Montag, 19. August 2019

Die alte Mühle, unheimlich


Die alte Mühle




Nun habe ich diese alte Mühle geerbt, in der ich viele Stunden meiner Kindheit verbracht habe.
Solange ich denken konnte, gehörte dieses alte Haus Emmy, einer alten Tante von Mama. Oder war sie aus der Familie von Papa?

So genau habe ich das nie erfahren, auch nicht erfahren wollen.
Eigentlich war sie mir immer unheimlich und doch zog es mich immer wieder hier her. Sie erzählte mir Geschichten aus ihrer Kindheit, mit vielen unheimlichen Gestalten darin. Manchmal, wenn ich mich dem Hause näherte, hörte ich sie mit ihnen reden, als wären sie gerade da.


Bei Tage hatte sie immer die Vorhänge vorgezogen und sie verließ das Haus selten und wenn, dann in den Dämmerstunden.

Der alte Herbie vom Delikatessengeschäft aus dem Dorf brachte ihr jahraus und ein die Lebensmittel zum Haus und stellte sie bei der Treppe zur Haustüre ab. Damals war er noch ein junger Mann, wurde im Geschäft angelernt und zu solchen Botendiensten herangezogen. Er  nahm dann immer  gleichzeitig ein Kuvert mit  dem Bestellzettel für die nächste Woche mit. In dem Kuvert lag immer Geld und er verrechnete es von Woche zu Woche und legte das Restgeld bei der Lieferung hinein.


Unsere kleine Stadt war damals noch ein kleines Dorf und es war unvermeidlich, dass die Leute über sie redeten. Doch es machte ihr nichts aus. Meine Besuche bei ihr waren für sie die einzige Abwechslung.
Im Frühjahr tauchte immer Andreusz, ein hoch gewachsener, kräftiger Mann bei ihr auf, der in dem hinteren Zimmer sein Quartier bezog.
Er machte alle anfallenden Arbeiten, reparierte das Dach oder besserte das Mühlenrad aus. Doch auch er arbeitete gerne in den Abendstunden, bei Tage war er im Haus und zog sich in den Keller zurück, wo eine Werkbank stand. Am Ende des Herbstes war er immer verschwunden und niemand wußte, wohin er ging.

Ich saß dann gerne in der Ecke am Boden und schaute ihm zu, wie er mit gleichmäßigen Bewegungen Bretter hobelte oder an irgendwelchen Metallstücke herum hämmerte. Meist hielt er nach einer Weile inne, legte seine Werkzeuge weg und blickte mich an.
„Was suchst du da, so ein hübsches kleines Mädchen! Warum spielst du nicht mit den anderen unten am Fluß?“

„Mir gefällt es hier bei dir. Erzähl mir wieder über das Schloß vom schwarzen Ritter Tejo, wie er den Drachen besiegt hat. Oder von den Kämpfen von Eckhardt dem Einäugigen!“

Dann brummte er.
„Die habe ich dir schon Hunderte Male erzählt. Aber ich werde dir heute von einem Grafen erzählen, der weit weg auf einem wunderschönen Schloß gewohnt hat.
Der Graf hatte alle Bedienstete immer sehr lange für ihn arbeiten lassen und wenn sie nicht gehorchten, dann hat er sie in sein Verließ verschleppt und niemand hat sie je wieder gesehen. Man hat viele Jahre später ihre Knochen dann hinter dem Schloß gefunden, in einer Grube.
Es heißt er hat ihr Blut getrunken und ihre Seelen mit in die Hölle genommen!“  Er lachte laut als er diese Geschichten erzählt und mich überkam dann immer so ein angenehmes Gruseln. Manchmal sprang ich auf und lief weinend zu Emmy und diese schimpfte dann immer mit Andreusz.
„Erzähle dem Kind nicht immer solche schaurige Geschichten! Die nicht einmal wahr sind!“

„Sie hört sie aber doch gerne!“ Brummte er dann oft und sah mich mit einem seltsamen Blick an.

Dann wandte er sich mir meist zu.
„Das sind alles nur Geschichten, Jahrhunderte alt und keiner weiß, ob sie auch wahr sind. Aber man erzählt sie halt. Wenn du nur etwas älter wärst, wir würden uns schon verstehen!“
Und manchmal kam er mir dabei sehr nahe und ich konnte seine dunklen Augen in seinem Gesicht brennen sehen.
„Ich werde warten, denn eines Tages wirst du das besser verstehen!“

Natürlich wartete ich schon jedes Frühjahr darauf, dass Andreusz wieder kam. Jedes Jahr übte er die gleiche Faszination auf mich aus.
Im Winter, wenn es abends schon dunkel wurde und ich bei Emmy auf Besuch war, schlich ich mich in den Keller zur Werkbank, in der Hoffnung er wäre da. Obwohl ich manchmal Geräusche von unten zu hören glaubte, war der Keller jedoch kalt und leer.

Und doch, es war mir oft, als würde Jemand unten wohnen, schemenhaft an mir vorbei gleiten oder durch eine der Türen im Keller verschwinden. Es war mir als würde Licht flackern, von Kerzen verursacht.
War da nicht ein Lachen zu hören, dieses dunkle und doch amüsierte Lachen von Andreusz?

Ich sprach Emmy darauf an doch sie lachte mich aus.

