Montag, 14. Dezember 2020

Die blaue Mondblume, Weltraummärchen

 

Die blaue Mondblume

von Joana Angelides



 

„Kinder, wir fahren am Rückweg vom Einkaufen in der Bibliothek vorbei, wir haben Bücher zum zurückgeben und neue auszuleihen.“

 

„Ja fein, da sehen wir ja Sternchen wieder!“

Die Kinder freuen sich sehr auf Frl. Stern, die sie ins Herz geschlossen haben, besonders nach dem Abenteuer auf Omega gemeinsam mit Tim und Tom.

 

In der Bibliothek gingen sie unwillkürlich auf Zehenspitzen, weil es da so ruhig war, dass man eine Stecknadel fallen hören könnte.

 

Fräulein Stern saß hinter ihrem Pult, trug ihre Augengläser ganz vorne auf der Nasenspitze und blickte in ihren Computer.

 

„Guten Tag Sternchen!“ Riefen Hans und Lisa gleichzeitig.

 

„Wie Tim und Tom seid ihr, die sprechen auch immer gleichzeitig!“ Lachend nahm Fräulein Stern ihre Augengläser in die Hand.

„Guten Tag, Tante Monika und ihr Beiden, was kann ich heute für euch tun?“

 

„Wir haben hier drei Bücher, die wir schon gelesen haben. Und wir suchen uns neue aus.“

 

Tante Monika legte die Bücher und ihren Bibliotheksausweis auf das Pult und nahm aus ihrem Korb ein zusammengefaltetes, kariertes Küchenhandtuch heraus.

„Sternchen, da habe ich für Sie ein Stück Kuchen mitgebracht, frisch aus dem Ofen.“

 

Sie zwinkerte Fräulein Stern zu und legte den Kuchen auf das Pult neben die Bücher.

 

„Oh, danke vielmals! Es gibt ein neues Buch mit Tim und Tom, es heißt: DIE BLAUE MONDBLUME“

 

„Auf dem Mond gibt es Blumen?“ Lisa schaute ganz erstaunt.

 

„Ich weiß es nicht, Lisa. Du musst eben das Buch lesen, “ lachte Sternchen.

 

„Ja, Tante Monika, das leihen wir uns aus, das will ich lesen.“

Sie gingen gemeinsam mit Sternchen die Treppe hinauf, wo die Abteilung „Astronomie“ war. Dort standen in einer Reihe die Bücher von Tim und Tom.

„Da ist es ja, schau Tante Monika!“

Lisa nahm das Buch zur Hand und blätterte sofort darin. Sie hielt es schräg in der Hand und merkte plötzlich, dass ein blaues Blütenblatt herunterfiel, wollte sich bücken und da merkte sie wie aus dem Buch silberner Sternenstaub herausfiel und sie alle vier einhüllte.

 

„Tim, Tom, lasst das! Wir haben heute keine Zeit!“ Rief Tante Monika, die sofort erfasst hatte, welche Folgen das haben wird. Aber es war schon zu spät. Durch den Sternenstaub verursacht, waren sie schon wieder in silberne Anzüge gekleidet und neben dem Regal öffnete sich das Weltentor und die Arme von Tim und Tom streckten sich ihnen entgegen.

Da Lisa und Klaus bereits drüben waren, musste Tante Monika folgen und da Sternchen ihre Augengläser in der Hand hielt und gar nichts sehen konnte, schritt sie automatisch hinter Tante Monika her.

„Willkommen an Bord, wir freuen uns. Sei ruhig Omega!“

 

Omega der kleine Hund sprang ganz aufgeregt an Tante Monika hoch und roch an dem Korb, den sie mithatte. Er roch so wunderbar nach Wurst und Speck.

 „Oh, ihr habt ja das neue Buch über unser Abenteuer mit der blauen Mondblume mitgebracht. Ach, das ist eine aufregende Sache! Aber die Angelegenheit ist noch immer nicht wirklich erledigt.“

„Nein?“  Lisa und Klaus schauten ganz neugierig und Tante Monika setzte sich in einen der freien Stühle.

„Die Mondblume ist nach wie vor verschwunden und wir suchen sie noch immer.“

 „Ich habe noch nie etwas von der Mondblume gehört, wo wächst denn die Mondblume?“ Lisa wurde immer neugieriger.

 Da sprang nun Sternchen mit ihrem Wissen ein.

