieren. Natürlich nur, wenn er zwischen all den bereits
montierten Antennen der anderen Mitbewohner einen geeigneten Platz findet. Das
Kabel wird schwungvoll einfach vom Dach nach unten in Richtung erster Stock
geworfen. Man hat Glück, wenn es nicht vorher auf irgendeinem der Balkone
darüber landet. Der darauf entstehende Streit kann alles um Stunden verzögern
und den nachbarlichen Frieden für immer stören.
Dann wird das Kabel quer von
der Balkonbrüstung zur Wand gezogen, ein Loch gebohrt und es durchgezogen. Das
über den Balkon gespannte Kabel kann dann von den herumfliegenden Vögeln
besetzt, oder auch zum Wäscheaufhängen benützt werden.
Man könnte darüber streiten,
ob es praktisch oder zumindest ungewöhnlich ist.
Ist eben alles relativ.
Sollten irgendwelche Geräte
einen Defekt aufweisen, ist es sicher ratsamer und auch Nerven schonender, sie
einfach wegzuwerfen und neue Geräte anzuschaffen. Denn es hat sich herausgestellt, dass die
Neulieferung innerhalb desselben Tages getätigt wird, der Techniker für die
Reparatur aber derzeit auf einer anderen Baustelle arbeitet, im Urlaub oder
sonst wo ist. Von der Beschaffung der eventuell benötigten Ersatzteile könnte
man stundenlang berichten.
Die Rasierklingen, die zu den
mechanischen Rasierapparaten angeboten werden, sind schmäler als die Apparate
und Rasieren ist daher so gut wie unmöglich. Oder gibt es da irgendeinen Trick?
Auch wenn man bereits den
zwölften unbrauchbaren Verschluss-Stöpsel für das Waschbecken zu Hause hat,
darf man nicht resignieren, irgendwann findet man einen der passt. Man sollte
sich jedoch dann auf jeden Fall dieses Geschäft merken. In der Zwischenzeit
kann man sich ja einen aus einer Kartoffel schnitzen, oder die flache Hand auf
den Abfluss halten.
Man muss aber zugeben, dass
es im Vergleich dazu, richtig fad sein kann, bei uns ein Problem zu haben.
Dort, in jenem Land im Südosten Europas ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten,
sich aufzuregen, seine Nerven zu strapazieren und zu improvisieren.
Ob es uns gefällt oder nicht.
Es ist eben alles relativ.
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