„Wer soll dort unten wohnen, ist alles leer!“

Unser Haus lag auf dem gegenüber liegenden Hang und es war ein kleiner Bach und ein paar dunkle Nadelbäume dazwischen, die teilweise die Sicht versperrten.
Ich erinnere mich an eine Nacht, in der ich nicht schlafen konnte und am Giebelfenster meines Zimmers saß. Ich vermeinte drüben bei Emmy flackernde Lichter hinter den Fenstern zu sehen.  Das Haus war wie von dunklen Schleiern umwoben und es war mir als würden aus dem Schornstein hilfesuchend Hände heraus ragen. Doch das mußten die Wolken sein, die teilweise den Mond verdeckten und dann wieder verschwanden. Ich war so erschrocken über meine Fantasie, dass ich das Fenster schloß und den Vorhang zuzog.

Am nächsten morgen, es war ein Sonntag ging ich zu Emmy. Sie saß im Schaukelstuhl beim Ofen und summte vor sich hin.

Ich erzählte ihr meine Beobachtungen.
„Du hast sicher was Schlechtes geträumt, mein Kind. Ich bin gestern schon sehr zeitig zu Bett gegangen und es war niemand da. Diese Hände, das wird der Rauch vom Kamin gewesen sein!“

Ja, wahrscheinlich war es so.

Die Jahre vergingen, die Sommer kamen, mit ihnen immer Andreusz. Ich fragte  mich, wie es sein konnte, dass weder Emmy noch er, in all diesen Jahren alterten. Gut, Emmy war schon immer alt, aber Andreusz blieb in meinen Augen immer der kräftige, gut gebaute Mann, so Mitte Vierzig, mit vollem Haar und er hielt sich auch all die Jahre immer aufrecht.
Als ich einmal als junges Mädchen dies zu meiner Mutter sagte, schaute sie mich erschrocken an und verbot mir zu Emmy zu gehen, wenn Andreusz wieder da war.

Doch ich lachte nur und ging weiterhin hinüber. Doch sah ich ihn von nun an mit anderen Augen. Ich stellte fest, dass er eigentlich ein sehr gut aussehender Mann war. Naja, vielleicht ein wenig schweigsam, doch wenn ich so das Muskelspiel seiner Arme beim Hacken des Holzes für den Winter sah,  stellte ich Vergleiche mit den anderen Männern aus unserem Freundeskreis an und da schnitten die schon schlechter ab.


Wenn ich mich nun so in die Ecke auf den ersten Treppenabsatz setzte und versuchte, von ihm wieder Geschichten zu hören, hörte ich nun auch auf den Klang seiner Stimme. Sie drückte an manchen Tagen düstere Landschaften aus, mit kämpfenden Horden und  Heerscharen der Hölle, von Hexen, die am Scheiterhaufen verbrannten. Dann gab es wieder Tage, da erzählte er von Rittern, die um schöne Damen kämpften, da bemerkte ich auch weichere Farben und Zeichen in seinen Augen.

Ein einziges Mal berührte er mich, als ich fast über die Treppe gestürzt wäre. Er fing mich auf und für einen Moment hielt er mich fest und sein Mund war meinem Hals so nahe, dass ich seinen Atem spüren konnte.
Er stellte mich jedoch sofort wieder hin und brummte, ich solle doch besser aufpassen.

Nun war Emmy verunglückt. Sie war eben diese Treppe im Keller hinunter gestürzt und hat sich den losen Eckpfeiler unten durch die Brust gestoßen.
Sie muß sofort tot gewesen, erzählte der Arzt. Ich war für einige Tage verreist und als ich zurückkam, war auch das Begräbnis bereits vorbei.

Ich stand  nun hier und lauschte in die Stille des Hauses. Es wird sicher nicht leicht sein, einen Mieter für das Haus zu finden. Zu viele Geschichten ranken sich um die alte Mühle. Das Klappern des Rades war auch nicht Jedermanns Sache.

Da war es wieder, dieses Geräusch im Keller. Ich ging kurz entschlossen zur Kellertüre und öffnete sie. Die Treppe war noch immer nicht repariert, der abgebrochene Pfosten lag unten und es zog mich mit aller Kraft hinunter.

Ich stieg zögernd und langsam hinab und blieb dann unten stehen. Woher kam der Luftzug, es mußte irgendwo ein  Fenster offen sein.
Und da stand er! Er stand an der Wand und löste sich langsam aus dem Schatten. Seine breiten Schultern, seine hohe Gestalt füllten den ganzen Raum aus.

„Hallo, Kleines, da bist du ja!“

Ich starrte ihn an. Wieso war er da? Es ist doch Winter und eigentlich sollte er erst im Frühjahr wiederkommen.

Ich stand wie erstarrt da und konnte meine Augen nicht aus den seinen lösen. Sie waren noch dunkler, als sie sonst immer waren, im Hintergrund sah ich eine kleine Flamme lodern Er hob beide Hände an und legte sich auf meine Schultern.
„Ja, du bist nun wirklich eine schöne Frau geworden! Ach, wie lange habe ich auf dich gewartet, sah dich zum Mädchen, dann zur jungen Frau werden. Ich bin nun da, um dich zu mir zu holen.“
Ich wich einen Schritt zurück, wollte weglaufen, doch war ich bewegungslos, ja wirklich fasziniert von seiner Wandlung.

Plötzlich erschien er mir als der lange erwartete Eroberer, mein Prinz, der Held meiner Jugend.
Ich schloß meine Augen und ließ es geschehen, dass er mich umfaßte, sein Gesicht an meinen Hals legte. Ich hörte ihn flüstern und Worte sprechen, die ich ihm nie zu getraut hätte.
Es war dann vollkommen logisch und erwartet von mir, als ich einen kleinen Schmerz seitwärts an meinen Hals spürte und wußte, dass sich unser Blut für ewig verbunden hatte.