„Ich habe darüber gelesen. Die Mondblume wächst überall dort, wo es Liebe gibt, wo die Menschen träumen. Im Unterschied zu den anderen Pflanzen produziert die Mondblume keine Samen, sondern sie entsteht einfach. Man kann sie auch nicht pflücken, oder wegtragen.  Sie löst sich dann in wenigen Minuten einfach auf. Man darf sie nur ansehen und ihren betörenden Duft genießen. Aber wenn sie verschwunden ist, dann werden die Menschen nie wieder glücklich, die sie einmal gesehen haben. Sie kann man nicht mit normalem Wasser gießen, sie wird nur mit Tau gegossen, den man mit einem weißen Tuch von der Wiese aufnehmen muss und dann über den Blumen auswinden.“

 

Tim und Tom nicken zustimmend.

 

„Oh Sternchen, was du alles weißt. Ja es ist richtig, so empfindlich ist die Mondblume. Es gibt nicht viele von ihr auf der Erde, weil die Menschen zu wenig Geduld haben. Sie braucht zu lange zum wachsen, sie öffnet das erste Mal ihre Blüten in einer Vollmondnacht. Und nun hat der mächtige Xenos von einer entfernten eiskalten Galaxie, wahrscheinlich alle Mondblumen mit seiner eisigen Hand gepflückt und sie sofort in Eiswürfel gesperrt, damit sie sich nicht auflösen können. Da kann er zwar ihren Duft nicht wahrnehmen, aber ansehen kann er sie. Wir haben nun den Auftrag vom Mann im Mond bekommen, die Mondblumen wieder zu finden und ihm zu bringen. Er wird sie dann in einer Vollmondnacht wieder ausstreuen.“

 

„Oh und wie wollt ihr ihn finden, den mächtigen Xenos in seiner eisigen Galaxie?“ Fragte Tante Monika.

 

„Naja, er hat eine verräterische Gewohnheit. Wenn er was Böses getan hat, dann freut er sich so, dass er immer wieder lautes triumphierendes Lachen ausstößt und das hört man im ganzen Weltraum. Wenn er das nächste Mal laut lacht, werden wir den Schall zurückverfolgen und wenn wir dann seine Galaxie gefunden haben, müssen wir versuchen, ihm die Eiswürfel mit den Mondblumen wegzunehmen.“ Tim und Tom schilderten das so drastisch, dass Lisa und Klaus mit offenem Mund zuhörten.

 

In diesem Moment hörten sie auch schon, wie fernes Donnergrollen, den mächtigen Xenos lachen.

 

Omega der kleine Hund winselte sofort vor Schreck und verkroch sich unter dem Sessel von Tante Monika. Tante Monika umklammerte erschrocken den Korb in ihrem Schoß und Lisa und Klaus umarmten sich. Fräulein Stern wurde blass wie eine Nebelwand und schloss die Augen.

 

Nur Tim und Tom blieben ruhig. Sie hatten das schon des Öfteren gehört und es erschreckte sie daher nicht.

Ganz im Gegenteil, sie waren froh darüber, denn nun konnten die Instrumente am Schaltpult genau die Richtung angeben, woher dieses Donnergrollen kam.

 

„Von drei Uhr, da vorne rechts kam es. Wir müssen jetzt nur die Milchstraße bis an die Krümmung fliegen und dann in den Andromedar-Nebel einschwenken und dann immer geradeaus!“ Rief Tim, oder war es Tom?

 

„Bitte schnallt euch an, wir werden jetzt die Höchstgeschwindigkeit nehmen!“

 

Sie saßen nun alle in die Sessel gepresst, angeschnallt und hatten alle ihre Helme auf, sogar Omega kam in seinen kleinen Käfig, der am Boden angeschraubt war und hatte einen kleinen Helm auf. Man hätte fast lächeln können, wenn die Situation nicht so angespannt wäre.

 

Das Sichtfenster vorne war bis auf einen kleinen Sehschlitz abgedeckt, der Raum verdunkelt und ab ging es, mit großer Geschwindigkeit in die Tiefe des Weltraumes.

 

Sie wussten alle nicht, wie lange sie schon geflogen waren, aber es schien ihnen schon sehr lange zu dauern. Plötzlich drosselten Tim und Tom die Geschwindigkeit und das Raumschiff glitt nur mehr lautlos dahin.

Tim und Tom öffneten wieder die vordere Abdeckung des Sichtfensters und so konnten sie hinaus sehen in eine ruhige dunkle Sternennacht. Die Sterne glitten an ihnen vorbei und nur hin und wieder flog auch eine Sternschnuppe in die Dunkelheit. In einiger Entfernung sahen sie eine große Menge von Planeten, eingehüllt in einen weißen Nebel, von glitzernden Eiskristallen umgeben.

