Dienstag, 15. Januar 2019

TANAKA UND DIE NADELN, erotisch


TANAKA und die Nadeln
Von Joana Angelides

Das kleine Teehaus in Kyoto
Nachdem das Meeting in Kyoto endlich zu Ende ging und wir nun noch einen Tag zur freien Verfügung hatten, habe ich mich entschlossen, diesen Tag zu meinem persönlichen Wohlfühltag zu machen.
Ich kontaktierte jenes, mir schon vertraute kleine Teehaus außerhalb von Kyoto, das eine Besonderheit aufweist. Sie nehmen nur Anmeldungen von weiblichen Gästen an. Hier konnten Frauen relaxen, genießen, was immer sie wollten und es lief garantiert diskret ab. Man wurde während der Stunden, die man dort verbrachte nur mit einer Nummer geführt, die Namen schienen nur in der Direktion auf.
Da ich mir einen bestimmten Betreuer wünschte, war dies nicht so einfach, gelang aber dann doch. Ich hatte Tanaka noch aus den vergangenen Sessions voriges Jahr sehr gut in Erinnerung und freute mich auf ihn. Ich habe die Variante „Komplettservice I “ gewählt, die alles einschließt, außer das Ultimative.
Als ich dort mit dem Taxi ankam, empfing mich sofort wieder diese intime, vertraute Atmosphäre. Sogleich kamen zwei Mädchen in japanischen Kimonos die Treppe herab, verbeugten sich einige Male und schnatterten wohlgelaunt drauf los Sie hießen mich willkommen und fragten sofort nach meiner Anmeldung und welchen Betreuer ich habe. Dann nahmen sie meine Reisetasche und führten mich in meinen Ruheraum. Es ist nicht wirklich ein Hotelzimmer, doch hat es eine Liege, ein kleines Badezimmer mit Dusche und einen kleinen Balkon in den Park hinaus. An der Außenseite der Türe steckten sie mein Nummernkärtchen an und ich bekam auch ein Armband mit meiner Nummer. Es war diesmal die Nummer 33.
Auf der Liege lag bereits auch ein Kimono für mich bereit und die unvermeidlichen japanischen Hausschuhe.
Ich kannte die Hausordnung noch von meinen vorigen Besuchen. Ich entledigte mich meiner Kleidung und schlüpfte in den Kimono, dann läutete ich. Meine beiden Hostessen kamen sofort wieder, sie mussten vor der Türe gewartet haben, und führten mich in den öffentlichen Baderaum, wo es nach Yasmin duftete. Dort halfen sie mir aus dem Kimono und wir stiegen zu Dritt eine kleine Treppe in das vorgewärmte Bassin hinab. Auf dem Badewasser schwammen weiße und rosa Lotusblumen. Sie begannen mich mit großen Schwämmen und dichten weichen Bürsten zu bearbeiten. Ich ließ es geschehen und schloss die Augen. Mein Kopf ruhte am Beckenrand auf einem Handtuch und ich spürte wie die Spannung langsam von mir abfiel. Sie kicherten als ich ein wenig zuckte, als sie meine Brustspitzen mit den weichen Bürsten bearbeiteten, machten aber kontinuierlich weiter. Sie versetzten mich so in einen sanften Erregungszustand.
Dann halfen sie mir wieder auf und hüllten mich in weiche, warme Frottierbadetücher ein und rubbelten mich ab.  Nach all diesen Behandlungen konnte ich spüren, wie die Spannung der letzten Tage von mir abfiel. 
Sie geleiteten mich zu einer der Nischen, wo bereits eine Liege auf mich wartete. Sie war ebenfalls mit weichen Laken und einem länglichen Nackenpolster vorbereitet. Sie nahmen mir mein Badetuch wieder weg, ich bekam eine Art Sauna Kilt und sie halfen mir hinauf. Leise Musik war zu hören, der Duft von Yasmin zog sich hier überall durch die Räume. Irgendwo in dem weitläufigen Räumen musste bereits eine Frau in Behandlung sein, ich hörte leises Seufzen und heftiges Atmen.
Eine der Mädchen begann nun meinen Oberkörper, meine Brüste und Arme mit einem duftenden Öl zu benetzen. Es kribbelte angenehm.  Dann musste ich mich auf den Bauch legen und sie ölte auch meinen Rücken ein. Sie verbeugte sich lächelnd, dann zogen sie den schweren Vorhang zu und ging weg. 
Nach nicht einmal einer Minute kam Tanaka. Ich erkannte ihn sofort wieder, er hatte sich überhaupt nicht verändert. Er lächelte mir vertraut zu, sprach jedoch kein Wort und begann mit meinem Nacken. Er massierte ihn langsam, führte runde Bewegungen mit dem Daumen durch und strich zwischendurch einige Male auch über meinen Rücken bis ganz nach unten.  Er massierte mich langsam, ließ keinen Muskel aus, beseitigte jede Verkrampfung und Muskelanspannung und hörte erst auf, als er spürte, dass ich vollkommen entspannt war.