Ich werde die Mühle nicht vermieten, ich werde selber hier einziehen, ich werde das Vermächtnis von Emmy übernehmen.

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Samstag, 17. August 2019

Der Zwillingsplanet, Weltraummärchen


Der Zwillingsplanet
von Joana Angelides



Das silberne Raumschiff von Tim und Tom war heute Nacht in einen Asteroidensturm geraten und die beiden waren  eifrig bemüht, alle Instrumente und Anzeigen am Cockpit zu prüfen, ob es eine Beschädigungen gab.

Omega, der kleine Hund war sehr aufgeregt. Das Hin- und Herlaufen der Beiden machte ihn ganz nervös und immer wenn Tim oder Tom ein Werkzeug weglegte, schnappte er es sich und trug es in seinen Korb um damit zu spielen.

„Bringe sofort wieder meinen Schraubenzieher her, ich kann nicht weitermachen!“ Rief Tim, oder war es Tom?

Omega wedelte mit dem Schwanz und brachte das kleine Hämmerchen her, denn er wusste nicht, was ein Schraubenzieher war.

„Omega, bringe sofort alles wieder her und lege es da hin!“
Tim und Tom standen in der Mitte des kleinen Raumes und schauten sehr böse auf Omega. Beide hatten ihre Zeigefinger ausgestreckt und zeigten in zwei verschiedene  Richtungen.
Das verwirrte Omega, er legte sich hin und vergrub seine Schnauze in den beiden Vorderpfoten.
Seufzend kamen die Beiden zu ihm und holten sich ihre Werkzeuge selbst.

Omega war ganz still, klopfte nur leise mit dem Schwanz auf den Boden.

„Ach, ich verstehe das nicht, er folgt nur Tante Monika!“ Rief Tom, oder war es Tim?
„Ja, ich wollte sie wäre da. Wir könnten sie so gut gebrauchen, sie könnte zwischen Anuf und Benuf  vermitteln!“

Kaum hatte er ausgesprochen, öffnete sich das Weltentor einen Spalt und sie sahen Tante Monika in der Küche stehen, wie sie gerade in einem großen Topf umrührte und sich die Hände in der weißen Schürze abwischte. Klaus und Lisa saßen am großen Küchentisch und spielten ein Brettspiel.
„Es zieht, wo kommt denn nur der kalte Hauch her?“ Tante Monika hob erstaunt und suchend den Kopf und da sah sie das offene Weltentor und Tim und Tom dahinter.
„Nein, wir haben keine Zeit, schließt das Tor gleich wieder!“ Sie war zornig, wenn sie an die letzten Abenteuer dachte und wie viel Zeit sie dafür aufwenden mussten.

Die Kinder, Klaus und Lisa hatten das Tor ebenfalls gesehen.
„Oh, Tim und Tom!“
Sie sprangen fast gleichzeitig auf und liefen einfach durch den Spalt des Weltentores zu den Beiden hinüber in das Raumschiff.

Tante Monika konnte gerade noch den Schalter am Herd umlegen, die Schürze wegwerfen um den Kindern nachzulaufen. Sie konnte die Beiden doch nicht alleine lassen!

 
„Ach, Tante Monika, Lisa und Klaus!“ Die beiden Sternenwanderer freuten sich sehr, dass ihre Freunde da waren.
Und wie immer, erstrahlten die Kinder und Tante Monika plötzlich  in silbrig glänzenden  Raumanzügen. Das geschah jedes Mal, wenn sie das Weltentor passierten.

Auch Omega war herbeigeeilt und sprang an Tante Monika und den Kindern hoch. Er konnte gar nicht mehr aufhören  vor lauter Freude zu bellen.

„Ich nehme an, ihr braucht schon wieder meine Hilfe, oder?“ Tante Monika schaute zwischen Tim und Tom hin und her und die Beiden glaubten ein Zwinkern des linken Auges beobachtet zu haben.
Inzwischen war Klaus nach vorne gelaufen zu den Instrumenten und dem großen Fenster, das die Weite des Weltraumes ahnen ließ.
„Klaus, berühre nichts, du weißt, wir können sonst nicht mehr zurück!“ Riefen Tim und Tom gleichzeitig.

„Ja, wir müssen gestehen, wir haben dich herbei gesehnt. Es gibt da ein Problem auf dem  Zwillingsplanet Anuf und Benuf. Die beiden Länder auf dem Zwillingsplaneten sind seit über einer Sternenzeit, das sind ungefähr zwei Erdenjahre, zerstritten und wir würden gerne vermitteln.“

„Oh! Worüber haben sie sich denn zerstritten?“ Tante Monika schaute die Beiden neugierig an.

„Die Prinzessin Astra von Anuf  und der Prinz Bestro von Benuf wollen heiraten. Sie lieben sich nämlich. Aber der Ministerrat von Anuf  will die Heiratsverträge nicht unterzeichnen. Der Rat von Benuf besteht nämlich  auf  Mitgift der Prinzessin und zwar wollen sie auch Wasser von  der  „Quelle des Lachens“, das es derzeit nur auf Anuf gibt,  für den Planeten Benuf haben.

Das Wasser heißt deshalb so, weil die Kinder immer fröhlicher werden, wenn sie dieses Wasser trinken und dann helles Lachen überall zu hören ist.
Doch das geht nicht, denn Anuf will das Wasser nicht mit Benuf teilen,  sie haben  Angst, dass das  Kinderlachen von ihrem Teil  des Planeten verschwinden wird, sollte das Wasser nicht reichen“.