 

„Tante Monika schau, wir sind da. Sternchen schläfst du?“ Tim rüttelte Sternchen an der Schulter. Diese war tatsächlich eingeschlafen und öffnete nun langsam die Augen. Sie waren noch vom Schlaf umwölkt. Schlagartig fiel ihr wieder alles ein und sie riss die Augen vor Schreck auf.

 

„Sind wir wirklich schon da?“ Ihre Stimme war belegt.

„Ja, wir sind da. Seid aber nicht zu laut, denn Xenos überwacht den Weltraum in seiner Nähe und vernichtet sofort alles, was er nicht kennt.“

 

Alle nickten und Tante Monika ging nach vorne zu Tim und Tom.

„Also, jetzt sind wir da. Was machen wir aber nun?“

 

„Wir wissen es auch nicht, Tante Monika. Aber wir wollen die Mondblumen aus seinem Palast holen. Hast du keine Idee?“

 

Tante Monika dachte einige Augenblicke nach.

„Welche Farbe haben die Mondblumen?“

Tim und Tom sagten beide gleichzeitig:

„Blau, sie sind blau, wie das Mondlicht.“

Tante Monika nahm aus ihrem Korb ein kleines rosafarbenes Taschentuch und faltete es so, dass es zwischen ihrem Daumen und Zeigefinger wie eine Blume aussa

„Könnt ihr Kontakt aufnehmen mit Xenos?“ 

Tim und Tom nickten.

„Wir rufen Pagomenia, wir rufen Xenos!“ 

 

Tim sagt zu Tom: „Er antwortet, ich öffne den Kanal! 

„Hier ist Xenos, was wollt ihr? Ihr seid es? Tim und Tom? Ich erwarte euch nicht!“

 "Ja, hier ist Tim und Tom und Tante Monika vom Planet Erde.“ 

„Tante Monika? Planet Erde? Kenne ich nicht.“

 „Doch, du kennst den Planet Erde. Du warst in einer der letzten frostigen Tage auf der Erde   und hast die blauen Mondblumen mitgenommen, wir brauchen sie wieder!“

„Die Mondblumen gehören jetzt mir. Ihr könnt ja neue anbauen. Ich habe hier ja überhaupt keine Blumen.“

„Das geht nicht, Xenos. Man kann Mondblumen nicht anbauen. Es gibt nur wenige Menschen, bei denen sie gedeihen und sie entstehen nur, wenn die Menschen reinen Herzens sind und nicht traurig. Aber nun sind alle traurig.“

Ein Murmeln und Brummen kam durch den Lautsprecher.

„Bist du noch da, Xenos?“ Tante Monikas Stimme war sehr laut und alle schauten sie an.

„Ja, bin noch da!“ Brummte Xenos und man hörte heraus, dass er ein wenig ratlos war

„Du darfst ja eine Mondblume behalten, und ich bringe dir auch noch andere Blumen mit, eine rosa Blume und Eisblumen. Die anderen Mondblumen musst du aber zurückgeben. Darf ich zur dir hinunterkommen? “

Tante Monika hielt ihre Hand in die Höhe, damit es Tim, Tom, Sternchen und die Kinder sehen konnte. Sie hatte noch immer das rosa Tüchlein gefaltet zwischen Daumen und Zeigefinger.

 

„Was sind Eisblumen?“  Die Stimme von Xenos war plötzlich leise und neugierig.

 

„Wenn ich zu dir kommen darf, dann zeige ich sie dir!“ Tante Monika zwinkerte den anderen zu.

 

„Naja, also gut! Aber nur du, sonst niemand!“

„Ja, geht in Ordnung!“ Tante Monika wäre fast vor lauter Freude in die Höhe gesprungen.

Tim und Tom landeten nun langsam und vorsichtig auf einer der großen Eisschollen vor dem großen weißen Turm, der weit in den Himmel ragte und Tante Monika stieg die ausgefahrene Treppe hinunter. Es war so bitter kalt, dass die Treppen sofort einfroren und Tante Monika sehr vorsichtig einen Schritt vor den anderen setzte. 

Aus dem weit geöffneten Tor des Turmes kam ein Schlitten gefahren, gezogen von vier Seehunden und Tante Monika stieg schnell ein. Sie wickelte sofort die warme Decke, die drinnen lag um ihre Beine, ihr war sehr kalt. 

