Weihnachten: Ein Fest der Liebe – und der strategischen
Kriegsführung
Von Joana Angelides
Weihnachten war schön. Aber sind wir ehrlich: Der wahre Zauber liegt nicht in
Lichterketten, Christbaumkugeln oder der Frage, ob man nach dem siebten Keks
noch einen Punsch trinken kann, ohne den Verstand zu verlieren. Nein,
Weihnachten ist das Fest der hohen Diplomatie. Ein Ereignis, das die emotionale
Schlagkraft eines UNO-Gipfels mit der subtilen Dramatik eines Shakespears
übertrifft.
In unserer Familie gibt es seit Jahren eine ungeschriebene Regel, die man
als den „Nichtschenkerpakt“ kennt. Einst eingeführt, um Stress, Verpackungsmüll
und – seien wir ehrlich – hässliches Zeug zu reduzieren, ist diese Regel so
stabil wie ein Kartenhaus im Orkan. Es gibt immer mindestens eine Person, die
sich nicht daran hält. Warum auch? Regeln sind ja dazu da, gebrochen zu werden,
besonders an Weihnachten.
Und so kommt es jedes Jahr zur gleichen, filmreifen Szene: Eine Person packt
ein Geschenk aus, während die andere betritt zur Seite schaut und innerlich mit
einem „Oh Gott, ich habe nichts für dich“-Mantra um Fassung kämpft. Denn nichts
ist schlimmer als unvorbereitet beschenkt zu werden. Gar nichts! Ich spreche
aus Erfahrung: Letztes Jahr war ich die unangenehm berührte.
Mein Liebster, gesegnet mit einem Engelsgeduld und dem Hang zu romantischen
Gesten, hatte sich etwas Wunderschönes für mich einfallen lassen. Ich hatte
jedoch... nichts. Niente. Nada. Und als ich das mit den Worten „Wir hatten doch
ausgemacht, nichts zu schenken!“ rechtfertigen wollte, sah er mich an, als
hätte ich den Weihnachtsmann eigenhändig erschossen.
Dieses Jahr würde mir das nicht passieren! Schon im Oktober hatte ich das
perfekte Geschenk für ihn. Aber nun begann die wahre Herausforderung: Sollte
ich ihn vorwarnen, damit wir auf Augenhöhe bleiben? Oder wäre das
gleichbedeutend mit einem passiv-aggressiven Hinweis, dass auch ich ein
Geschenk erwarte? Ich beschloss, es nicht zu tun.
Aber das ist eine Sorge für später. Jetzt bleibt nur noch die Hoffnung, dass
wir bis zum nächsten Jahr vergessen haben, wie kompliziert das alles war – und
der Nichtschenkerpakt eine weitere Saison überlebt. Oder auch nicht.
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