„Ja, aber wie wollen sie denn das Wasser von einem Planeten zum anderen bringen?“ Klaus hatte diese Frage gestellt.

„Nein, nein! Das sind nicht zwei Planeten, sondern es ist ein Zwillingsplanet. Die beiden Planeten sind in der Mitte zusammengewachsen. Das geschah schon vor vielen, vielen Sternenzeiten. Aber es gibt eben an der schmalen Stelle, wo sie sich berühren eine Grenze zwischen ihnen. Nun sind der König und der Ministerrat von  Benuf der Meinung, Anuf hätte lange genug diese Quelle genutzt, nun seien sie an der Reihe und wollen das Wasser umleiten. Sie wollen auch so helles Kinderlachen hören.“

„Ja, aber sie könnten sich das Wasser doch teilen?“ Tante Monika schüttelte den Kopf vor solcher Uneinsichtigkeit, „und außerdem brauchen Kinder kein besonderes Wasser, um Lachen zu können!“

„Naja, aber leider sind auf beiden Seiten uneinsichtige Regierungsbeamte und sehen es als ihre Pflicht an, für „ihr Volk“ wie sie es nennen, das Beste zu tun. Sie haben Angst, die Quelle würde nicht für beide Seiten reichen.“

„Na gut, dann versuchen wir einmal unser Glück!“ Tante Monika deutete den Kindern an, sich zu setzen und sich anzuschnallen und tat das Gleiche. Immerhin waren sie ja schon mehrere Male mit dem Raumschiff unterwegs und wussten was sich gehörte.

Als sie auf Anuf landeten, wurden sie freudig begrüßt, denn Tim und Tom bringen immer was Neues von den anderen Planeten mit, wenn sie kommen. Einmal sind es neue Bücher, dann wieder Spiele, oder auch Briefe von Freunden aus anderen Galaxien.
Aber bisher haben sie noch nie Besucher mitgebracht. Tante Monika und die beiden Kinder wurden neugierig betrachtet und ihre silbrig glänzenden Anzüge leicht berührt, denn sie hatten noch nie Kinder in solchen Anzügen gesehen.

Der ganze Ministerrat war angetreten, sieben ehrwürdig wirkende Herren, alle hatten sie lange Bärte und jeder einen spitzen Hut auf dem Kopf.
Lisa und Klaus kicherten leise und stießen sich an. Klaus meinte leise, sie sehen aus wie der Zauberer aus dem Märchenbuch.

Der Mann in der Mitte machte einen Schritt nach vor und begrüßte Tim, Tom und Tante Monika.

„Oh, Tim und Tom, wen bringt ihr denn da mit? Wir sind sehr erfreut!“

„Darf ich vorstellen, das ist Tante Monika, sie ist weit gereist, hat Freunde in der ganzen Galaxis und kommt vom Planet Erde“.
„Soso. Vom Planet Erde. Wir hatten noch nie Besuch von diesem Planeten. Das heißt, wir bekommen aber auch von keinem anderen Planeten Besuch. Seid willkommen.“
Sie verneigten sich alle ein wenig und auch Tante Monika neigte ihren Kopf.

Inzwischen waren einige Kinder herbeigeeilt und liefen sofort zu Lisa und Klaus hin.

„Wollt ihr mit uns spielen?“ Fragten sie

„Ja! Was wollen wir den spielen?“

„Wir könnten Ball spielen, oder wir könnten auch Verstecken spielen?“
„Ohja, das wird lustig“, sagte Klaus, „Tante Monika, wir spielen hier und warten auf dich!“

„Ja, ist in Ordnung. Ich gehe mit Tim und Tom zum Ministerrat und wir versuchen da das Problem mit dem Wasser zu klären.“

Tante Monika war sehr erstaunt darüber, dass sie sofort vom Ministerrat empfangen wurden. Man führte sie in einen großen Saal, mit einem runden Tisch in der Mitte und fünfzehn hohen goldenen Stühlen rundherum.
Sie wurden begrüßt und nahmen dann Alle Platz.
Sofort ergriff Tante Monika das Wort.

„Ich habe gehört, dass ihr ein Zwillingsplanet seid, mit einer Grenze in der Mitte. Außerdem habe ich gehört, dass ihr eine Quelle habt, aus der Wasser sprudelt, das Kinder zum Lachen bringt. Unsere Kinder trinken natürlich auch Wasser, doch sie lachen deswegen nicht mehr als ohne Wasser.  Was ist das für ein Wasser? Ich möchte es einmal kosten“.
Da trat einer der Männer an sie heran und überreichte ihr ein Glas Wasser, das viele Luftblasen, also Kohlensäure, enthielt.

Als Tante Monika das Glas an den Mund führte und trank, stiegen ihr die Perlen der Kohlensäure in die Nase und sie musste lachen.

„Ach, das ist also das Geheimnis eures Wassers!“ Rief sie aus und lachte laut, „das ist eine Mineralwasserquelle und sie wird  nicht versiegen. Es ist sicher genug Wasser für beide Teile eures Planeten vorhanden“.

„Ja, du siehst ja, dass sogar du lachen musst, wenn du dieses Wasser trinkst“.

