Freitag, 3. Januar 2025

Weihnachten: Ein Fest der Liebe ...., Satire

 

Weihnachten: Ein Fest der Liebe – und der strategischen Kriegsführung

Von Joana Angelides




Weihnachten war schön. Aber sind wir  ehrlich: Der wahre Zauber liegt nicht in Lichterketten, Christbaumkugeln oder der Frage, ob man nach dem siebten Keks noch einen Punsch trinken kann, ohne den Verstand zu verlieren. Nein, Weihnachten ist das Fest der hohen Diplomatie. Ein Ereignis, das die emotionale Schlagkraft eines UNO-Gipfels mit der subtilen Dramatik eines Shakespears übertrifft.

In unserer Familie gibt es seit Jahren eine ungeschriebene Regel, die man als den „Nichtschenkerpakt“ kennt. Einst eingeführt, um Stress, Verpackungsmüll und – seien wir ehrlich – hässliches Zeug zu reduzieren, ist diese Regel so stabil wie ein Kartenhaus im Orkan. Es gibt immer mindestens eine Person, die sich nicht daran hält. Warum auch? Regeln sind ja dazu da, gebrochen zu werden, besonders an Weihnachten.

Und so kommt es jedes Jahr zur gleichen, filmreifen Szene: Eine Person packt ein Geschenk aus, während die andere betritt zur Seite schaut und innerlich mit einem „Oh Gott, ich habe nichts für dich“-Mantra um Fassung kämpft. Denn nichts ist schlimmer als unvorbereitet beschenkt zu werden. Gar nichts! Ich spreche aus Erfahrung: Letztes Jahr war ich die unangenehm berührte.

Mein Liebster, gesegnet mit einem Engelsgeduld und dem Hang zu romantischen Gesten, hatte sich etwas Wunderschönes für mich einfallen lassen. Ich hatte jedoch... nichts. Niente. Nada. Und als ich das mit den Worten „Wir hatten doch ausgemacht, nichts zu schenken!“ rechtfertigen wollte, sah er mich an, als hätte ich den Weihnachtsmann eigenhändig erschossen.

Dieses Jahr würde mir das nicht passieren! Schon im Oktober hatte ich das perfekte Geschenk für ihn. Aber nun begann die wahre Herausforderung: Sollte ich ihn vorwarnen, damit wir auf Augenhöhe bleiben? Oder wäre das gleichbedeutend mit einem passiv-aggressiven Hinweis, dass auch ich ein Geschenk erwarte? Ich beschloss, es nicht zu tun.

Aber das ist eine Sorge für später. Jetzt bleibt nur noch die Hoffnung, dass wir bis zum nächsten Jahr vergessen haben, wie kompliziert das alles war – und der Nichtschenkerpakt eine weitere Saison überlebt. Oder auch nicht.

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