Samstag, 27. Juli 2024

Hexen, Hexen, überall Hexen! Satire

 

Hexen, Hexen, überall Hexen!

v. Joana Angelides





In einer Welt, in der Menschen wie Marionetten an den Fäden des Aberglaubens tanzen, spielten Hexen in der Geschichte und Mythologie eine Hauptrolle – besonders im Mittelalter und der frühen Neuzeit. Damals war es fast so, als ob der Alltag nicht komplett wäre, ohne eine gute alte Hexenverfolgung, bei der die Mehrheit der Angeklagten Frauen waren. Denn was wäre ein Tag ohne ein bisschen religiösen Fanatismus, sozialen Stress und einen ordentlichen Hexenprozess?

Und so entstand das berühmte Handbuch der Hexenjagd, der Malleus Maleficarum oder auf Deutsch der Hexenhammer. Geschrieben von Heinrich Kramer, einem deutschen Dominikaner, Theologen und offenbar Freizeit-Inquisitor, war dieses Buch das Sahnehäubchen der Hexenverfolgung. Gedruckt im Jahr 1486 in Speyer, wurde es bis zum Ende des 17. Jahrhunderts in etwa 30.000 Exemplaren und 29 Auflagen verbreitet – ein Bestseller seiner Zeit! Basierend auf der Bulle Summis desiderantes affectibus von Papst Innozenz VIII., bot der Hexenhammer eine fantastische Anleitung, wie man vermeintliche Hexen ausfindig macht und beseitigt. Denn wer braucht schon Vernunft und Gerechtigkeit, wenn man auch Hexen verbrennen kann?

Aber lassen wir uns nicht täuschen: Auch heute gibt es immer noch Männer, die ihre irrationale Angst vor dem Weiblichen in den Glauben an Hexen kanalisieren. Man kann diese Frauen zwar nicht mehr so einfach verbrennen, aber ein bisschen ansengen geht immer. Und wer weiß, vielleicht bleibt ja der eine oder andere Rußfleck hängen und der Nimbus "Hexe" ist geboren. Klar, nicht alle werden das glauben, aber das Rudel der Lemminge und die Bildungsverweigerer lieben solche rechten Schreihälse!

Mit der Unterstützung einer Gruppe Gleichgesinnter kann man diesen Frauen symbolisch Kohlenstückchen vor die Füße werfen und dabei politisches Kleingeld einsammeln. Man muss es nur mit weit aufgerissenem Mund und krallenartig ausgestreckten Fingern tun, damit es auch optisch und nicht nur akustisch gut ankommt.

Hier geht es nicht nur darum, emanzipierte Frauen herabzuwürdigen und ihnen den vermeintlich „richtigen“ Platz in der Gesellschaft zuzuweisen, sondern sie auch auf ihre angeblich ursprünglichen Pflichten zu verweisen: Kochen, Kinderkriegen und Haus und Hof bestellen. Schreiben und lesen? Pah, das ist doch nur hinderlich! Wo käme der Mann denn hin, wenn Frauen ihm plötzlich die Vorherrschaft streitig machen und das Zepter schwingen wollten? Da steht ihre Welt dann Kopf! Seien wir ehrlich, so weit weg ist Brüssel nun auch wieder nicht.

Aber keine Sorge, das mit dem Kinderkriegen werden die Männer eines Tages auch noch hinkriegen, sagt mein Mann. Und dann, liebe Leute, wird die Welt wirklich Kopf stehen.

 


 

 

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