Sonntag, 21. April 2019

Picknick am See, Kapitel 3, Erotik


PICKNICK AM SEE

von Joana Angelides

 

Das Personal begann anschließend die Picknick-Körbe und die Decken für das Picknick am späteren Nachmittag zum Seeufer zu transportieren.

Sie drapierten auf den ausgebreiteten Decken auch einige mit Quasten und Troddeln verzierten Kissen und stellten in die Mitte je einen großen Korb mit Obst sowie einen großen Korb mit Weißbrotschnitten. Dann stellten sie kleine niedrige Abstelltischchen daneben und zwei Eiskühler mit Champagner. In vielen kleinen Schälchen und auf Tellern gab es pikante und süße Kleinigkeiten, verteilt über die beiden großen, ausgebreiteten Decken.

Jean, einer der Dienstboten befestigte gekonnt zwischen den Ästen einer großen Platane eine Schaukel, die anderen trugen noch zwei Rattan-Körbe hinunter zum See.

Als alles vorbereitet war, schwang Paul die große Glocke und alle kamen herunter zum See. So direkt am Wasser war eine angenehme Brise zu spüren, die Birken und Weiden spendeten kühlende Schatten, die Sonne durchbrach das Laub und ließ die Sonnenkringel auf der Wiese und dem Moos tanzen. Zwischen den Bäumen hatte sich eine kleine Lichtung gebildet, die direkt zum Bootssteg am See führte.

Amelie und Anne-Marie setzen sich sofort auf die vorbereiteten Decken und bewunderten die darauf ausgebreiteten Köstlichkeiten. Amelie stützte sich auf einem Polster mit dem Arm auf und griff nach einer Traube mit herrlichen kühlen Perlen. Sie hielt sie in die Höhe und ließ sie direkt in ihren Mund hängen. Durch diese streckende Bewegung glitt ihre Brust aus dem Ausschnitt. Sofort griff Anne-Marie danach und ließ ihren Zeigefinger über ihre Brustknospe gleiten und sie zu küssen. Amelie schloss die Augen und genoss es. Noch nie war sie permanent in einem solchen Zustand von Erregung, wie sie es seit dem gestrigen Tage war. Anne-Marie rückte näher zu ihr, schlug ihre Tunika nach oben und legte so den Blick auf das dunkle Delta zwischen ihren Beinen frei. Sie ließ ihre Finger darin spielen, kraulte die Behaarung und drang mit dem Daumen zwischen ihren Schamlippen etwas ein und ließ ihn kreisen. Amelie schloß die Augen und ließ es einfach geschehen und genoss den aufkommenden Druck in ihrem Unterbauch.

Francoise liebte es sich auf die Schaukel zu setzen und es durch wildes Schaukeln zu ermöglichen, dass man ihr blondes gekräuseltes Haar, mangels irgendwelcher Unterwäsche, zwischen den Schenkeln sehen konnte. Erfahrungsgemäß machte es einen der Gespielen in der Folge so verrückt, dass es sofort zu einem Vorspiel und einem kleinen Intermezzo zur Schaukel kam. Es kam dann zu einem „standing coming“, bei dem sich Beide an die Seilen klammerten und die Körper geschüttelt wurden.

Francoise, die nun von der Schaukel aus Amelie und Anne-Marie beobachtet hatte, verließ diese nun doch und gesellte sich zu ihnen. Die Szene war zu erregend, um nicht teilnehmen zu wollen. Sie ließ ihre dornigen Rosen über die Haut der Unterschenkel von Amelie gleiten. Sie genoss es, als diese ob der Dornen an den Stielen ein wenig zusammen zuckte.

„Ein wenig Schmerz gehört nun einmal dazu!“, flüsterte sie Amelie ins Ohr.

Denis und Paul standen davor und genossen diesen Anblick von totaler Hingabe der drei Mädchen untereinander. Amelie hatte die Trauben fallen lassen und räkelte sich genüsslich unter den flinken Fingern der liebkosenden Freundinnen und dann löste sie sich plötzlich und unerwartet total auf, ihre Lippen waren geöffnet, ihre Arme suchten teilweise im Gras und auf der Decke nach Halt. In ihrer Ekstase riss sie ein Büschel Gras aus, ihre Beine begannen zu zittern und mit geschlossenen Augen gab sie sich dem ersten Orgasmus hin. Sie war die jenige von allen, die am meisten von ihrer Lust überwältigt wurde, da alles für sie neu war. Sie gerät völlig außer Kontrolle, was wiederum Denis und Paul in totale Euphorie hob.

Die beiden anderen Mädchen begannen nun, sie zu streicheln und leise Worte in ihr Ohr zu flüstern, um sie zu beruhigen. Denis und Paul hatten ihnen verzückt dabei zugesehen und natürlich sofort Lust bekommen, die allgemeine Erregung auszunützen und sich an den Zärtlichkeiten ebenfalls zu beteiligen.

Paul legte sich hinter Anne-Marie und schob ihre Tunika noch etwas weiter nach oben, Sodass er ihren runden festen Po genau vor sich hatte und begann mit seinen befeuchteten Fingern in den Spalt einzutauchen und ihre zuckende Rosette zu massieren. Er drang auch ein wenig ein und spürte, wie sie sich an ihn drängte. Ihr Atem wurde fliegend, sie verlor die Orientierung wo sie sich befand und gab nur mehr ihrer Geilheit nach.

Er glitt mit einer Hand nach vorne und tauchte in die Nässe ihrer Vulva ein. Sie krümmte sich sofort vor Lust und Erregung, schlang ihre Hand nach rückwärts und krallte sich in seinem Nacken fest. Ohja, sie liebte es, wenn er sie von rückwärts nahm, wenn er in sie vorstieß und sich in ihr drehte und wand. Paul nahm einen der Polster und schob ihn ihr unter, sodass er nun ihren weißen runden Po direkt vor sich hatte. Er nahm ihre Pobacken mit beiden Händen und rieb und drehte sie aneinander. Sie hatte den Kopf zurückgeworfen und erwartete seinen ersten direkten Stoß. Und der kam auch prompt mit voller Wucht und bohrte sich tief in sie hinein.

Amelie hatte sich etwas erholt und nun neben ihr aufgerichtet und begann nun ihrerseits in die Brustknospen von Anne-Marie zu beißen und dann daran zu saugen. Niemand sprach ein Wort, alle genossen es.

Denis stand breitbeinig daneben, beobachtete die Szene und machte nun einen Schritt auf Francoise zu, sodass sie unter ihm zu liegen kam. Er hatte das Spiel von Francoise mit den dornigen Rosen vorhin genau beobachtet, nahm nun eine davon und begann die Brüste von Francoise zart zu berühren, sie dann ein wenig härter zu streifen und genoss es, wenn ihre Augen sich weiteten und sie sich auf die Lippen biss. Natürlich wusste auch er, dass sie die härtere Tour liebte und es machte ihm Spaß, sie ein wenig auf Clemens vorzubereiten.

Francoise wurde immer erregter, richtete sich auf und näherte ihre Lippen seinem Penis. Ihre Zunge war lang und sehr gelenkig und sie begann sie auf seinem Schaft auf und ab zu jagen, während er weiter mit den Rosen ihren Rücken bearbeitete. Francoise umschloss seine Eichel nun mit vollen Lippen und begann daran zu saugen, ihre Zunge darüber zu jagen und seine Hoden mit ihren spitzen Fingernägeln zu bearbeiten. Sie umklammerte seine Beine, um ihn enger bei sich zu haben und setzte auch da ihre scharfen Fingernägel ein.

Als diese Orgie, im wahrsten Sinn des Wortes in einem Furioso endete, kam gerade Clemens aus dem Wasser. Er war nackt, hatte nur ein Handtuch in der Hand und betrachtete die Szene amüsiert.

„Oh, Ihr habt ja schon ohne mich angefangen!“, er kniete sich neben die Gruppe und begann nun seinerseits einzugreifen. Er liebkoste einmal hier und einmal dort die Brustspitzen der Mädchen, kam langsam und sanft von rückwärts an die Perle von Amelie ran, spürte, dass sie sehr groß und hart war. Da sie zuckte und bereit für einen neuen Orgasmus war, ließ er seine Finger in ihr versinken, sein Daumen massierte die Perle weiter, es war die italienische Methode. Manches Mädchen war verrückt danach und am nächsten Tag auch meist heiser, je nachdem wie ausdauernd Mann dabei war. Er musste sie festhalten, sie wäre sonst seitwärts umgefallen. Ihr Körper begann zu zittern und sie stieß unartikulierte Laute aus, ihr total erregter Körper war völlig außer Kontrolle.

Sie machten so eine ganze Weile weiter, wechselten die Positionen, labten sich zwischendurch mit den kleinen Köstlichkeiten und tranken den kühlen Champagner aus den vorbereiteten Gläsern und machten in Variationen weiter.

Paul rückte ganz nahe an Amelie heran.

„Ich habe Dir heute versprochen, dass Dich einer von uns mit der Zunge verwöhnen wird, hast Du es Dir schon überlegt, wer das sein soll?“

Amelies Herz begann zu klopfen. Sie war bereits so erregt und vor Lust zitterte sogar ihr Unterkiefer, dass sie dieser Gedanke geradezu verrückt machte.

