Mittwoch, 7. März 2018

Ente Orange, Satire



Ente Orange

von Joana Angelides

Bildergebnis für Ente Orange

Ein Mann in meinem Alter sollte verheiratet sein. Dieser Meinung war nicht nur meine Mutter aber sie tut dies   bei jeder Gelegenheit kund.
Es stört sie keinesfalls, dass ich ihr regelmäßig meine Hemden zum waschen und bügeln bringe. Es stört sie auch nicht, dass sie manchmal in meiner Wohnung irgendwo so kleine Spitzenhöschen findet. Sie wundert sich nur, dass diese besagten kleinen Dinger den Damen nicht abgehen, wenn sie wieder weggehen. Sie versteht nur nicht, dass ich nach zwei Wochen, nachdem sie sie irgendwo zwischen den Polstern der Sitzbank oder unter meinem Bett findet, nicht mehr sagen kann, wem sie denn nun gehören und sie lieber wegwerfe, statt alle meine weiblichen Bekannten danach zu fragen. Nach eingehenden Recherchen und um die Fragen meiner Mutter zu beantworten, habe ich erfahren, dass manche junge Damen eben ein Ersatzhöschen besitzen. Für alle Fälle. Tja, man lernt eben nie aus. Nur kann ich das meiner Mutter nicht erzählen. Sie würde das vielleicht nicht verstehen.

Es störte sie nur, dass eben ihr Sohn unverheiratet ist, kein „geregeltes“ Leben führt. Was immer sie darunter auch versteht. Dabei ist bei mir alles geregelt. Ich stehe immer sofort auf, wenn ich den Wecker frühmorgens höre. Mit jenen Ausnahmen natürlich, wo ich ihn eben nicht höre.  Den Kaffe trinke ich immer im Stehen und das Brötchen kaufe ich mir im Vorbeilaufen beim Bäcker und esse es im Büro zum ersten Bürokaffee so zwischen zwei Telefonaten. Zu Mittag bringt mir die Blonde aus dem ersten Stock ein Sandvich vom Automaten mit viel Ketchup. Es ist die mit dem Supermini und den kleinen schwarzen Unterhöschen, die man immer sehen kann, wenn sie sich setzt.
Naja und abends, tja, da durchforste ich schon so um 16.ooh beginnend mein Telefonbuch und finde immer regelmäßig eine nette willige Begleiterin für ein Abendessen oder einen Discobesuch. Alles geregelt.

Allerdings, das muß ich zugeben, wäre es natürlich nicht unangenehm, wenn man so nach dem Büro nach Haus kommt und ein liebendes Weib erwartet einen, mit der Zeitung in der einen Hand, meinen Hauspantoffeln in der anderen, den Mund zugespitzt zu einem Kuß und wunderbaren Gerüchen von gekochtem Essen aus der Küche. Ein netter Abend am Kamin, hausgemachtes Knabbergebäck und einen guten Rotwein im Glas......

Ich schlage mein Telefonbuch auf.

Da wäre Iris. Ein wunderbares Geschöpf. Schlank, dunkelhaarig, sehr rassig und gebildet, mit drei Fremdsprachen. Würde wunderbar zu meinem Kamin passen.
„Hallo Iris, wie geht es dir?“
„Oh, Frank, ich freue mich. Ich habe schon zwei Wochen nichts von dir gehört!“
„Ich war verreist“ Ist natürlich gelogen. „Sag kannst du kochen? Wie wäre es am Samstag. Ich kaufe ein und hole dich dann...“ Oh, hat aufgelegt. Kann scheinbar nicht kochen.

Ja, Helga werde ich anrufen. Sie ist so ein mütterlicher Typ, sieht man schon an ihrer Oberweite.
„Hallo Helga, ich bin es, Frank!“
„Oh Frank, ich habe gerade an dich gedacht. Ich würde gerne Samstag in die Oper gehen. Besorgst du die Karten?“
„Ja, natürlich!“ Stottere ich, will aber eigentlich nicht in die Oper gehen. „Ja gut, und nach der Oper gehen wir nach Hause und du bereitest uns einen kleinen Imbiß, wir legen uns vor den Kamin und träumen.“
„Ich glaube, du träumst jetzt schon, ich koche nie und schon gar nicht nach einem Opernbesuch. Und überhaupt, wozu gibt es Party-Service!“ Diesmal lege ich auf.

Oh, ja! Da habe ich die Nummer von Gerti. Hat die nicht unlängst von einer Ente Orange geschwärmt?
„Gertilein, hallo! Ich habe heute eine Ente vom Land bekommen und gleich an dich gedacht. Ich hole dich Morgen vom Friseur ab. Morgen ist doch dein Friseurtag, oder? Und dann gehen wir zu mir nach Hause und du machst uns Ente Orange!“
„Bist du verrückt! Wer kocht denn heute noch selbst und dann gleich so was! Da gehen wir zu Francois, der macht das wunderbar. Und du brauchst nachher auch kein Geschirr abzuwaschen. Also ich warte auf deinen Anruf, ob du einen Tisch bekommen hast!“ Sie legt auf.

Man soll nicht den Mut verlieren.