„Aber Kinder lachen ja auch, wenn sie dieses Wasser nicht trinken. Das Wasser enthält viel natürliche Kohlensäure, die in die Nase steigt. Deswegen muss jeder, der das trinkt, lachen. Schaut einmal aus dem Fenster. Die Kinder spielen und lachen, und Klaus und Lisa, die ja das Wasser nicht getrunken haben, lachen ebenfalls!“

Alle traten ans Fenster und sie waren sehr erstaunt über diese Tatsache.

„Und außerdem ist so viel Kohlensäure für die Kinder gar nicht gesund!“  Sagte Tante Monika ernst.

Der Ministerrat zog sich nun in eine Ecke des Raumes zurück und sie tuschelten und flüsterten miteinander.

Tante Monika, Tim und Tom blieben beim Fenster stehen und sahen weiter den Kindern zu, wie sie auf der Wiese vor dem Ratshaus spielten. Mitten drin lief auch Omega herum und versuchte auch den Ball zu bekommen. Sein lustiges Bellen war gut zu hören.

Da kamen die Herren des Ministerrates wieder aus der Ecke und ihr Sprecher sagte:

„Scheinbar hast du Recht. Du bist eine weise Frau vom Planet Erde. Wir werden die Quelle mit Benuf teilen.“

„Oh, schön! Wenn nun Prinzessin Anuf und Prinz Benuf heiraten, könntet ihr dich auch gleich die Grenze verschwinden lassen. Das macht doch dann alles leichter“.

Die Männer vom  Ministerrat sahen sich ganz erstaunt an und zogen sich wieder in die andere Ecke  des Raumes zurück und flüsterten und tuschelten miteinander.

Dann kamen sie wieder zurück.

„Wir danken dir für deinen guten Rat, du weise Frau vom Planet Erde. Wir werden das mit dem Ministerrat von Benuf besprechen und wenn auch sie einverstanden sind, dann werden wir unsere Grenze aufheben, das Wasser teilen  und  dann die Hochzeit gemeinsam feiern“.
Tante Monika, Tim und Tom waren sehr stolz darauf, bei einer Lösung geholfen zu haben.

Als sie dann wieder zu dem Raumschiff zurückkehrten, verabschiedeten sich Klaus und Lisa von den Kindern und waren sehr glücklich, da sie neue Freunde gefunden hatten.
Sie versprachen sich gegenseitig, mit Tim und Tom sich gegenseitig Briefe und Bilder zu schicken.

Als sie starteten, konnten sie noch einen Blick auf das Ratshaus werfen und sahen dort die Prinzessin auf dem Balkon stehen. Sie winkte ihnen mit einem weißen Tuch zum Abschied zu.

„Danke Tante Monika, wir sind sehr glücklich über diese Lösung! So können wir weiter  den Zwillingsplaneten anfliegen und die Neuigkeiten verteilen“. Tim und Tom umarmten Tante Monika und drückten sie fest.
Omega wusste nicht richtig was los war, aber vor lauter Freude bellte er laut und sprang herum.

„Oh, habe ich gerne gemacht. Ihr werdet sehen, das wird noch ein ganz glücklicher Planet werden, ohne Grenzen und vielen glücklichen Kindern. Bei unserem nächsten Treffen müsst ihr uns dann über die Hochzeit berichten!“

„Ja, das machen wir gerne!“ Sagten Tim und Tom gemeinsam.

„Öffnet wieder das Weltentor, wir wollen wieder nach Hause, ich muss fertig kochen!“

Tim, oder war es Tom, machten eine ausladende Bewegung mit der linken Hand,  das Tor öffnete sich wieder und Tante Monika, Lisa und Klaus durchschritten es und waren wieder in der Küche.

Sofort band sich Tante Monika wieder die Schürze um, machte das Feuer unter dem Topf wieder an und rührte langsam um.



Donnerstag, 15. August 2019

Der Diebstahl der Pyramide, Weltraummärchen


Der Diebstahl der Pyramide
von Joana Angelides




Auf dem Weltraumplaneten Gamma gab es große Aufregung! Die Pyramide der Energie war verschwunden.
Die Pyramide war das Zentrum, in welchem die Energie zur Versorgung mit Energie      des Planeten erzeugt wurde. Sie stand bisher auf einem Sockel vor der Halle des Parlamentes von Gamma.
Der Sockel wurde vom Hüter des Lichtes heute am frühen Morgen leer vorgefunden.

Die Bewohner wurden durch ihn mittels eines lauten Signals aus dem Schlaf geschreckt. Die Männer versammelten sich auf der Agora, dem zentralen Platz und debattierten eifrig miteinander, was denn los ist.
Doch plötzlich rief jemand:
„Die Pyramide ist weg, sie ist verschwunden!“

Alle drehten sich zu dem vor dem Parlament stehenden Sockel aus rosa Marmor um und stellten erschrocken fest, er war leer.
Sofort ging ein Raunen durch die Menge, welches dann langsam   in ein bedrohliches Grollen überging. Manche regten sich ganz furchtbar auf. Vor allem waren es die Älteren, die sich noch an jene Zeiten zurück erinnern konnten, wo der Planet kalt und unwirtlich war und sie nur mühsam Nahrung für sich und ihre Familien finden konnten.

Wenn nun die Pyramide weg war und keine Energie erzeugt werden konnte, befürchteten sie, nicht zu unrecht, dass der Planet wieder erkalten könnte. Der Kern war erkaltet, die drei Sonnen, die am Himmel standen waren sehr klein und gaben nicht viel Energie ab. Sie gaben gerade Licht und etwas Wärme.