„Ich will, dass Du es machst…“, flüsterte sie.

Sie lag nun am Rande der Decke, schob ihre Tunika wie selbstverständlich etwas nach oben und bot sich ihm dar.

Er kniete sich hin und drückte ihre Schenkel auseinander, bis er das Dunkelrosa ihrer Vagina vor sich hatte. Sie spreizte mit spitzen Fingern ihre Schamlippen auseinander. Die Perle war bereits erregt und er konnte sie mit seiner Zunge sofort finden. Seine Zunge begann sie nun langsam zu umkreisen, dann nahm er sie zwischen seine Zähne und biss ein wenig hinein. Sie begann sich langsam zu bewegen. Er saugte an der Perle, massierte sie mit der Zunge und saugte wieder an ihr. Amelie spürte, wie die Erregung ihren ganzen Körper zu erfassen begann. Dieses wunderbare Ziehen begann in den Sehnen der Oberschenkel, setzte sich bis in den Unterbauch fort und langsam begannen die Nervenstränge zu vibrieren. Ihre Kopfhaut zog sich zusammen und ihr Kiefer begann zu zittern. Ihr Stöhnen wurde unkontrolliert, lauter und hysterischer. Paul machte unbeirrt weiter und setzte nun auch einen Finger ein, um sie am Eingang zu ihrer nassen Höhle zusätzlich zu stimulieren. Er musste mit aller Kraft ihre Schenkel niederdrücken, sie zitterten und zuckten. Seine Zunge machte weiter, ihre Hände wühlten in seinen Haaren, ihr Unterleib ruckte und zuckte hin und her und plötzlich entlud sie sich, mit einem Schrei, mit Stöhnen und Keuchen.
Er richte sich einen Moment auf, stieß drei seiner Finger in ihre heiße, feuchte Vagina und machte sie damit zusätzlich total verrückt.

Sie zitterte vor sich hin, keuchte noch immer und ihre Hände suchten auf der Decke nach einem Halt. Dann keuchte sie:

„Weiter, mach weiter!“

Er drückte ihre Schenkel wieder auseinander, bearbeitete jedoch ihre Perle vorher noch ein wenig mit zwei Fingern, bevor er erneut begann, daran zu saugen. Sie war kaum zu bändigen. Ihr Becken hob und senkte sich, sie wurde fast verrückt vor Lust und Erregung. Er saugte weiter, nahm die Klitoris zwischen seine Zähne und biss sie leicht. Sie schrie auf, schlug um sich und krallte ihre Hände in sein Haar.

Oh, wie gerne hätte sie, dass er so weitermacht, doch sie wusste, sie würde das nicht aushalten. Sie war erschöpft und völlig kraftlos, sie zerfloss in einem nicht endenwollenden Orgasmus. Sie lagen noch einige Minuten still nebeneinander und Paul streichelte zur Beruhigung auf ihrem Körper auf und ab.

Sie hörten nicht das Knacken in den Büschen, hörten nicht die unterdrückten wollüstigen Seufzer und das kleine Stöhnen. Es war Jean mit einer der Dienstmädchen, die die Szene beobachteten. Sie ließen ihren Trieben ebenfalls freien Lauf. Sie genossen dieses Schauspiel wie immer.  Paul war allerdings eines Tages dahintergekommen, dass Jean sie belauschte, doch er erlaubte es ihm, als Belohnung für seine Diskretion sozusagen.

Nun lösten sich Francoise und Clemens aus dem Knäuel und gingen in die seitlichen Büsche, wo man die Szene nicht so einsehen konnte. Hier hatte Clemens, als er aus dem Wasser kam, die beiden vorbereiteten Weidengerten deponiert. Sie sprachen kein Wort. Er band Francoise an einem Baumstamm am Boden fest, umschlang dann ihren Körper leidenschaftlich mit beiden Armen, bedeckte ihn mit Küssen, ließ seine Zunge auf ihrer Haut auf und gleiten. Dann nahm er eine der dünnen, durch das Wasser sehr geschmeidig gewordenen Weidengerten und begann vorerst mit kurzen sanften Schlägen, diese auf ihren Po tanzen zu lassen. Er genoss ihre leisen spitzen Schreie, schlug dann kräftiger und immer schneller zu, bis sie sich drehte und wand, und bettelte, dass er aufhören sollte. Ihr Po hatte bereits einige rote Striemen und zuckte. Er warf die Gerte weg und küsste die roten Stellen. Seine Zunge fuhr darauf entlang, dann glitten seine Hände nach vorne und suchten ihre Brüste. Nach einigen Minuten hatte sie sich beruhigt, er küsste ihre Tränen von den Wangen und band sie los. Sie saßen noch eine Weile, Gesicht an Gesicht, die Brüste aneinandergepresst und hielten sich fest. Dann half er ihr auf.

„Nun ich!“, raunte er erregt.

Er legte sich selbst hin und ließ sich nun seinerseits von Francoise anbinden. Sie stand nun über ihm. So hob eine der Gerten, sie wählte die dünnere von beiden, nun auf und schwang sie nach rückwärts. Doch im Gegensatz zu ihm, schlug sie sofort fest zu, holte weit aus und ließ ihm kaum Zeit Luft zu holen. Um nicht zu laut zu werden, biss er ins Gras und versuchte sich zu beherrschen. Sie wartete nach den ersten, raschen Schlägen nun aber einige Sekunden, bis sie erst wieder zuschlug, um den Schmerz sich so richtig seine Bahn suchen zu lassen. Die Striemen auf seinem Hinterteil waren hellrot, kleine Blutstropen hatten sich gebildet. Doch er ertrug es noch immer, ohne um das Ende zu bitten. Erst als einer der Schläge seinen Rücken traf, heulte er unterdrückt auf und wollte, dass sie aufhörte. Sie beendete es sofort und band ihn los. Sie saßen dann noch einige Minuten nebeneinander und streichelten sich gegenseitig. Sein Herz pochte, der Schweiß stand ihm auf der Stirne, doch sie wusste, dass er das so wollte und dass ihm das glücklich machte. Um zur Lösung ihrer Spannung zu kommen, mussten und wollten sie bis in die Nacht warten. Das wird dann die ultimative Auflösung und Befriedigung. Sie wussten das und zelebrierten es immer so.

Sie konnten die übermütigen Stimmen der anderen bis herüber hören, sie unterhielten sich offenbar wunderbar. Francois stand auf, sie küssten sich noch einmal und dann ging Clemens seitwärts die Wiese hinauf zum Chalet, während Francois wieder zu den Freunden stieß. Niemand fragte nach Clemens, sie wussten alle, was geschehen war, es lief ja wie immer ab. Sie werden Clemens erst zum Abendessen wiedersehen. Nur Amelie blickte etwas erstaunt in die Runde, wagte jedoch nicht zu fragen. Irgendwie spürte sie, dass das im Moment besser so war.

Sie lagerten nun ganz ungezwungen auf den Decken, nur hin und wieder strich einer dem anderen über die Haut oder neckte eventuell hervorlugende Brustspitzen und manchmal noch verschwand die eine oder andere Hand unter der Tunika des Nachbarn, oder beugte sich über ihn. Als die Dämmerung hereinbrach gingen sie wieder auf ihre Zimmer, um sich für das Dinner frisch zu machen.

Amelies Körper fühlte sich leicht und ermattet an und sie fragte sich insgeheim, ob sie diese eine letzte Nacht hier im Chalet Bellevue überhaupt überleben wird, sollte diese Lust und Geilheit so weitergehen. Sie konnte kaum ihre Haut berühren, ohne dass Schauer durch sie hindurchgingen; sie wusste auch nicht, wie ihr Körper auf weitere Berührungen reagieren wird und wie sie ihn morgen in eine normale, enge Kleidung gewöhnen wird können.

Alles schien ein Traum zu sein, unwirklich und wie im Nebel.

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Samstag, 20. April 2019

Ein Hund sieht rot, Tiergeschichte


Ein Hund sieht rot

von Joana Angelides

Lucky der Glücksbringer,

Also, wir beide sitzen jetzt schon eine ganze Weile im Park, Sandra und ich. Sandra auf der Parkbank, ich zu ihren Füßen, leicht mit dem Schwanz wedelnd.
Sie heult vor sich hin. Also, irgendwie verstehe ich die Menschen nicht wirklich. Dieser Typ, den wir jetzt acht Wochen kannten, ist es sicher nicht wert, dass man um ihn weint.

Ich konnte ihn gleich nicht leiden. Wir lernten ihn in unserem Kaffee kennen, als er bei der Türe herein stürmte und ohne zu grüßen nach dem Telefon fragte. Sandra stand gerade bei der Theke und richtete ein Stück Torte an.

Ich merkte gleich, dass er ihr gefiel. Sie sah ihn mit diesem undefinierbaren Blick an, den ich von der kleinen süßen Promenadenmischung aus dem Park schon kenne. Die hat diesen Blick auch immer, wenn wir uns begegnen. Doch ich bin da total immun dagegen, schließlich habe ich einen Stammbaum und sie höchstens ein Gebüsch.