Dann nahm er eine Kassette von dem kleinen Tischchen und entnahm ihr eine der sehr dünnen langen Nadeln. Ich spürte, wie er sie an meinem Nacken ansetzte und langsam unter der Haut versenkte. Das geschah noch einige Mal, doch setzte er die Nadeln vom Nacken ausgehend am ganzen Rücken ein. Dann stellte er das Kästchen wieder weg. Nun stand er neben der erhöhten Liege und begann, wie auf einem Instrument die Nadel zu drehen und zu berühren. Ich hatte den Eindruck, sie zitterten nach und erzeugten eine Melodie in mir.  Ich spürte, wie sich die Nerven in meinem Körper zu bewegen schienen, wie sie Impulse bis in mein Gehirn sandten und wie sich kleine Irrlichter hinter meinen geschlossenen Augenlidern bewegten. Er zog einige Nadeln wieder heraus, tauchte sie in kleine Flacons und setzte sie wieder ein. Ich wollte gar nicht wissen, was die Flacons beinhalteten! Wellenförmige Gefühle breiteten sich aus, durchfuhren meinen Körper bis in die Zehenspitzen und entluden sich dort. Ich seufzte und stöhnte leise. Er glitt mit der flachen Hand über die schwingenden Nadeln und sie bewegten sich wieder wie Gras im Wind, ich begann leise zu summen, zu wimmern. Es war als wäre ich an einen niedrigen Stromkreis angeschlossen! Er entfernte die Nadel wieder, eine nach der anderen und bedeute mir, mich umzudrehen. Er half mir dabei. 
Nun setzte er neue Nadeln rund um meine Brustnippel ein, drehte sie ebenfalls und ließ sie vibrieren. In meinem Unterbauch begann sich ein leiser Wind zu entwickeln, der langsam zum Sturm wurde. Er hatte an einem langen dünnen Stab zwei goldene Liebeskugeln befestigt und ich spürte wie in Trance, dass er sie langsam zwischen meine Schenkel schob und sie fanden wie von alleine ihren Weg tief in mich. Während er weiterhin die Nadeln bewegte und drehte, bewegte er den Stab mit den Kugeln in mir und langsam begann sich ein Gefühl aufzubauen, dass sich die Lava eines Vulkans nach oben arbeitete und unerwartet und plötzlich erschütterte ein ungeheurer Orgasmus meinen ganzen Körper. Tanaka blieb völlig unberührt neben mir stehen, drehte und berührte die Nadeln, senkte sie drehend ein wenig tiefer, sodass in meinem Gehirn ein Feuerwerk explodierte und bewegte auch den Stab mit den Kugeln kontinuierlich rein und raus, stupste den Stab an, ließ ihn vibrieren und mich verglühen. Der Orgasmus wurde zu einem Dauerzustand, er floss dahin und ich hatte das Gefühl, dass sich mein ganzer Körper wie eine Blüte öffnet. Ich atmete schwer, sog die Luft ein, ließ sie wieder entweichen und keuchte leise vor mich hin.
Ich weiß nicht mehr, wie lange er dieses Spiel weitertrieb, es mussten, rein subjektiv, Stunden und unzählige Orgasmen gewesen sein. Mein Körper vibrierte nur mehr, er fühlte sich einmal wie glühende Lava, kurz darauf wie wogendes Getreide im Winde, an.
Ich stöhnte meine Empfindungen heraus, ich flüsterte vor mich hin, bettelte sogar um Erlösung, bettelte aber dann wieder, dass es nie wieder aufhören wolle. Doch Tanaka blieb von all dem unbeeindruckt. Er hatte sein Programm und das beherrschte er bis zur Vollendung.
 Als ich nichts mehr um mich wahrnahm, als ich völlig eingesponnen wie in einen Seidenkokon dalag, entfernte er die Nadeln, nicht, ohne sie noch einmal zu drehen und den Stab mit den goldenen Kugeln entfernte er ganz langsam aus meiner Tiefe, verneigte sich vor mir und verließ meinen Kokon, meine Nische. Ich schlief offenbar sofort ein. Irgendwann waren wieder die Mädchen da, halfen mir langsam aufzustehen, hüllten mich wieder in vorgewärmte Badetücher ein und geleiteten mich in meinen Ruheraum.
Ich blieb bis zum Abend, genoss das Buffet und gönnte mir auch eine Runde im Schwimmbassin. Als ich dann abends wieder mit einem Taxi ins Hotel fuhr, fühlte ich mich wunderbar. Ich bedauerte, als ich morgen früh wieder nach Hause flog. Vielleicht hätte ich mir noch einen Tag mit Tanaka gönnen sollen?