Die Seehunde fuhren mit ihr in den Turm hinein und das Tor hinter ihr wurde geschlossen.

„Oh, Tim und Tom, hoffentlich kommt sie wieder?“ Lisa und Klaus sahen sehr besorgt aus und auch Sternchen ging unruhige im Raumschiff hin und her.

 

Unterdessen war Tante Monika in der großen runden Halle des Turmes eingetroffen und wurde von Xenos persönlich begrüßt.

„Wo sind nun die rosa Blumen und die Eisblumen?“ Er kam sofort zur Sache.

„Zuerst möchte ich die Mondblumen sehen, dann sehen wir weiter!“ Sagte Tante Monika mit fester Stimme. 

Nun, wo sie Xenos gegenüberstand, stellte sie fest, dass er gar nicht so böse zu sein schien, wie alle sagten. Er war halt ein sehr großer Mann, mit mächtigem Bart und in dicke weiße Bärenfelle gekleidet. Doch seine Augen schauten irgendwie lustig unter den dichten Augenbrauen hervor. Auf jeden Fall aber war er Respekt einflößend.

„Sie sind in meinem Arbeitszimmer, die Treppe nach oben!“ Er machte sogar so etwas wie eine kleine Verbeugung und ließ Tante Monika vorgehen.

Während sie sich mit Xenos unterhielt, liefen dauernd kleine weiß gekleidete Männchen um sie herum und betrachteten sie neugierig.

„Wer sind denn diese Männchen?“ Fragte Tante Monika.

„Haha, das ist meine Leibgarde, schauen doch lustig aus, oder?“ Er lachte schallend und war sicher wieder im ganzen Weltraum zu hören, „ich brauche eigentlich gar keine Leibgarde, wer soll mir schon was tun? Hahaha!“ Und er lachte wieder. 

Als sie den Arbeitsraum betraten blieb Tante Monika ganz erstaunt an der Türe stehen. Er war rundherum mit Regalen ausgestattet und da befanden sich eingegossen in große Eiswürfel, die unterschiedlichsten Dinge. Es sah aus wie eine Bibliothek, nur anstelle der Bücher waren eben Sammelstücke darin.

Sie konnte bunte Federn von tropischen Vögeln sehen, einen Mistelzweig, Kieselsteine, eine wunderschöne Birne, ein kleiner bunter Ball, zwei Edelsteine welche sicher vom Mond waren und allerlei so kleine Dinge, die Xenos von der Erde oder von anderen Planeten mit genommen hatte, um sie ansehen zu können. Es waren lauter bunte, farbige Dinge.

Plötzlich verstand Tante Monika auch, warum Xenos all diese Dinge besitzen wollte. Wohin man in seinem Reich blickte war alles nur weiß und aus Eis.

Ja, und da waren auch die Eiswürfel mit den Mondblumen. Es waren alle sechs Mondblumen da, je eine von jedem der fünf Erdteil auf dem Planet Erde und eine zusätzlich, die war sicher vom Mond.

„Oh, da sind ja die Mondblumen!“ Rief Tante Monika und eilte auf das rechte Regal zu.

 

Doch Xenos stellte sich davor und breitete die Arme aus.

„Sie gehören jetzt mir!“ Sagte er fast trotzig.

„Nein, sie gehören den Menschen, aber eine darfst du behalten. Ich werde mit dem Mann im Mond sprechen, er bekommt eine andere. Die anderen fünf sind für uns Menschen, je eine für jeden Erdteil: Europa, Afrika, Asien Amerika und Australien.“ 

Xenos legte seinen mächtigen Kopf schief und schien nachzudenken.

„Na gut, wenn ich eine behalten darf? Und wo sind jetzt die versprochenen rosa Blüten und die Eisblumen?“

„Hier, sind die rosa Blumen.“ Tante Monika hielt die Hand hoch und zeigte ihm die gefaltete Blüte, „und sie bleibt so wie sie ist, du braucht sie nicht in einen Eiswürfel stecken, sie kann nicht kaputtgehen!"

Sie setzte sich auf einen der aus Eis gehauenen Stühle, griff in ihren geheimnisvollen Korb und zauberte noch ein paar Tüchlein heraus und machte für Xenos einen ganzen Strauß von diesen Stoffblumen. 

Einer der kleinen Männchen brachte eine weiße Vase aus Eiskristallen und sie arrangierte die Stoffblumen darin.

„Und wo sind die Eisblumen?“ Er hatte es nicht vergessen.