Sandra machte damals eine ausladende Bewegung in Richtung Telefon, er stürmte drauf los und schleuderte meine Wasserschüssel mit dem Fuß in die andere Ecke. Das war meine erste Wahrnehmung  dieses Menschen.

Dann telefonierte er furchtbar aufgeregt mit irgendeinem Mechaniker, der sein Auto so schlecht repariert hätte, dass es schon wieder nicht weiter fährt. Er nannte ihn einen Windhund. Also, Windhunde brauchen auch keine Autos zu reparieren. Wie kommt er zu diesem Vergleich?

Nach dem Gespräch mit dem Mechaniker und einem weiteren mit dem Autoclub, setzte er sich zur Theke und bestellte  Kaffee.
„Aber bitte rasch, weil der Autoclub gleich kommt!“
Nana, der kennt wohl das Zauberwort nicht, ohne das ich von meinem Frauchen gar nichts bekomme.
Ich, wo ich nicht sprechen kann, muss da immer mit dem Schwanz wedeln. Er macht gar nichts?

Doch sie bemerkt das gar nicht! Mit Sternchen in den Augen stellt sie ihm den Kaffee hin und lächelt auch noch. 
Ich schlenderte langsam zur Theke hinüber und setzte mich unter dem hinter ihm stehenden Barhocker und knurrte leise.
„Ist denn der Köter bissig?“ 
Diese Frage beförderte ihm endgültig zum Abschusskanditen.

„Nein, das ist ein ganz Lieber. Wenn sie ihn über den Kopf streichen, dann leckt er ihnen die Hand ab!“     Ihre sanfte Stimme vibrierte leise als sie mit ihm sprach.

Naja, das wird es nicht spielen, da irrt sie sich. Diesem Kerl pinkle ich höchstens ans Bein!
Ich habe mein linkes Auge geschlossen, mit dem rechten Auge habe ich ihm im Visier.

„Nein danke, da müsste ich mir ja die Hände waschen“, sagte er und warf einen besorgten Blick in meine Richtung.
„Für dich besorge ich mir sogar ein paar Flöhe von einem Hund aus dem Park!“ Dachte ich bei mir und knurrte wieder.

In den folgenden Tagen kam er dann öfter und trank jedes Mal einen Kaffee an der Theke und verwickelte Sandra in  immer privatere Gespräche. Mich ignorierte er ständig.

Ich konnte ihn nicht riechen. Das lag einerseits daran, dass er ein furchtbar aufdringliches Aftershave benutzte und anderseits war da auch noch ein anderer Geruch, so nach Damenparfum, aber anders als das von Sandra, das kannte ich ja.

Bis er eines Tages auch abends zu uns nach Hause kam. Sandra war schon den ganzen Tag  aufgeregt, summte vor sich hin und vor dem nach Hause gehen kauften wir einiges ein. Mich vergaß sie ganz,  ich musste ja schließlich auch was fressen! Durch die Auslage beobachtete ich sie genau und bemerkte, dass sie bei dem Regal für Hundenahrung einfach vorbei ging, wo wir doch nichts mehr zu Hause hatten!
Als sie aus dem Geschäft herauskam, weigerte ich mich einfach wegzugehen, zog an der Leine und bellte.
Endlich verstand sie mich. Sie verstaute das Eingekaufte im Kofferraum und ging noch einmal zurück und holte für mich mein Lieblingsfutter. Das tat sie immer, wenn sie gute Laune hatte. Na also, war dieser Kerl doch zu was gut!

Zu Hause trällerte sie vor sich hin und rumorte in der Küche. Ich machte es mir im Wohnzimmer neben ihrem Lieblingsstuhl bequem und döste vor mich hin und träumte ein wenig von der entzückenden Pudeldame von nebenan, die seit einigen Tagen fast nackt herum stolzierte, sie war beim Hundescherer. Oh, hatte die eine Figur!

Es läutete und mir war klar, er ist da! Außerdem roch ich ihn sofort. Ich knurrte unwillig, erhob mich und setzte mich in die Mitte des Raumes und ignorierte ihn einfach. Er sollte sehen, ich war schließlich hier zu Hause.

Doch er blickte mich mit einem strengen Blick an und seine Augenbrauen zogen sich zusammen.
„Kannst du den Hund nicht woanders hinschicken? Er stört uns einfach“.

Zu meiner großen Enttäuschung, deutete Sandra auf mich, schickte mich in das Vorzimmer und schloss die Türe. Aus Protest habe ich vor Verlassen des Raumes noch ein kleines Pfützchen hinterlassen. Irgendwie muss man sich ja wehren!

Da lag ich nun im Vorzimmer, völlig beleidigt und gekränkt und hörte auf die Stimmen und das Lachen aus dem Wohnzimmer und kam mir sehr verlassen vor. Da bemerkte ich seinen Mantel und seine Tasche. Die Tasche stand auf dem kleinen Tischchen und war offen. Erstens war mir langweilig und zweitens war ich zornig. Einige Male musste ich gegen das Tischchen stoßen, bis die Tasche endlich runter fiel.

Ich war sehr erschrocken über das laute Geräusch, doch die beiden waren so vertieft, ihr Lachen war so laut, sie hörten es nicht
Ich begann nun den Inhalt der Tasche im Vorzimmer zu verstreuen. Es waren Autoschlüssel sowie auch noch andere Schlüssel.
Und auch eine Brieftasche! Die Brieftasche war halb offen und einige Bilder und Zettel fielen heraus. Ich nahm sie einzeln ins Maul und verteilte sie rundherum.
Da war ein Bild von seinem Auto, mit ihm davor. Ekelhaft protzig!
Dann ein Bild von einer Frau, mit Widmung. Konnte ich leider  nicht lesen!
Ein zweites Bild mit Frau und zwei Kindern.
Ein drittes Bild mit Frau, zwei Kindern und ihm!
Und was lag da unter dem Tischchen und glänzte?  Ein Ehering!

Oh, jetzt war meine Stunde gekommen! Attacke!

Ich begann jämmerlich zu winseln und zu bellen. Sandra riss erschrocken die Türe auf um nach mir zu schauen.

Ich saß inmitten der Dinge aus der Tasche, die Bilder hatte ich mit meiner Nase schön nebeneinander platziert, wedelte mit dem Schwanz und setzte meinen unschuldigsten Blick auf.

So schnell hat uns noch kein Besucher verlassen, wie dieser an jenem Abend und wir haben ihn auch nie wieder gesehen.

Und jetzt heult Sandra auf der Parkbank. Es zerreißt mir fast mein kleines Hundeherz!

Aber ich hatte ja noch einen Trumpf in meinem Halsband! Ärmel habe ich ja keinen!

Denn ich hatte Sandra am Nachhauseweg in den Park gezogen, wohl wissend, dass täglich um diese Zeit der nette Polizist hier vorbeikommt, der meiner Sandra immer so sehnsüchtige  Blicke und mir hin und wieder einen kleinen Leckerbissen zuwirft.
Wenn er um die Ecke kommt, werde ich aufspringen, mit dem Schwanz wedeln und leise bellen. Ich hoffe, er wird uns trösten!


Diese Menschen haben ja oft eine lange Leitung, aber wozu sind denn wir da, wir Begleiter in allen Lebenslagen!