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Samstag, 12. Januar 2019

Besuch im Zirkus, Märchen


Besuch im Zirkus.
von Joana Angelides
 Hexe Samantha und der Märchenwald, Teil 1

Lisa und Klaus waren schon sehr aufgeregt. Heute morgens hat sie Tante Monika mit den Worten aufgeweckt:
„Beeilt euch, wir gehen heute in den Zirkus.“
Die Kinder freuten sich schon sehr, denn sie waren erst einmal in einem Zirkus und dass war bereits einige Monate her.
Lisa half dann den Tisch abzuräumen und Klaus trug auftragsgemäß den Korb in, dass Auto. Was da wohl drin war?
Sie mussten sich wieder auf den Rücksitz setzen und Tante Monika fuhr los. Sie hatte wieder ihren großen Hut auf den Kopf und den Schirm neben sich liegen. Nach einigen Minuten Fahrzeit sahen sie schon in der Ferne, dass große Zirkuszelt. Klaus stand vom Rücksitz auf und schaute ganz aufgeregt nach vorne.
Tante Monika parkte, dass Auto auf dem großen Parkplatz, der noch fast ganz leer war, denn die Vorstellung begann erst in ca. einer Stunde. Sie stiegen aus und Tante Monika nahm den großen Korb aus dem Kofferraum, ihren Schirm auf den Arm und bedeutete den Kindern, ihr zu folgen.
Sie ging zielstrebig um das große Zirkuszelt herum und direkt zu den Ställen, wo die Tiere waren. Dort stellte sie den Korb auf den Boden und öffnete den geflochtenen Deckel. Sie nahm eine Plastikdose heraus und öffnete sie. Darin lag ein großes Stück Fleisch.
Sie ging damit zum Löwenkäfig und verneigte sich vor dem Löwen.
„Majestät, wie geht es Ihnen? Ich habe für sie ein kleines Geschenk mitgebracht.“
Sie trat ganz nahe an den Käfig heran und es schien Lisa, als ob sie ganz leise etwas flüsterte, dann warf sie das Fleisch durch die Gitterstäbe durch, der Löwe packte es mit seinen Pranken und begann, es zu verschlingen.
Plötzlich hob er den Kopf und schaute alle drei nacheinander an.
„Danke, mir geht es so weit gut. Ich bin nur sehr traurig, weil ich schon lange keine Nachrichten von meiner Familie in Afrika habe. Der letzte Löwe, der aus Afrika in den Zirkus kam, war von einem ganz anderen Landstrich. Er kannte meine Familie gar nicht.“ Er schaute ganz traurig.
Lisa und Klaus konnten es gar nicht fassen, dass sie den Löwen verstanden und dass Tante Monika so selbstverständlich mit ihm sprach.
„Wenn du willst“, sagte Tante Monika nun, „dann werden wir mit Hilfe des Zauberers eine kleine Reise tun und nachsehen, wie es deiner Familie geht.“
„Ja, bitte, tu dass.“ Flehte sie der Löwe an.
„Ja, gut. Wir werden, dass heute während der Vorstellung machen. Der Zauberer wird uns da helfen. Ich kenne ihn, er ist mir einen Gefallen schuldig. Wo sind denn die Kamele?“
„Genau gegenüber“, sagte der Löwe, legte sich wieder hin und ließ seinen Kopf auf die Pranken sinken.