„Sag, wieso hast du denn keine Fenster in deinem Arbeitsraum?“

„Wir haben keine Fenster, die Wände sind aus Eis und da kommt ja genug Licht hindurch, wir brauchen das nicht. Außerdem wird es sonst zu kalt.“

 

„Wenn du ein Fenster machen lässt, dann zeige ich dir die Eisblumen.“ 

Xenon deutete auf einen der kleinen weißen Männchen und der lief eiligst davon und brachte einen etwas Größeren, ebenfalls ganz in weiß gekleideten Mann mit, der sofort begann mit einer Säge aus dem Eis eine Öffnung zu schneiden und ein Fenster einzusetzen. Es war eigentlich kein richtiges Fenster, sondern es war ein Bullauge, wie es Xenos auf seinen Schiffen hatte, mit denen er durch das Meer fuhr und fischte.

Dann ging Tante Monika hin zu dem Bullauge und hauchte eine Weile auf das Glas.

Plötzlich begannen sich auf der Scheibe Kristalle zu bilden, sie wuchsen zu Blüten und Blättern und es waren die schönsten Eisblumen zu sehen. 

Xenos lief hin und klatschte in seine Hände.

„Ach, Tante Monika, wie schön sind diese Blüten. Aber wenn du weggehst, bleiben die dann auch?“

„Ja sicher. Alleine durch deinen Atem in diesem Raum werden sie immer wieder neu und in den wunderbarsten Formen entstehen!“ 

„Ich werde den Befehl geben, dass alle auf unserem Planeten solche Fenster einbauen sollen und dann gibt es Blumen in jedem Haus!" 

Dann ging er hin zu dem Regal, wo die Mondblumen standen und überreichte Tante Monika fünf der sechs Eiswürfel.

„Eine darf ich behalten, hast du mir versprochen!“

„Ja, habe ich. Aber ich kann sie nicht so tragen, ich brauche eine Kühlbox, damit das Eis nicht schmilzt, bevor wir wieder auf der Erde sind.“ 

Nun verabschiedete sie sich von Xenox und nahm sich vor, allen zu erzählen, dass Xenox eigentlich ein sehr lieber Mann war, mit Sehnsucht nach Farbe und schönen Dingen.

Xenox gab den Befehl sofort an seine Leibgarde, den kleinen weiß gekleideten Männchen dies zu erledigen und als Tante Monika wieder in den Schlitten stieg, stellten sie die Kühlbox zu ihren Füßen hin. 

Mit großer Erleichterung wurde Tante Monika dann an Bord des Raumschiffes empfangen und bestürmt, ihre Erlebnisse mit Xenox zu schildern. 

„Jaja, ich erzähle euch sofort alles, aber vorher brauche ich einen heißen Kakao, ich bin total durchgefroren. Es ist ja wahnsinnig kalt auf Pagomenia!“

Dann erzählte sie Tim und Tom, Sternchen und den Kindern alles von Xenon und als dieser diesmal wieder aus Freude über die Eisblumen an seinem Fenster sehr laut lachte, stimmten sie ein und waren gar nicht mehr erschrocken.

 

                                                           ***************

 

„Also, Lisa, du lässt ja das Buch über die Mondblumen gar nicht aus der Hand! Ist es denn so interessant?“

Sternchen stand schon an der Treppe, sie musste wieder runtergehen, Kunden warteten auf sie.

„Oh, ja, ich...“  Lisa stammelte herum und wusste nun nicht, hatte sie das alles nur geträumt, oder hatte sie das wirklich erlebt?

„Kinder kommt nun endlich, wir haben ja ein Buch gefunden und außerdem ist mir kalt, ich Lisa sah, wie Tante Monika ihr zuzwinkerte und nahm ihre Hand um die Treppe ebenfalls runter zugehen, sie war eiskalt.


Aus dem e-Book "Die Sternenwanderer"

Sonntag, 13. Dezember 2020

Erotique Fou, Teil 1, Akt 5

 

Die Gegensätze in Sachen SEX.



 

Erst eine Weile nach Mitternacht konnte ich einschlafen.

Ich lag zwar im Bett, doch war so aufgewühlt von der überaus sanften, aber leidenschaftlichen Umarmung meines Nachbarn Serge.

Alles an ihm ist Musik, seine Gefühle strömen aus ihm heraus, als würden sie von einem geheimnisvollen Orchester an einem geheimnisvollen Ort gespielt. Sie drangen in meinen Körper ein, hinterließ einen Strom von Impulsen und Reizen und nahm Besitz von meinen Vorstellungen.