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Freitag, 19. April 2019

Blumen aus Glas, gefangen, Horror


Blumen aus Glas

von Joana Angelides
Blumen aus Glas


Gefangen für die Ewigkeit


Er wird heute, wie vor langer Zeit in seiner Kindheit, wieder einmal durch die Wand des Gewächshauses ins Reich der Glasblumen gehen. Das war beschlossene Sache.
Er erinnerte sich, dass er das als kleiner Bub öfter getan hat. Doch mit der Zeit und dem Älterwerden wurde diese Erinnerung ins Reich der Fantasie geschoben und dann irgendwann fiel es dem Vergessen anheim. Besonders als Großvater eines Tages verschwand; er war der einzige, mit dem er dieses Geheimnis teilte.
Es hieß er sei wieder zur See gegangen und Großmutter schwieg beharrlich.
Irgendwann erreichte ihn die Nachricht, dass das Haus verlassen war und er als Erbe für die Erhaltung zuständig sei. Es gab außer einem Testament von Großmutter keine weiteren Unterlagen. Auch nicht über ihren Tod, der den Gerüchten nach, kein natürlicher war. Sie soll der Fluss eines Tages mit sich gerissen haben.
Dann stand das Haus viele Jahre einfach nur so da.
Er war gerade pensioniert worden und bezog das Haus, wollte den Rest seines Lebensabends hier verbringen.
Er besuchte das Grab, das Großmutter schon zu ihren Lebzeiten gekauft und mit einem Grabstein ausgestattet hatte. Sie ließ ihren und den Namen von Großvater eingravieren und legte dann immer ein paar Blumen aufs Grab. Sie waren für Großvater gedacht, von dem sie nicht wusste, ob er nun lebte oder in der Fremde verstorben war.
Dieses Grab war sein einziger Bezugspunkt zu den Großeltern, den er noch hatte.
Doch gestern, als er so an seinem Rollstuhl gefesselt, alleine im Gewächshaus war, seine Orchideen umsorgte, sie besprühte und hin und wieder ein Blatt entfernte, fiel ihm diese alte Geschichte wieder ein.
Er liebte seine Orchideen, sie waren für ihn wie Kinder, die er hegte und pflegte. Fast seine ganze Zeit verbrachte er im Gewächshaus. Immer wenn eine Orchidee verwelkte, war es wie der Tod ohne Wiederkehr eines Kindes.
Was würde er dafür geben, wenn er diese Wunderwerke der Natur für immer konservieren könnte. Au0erdem dachte er mit großer Sorge an die Zukunft. Was wird mit seinen Orchideen geschehen, wenn er von dieser Welt abberufen wird?
Da fiel ihm eben wieder das lange vergessene Reich der Glasblumen ein.
Aus Glas würden sie dort für ewig blühen und nie vergehen. Der Wunsch, sie für die Ewigkeit zu erhalten, wurde daher immer stärker.
Er wusste noch, dass es nur dann funktionierte, wenn der Himmel mit Wolken-Schleiern übersät war und sie der Wind vor sich hertrieb. Dann fiel das Sonnenlicht nur gedämpft durch das pyramidenähnlich gebaute Glashaus.
Und das trügerische Licht zauberte damals Gestalten und Schatten auf die Glas-Wände und aus den Ecken kamen seltsam verdrehte und verschnörkelte Triebe hervor, die wie lange gierige Finger nach ihm griffen.
Sie machten ihm Angst und er flüchtete sich dann immer zu seinem Großvater, der draußen im Garten den Rasen pflegte und das Unkraut jätete.
"Wollen dich die Glasblumen wieder holen?", fragte er dann und strich ihm über den Kopf.
"Ja, sie strecken ihre Triebe durch die Wände und versuchen, mich zu umschlingen!", rief er dann immer ängstlich.
"Du solltest keine Angst haben, kleinen Kindern und alten Leuten sind sie immer freundlich gesinnt. Komm wir gehen gemeinsam zu ihnen."
Er nahm ihn dann immer bei der Hand und führte ihn in das Glashaus zurück bis zu der rückwärtigen Wand, die an den Fels stieß.
Mit seinen sehnigen, von der Gartenarbeit gezeichneten Händen, berührte er dann den Fels und er öffnete sich einen Spalt, der gerade so groß war, dass sie beide durchgehen konnten. Dann schloss sich der Spalt wieder.
Drinnen standen sie vor einem großen Feld mit Sonnenblumen, die größer als er selber waren. Die Blumenköpfe waren goldgelb glänzend und durchscheinend, sie waren alle aus Glas.
Ein leichter Wind ließ sie hin und her schwanken, dadurch lag ein sonderbares Klirren in der Luft, das durch die Berührung der einzelnen Blüten und Blätter entstand. Es war eine fröhliche, sich geheimnisvoll verbreitende Melodie.
"Oh, Großvater, das ist ja wunderschön!", rief er und bestaunte die leicht schwankenden Stängel und gelben Blütenköpfe.
"Ja, aber bedenke, es sind keine echten Blumen, sie sind nur aus Glas. Sie riechen nicht und sie können auch nicht wachsen. Siehst du dort den See, mit den Seerosen? Auch alles aus Glas. Man kann in den See nicht eintauchen, die Seerosen schwimmen auch nicht auf der Oberfläche, sie bleiben immer an ihrem Platz. Dafür verwelken sie aber auch nicht, sie bleiben immer so wie sie jetzt sind."

Der Großvater strich ihm damals mit der Hand abermals über den Kopf.
"Es ist aber eine unwirkliche Welt, keine Welt für Menschen aus Fleisch und Blut."
"Ich finde das aber trotzdem wunderbar! Ich muss immer weinen, wenn eine Blume verwelkt! Gibt es auch Orchideen hier?" Er liebte schon damals die Vielfalt der Orchideen.
"Ja, da rückwärts, links neben dem See. Sie haben alle Formen und Farben, die du dir vorstellen kannst und die jemals in unserem Glashaus gezüchtet wurden. Sie stehen in Glastöpfen, sogar die Tautropfen der Blütenblätter sind aus Glas. Und jene Orchideen, die normalerweise auf den Bäumen in den Urwäldern wachsen sind ebenfalls vertreten, sie schwanken leicht im Wind und man kann ihre Musik weit hören, wenn sie sich berühren. Es ist eine Zauberwelt und schade, dass sie nur wenige Menschen betreten können. Nur unschuldige Kinder und alte Leute können sie sehen. Aber auch nur für kurze Zeit, bis die Sonne untergeht. Dann müssen wir wieder zurück sein, sonst werden wir auch zu Glas und müssen für ewig hier bleiben."
Er erinnerte sich, wie erschrocken er über diese Worte war und rannte sofort wieder zu der Stelle, wo die Öffnung vorher war. Großvater berührte diese Stelle wieder mit seiner Hand und sie traten zurück ins wirkliche Leben.
Großmutter schüttelte jedes Mal den Kopf, wenn er ihr davon erzählte.
"Du solltest den Geschichten von Großvater keinen Glauben schenken, das weißt du doch! Er hat eine blühende Fantasie!"
Das sagte sie jedes Mal. Er scheute dann davor zurück, ihr zu erzählen, dass sie beide, Großvater und er, in dieser Welt waren, dass sie wirklich existierte.
Das war vor langer Zeit.