Barbara stammt vom Lande, hat sie mir selbst erzählt. Die wird sicher mit Begeisterung kochen!
„Barbara, Hallo meine Liebe. Sag hast du nicht Lust ein wenig Hausfrau zu spielen? Ich würde so gerne mit dir zusammen was Gutes kochen. Wir machen uns ein gemütliches Wochenende, so mit Frühstück im Bett und nachher stürzen wir uns in die Küche! Was meinst du zu Ente Orange?“
„Was, du hast eine Küche? Habe ich noch gar nicht bemerkt. Und wer ist noch da und macht das Frühstück? Hast du neuerdings eine Haushälterin? Ich finde das toll, ich bin ja allergisch gegen Kochen oder so was. Betrete nie eine Küche!“
„Naja, dann nicht, ich rufe dich wieder an.“ Ich lege auf.

Aber Ente Orange? Wäre nicht schlecht.
„Mama, Hallo! Ich komme am Sonntag essen. Machst du mir Ente Orange?“ Dieses Telefonat war erfolgreich.

Im Laufe der vergangenen Woche habe ich vier Kochbücher und ein Opernprogramm per Post bekommen.



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Bis der Richtige kommt, Satire





 Bildergebnis für Männer

Bis der Richtige kommt, 

kann man eine wunderbare Zeit mit dem Falschen haben. Das hat sich im Leben schon öfter bewahrheitet.

War da nicht dieser eingebildete Buchhalter aus dem Obergeschoß mit den großen, blauen, strahlenden Augen, dem jedes Mal, wenn er mich auf eine Spazierfahrt einlud, das Benzin ausging und wir leider in einem Heustadl übernachten mussten.
Das passierte regelmäßig und nach dem zweiten Ausflug gar nicht mehr überraschend, einige Male. Das letzte Mal vor neun Monaten und nun bin ich die glückliche Mutter eines reizenden Buben mit blauen strahlenden Augen. Der Buchhalter ist inzwischen in eine andere Stadt gezogen  und sein Nachmieter  hat leider kein Auto und seine Augen sind klein und braun. Man soll der Vergangenheit nicht nachtrauern, besonders nicht, wenn es eine wunderbare Zeit war.

Und sie war wunderbar, wenn er auch der Falsche war.

Eine wunderbare Zeit waren auch die Wochen im Ferienkamp, auf dem Bauernhof, mit den Kindern meiner Klasse der Volksschule, wo ich unterrichtete. Der Bauer war muskulös, tatkräftig und suchte eine Frau. Natürlich sollte diese nicht nur hübsch sein, sie sollte auch den Stall ausmisten, die Kühe melken können und das Heu einbringen. Das war ja noch zu meistern, aber dann die Gülle am Feld verteilen, da musste ich passen. Die Nächte dagegen waren wunderbar, abgesehen von den zu kurzen und zu schmalen knarrenden Betten und dem Hahn, der mich jedes Mal pünktlich um vier Uhr Früh weckte.

Es war eindeutig ebenfalls der Falsche, aber wir hatten eine wunderbare Zeit miteinander.

Wunderbar war auch die Zeit mit dem Dirigenten des staatlichen Orchesters. Alles war Musik, meine Bewunderung grenzenlos, meine Abende aber leider einsam. Ich war allein zu Hause, er dirigierte die Toska in der Oper sowie die diversen Bewunderinnen, kam in den Morgenstunden nach Hause und verlangte nach Tee und Gurgelspülungen. Aber es war eine wunderbare Zeit, wir reisten herum und dazwischen gab es schon einige wunderbare Nächte. Sein Vermächtnis sind die Zwillinge, Tristan und Isolde, die mein Leben nun ganz wunderbar machen.

Es war eindeutig ebenfalls der Falsche, aber wir hatten eine wunderbare Zeit miteinander.

Unvergessen war die Zeit mit Rocky, einem Boxer. Ich habe heute noch den Gong in meinem Gehör, den ich nach jeder Runde hörte. Nach manchen Kämpfen musste mir der Trainer meinen Liebsten neu vorstellen, ich erkannte ihn nicht immer. Wenn seine Lippen gerade nicht zu wund waren, ihm keine Zähne fehlten, oder er nicht im Trainingslager war, waren wir ein leidenschaftliches Liebespaar. Es war eine wunderbare Zeit, wir stritten nie, denn wir waren nur sehr selten alleine. Es waren immer eine Menge Menschen um uns herum.

Es war eindeutig ebenfalls der Falsche, aber wir hatten eine wunderbare Zeit miteinander.

Aber nun habe ich endlich den Richtigen gefunden. Er dirigiert höchstens mich, hat keinen Bauernhof mit Kühen, boxt auch nicht. Wenn wir wegfahren, vergewissert er sich vorher, ob wir genug Treibstoff im Tank haben und Heustadeln sind ihm ein Gräuel, er hat Heuschnupfen.

Es gibt keine Aufregungen, keine Pressefotos und auch keine Hähne, die mich um vier Uhr früh aufwecken, aber dafür gibt es einen Mann, der ganz alleine für mich da ist, der den Müll hinunterbringt und nachts mein Bett und mich wärmt.

Wenn  ich erwarten sollte, dass etwas Unvorhergesehenes passiert, dann wäre er eindeutig der Falsche.

Man kann eben im Leben nicht alles haben, zumindest nicht mit nur einem Mann an seiner Seite.



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