Tante Monika hob wieder ihren Korb auf und sie gingen zu den gegenüberliegenden Ställen.
Dort standen vier Kamele nebeneinander und kauten vor sich hin. Sie stellte wieder den Korb nieder, öffnete den Deckel und nahm einige Büschel Heu und Disteln heraus.
Sie trat wieder ganz nahe an den Käfig heran und flüsterte wieder etwas vor sich hin.
„Hallo Freunde, wie geht es euch?“ Sagte sie und hielt ihnen die Büschel entgegen.
„Ach, mir geht es gar nicht gut.“  Sagte eines der Kamele, „mir tut der linke Knöchel am Vorderfuß weh, habe ihn mir verstaucht.“
„Zeige her“, sagte Tante Monika und streckte ihre Hand aus.
Das Kamel hob den Fuß, Tante Monika nahm ihn in die linke Hand und strich mit der rechten Hand darüber.
„Aha, ich sehe schon was dir fehlt.“ Sie stellte den Fuß vorsichtig nieder, nahm aus ihrem Korb eine Tube heraus und schraubte sie auf.
Dann nahm sie wieder den Fuß und strich die Salbe sorgfältig auf.
„So, dass wird dir guttun. Du musst nur vorsichtig auftreten und bei der Vorstellung halt aufpassen.“
„Danke Dir.“ Sagte das Kamel.
Lisa und Klaus wunderte gar nichts mehr. Tante Monika sprach mit Löwen und Kamelen!
„Wieso kannst Du mit den Tieren sprechen? Wieso verstehen sie Dich und wieso können auch wir alles verstehen?“ Fragte Lisa
„Das kann ich, weil ich das Zauberwort kenne und Ihr, weil ihr mit mir da seid“, sagte sie, „und außerdem komme ich sehr oft hierher. Der Zirkus war den ganzen Winter über hier, im Winterquartier. Da haben wir uns angefreundet.“

„Und wie lautet, dass Zauberwort?“ Fragten Lisa und Klaus gleichzeitig.
„Das kann ich euch nicht sagen“, schmunzelte Tante Monika, „das ist ein Geheimnis.“
Dann hob sie wieder den Korb auf.
„Kommt, wir gehen jetzt zu den Seehunden, denen habe ich einige Fische mitgebracht.“
Lisa musste lachen.
„Sag, was hast Du denn da alles in der Tasche drin?“ wunderte sie sich.
„Tja das ist eine große Zaubertasche, da passt viel rein.“ Schmunzelte sie.

Sie gingen nun zum Wasserbecken, ganz rückwärts hinter dem Zelt. Dort planschten einige Seehunde und unterhielten sich scheinbar miteinander. Obwohl sich die Kinder sehr bemühten, sie konnten nichts verstehen. Erst als Tante Monika herantrat und irgendetwas murmelte, wurde die Sprache klarer und sie konnten plötzlich der Unterhaltung folgen.
Sie stritten sich, wer von ihnen der bessere Ballfänger war.