Mit einem entschlossenen Ruck drehte er seinen Rollstuhl in die Richtung, wo sich spezielle Züchtungen befanden.
Er wählte vier Orchideenstämme aus, die in den letzten Jahren mit internationalen Preisen ausgezeichnet wurden.
Nachdem er einen prüfenden Blick auf den etwas verhangenen Himmel geworfen hatte, lenkte er den Rollstuhl zielstrebig in den hinteren Teil des Raumes.
Zögernd hob er seine Hand und berührte leicht zögernd, die Felswand.
Wie durch Zauberhand, als ob die Zeit still gestanden hätte, öffnete sich wieder ein Spalt und er konnte einfach hindurch fahren.
Wieder umfing ihn diese wundersame Welt der Glasblumen. In all den vielen Jahren schien sich hier nichts verändert zu haben.
Dieses seltsame Klirren und melodische Klingen lag in der Luft wie ehedem. Die Blumen und Pflanzen rundum waren bunt und fast durchsichtig. Man konnte meinen, in einem wunderbaren Garten zu stehen. Das einzige was fehlte und fast gespenstig anmutete, war das nicht vorhandene Gesumme der Bienen, das Vogelgezwitscher oder das Rauschen eines Baches.
Die Äste eines Baumes schienen sich zu ihm herunter zu beugen, doch er wich aus und suchte mit den Blicken die Orchideen, von denen Großvater damals sprach.
Er war schon eine Weile hin und her gefahren, als er sie endlich fand. Fassungslos stoppte er seinen Rollstuhl, um die ungeheure Farbenvielfalt in sich aufnehmen zu können.
Vom zarten Weiß bis zum strahlenden Violett und zarten Rosa fanden sich alle Schattierungen. Mitten unter ihnen, die von Großvater gezüchtete Königin von Saba". Eine weiße Orchidee, die tief in ihrem Kelch in ein zartes Rosa überging und deren Blütenstab in einem tiefen Weinrot aus der Mitte herausragte.
Und da, die von ihnen gemeinsam gezüchtete "Mondblume". Eine flamingofarbene, mit vielen kleinen Blüten besetzte Rispe, die sich leicht zu bewegen schien.
Sein Auge eilte von Blüte zu Blüte, er wusste noch alle ihre Namen und wann sie zum Blühen gebracht wurden. Natürlich gab es einige, die wahrscheinlich in seiner Abwesenheit gezüchtet wurden, doch kannte er die mit vielen Preisen ausgezeichneten aus der einschlägigen Fachpresse.
Dann sah er ihn. Mitten in diesem Paradies aus Glas gab es eine Gartenbank. Halb verdeckt von einem Hibiskusstrauch mit großen Blüten, saß Großvater.
Er sah wie lebendig aus und war doch ganz aus Glas. Seine braunen Augen blickten ihn direkt an und er erschauderte. Die rechte Hand des Mannes aus Glas hielt eine Orchidee in einem durchsichtigen Glas in Augenhöhe, so als wollte er die Wurzel prüfen. Mitten in der Bewegung musste er erstarrt sein. Er hatte wie immer seine Schürze an, in der einige Gartenwerkzeuge steckten. Sie waren auch zu Glas geworden.
Es stieg heiß ihn ihm auf. Wie konnte das geschehen? Hatte er die Zeit vergessen, war er zu lange hier geblieben? Man wird es nie ergründen können.
Er rollte ganz nahe an ihn heran, berührte sein altes Gesicht mit der Hand und strich darüber. Es fühlte sich kalt, glatt und leblos an. Ein wenig zögernd stellte er die mitgebrachten Orchideen zu den anderen. Er hatte es plötzlich eilig, wieder zurück zu fahren.
Als er durch den sich öffnenden Spalt wieder seine reale Welt betrat, atmete er tief und gierig die Luft ein und fühlte sich irgendwie erleichtert. Das seltsame Schicksal des Großvaters berührte ihn sehr und er fragte sich natürlich, wie gefährlich es wirklich war, in diese fremde, unwirkliche Glaswelt einzutauchen.
In den folgenden Tagen stand er mehrmals vor der hinteren Felswand und starrte sie an. Es zog ihn hinüber, er wollte diese Welt wieder betreten, wollte sehen, ob die von ihm dort abgestellten Orchideen nun ebenfalls zu Glas geworden seien. Irgendetwas hielt ihn jedoch zurück, ließ ihn zögern.
Hörte er die leise, klirrende Musik oder gaukelte ihm nur seine Fantasie etwas vor? Kam da nicht unter der Felswand ein gläserner Trieb hervor und drehte sich suchend herum?
Wie von unsichtbarer Hand geschoben, rollte der Stuhl auf die Wand zu und er musste sich mit seiner Hand abstützen. Durch die Berührung öffnete sich der Spalt erneut und er fand sich wieder in dieser Welt aus Glas, die ihn anzog und gleichzeitig abstieß.
Wie von Geisterhand geführt, rollte er durch sie hindurch, bis er wieder vor Groß-Vater zum Stehen kam.
Es war, als wäre er lebendig, seine braunen Augen blickten wie immer listig in die Welt und doch war er völlig leblos, durchscheinend.
Er suchte mit den Blicken die gestern abgestellten Orchideen und stellte fest, dass sie inzwischen ebenfalls zu Glas mutiert waren. Es geschah sicher, als die Nacht hereinbrach und alles hier dunkel und kalt wurde.
Es schauderte ihm. Was war das für eine Welt? Er blickte auf seine Armbanduhr. Er hatte noch eine Stunde Zeit bis zum Sonnenuntergang.
Er wollte diesmal auch die andere Seite erforschen und drehte den Rollstuhl rechts herum. Da stockte ihm der Atem. Nicht weit von seinem Standort und dem des Großvaters stand mit erhobenen Händen Großmutter.
Oh, war auch sie gefangen in dieser Welt, aus der es keine Rückkehr mehr gab?
Im Gegensatz zu dem alten Mann, der ruhig und entspannt erschien, drückte sie das helle Entsetzen aus. Ihre Augen waren weit aufgerissen, ja traten ihr fast aus den Höhlen, der Mund zum stummen Schrei geöffnet und die Hände in Verzweiflung erhoben.
Der Sonnenuntergang musste sie in dieser Verfassung überrascht haben. Es musste augenscheinlich plötzlich geschehen sein, keine Zeit zu Flucht oder Rückzug vorhanden. Doch wie kam sie hier her? Sicher hatte sie das Verschwinden ihres Mannes überrascht. Vielleicht fiel ihr irgendwann die Geschichte mit den Glasblumen ein. Sie wusste aber sicher nichts über das Zeitfenster, über die Einschränkung zwischen Tag und Nacht. Das musste die Falle gewesen sein, in die sie geriet.
Er spürte, wie plötzlich Panik in ihm aufstieg. Er wollte nur raus, zurück in seine Welt. Durch die heftige Bewegung des von ihm gesteuerten Rollstuhles ausgelöst, stieß er an einen der Sträucher an und es brach einer der Äste ab.
Es war ihm als hörte er plötzliches Zischen, es lag in der Luft, doch war nicht zu eruieren, woher es kam.
Schlingpflanzen gleich, umschlangen plötzlich Triebe die beiden Räder und brachten ihn zum stehen.
Sie waren leicht gewunden, seltsam gedreht und bedeckten den Boden. Sie schienen als einzige zu leben, bewegungsfähig zu sein. Er erkannte sie; es waren diese Triebe, die ihn schon immer hinein ziehen wollten in ihre Welt.

Mit einem Ruck befreite er sich aus den Schlingen, es brachen auch einige ab. Das Zischen war noch immer zu hören. Er versuchte unter Zuhilfenahme seines Stockes diese Triebe abzuwehren und hatte teilweise Erfolg. Er kam der Fels-Wand, die das Leben bedeutete, immer näher, erreichte das Ziel mit letzter Anstrengung und konnte den Spalt gerade noch passieren, bevor das Tageslicht ganz erlosch.
Keuchend stoppte er den Rollstuhl und lehnte sich zurück. Dann griff er wieder an das Rad, um das Glashaus zu verlassen.
Mit Entsetzen stellte er fest, dass die beiden gro0en Räder bis zur Hälfte bereits aus Glas waren und ebenso seine Beine von den Knien abwärts.
"Nein!", sein Schrei verhallte ungehört. Wer sollte ihn hören?
Das Glashaus stand hinter dem Haus, angelehnt an die Felswand und umgeben von einem kleinen Wäldchen. Er bewohnte das Haus allein, nur am Morgen kam eine Haushälterin, um sich um die Belange zu kümmern.

Wie von Sinnen begann er seine "Kinder", die einzelnen Orchideen, zusammen zu raffen, tauschte sie wieder aus und nahm andere dazu.
Er hatte plötzlich nur mehr einen Wunsch, er wollte zurück in diese Glaswelt, um seine Orchideen dort einzugliedern, sie für immer zu konservieren und mitten unter ihnen für alle Ewigkeit mit ihnen verbunden zu sein.
Die ganze Nacht fuhr er wie von Furien gehetzt umher, versorgte mit letzter Kraft die restlichen Blumen, die er nicht mitnehmen konnte.
Als der Morgen langsam aufstieg, das Tageslicht sich in den Glasflächen brach, fuhr er ungeduldig zur rückwärtigen Felswand und berührte sie.
Der Spalt ging sofort auf und er rollte, ohne noch einmal zurück zu blicken, in die Welt des Glases. Er merkte gar nicht, dass sich der Spalt wieder schloss. Für ihn gab es keine Wiederkehr, er hatte sich entschlossen, gemeinsam mit seinen "Kindern" für ewig hier zu bleiben.
Als er bei der Bank ankam, auf dem Großvater saß, blieb er ruckartig stehen.
Ja, hier war sein Platz. Gemeinsam sollten sie ihre Orchideen bewachen. Er ordnete die mitgebrachten Blüten nach Farben und stellte sie zu den anderen.
Dann blickte er stundenlang in das so vertraute Gesicht und es erschien ihm, als wollte der alte Mann etwas zu ihm sagen. Doch nun, wo auch er schon alt war, erschien ihm auch das nicht mehr wichtig.
Als sich die Sonne langsam neigte und die Nacht langsam aus allen Ecken kroch, spürte er wie die Mutation bei ihm begann. Er fühlte sich kalt und bewegungslos an und wartete auf den Tod.
Doch hier irrte er entsetzlich.
Er wurde zwar zu Glas, erstarrte in seiner letzten Bewegung, doch sein Geist blieb wach, seine Gedanken rotierten weiter, alles ging ins Leere, er war Gefangener einer Hülle aus Glas.
Es wurde ihm bewusst, dass es auch den beiden anderen so ergehen musste. Sie sahen alles um sich herum, konnten denken aber nicht fühlen.
Wie lange wird es dauern, bis der Wahnsinn von seinem Geist Besitz ergreifen wird?
Langsam kroch das Entsetzen in ihm hoch. So hatte er es sich nicht vorgestellt, doch es gab keinen Weg zurück.

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Mittwoch, 17. April 2019

Das Frühstück, Kapitel 2 Erotik


DAS FRÜHSTÜCK

von Joana Angelides
Der betörende Duft der Lust

Kapitel 2 

Amelie, die Neue in der Runde empfand sich wie in einem Traum. Anne-Marie hatte sie ja auf die Vorgänge im Chalet vorbereitet und sie sehr neugierig gemacht. Doch sie hatte nicht erwartet, dass es so zwanglos und wie selbstverständlich ablaufen würde. Die erste Nacht, gemeinsam mit Paul und Anne-Marie war überwältigend für sie. Es war das erste Mal, dass sie sich einen Mann mit einer zweiten Frau geteilt hatte und sich nachträglich gewundert, dass es so befriedigend und erfüllend war. Sie konnte sich total fallen lassen. Es war da gestern ein besonderes Kribbeln in ihr, als sie sich mit den Brustspitzen von Anne-Marie beschäftigte. Anne-Maries Reaktionen auf ihre Zärtlichkeiten waren erotisierend für sie und sie genoss deren Stöhnen und Seufzen. Die Wildheit von Paul, als er sich in Anne-Marie ergoss war für sie total überraschend.

Sie fand in ihrem Zimmer zwei weite Tuniken, mit Blumenmotiven bedruckt, die seitlich einen Schlitz hatten. Sie zog eine über. Unterwäsche war verpönt, das war alles, was sie tragen durften, wie Anne-Marie gefordert hatte.

Beide Flügel des Frühstückzimmers waren ebenso weit geöffnet wie die beiden Fenster mit den leicht sich bewegenden dünnen Vorhängen. Ein Blumenständer mit einem riesigen Strauß aus weißem Flieder stand vor einem der Fenster und verströmte einen betörenden Duft.