Langsam öffneten sich die beiden vergoldeten Flügel des Parlamentgebäudes. Sie leuchteten in dem Licht der drei aufgehenden Sonnen und heraus trat die Gemeinschaft der Ältesten mit dem Obersten Richter an ihrer Spitze.

Er war mit einem weißen langen Mantel gekleidet, verbrämt mit Gold und vielen bunten Federn vom Goropa-Vogel.
Diese Vögel waren das Wappentier des Planeten. Sie nisteten ausschließlich in den Bergen, doch an schönen klaren Tagen konnte man sie immer über der Stadt kreisen sehen. Durch ihre Größe und der ungewöhnlich großen Spannweite der Flügel, waren sie der Garant dafür, dass die Wolken am Himmel immer wieder verteilt wurden und das Sonnenlicht hindurch dringen konnte. Die Strahlen der Sonne brachen sich in der geschliffenen Pyramide und wurden im Inneren des Sockels aufgefangen und in Energie umgesetzt.
Sie standen unter dem persönlichen Schutz des Obersten Richters. Sie durften von niemandem erlegt werden und ihre Federn wurden von extra dafür bestimmten Jünglingen eingesammelt. Nichts durfte von diesem heiligen Vogel verloren gehen. Diese Federn überreichten sie dann dem Beauftragten für die Weitergabe an den Obersten Richter. Denn nur dieser durfte sie an seine Kleidung heften.

Zusammen mit der Goldverbrämung und dem gleißenden Weiß des weiten Mantels erschien der Oberste Richter wie eine Lichtgestalt aus einer anderen Welt und alle verbeugten sich. Die Menge verstummte sofort, als er gebieterisch den Arm hob.

In diesem Augenblick schwenkten die beiden Sternenwanderer, Tim und Tom gerade in die Umlaufbahn des Planeten ein, und einen kurzen Moment wurde Tim, oder war es Tom, von dieser Lichtbündelung geblendet.

„Schau Tim! Auf Delta muss was los sein, so am frühen Morgen senden die Lichtsignale aus. Ich glaube die brauchen Hilfe!“

„Nein Tom! Lass uns weiterfliegen. Wenn sie Hilfe brauchen würden, dann hätten sie uns ja angefunkt. Sie konnten ja nicht wissen, dass wir gerade jetzt vorbeifliegen. Ich bin heute zu müde, um wo zu landen und die ganze Begrüßungszeremonie über mich ergehen zu lassen.“

„Naja gut, aber ich habe trotzdem das Gefühl, da geht es nicht mit rechten Dingen zu.“ Tim schwenkt leicht verärgert das kleine Raumschiff wieder in eine andere Flugbahn und macht sich daran, den Orbit über Delta zu verlassen.

Doch plötzlich gab vor ihm ein Riesenraumschiff seine Deckung auf. Tom hatte es vorher gar nicht gesehen. Er konnte es gar nicht sehen, da es seine Tarnvorrichtung eingeschaltete hatte.

„Oh, Tim! Was soll ich denn nun machen?“
„Versuche unter ihm durch zu tauchen, wahrscheinlich hat es uns gar nicht gesehen, so klein wie wir sind.“

Omega, der kleine Hund hatte vor Schreck sofort zu bellen begonnen und wollte gar nicht mehr aufhören.

„Omega sei sofort still. Du wirst uns noch verraten, wenn sie die Umgebung scannen! Jetzt müssen wir ganz still sein!“
Doch der kleine Hund hatte sich so erschrocken, er konnte gar nicht mehr aufhören zu bellen.
„Ach ich wollte, Tante Monika wäre hier! Bei ihr folgt der Hund immer!“  Sagte Tom und schaute gegen die Decke des kleinen Raumschiffes.

„Ja und da gehört nun noch ein wenig Zitronensaft dazu!“ Sagte in diesem Moment Tante Monika und rührte kräftig in der großen Rührschüssel auf ihrem Schoße um.
„Oh, Tante Monika!“ Sagten Tim und Tom zur gleichen Zeit.

„Na, jetzt habt ihr es wieder gemacht! Jetzt bin ich aber zornig. Habe ich nicht gesagt, ihr sollt uns nicht mehr rufen. Die Kinder müssen lernen, ich muss kochen und erzählen kann man das auch niemand, glaubt einen ja keiner.“

„Bitte verzeih, Tante Monika, es ist mir nur so herausgerutscht. Weil Omega nun einmal nur dir gehorcht. Er wird uns noch verraten.“

„Omega sei ruhig!“ Rief Tante Monika und der kleine Hund hörte sofort zu bellen auf und legte sich hin.
„Na also, das hätten wir, “ sagte Tante Monika und rührte weiter in ihrem Teig herum.

„Schickt mich wieder zurück, ich kann die Kinder nicht so lange allein lassen. Öffnet das Weltentor, aber bitte schnell!“ Sie klang sehr ungeduldig.

Tim, oder war es Tom, drückte auf das gelbe Feld im Display des Schaltpultes und das Weltentor öffnete sich.

„Tante Monika, mache schnell, du weißt es ist nur zwei Minuten offen! Dann erst wieder morgen, um die gleiche Zeit.  Lass Omega!“
Tante Monika hatte begonnen den kleinen Hund zu streicheln und dieser knurrte leise.
Und in diesem Moment überschlugen sich die Ereignisse.
Lisa und Klaus hatten die Küche betreten, sie wollten Tante Monika was fragen, als sie das offene Weltentor sahen. Sofort liefen sie drauf los und konnten es gerade noch passieren,
bevor es sich wieder schloss.