Tante Monika trat wieder zurück und holte aus dem Korb zwei große Fische heraus, die sie dann in die Höhe hob. Sofort waren die Seehunde ruhig und versuchten die Fische zu erhaschen.
Sie streckten und reckten sich und stellten sich auf die Schwanzspitze. Da warf Tante Monika die Fische in die Luft und sie wurden von zwei Seehunden aufgefangen. Sie hatte noch viele Fische in der Tasche und warf sie einen nach dem anderen den Seehunden zu.

Lisa und Klaus klatschten in die Hände vor Entzücken.

„Hallo, Patt und Pitt“, sagte sie zu zwei großen Seehunden, „ich freue mich schon sehr auf die heutige Vorstellung.“
Sie nahm nun ihren Korb wieder auf und bedeutete den Kindern, ihr zu folgen.

Als sie zum großen Eingang beim Zirkuszelt kamen, waren schon sehr viele Menschen da. Sie lachten und redeten durcheinander, die Kinder zappelten ganz aufgeregt hin und her. Der Luftballonverkäufer stand an der Ecke und band die Luftballons an den Händen der Kinder fest, damit sie nicht davonfliegen konnten.
Tante Monika nahm drei Eintrittskarten einfach aus ihrem Korb heraus und sie gingen hinein.
Das Zelt war schon halbvoll und über dem Eingang in die Manege nahm eben das Orchester Platz. Unten in der Manege stellten die Arbeiter einige Holzbarrieren auf und liefen geschäftig hin und her.
Tante Monika holte aus dem Korb eine große Tüte mit Kartoffelchips heraus und gab sie Klaus. Die Kinder wunderten sich gar nicht mehr, was alles in dem Korb Platz gefunden hatte. Inzwischen hatte sich das Zelt gefüllt und die großen Lichter gingen an. In die Manege ritten nun einige Pferde ein und sprangen elegant über die Holzbarrieren und machten einige Kunststücke. Zwei Artisten sprangen auf den Rücken der Pferde und machten einen Handstand während des Rittes.
Nach den Pferden kamen dann die Clowns, die die Kinder zu wahren Lachstürmen hinrissen.
Besonders als der kleine Clown in einen Holztrog voll mit Wasser fiel.
Die beiden Seehunde, die die beiden schon kannten machten Kunststücke auf einer goldenen Leiter und balancierten verschiedene Bälle dabei.
Hoch oben im Zirkuszelt flogen ein paar Artisten von einem Seil zum anderen und eine Seiltänzerin lief ganz schnell auf einem gespannten Seil von einer Seite des Zeltes zum anderen.
Nach der Pause kamen die Raubtiere, Löwen und Tiger. Dazu mussten die Arbeiter einen großen Käfig aufstellen. Klaus beobachtete, wie die Raubtiere durch einen Tunnel mit Gitterstäben in den Käfig einliefen. Es sah sehr aufregend und gefährlich aus. Doch sie folgten dem Tompteur aufs Wort und auf jede Bewegung, die er mit der Peitsche machte.
Sie sprangen durchbrennende Reifen und über große Hürden hinweg. Dann verließen sie den Käfig wieder durch die Gittertunnel. Nicht, ohne kurze Weigerung, sie wollten die Manege nicht verlassen.
Dann kamen wieder die Clowns und machten ihre Kunststücke. Nebenbei räumten die Arbeiter den großen Raubtierkäfig wieder weg.
Die Kamele wurden dann in die Manege geführt, sie machten ein Wettrennen und einen Hürdenlauf. Nur Tante Monika, Lisa und Klaus konnten sehen, dass eines der Kamele sehr vorsichtig auftrat.
Es kamen noch viele Artisten, Jongleure und ein großer Zauberer.