Am Buffet standen schon Anne-Marie und Clemens, beide ebenfalls in leichten, wallenden, dünnen, bodenlangen Gewändern. Clemens strich gerade mit einer Hand am Hals von Anne-Marie entlang und küsste sie dabei sinnlich. Durch den dünnen Stoff sah man, dass er und auch Anne-Marie erregt waren. Man sah das dunkle Delta zwischen ihren Beinen und ihre aufgerichteten Brustspitzen drückten sich durch den Stoff. Dass die Mädchen während ihres Aufenthaltes keine Unterwäsche tragen durften, zeigte sich eben deutlich.

Sie ließen sich nicht stören, begrüßten aber Amelie mit einem Lächeln und setzten sich dann mit ihren voll belegten Tellern an den großen runden Tisch.  Clemens schenkte Anne-Marie eine Tasse Tee ein und fütterte sie anschließend mit kleinen Stückchen von dem Kuchen. Dann glitt seine Hand langsam am Stoff entlang zu den Brustspitzen hinab und er strich langsam darüber. Sie warf den Kopf zurück und lächelte sinnlich und gurrend. Sie genossen es sichtlich.

Amelie hatte sich ebenfalls ihren Tellern gefüllt und wollte sich geradesetzen, als Paul den Raum betrat. Er stellte sich hinter sie und seine beiden Hände griffen unter ihren Armen durch nach vorne und berührten ihre Brüste. Sie spürte seinen warmen Atem im Genick und sein hartes Schwert an ihrem Po.

„Na, Amelie, gut geschlafen? Ich will Dir nur sagen, dass Du einfach wunderbar zu uns passt!“, flüsterte er ihr ins Ohr. Sie errötete leicht.

Sie setzten sich neben die beiden anderen und kosteten alle dargebotenen Delikatessen mit spitzen Fingern und Zungen.

Wie ein Wirbelwind kam nun Francoise herein. Ihre blonde Mähne reichte fast bis zur Taille, ihre Tunika bauschte sich um sie herum und der seitliche Schlitz ließ ihre langen Beine sehen. Sie war barfüßig. Clemens wandte sich nun von Anne-Marie ab und ging ihr entgegen. Er küsste auch sie intensiv, seine Zunge glitt über ihre Lippen und eine seiner Hände schlüpfte durch den Schlitz unter die Tunika und umfasste eine ihrer Po-Backen und krallte sich in das feste Fleisch. Er war zweifelsfrei der wildere und triebhaftere von allen Anwesenden.

Als sie dann endlich alle am Tisch saßen, gingen die Zärtlichkeiten weiter, sie konnten alle ihre Hände und Finger nicht voneinander lassen. Die Erste, die einen Orgasmus hatte, war Francoise. Sie krallte sich am Tischtuch fest und hätte es fast heruntergerissen. Sie hatte den Stuhl etwas zurückgeschoben und eines ihrer endlos langen Beine auf dem Stuhl daneben aufgestützt um so den gierigen Fingern von Clemens einen barrierefreien Zugang zu gewähren. Ihre Zehen krümmten und streckten sich dabei in Ekstase. Ihr Orgasmus dauerte endlos, wie den anderen schien und erregte sie Alle zusehend noch mehr.

Paul fütterte nun Anne-Marie dabei gleichzeitig mit Erdbeeren und strich unter der Tunika langsam über Venushügel und Bäuchlein seiner momentanen Tischnachbarin. während seine Augen gebannt zu Francoise hinüber sahen

Inzwischen war auch Denis gekommen und als er die aufgelöste und in Ekstase befindliche Francoise sah, kam er sofort näher und strich mit seiner flachen rechten Hand über ihre Brustspitzen, die unter dem dünnen Stoff hart hervorstachen. So verstärkte er ihre Erregung noch und kam selbst ebenfalls in Stimmung.

Inzwischen hatte sich Paul wieder Amelie zugewandt und den Weg über den Venushügel zwischen die Schamlippen gebannt und hatte ihre harte, erregte Perle gefunden. Er drehte sie zwischen Daumen und Zeigefinger und genoss ihr gurgelndes Stöhnen. Amelie wurde fast verrückt und öffnete ihre Schenkel ein wenig mehr. Sie genoss das, hob und senkte ihr Becken in einem langsamen Rhythmus. Ihre Hand suchte und fand das Schwert von Paul und umspannte es gierig. Langsam glitt sie darauf auf und ab und seine Stärke und seine Größe nahmen ihr den Atem. Als er mit leisem Hecheln kam, sich in ihren Armen wand, rieb er gleichzeitig an ihrer Perle so wild, sodass sie beide gleichzeitig kamen und fast von den Stühlen gefallen wären.

Denis und Clemens hatten inzwischen die Position gewechselt. Nun stand Clemens hinter Francois und Denis kniete am Boden, hatte ihre Tunika hochgeschlagen und ließ seine Zunge zwischen ihren Schamlippen tanzen. Clemens hielt Francois fest, um zu verhindern, dass sie den Halt verlor. Gleichzeitig liebkoste er jedoch ihre Brustspitzen und fuhr abwechselnd über ihre Lippen. In ihrer Erregung biss sie ihn in den Finger, oder leckte mit der Zunge darüber. Als sie erneut kam, war es ein Naturereignis. Sie wand sich und stöhnte, schnurrte und stieß kleine Schreie aus. Ohja, sie wussten alle, dass Francoise es liebte, sich von Zungen liebkosen zu lassen. Sie hatte da aber keine besondere Vorliebe, sie liebte es von Paul ebenso, wie von Denis und Clemens verwöhnt zu werden.  Heute war es eben Denis.

Amelie hatte es mit großen Augen bestaunt. Sie hatte das noch nie gesehen, auch nicht selbst erfahren.

Sie flüsterte Paul ins Ohr:

„Oh, ich will das auch, machst Du das auch bei mir?“

„Ja, heute Nachmittag am See. Wir haben ein Picknick unter den Fliederbüschen geplant und vorbereitet. Da werden wir es machen. Du kannst Dir aber auch aussuchen, ob es ein Anderer machen soll!“ dann küsste er sie mit einem tiefen Zungenkuss und presste ihren Po fest an sich.

Alle lagen und lehnten mehr als sie saßen, sie fühlten sich angenehm und wohl, vom Schlaf noch ein wenig umfangen, von Gefühlen überwältigt, von Lust umtobt.

Langsam richteten sie sich nun einer nach dem anderen auf. Sie küssten sich alle zärtlich, strichen gegenseitig über ihre Körper und plauderten noch eine Weile. Einer nach dem anderen verschwand aber dann doch auf seinem Zimmer um sich frisch zu machen.

Nach einem leichten Lunch zu Mittag verteilten sie sich im Park. Amelie hatte in der Bibliothek ein Buch gefunden und lag in einem der Rattankörbe unter der Platane. Es war ein romantischer Liebesroman vom Emile Zola, der gerade zu ihrer Stimmung passte.

Denis ging langsam am See entlang und zitierte seinen Seneca mit ausladenden Handbewegungen. Er war der Gelehrte unter ihnen.

Anne-Marie lag auf einem Liegestuhl und träumte vor sich hin. Sie malte sich aus, wie sie Paul heute Nacht verwöhnen wird, wie sie es schaffen wird, Denis dazu zu bekommen, heute Nacht bei ihnen mitzumachen. Denis war ein ausdauernder Liebhaber, weil er sich bei den Vorspielen immer sehr viel Zeit ließ. Für ihn war der Weg das Ziel. Er genoss es, die Orgasmen der Frauen immer so weit hinauszuzögern, bis sie bettelten und doch fordernden. Dafür war es dann aber auch eine nicht endenwollende Wollust, sich in seinen Armen zu verströmen. Paul liebte es wiederum, dabei zu sein und das zu beobachten. Er brachte sich dann immer wieder ein und steigerte die Ereignisse. So gesehen waren Denis und Paul ein eingespieltes Team. 

Clemens hatte seine Malstaffelei aufgestellt und versuchte den Sommertag einzufangen. Mit seiner weiten Tunika und seinem Bart sah er sogar irgendwie wie Gustav Klimt aus, als dieser seine Frauenbildnisse in seinem Park am Attersee malte. Er verehrte Gustav Klimt und hatte sich in der einschlägigen Literatur ausgiebig mit dessen Liebesleben beschäftigt. Clemens hatte, wie sein Vorbild, ebenfalls eine Vorliebe für unterwürfige, ihm hörige Frauen und liebte es, wenn sich diese scheinbar seinen Wünschen fügten. Wenn sie jedoch dann selbst zu kleinen Zwängen griffen, gefiel ihm das außerordentlich und ließ ihm zu ungeahnten Höhen in seiner Lust gelangen. Er hatte sich für das Picknick schon etwas Bestimmtes vorgenommen und diese Vorfreude machte es, dass sein Penis bereits in Erwartung des kommenden sehr unruhig war. Er hatte eine Dauererektion und spürte das Zucken in seinen Lenden. Er legte den Pinsel weg und lief zum See, um sich nackt hineinzuwerfen, um sich etwas abzukühlen.