„Na Bravo, jetzt sind wir wieder alle da!“ Tante Monika hatte den Rührteig einfach auf das Schaltpult gestellt und sich niedergesetzt.

Sie wollte aus der Schürzentasche ein Taschentuch herausnehmen, doch sie war bereits wieder in eines dieser silbernen Raumanzüge gekleidet und auch Lisa und Klaus erstrahlten in Silber. Scheinbar geschieht das immer automatisch beim Durchgang durch das Weltentor.


Es war ihnen nicht gelungen, unter dem großen Schiff hindurch zu tauchen. Sie hatten sie schon bemerkt und sie mit einem Lichtkegel erfasst.
Nun waren sie nicht mehr in der Lage selbständig zu manövrieren und wurden in ein großes Tor mittels des Lichtstrahles getragen.

Als sie endlich standen und Tim, oder war es Tom? Die Türe aufmachten, waren sie sofort umringt von einigen böse blickenden Männern.

„Hallo, was ist denn los? Warum schaut ihr den so streng? Ist was passiert? “  Fragten Tim und Tom gleichzeitig.
„Ja, unsere Pyramide wurde gestohlen! Unser Energiespender. Es muss heute Nacht geschehen sein und nun sind wir allen Fremden gegenüber sehr vorsichtig und misstrauisch!“

„Erstens sind wir keine Fremden, ihr kennt uns doch! Und außerdem waren wir heute Nacht viele Lichtjahre entfernt, in der Möbus-Galaxy und haben dort Sternenpulver eingekauft!“

„Und ich war in meiner Küche und habe einen Kuchen gebacken und die Kinder haben noch geschlafen!“ Tante Monika fuchtelte mit dem Kochlöffel so energisch herum, dass die Männer unwillkürlich einen Schritt zurückwichen.

„Also, wenn wirklich jemand da war heute Nacht und die Pyramide gestohlen hat, dann werden wir ihn finden. Wir werden einmal rund um den Planeten fliegen und das Sternenpulver hinter uns ausstreuen. Wenn da jemand weggeflogen ist, werden die Spuren sichtbar werden! “ Tom sagte es und Tim nickte zustimmend.

„Oh, das macht ihr für uns?“ 
„Natürlich!“ Nickten die beiden.
Da trat aus der Reihe der Männer der Hüter des Lichtes hervor und sagte:
„Aber ich werde mitfliegen, ich will dabei sein. Ich bin ja schließlich verantwortlich für die Pyramide!“

„Wie groß ist denn die Pyramide? Wenn wir sie wiederfinden, können wir sie dann auch in unser Weltraumschiff einladen? “ Tante Monika, die Praktische, stellte diese Frage.

„Ohja, das geht sich aus, so groß ist sie nicht.“, sagte der Hüter des Lichtes.

Sie besteigen nun wieder das Raumschiff, allen voran Tom und Tim, dann der Abgesandte und dann die Kinder und zuletzt Tante Monika.
Omega, der Hund war erst gar nicht heruntergeklettert, er war viel zu ängstlich und hatte sich unter den Sitzen versteckt.

Lisa und Klaus setzten sich ganz rückwärts in die beiden Reservesitze und schnallten sich an, Tante Monika nahm neben dem Abgesandten Platz und Tim und Tom an den Schaltpulten.

Die Türe schloss sich hydraulisch und das Raumschiff begann zu zittern und hob sich langsam und glitt hinaus in den Orbit.
Tim ging nach rückwärts und füllte ein wenig Sternenpulver in ein Ventil und hinter ihnen war ein golden und silbern schimmernder Schweif zu sehen.
„Oh, schau, Lisa, in dem Schweif sind Flugspuren in der Atmosphäre zu sehen, die geradewegs in den Nebel dort gegenüber führen. Wir sind den Tätern auf der Spur! “ Jubelte Klaus.
Tim und Tom hatten die Spur auch gesehen und schon tauchten sie bei der nächsten Umrundung von Delta in den Nebel ein.

Sofort waren sie von dem Nebel umgeben, sie konnten fast nichts sehen, es war wie eine weiße Wand. Sogar der Lärm des Raumschiffes klang nur mehr gedämpft.
Tim und Tom drosselten die Maschinen und sie schwebten lautlos dahin. Plötzlich lichtete sich der Nebel und schwaches Licht war zu sehen.
Sie waren in den Mittelpunkt des Nebels gelangt. Vor ihnen lag ein bisher unbekannter Planet in diesem gedämpften Licht. Sie glitten direkt auf ihn zu. Man konnte nicht sehen, woher das Licht kam, der Nebel hüllte alles rundherum ein.

Es waren große Plätze zu sehen, hohe Türme und runde Kuppeln. Sie hielten den Atem an, als Tim und Tom auf einem dieser Platz das Raumschiff landete.

Und wieder wurden sie umringt, aber diesmal von einer großen Menschenmenge in unscheinbarer Kleidung, alle mit Pfeil und Bogen ausgestattet. Sie wurden schweigend betrachtet und niemand sprach auch nur ein Wort.
Als Tim und Tom die Türe öffneten und die Treppe herunterließen, wichen sie zurück und ließen einen Durchgang frei.

Durch diesen Durchgang kam ein großer Mann, in dunklem golddurchwirktem Gewande und sehr strengen Gesichtszügen. Er wartete ab, bis Tim und Tom, gefolgt von dem Abgesandten und Tante Monika, die Stiegen herunterkamen.