Der Zauberer war ein sehr großer Mann mit einem weiten goldenen Mantel und einem langen Bart. Er stellte seinen Tisch und ein großes Zelt mitten in der Manege auf und kam langsam, unter lautem Trommelwirbel zur Mitte.
Als Tante Monika den Zauberer sah, nahm sie die beiden Kinder bei der Hand und ging mit ihnen hinunter zur Manege. Sie blieben dort stehen und warteten. Lisa und Klaus wurden etwas ungeduldig, denn sie wussten nicht genau, worauf.
Doch da forderte der Zauberer, dass Publikum auf, sich für einen kleinen
          Zaubertrick zu melden und schon trat Tante Monika in Aktion. Sie schob die beiden Kinder vor sich her und betrat mit ihnen die Manege. Lisa konnte sehen, wie sie dem Zauberer etwas zuflüsterte und dieser nickte.

„Ich werde Euch von hier wegzaubern, in ein fernes Land, über Berge und Meere hinweg, durch die Luft. Ihr werdet dann hier verschwunden sein und nach einem Befehl von mir, kehrt ihr wieder hierher zurück.“
Tante Monika tat, als wäre sie einverstanden und so wurden sie von dem Zauberer in das große Zelt geschoben und der Vorhang heruntergelassen. In dem Zelt war es sehr finster und die Beiden begannen sich zu fürchten. Trommelwirbel war zu hören und beschwörende Worte des Zaubers. Tante Monika nahm sie beide links und rechts unter den Arm und plötzlich fühlten sie sich leicht und frei und hatten, dass Gefühl zu fliegen.
Sie schwebten über den Wolken, sahen unter sich die Alpen, das Mittelmeer und am Horizont tauchte die Wüste auf. Dann hatten sie das Gefühl, abwärts zu schweben. Tante Monika hatte den großen Schirm aufgespannt und da landeten sie doch tatsächlich leicht und sanft im Wüstensand, am Rande einer Oase.

„Oh“, sagte Lisa, „das ist aber ein guter Zauberer. Er hat uns wirklich weit weg gezaubert.“

„Kommt, wir müssen uns beeilen, wir müssen die Löwenfamilie finden, bevor uns der Zauberer wieder zurückholt.“
Am Rande der Oase standen einige Kamele und zupften an sehr trocken aussehenden Graspüschel herum. Tante Monika ging geradewegs zu ihnen und Lisa konnte sehen, wie sie mit den Kamelen sprach. Das funktioniert scheinbar hier auch, dachte sie sich ganz erstaunt.

„Da müssen wir hinuntergehen, dort unter dem großen Brotbaum bei der Wasserstelle sind alle Löwen heute versammelt.“
Lisa und Klaus jedoch begannen sich zu fürchten.
„Tante Monika, Du kannst doch nicht einfach zu freilebenden, wilden Löwen hingehen und mit ihnen sprechen. Die anderen Löwen im Zirkus waren im Käfig, aber die sind frei und wild!“
„Ach, Ihr braucht keine Angst zu haben, ich habe ein Losungswort vom Zirkuslöwen mitbekommen, da werden mir die Löwen nichts tun.“  Sie nahm die Beiden wieder einmal bei der Hand und zog sie weiter.
Lisa und Klaus hatten schreckliche Angst und wollten lieber stehen bleiben. Doch wenn Tante Monika weiterging, dann waren sie hier ganz alleine und was ist, wenn dann andere Löwen oder andere wilde Tiere kamen? So gingen sie lieber mit Tante Monika mit.
Und tatsächlich, unter dem großen Brotbaum, neben der Wasserstelle, lagerte eine größere Anzahl von Löwinnen, Löwen und kleinen Löwen faul herum. Sie beachteten sie gar nicht. Nur der große Löwe, mit der mächtigen Mähne hob den Kopf und blickte zu ihnen herüber.
Tante Monika ging mit kleinen vorsichtigen Schritten näher und vermied jede hastige Bewegung. Lisa und Klaus blieben nun doch in einiger Entfernung vorsichtig stehen. Tante Monika flüsterte ganz leise, es war scheinbar das Losungswort und sofort richteten sich alle Löwen auf und kam langsam näher. Sie stellen sich im Halbkreis rund um die Drei auf und richteten ihre fragenden Blicke auf Tante Monika.
„Also mich schickt euer Cousin, der Zirkuslöwe Leon. Ich soll ihm berichten, wie es euch geht und was es Neues gibt.“