Mit Jean, einem der Dienstboten hatte Clemens bereits am Morgen vereinbart, dass ihm dieser ein oder zwei Weidengerten schneiden, sie entlauben und ins Wasser legen sollte. Er kontrollierte das gleich und war zufrieden. Auf Jean war verlass.

Francoise beobachtete, wie er zum See lief. Leichte Schauer liefen über ihren Rücken, sie wusste, dass er heute von ihr eine besondere Behandlung wollte und dass er sich dann bei ihr dafür revanchieren wird. Sie liebte diese eindrucksvollen und etwas schmerzhaften „Berührungen“ und spürte, wie die Unruhe begann, bis in ihre Fingerspitzen zu strömen. Sie tänzelte die Wiese entlang, brach sich einige Rosen aus den überreichen Büschen und strich sich selbst mit den dornigen Stielen langsam über die Schenkel. Sie und Clemens hatten da ihre eigenen kleinen Geheimnisse, die eigentlich gar keine waren. Aber niemand sprach darüber.

Paul war im Haupthaus, besprach das nun geplante Picknick und das nachfolgende Abendessen mit dem Personal. Er war schließlich ja der Gastgeber.

Die Bienen summten von Blume zu Blume, irgendwo schlug eine Turmuhr an und zwei Hunde bellten, kaum hörbar in der Ferne. Es war ein idyllischer, mit Erotik geladener Nachmittag.





Einer vermisst die Erotik!, Satire


Einer vermisst die Erotik!
Joana Angelides





Ein Großer ist 90! Architekt Gustav Peichl erinnert sich!
Seiner Meinung nach ist die Architektur fade und gesichtslos geworden! Er vermisst die Erotik in der Architektur. Vermissen wir alle, nicht nur in der Architektur! Also fast, lach.
Er vermisst die Kurven und Schwingungen einer Sofia Loren darin! Er vermisst die Seele und Träume des Erschaffers.
Seiner Meinung nach ist ein possierliches Tierchen dran schuld:  DIE MAUS      
Natürlich meint er die Maus unseres Computers.
Früher konnte der Architekt leidenschaftlich seine Träume nachempfinden, mit dem Bleistift über das Zeichenbrett gleiten und den Duft eines geheimnisvollen Leibes einatmen, den er gerade formt und laufend auch verändert, bis er jene Erotik ausstrahlt, die der Mensch zum Leben braucht.
Er gibt jedoch zu, dass der Computer vieles erleichtert hat, heute nicht mehr wegzudenken ist, aber er vermisst trotzdem die Kreativität, die aus dem Handgelenk und Herzen kommt.
Also, seien wir ehrlich, niemals wieder wird der Mensch solche Bauten wie die Ägyptischen Pyramiden oder die hängenden Gärten der Semiramis erschaffen. Dafür bauen wir heute Hochhäuser in den seltsamsten Formen, aus Beton und Glas! Manche sehen aus wie eine verdrehte Spirale, manche wie ein Phallus. Das ist aber auch schon die einzige Assoziation die wir da mit Erotik verbinden könnten.
Moderne Kirchen spielen mit Beton und Lichteinfall, doch keine kommt der Mystik der Basilika  Sagrada Famíliar von Gaudi in Barcelona auch nur in die Nähe. Eine Kirche, an der seit Jahrhunderten  (seit 1882)  gebaut wird und die noch immer nicht fertig ist, uns aber fasziniert! Gebaut, so ganz ohne Computer und ohne einem Team mit verschiedenen Architekten, sondern einzig und alleine einem Gehirn, einem Herz und einer Leidenschaft sein Aussehen verdankt.
Es gibt keine einzige moderne Wohnhausanlage der letzten Jahre, wo man ein wenig Erotik spürt, die kichert und lacht, meint Peichl. Keinerlei prächtige Architektur nach der Aura von Sophia Loren! Ihre Architektur hat ihn offenbar sehr beeindruckt.
Es ist wunderbar, dass es Menschen gibt, wie Peichl, die trotz technischem Hintergrund und Wissen der Statik, noch immer Kurven und Bögen, optische Ausschweifungen in Gebäuden sehen möchten.
Vielleicht haben wir auch nur die falschen Architekten? Man hätte Hundertwasser oder Brauer nicht belächeln, sondern sie öfter  beschäftigen sollen. Vielleicht hätten wir dann mehr schiefe Bäder, oder mehr Türmchen und Kuppeln und die Balkone würden mehr an….. Sophia Loren erinnern!

Wir sollten durch die Stadt einmal flanieren, die rosarote Brille aufsetzen und alte Häuser nach ihrem Charme und ihren Extras bewerten.

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Dienstag, 16. April 2019

Nacht im Chalet, Kapitel 1 Erotik


DIE ERSTE NACHT IM CHALET

von Joana Angelides
Der betörende Duft der Lust

Kapitel 1

Es war schon Zeit, dass der Sommer endlich wieder Einzug hielt.

Bellevue, das Chalet, lag inmitten eines großen Parks rund um das Herrenhaus, in der lieblichen Landschaft rund um Reims. Die grünen Fensterläden wurden neu gestrichen und die Fenster frisch geputzt. Der Rasen wurde geschnitten und die Holunderbüsche gestutzt.

Die Gartenmöbel standen unter den Platanen und das Seeufer war gereinigt. So geschah es jeden Sommer immer wieder.

Es wird wieder ein abwechslungsreicher Sommer werden, mit viel Musik und voller Lachen der jungen Leute. Das Chalet gehörte der Familie Montpelliers und stand der Jugend traditionsgemäß den ganzen Sommer zur Verfügung.
Es war weit genug vom Hauptgebäude entfernt, aber doch wieder so nahe, dass man die Infrastruktur des Anwesens nutzen konnte. War aber schwer einzusehen und so als Refugium für die Jugend prädestiniert.

Paul, der jüngste Sohn des Hauses stand auf der Terrasse vor dem Salon und blickte den beiden, die Auffahrt heraufkommenden Autos mit Freude entgegen. Er kannte die Insassen sehr gut; sie spielten schon als Kinder in dem weitläufigen Park und nun gingen sie alle auf dieselbe Universität. Sie waren außerdem die Hoffnungsträger der Oberschicht der Provinz.

Sie waren wieder eingeladen, auch in diesem Sommer, wann immer es ihre Zeit zuließ, ganz ungezwungen zu erscheinen und an gemeinsamen Spielen und kleinen Parties teilzunehmen.

Für dieses Wochenende waren Francoise, Clemens, Anne-Marie und Denis angesagt. Besonders freute sich Paul auf Anne-Marie. Sie hatten sich in den vergangenen Wochen einige Male heimlich in Paris getroffen und einige sehr heiße Nächte miteinander verbracht. Das war ein Bruch in ihrer verschworenen Gemeinschaft. Die Vereinbarung war so, dass sie sich zu erotischen Zusammentreffen nur gemeinsam trafen und die Partner, miteinander abgestimmt, wechselnden. Sie zelebrierten diese Treffen bereits zwei Sommer lang und es war bisher befriedigend und sehr anregend. Das Chalet eignete sich dazu hervorragend, es war geräumig, hatte sechs Schlafzimmer und vier Bäder und das Personal war verschwiegen und diskret.

Paul lief die Treppe von der Terrasse hinunter und riss gleich die erste Wagentüre schwungvoll auf. Francoise empfing ihm mit einem sinnlichen Kuss und wie immer gierigen Händen, die sofort seine Brustnippel durch das Hemd suchten. Sie wusste, dass sie ihm damit verrückt machte. Kurz darauf lagen sie sich alle gegenseitig in den Armen und begrüßten sich stürmisch. Anne-Marie war durch ihr schlechtes Gewissen ein wenig gehemmt und verunsichert. Doch auch sie ließ sich von allen herzen und küssen und lachte mit. Die letzte Woche mit Paul hatte ihre emotionalen Spuren hinterlassen.

„Und wer ist das?“, Paul hielt inne und blickte in die dunklen, fast schwarzen Augen einer Fremden, die als letzte aus dem Fond des Wagens stieg.

„Das ist Amelie! Wir haben sie mitgenommen, weil ihre Eltern während der Ferien nicht in Paris sind und sie sonst völlig alleine wäre in der großen Stadt. Ich denke sie passt zu uns und wird eine gute Ergänzung sein!“, sagte Denis, griff nach ihrer Hand und zog sie in den Kreis.

Paul nahm ihre andere Hand, beugte sich darüber und hauchte einen Kuss darauf.

„Ohja, willkommen Amelie!“.

Auch dieses Mal hatte Denis wieder eine bezaubernde Wahl getroffen. Die Überraschung von Paul war nur gespielt, denn sie bemühten sich immer wieder, mit wechselten Erfolgen, eine Außenstehende in ihren Kreis einzubringen und so zu vermeiden, dass in ihre erotischen Spiele Routine Einzug hielt. Dieses kleine Geheimnis blieb streng unter ihnen, um die Diskretion zu wahren und die Kandidatin nicht in Verlegenheit zu bringen.

Er warf Denis einen anerkennenden Blick zu, ohne dass es Amelie merkte.

Unter fröhlichem Gelächter und Zurufen holten nun alle ihre Gepäckstücke aus dem Auto und stellten sie bei der Treppe ab.