„Halt, nicht weiter!“ Seine Stimme klang laut und streng, „was wollt ihr?“ Sein Blick war forschend und abwehrend.

„Wie ist dein Name, großer Mann? Warum stellst du dich nicht vor und wo sind wir hier?“ Tim und Tom blickten sehr böse, „habt ihr heute Nacht auf Delta die Pyramide der Energie gestohlen?“ Fragten Tim und Tom gleichzeitig.


 „Ich bin Turban, der Verantwortliche für die Energie hier auf unserem Planeten Sigmat. Wir haben sie nicht gestohlen, wir haben sie uns nur ausgeborgt. Wir möchten wissen, wie sie funktioniert. Aber leider können wir das nicht erkennen, bei uns funktioniert das nicht“

„Ja aber so geht das nicht. Warum habt ihr nicht gefragt? An sich seid ihr ja fast Nachbarn. Die 50 Lichtjahre die ihr voneinander entfernt seid, sind ja nicht viel! “ Tim, oder war es Tom, sagte es streng und runzelte dabei seine Stirne.

Der große Mann blickte betreten zur Seite.
„Wir dachten, wir können sie noch vor dem beginnenden Morgen wieder zurückbringen. Aber ihr seht ja selbst, auf unserem Planeten ist es so dunkel geworden, dass wir gar nicht merken, wann es Morgen und wann es Abend ist!“

„Wieso ist es denn nun so dunkel?“ Tim und Tom waren sehr verwundert.

„Dieser Nebel hält uns gefangen und die Strahlen unserer Sonne können nicht mehr durchdringen. Dadurch wächst nichts bei uns, es wird immer kälter und wir werden erfrieren oder vor Hunger sterben.“ Seine Stimme wurde immer leiser.

Da stemmte Tante Monika die Arme in die Hüften und trat hervor.

„Also, was soll denn das! Anstatt sich mit den Bewohnern von Delta, die ja eure Nachbarn sind, zu verständigen, sie zu besuchen und ihnen euer Problem zu schildern, fliegt ihr einfach bei Nacht und Nebel hin und entwendet ihnen die Pyramide? Schändlich ist das. Außerdem hilft euch die Pyramide alleine gar nichts, da braucht ihr schon auch die Goropa- Vögel, die den Nebel vertreiben, damit die Strahlen der Sonne wieder durchkommen können.“

„Oh, das wussten wir nicht!  Naja, wenn das so ist! Glaubt ihr die Bewohner von Delta werden uns verzeihen, wenn wir die Pyramide wieder zurückbringen? Und glaubt ihr, sie werden uns helfen?“
„Natürlich“, sagte Tante Monika zuversichtlich, „ihr müsst nur mit Ihnen reden und euch entschuldigen!“

„Oh, Tante Monika, wieso weißt du das alles?“ Lisa und Klaus waren ganz erstaunt.
„Naja, das hat mir einer der Goropa-Vögel erzählt, als wir auf Delta waren!“, und dabei zwinkerte sie mit dem linken Auge den beiden zu.


Sie bestiegen wieder alle das Raumschiff und nahmen Turban, gleich mit, damit er mit den Bewohnern von Delta sprechen kann. Zwei Männer folgten ihnen und trugen die Pyramide die Stufen hinauf.
Als sie wieder auf Delta landeten und die Bewohner sahen, wie die zwei Träger die Pyramide über die Stufen heruntertrugen, brach großer Jubel aus. Die beiden Männer trugen die Pyramide zum Parlament und stellten sie wieder vorsichtig auf den Sockel.

Tim und Tom stellten Turban dem Obersten Richter von Delta vor und erzählte ihm, welche Probleme die Bewohner von Sigmat haben.
Turban entschuldigte sich sehr wortreich und mit einer tiefen Verbeugung und sie schlossen Freundschaft.

Der Oberste Richter von Delta vereinbarte mit ihm, dass sie einige der Goropa-Vögel vorübergehend an Sigmat verleihen werden, bis sich die Vögel so vermehrt hätten, dass sie durch ihre Flüge den Nebel vertreiben konnten um die Sonnenstrahlen durchzulassen. Sie mussten allerdings versprechen, dass sie die Goropa-Vögel auf ewige Zeiten schützen und verehren werden.

Außerdem wurde vereinbart, dass man ihnen beim Bau einer eigenen Pyramide helfen wird.

Als Tim und Tom mit ihrem Raumschiff wieder aufstiegen, wurden sie unter Jubelrufen verabschiedet. Sie fuhren noch bei Sigmat vorbei und brachten Turban und seine Helfer nach Hause und dann schwenkten sie wieder in das Weltall ein, um ihre Reise fortzusetzen.
Sie mussten den Sternenstaub zu einer entfernten Galaxy bringen, denn dort wurden daraus Träume gemacht, die dann wieder im ganzen Weltraum an die Kinder verteilt wurden.

„Halt, wo fährt ihr denn hin?“ Tante Monika stand inmitten der Kabine und hatte wieder ihre Schüssel und den Kochlöffel in der Hand. „Wir müssen nach Hause, das Backrohr ist schon aufgeheizt und wartet auf den Kuchen!“

Tim und Tom lachten und verabschiedeten sich von Tante Monika und den Kindern und öffneten für zwei Minuten das Weltentor, damit sie hinübergehen konnten, in ihre Welt.

„Danke euch, dass ihr uns geholfen habt!“ Hörten sie noch und schon standen sie wieder in der Küche von Tante Monika.

„Das wird uns Mama nie glauben!“ Sagte Klaus, oder war es Lisa?

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