Da begannen alle durcheinander zu sprechen. Einige Löwinnen führten ihre Jungen in die Mitte des Halbkreises und stellten sie Tante Monika vor. Der große Löwe erzählte von den neuen Löwenweibchen, die sich dem Rudel angeschlossen hatten und von einigen großen Jagden, die sie in letzter Zeit veranstaltet hatten und der Beute, die sie geschlagen hatten. Auch von einigen kranken Rudelangehörigen erzählten sie. Tante Monika machte sich eifrig Notizen und verabschiedete sich dann mit einem Nicken von allen.
„Kommt Kinder schnell, wir müssen wieder zurück zum Ausgangspunkt, denn wenn uns der Zauberer nicht findet, dann müssen wir hierbleiben.“
Sie nahm die Beiden bei der Hand und sie liefen gemeinsam wieder zu der Oase zurück. Gerade noch rechtzeitig, denn als sie dort ankamen, spürten sie schon, wie sie sich wieder in die Luft hoben, Tante Monika sie unter ihre beiden Arme nahm und so flogen sie wieder über, dass Meer und die Berge zurück. Mit einem plötzlichen Ruck wurden sie in dem dunklen Zelt wieder auf den Boden gestellt, der Vorhang ging auf und sie traten hinaus in, dass grelle Licht der Manege.

Lisa musste die Augen schließen, das Licht blendete sie. Als sie die Augen wieder aufmachte, sah sie das Zirkuspublikum, hörte die Musik und meinte, alles nur geträumt zu haben.
Das Publikum applaudierte, als sie wieder im Rampenlicht standen, der Zauberer bedankte sich und Lisa dachte nach, ob sie das nun geträumt hatte, oder nicht?

Tante Monika ging schon zum Ausgang der Manege und Lisa musste sich beeilen, um sie nicht aus den Augen zu verlieren.
„Kommt, wir müssen ja noch dem Löwen alles berichten, was uns seine Familie erzählt hat.“

Die Vorstellung war inzwischen zu Ende gegangen, es lief nur mehr die große Abschiedsparade der Künstler ab.
Sie gingen gleich hinaus und gingen um das große Zelt herum zu den Ställen. Der Löwe Leon erwartete sie schon und war ganz neugierig, ob sie es geschafft hatten, in der Zwischenzeit mit seiner Familie zu sprechen. Lisa wunderte sich, dass er es als selbstverständlich fand, dass Tante Monika so an einem Abend nach Afrika und wieder retour kam!

Tante Monika zog ihren Notizblock hervor und erzählte ihm alles, was sie erfahren und notiert hatte.
Der Löwe bedankte sich bei Tante Monika ganz überschwänglich, er klopfte dabei mit seinem Schwanz auf den Boden des Käfigs, dass es nur so staubte,
Sie verabschiedeten sich dann und gingen wieder hinaus. Als sie bei den Ställen der Kamele vorbeikamen, rief ihnen ein Kamel noch ein „Dankeschön“ nach. Wahrscheinlich hatte die Salbe von Tante Monika dem Fuß Linderung gebracht.


Am Heimweg mit dem Auto kuschelten sich die Kinder auf dem Rücksitz gegeneinander und dösten so vor sich hin.
„Vielleicht haben wir das alles nur geträumt?“ flüsterte Lisa
„Glaube ich nicht, ich habe den linken Schuh voller Sand.“ Sagte Klaus.

Eines war jedoch sicher, Mama wird ihnen dies Alles nie glauben.


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