Die Dienerschaft war inzwischen ebenfalls erschienen und sie trugen dann gemeinsam alles die Treppe hinauf. Zwischen der Dienerschaft und den Besuchern war ein gewisses Einverständnis zu bemerken, sie kannten sich ja nun schon seit längerer Zeit und das Geheimnis der Ereignisse verband sie irgendwie.

Die Gäste verschwanden in den einzelnen Zimmern, die sie ja schon kannten um sich frisch zu machen. Für Amelie wurde rasch ein weiteres Zimmer hergerichtet und dann zog einmal Stille ein.

Sie nahmen das Dinner auf der großen Terrasse ein. Es waren Lampions ringsum in den Bäumen und an den Lampen befestigt, das Essen wurde weitgehend schweigend serviert, nur leise Musik von Debussy und Vivaldi untermalte ihre spärliche Unterhaltung. Es herrschte eine gespannte Atmosphäre; sie wussten alle, warum sie hier waren und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Sie ließen ihre Blicke im Kreise schweifen, tauschten kleine Lächeln aus, die Mädchen öffneten lasziv und vielversprechend ihre Lippen und strichen langsam mit der Zunge darüber. Die Atmosphäre heizte sich langsam auf.

Paul konnte seine Blicke nicht von Amelie lassen. Sie trug ein hautfarbenes Cocktailkleid mit schwarzer Stickerei am Oberteil, das lange schwarze Haar verschmolz fast mit den Ornamenten darauf und ihre ebenfalls sehr dunklen Augen glänzten im Licht der Lampions. Sie sah ein wenig ängstlich aber auch neugierig aus. Sie wusste noch nicht genau, was sie tatsächlich erwartete.

Anne-Marie wiederum hatte unter dem Tisch mit ihren Füßen Kontakt mit Paul gesucht und ihre Zunge befeuchtete in erregender Langsamkeit ihre Lippen. Denis und Francoise tranken gemeinsam aus einem Glas. Clemens wiederum stand hinter Anne-Marie und seine Finger glitten langsam und lasziv an ihrem Nacken bis zu den Schulterblättern auf und ab. Sie unterbrach aber deswegen ihre Annäherungsversuche an Paul unter dem Tisch keinesfalls.

Durch die Musik, dem lauen Abend und dem Champagner begann sich die Situation langsam aufzuschaukeln. Sie waren alle hungrig aufeinander, ihre Lust hatten sich schon den ganzen Tag und während der Fahrt so richtig aufgebaut und sie wollten nun endlich, dass der Abend wie immer, zu einem lustvollen Erlebnis werden sollte.

Paul stand endlich auf und hob damit die Tafel auf.
„Wir sollten nun zum angenehmen Teil unseres Abends kommen“, sagte er halblaut und alle erhoben sich und sie gingen gemeinsam ins Haus.

Amelie ging auf der Treppe hinter Paul und er konnte zaghaft ihre Finger an seinen Rückenwirbeln auf und abgleiten spüren. Offenbar war sie von den Freunden instruiert und eingeweiht worden. Paul erregte das sehr. Er liebte außerdem Frauen, die zeigten was sie wollten und ohne Umschweife darauf lossteuerten.

Ohne weitere Worte verschwanden die Pärchen, Denis mit Francois, Clemens mit Anne-Marie und Paul mit Amelie, in den einzelnen Zimmern, doch sie ließen die Türen offen, das war so vereinbart und Usus. So konnten die Partner und Mitspieler auch zwischendurch die Räume wechseln und jeder konnte außerdem hören was sich in den anderen Zimmern abspielte.

Eigentlich hatte Paul Anne-Marie als erste Gespielin eingeplant, als Fortsetzung ihrer amourösen Treffen während der vergangen Woche. Doch nun war er von der exotischen Schönheit Amelies so gefangen, dass er Anne-Marie nun einmal fürs erste vergaß. Er hatte Amelie sanft in sein Zimmer gedrängt, indem er sie im gehen umfasste und dabei intensiv auf den Mund küsste.

Da stand sie nun, ein wenig verlegen, hatte ihr Kleid geöffnet und ließ es einfach zu Boden gleiten. Ihre beiden Brüste leuchteten in der Dunkelheit wie zwei Lotosblüten, ihre Nippel waren dunkel und von einem großen Hof umgeben. Ihre Hüften waren schlank und das kleine hautfarbene Höschen verschmolz mit der Haut vollends. Sie hatte die Augen geschlossen, ihre Arme hoben ihre dunkle Haarmähne in die Höhe und sie ließ sie wie ein Gespinst aus dunkler Seide durch ihre Finger gleiten. Dabei sah sie wie eine Statue aus durchscheinendem Alabaster aus. Wie von Zauberhand entkleidet, fiel die Kleidung von Paul ebenfalls zu Boden und er umfasste unbeherrscht diese zarte zitternde Figur vor ihm, hob sie in die Höhe und trug sie kurzerhand auf das Bett. Seine Lippen umfassten eine ihrer Nippel und seine Hände glitten auf ihrer Haut auf und ab, streiften das Höschen ab und landeten zwischen ihren Schenkeln. Sie seufzte auf und begann sich langsam in seinen Armen zu winden. Sie schlang eines ihrer Beine um seine Hüfte und öffnet so ihre heiße und feuchte Vagina. Er spürte wie die totale Erregung von ihm Besitz ergriff und das Blut in seinen Ohren rauschte. Seine Finger umspielten ihre Perle, ließen sie aufstöhnen und sich aufbäumen und bevor sie ihren Orgasmus herausschreien konnte, war er bereits in sie eingedrungen. Sie fanden den gemeinsamen Rhythmus wie von selbst und nach einigen Minuten gemeinsamen Rittes über dem Abgrund ergoss er sich in ihr und mit ihr.

Ihre schwarzen Augen bohrten sich in die seinen, ihre Arme hielten ihn wie ein Schraubstock fest und sie hörte nicht auf, ihr Becken zu bewegen und ihn zu einem neuerlichen Höhepunkt zu treiben. Sie entwickelte ungeahnte Kräfte, sie strebte ihrer Erfüllung zu. Unerwartet hatte sie sich zu einer leidenschaftlichen Liebhaberin entwickelt.

Da spürte er plötzlich, wie sich in seinen Rücken scharfe Fingernägel bohrten, wie in seinem Nacken heißer Atem zu spüren war und das leise Flüstern einer Frauenstimme drang in sein Ohr.

„Nicht ohne mich, Du wirst das nun nicht ohne mich durchziehen!“, es war die raue Stimme Anne-Maries. Ihre Zunge glitt an seinem Rücken auf und ab, ihre Hände kamen nach vorne, krallten sich an seinen Nippeln fest und drehten sie, sodass er aufschrie vor Schmerz. Er warf sich herum, verließ die heiße Höhle, in der eben noch seinen Höhepunkt erlebte und rammte nun sein Schwert in die weiche und hungrige Vagina Anne-Maries. Diese stöhnte auf und erwiderte seine Stöße mit ungeheurer Gewalt.

Amelie hatte sich unter ihm aufgerichtet und begann nun, sich gleichzeitig mit den Brustspitzen von Anne-Marie zu beschäftigen und seine Rosette zu streicheln. Es war ein Ritt über dem Höllenfeuer und er verlor fast den Verstand. Er löste sich fast gleichzeitig mit Anne-Marie in einem multiplen Orgasmus auf und beide brüllten ihre Erlösung heraus.

Sie fielen nun alle drei auf das Bett zurück und man konnte hören, wie sie nach Luft hechelnden und das Schlagen von drei Herzen, das wie Dröhnen im Raum erklang, erfüllte den Raum.

Als es einigermaßen ruhiger geworden war, konnte man auch aus dem gegenüberliegenden Raum die erlösenden Geräusche der anderen hören, die unmittelbar nach ihnen ihre Orgasmen heraus schrieen.

Offenbar war Clemens zu ihnen gestoßen, als ihn Anne-Marie verließ, um sich Paul und Amelie anzuschließen.

Dieser Auftakt der Sommer-Saison versprach einen wunderbaren, sonnigen und befriedigenden Sommer.



LUST

 

Sie ist da, sie erfasst den Körper, schüttelt ihn
Züngelnde Flammen wirbeln ihn her und hin,
wie ein Schwert mäht sie alles nieder
immer wieder, immer wieder!
LUST

Erzeugt Hitze, Blitze, wir erzittern, glühen
Feuerwerke und Raketen beginnen zu sprühen
Jede Berührung lässt uns wohlig erschauern
Wir stürmen Berge, Seen, es hebt uns über Mauern.
LUST

Lässt uns rundum schlagen, lautlos schreien und betteln.
LUST

Wir wollen Hände spüren und Zungen erleben
Wollen in wohligen Schauern erbeben
Wenn uns der süße Tod überrollt, atemlos
Wollen wir es erleben. Hemmungslos
In Sinnen ertrinken, genießen, genießen
Und diese brennende Qual nie mehr missen.
LUST

Und es wird uns plötzlich bewusst
Wir können nicht mehr leben ohne sie,
der LUST


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