Als ich so da lag, sah ich uns wieder vor meinem geistigen Auge halb aufgerichtet und umklammert hin und her schwanken, leise summend und flüsternd, aufgehend in einem Sturm von Lust und dahinschmelzender Leidenschaft.

Alles geschah langsam, fast in Zeitlupe, daher auch intensiv und einer, den ganzen Leib erfassender Explosion. Meine Glieder wurden schwer, zuckten hin und wieder ein wenig, wenn ich nur daran dachte.

Ich lag da und beobachtete den Mond, wie er langsam hinter den Bäumen verschwand, erst als sich der Morgen ankündigte, schlummerte ich ein.

Mein nächster Termin bei Luc war dieses Mal am kommenden Wochenende und die Erwartung schwankte zwischen Spannung und lustvoller Erwartung. Jeden Abend dieser Woche ging ich in meiner Wohnung unruhig auf und ab, horchte hinüber zu Serge, wie er auf seiner Geige spielte und nahm die sehnsüchtigen Klänge wahr, die er dem Instrument entlockte. Ich wusste, es war seine Art nach mir zu rufen. Wenn ich nahe der Wand stand, lehnte ich mich dagegen schloss die Augen und ließ sie in mich einsickern, doch ich blieb stark. Ich wollte mein Wochenende mit Luc erleben, wollte mich von ihm nehmen lassen, mich durchschütteln und von seiner Lanze aufspießen lassen. Das wollte ich nicht durch die sanften Wellen der neu erwachten Leidenschaft für Serge mildern!

Ich drehte den Fernsehapparat an und hielt meine Ohren zu. Der Sound der Geige würde mich sonst verrückt machen.

Nach einem anstrengenden Tag im Büro traf ich mich wieder mit Eve in unserem Bistro zum Abendessen.

„Hallo, meine Liebe, Du strahlst ja! Hattest Du gestern Abend SEX? Nein, nein streite es nicht ab, ich sehe es Dir an!“, das war ihre Begrüßung.

Es abzustreiten war sinnlos, Eve hatte da ein untrügliches Näschen für sowas. Ich lächelte nur.

„Los, erzähl! Dein Termin mit Luc ist ja erst am Wochenende! Also mit wem?“, sie setzte sich.

„Naja, es ergab sich so. Wollte mir nur Zucker borgen von Serge, meinem Nachbarn und bin dann geblieben! Wieso weißt Du das von Luc?“

„Soso, Zucker! Du Schlange, das war Absicht, ich kenne Dich doch! Ich habe mit Luc telefoniert, wollte ihn auch am Wochenende konsultieren!“, sie lachte und machte ihre Bestellung bei der Kellnerin.

Ich erzählte es ihr, ihre Augen wurden immer größer, ihr Mund stand zeitweise offen und ihre Zunge fuhr hin und her. Eve war sexgesteuert, solche Erzählungen lösten bei ihr einen Sturm von Verlangen aus.

Ich war sicher, sie würde es noch heute Abend brühwarm an Lisa am Telefon weitererzählen!

Am Samstagmorgen (endlich) nahm ich ein Bad, atmete den exotischen, schweren Duft des Bade Öls tief ein und schaltete alles andere aus, nur die  Gedanken an Luc blieben bestehen.

Als ich eine Stunde später quer über dem breiten Bett von Luc lag, er mich wie ein Schraubstock niederhielt und meine Klitoris zum Wahnsinn trieb, hatte ich Serge vorübergehend vergessen. Als er die künstliche Tulpe über meine erregte Klitoris stülpte und das Vaccum durch Druck erzeugte, explodierten wieder Raketen in meinem Gehirn und ich brüllte meine Lust und Gier hinaus. Die Tulpe saugte an meiner Perle, seine Lippen an meinen Brustnippeln und seine gekrümmten Finger massierten meinen G-Punkt. Mein Körper ging nahtlos von einem Orgasmus in den nächsten über und ich vergaß die Welt um mich.

Irgendwann kniete ich vor ihm und er drang zuerst langsam, dann immer schneller in mich von rückwärts ein, krallte sich in meinen Po, erfasste meine Hüften und bewegte sie in wildem Rhythmus. Er hielt mich fest, presste mich an ihn, wollte nicht, dass ich einknickte. Ich klammerte mich an die Stäbe der Rückwand des Bettes und feuerte ihn an. Ich konnte gar nicht genug bekommen!

„Jajaaaaaaa, zeigs mir! Ohja, komm tiefer…“, meine Schreie waren wieder fast hysterisch, grell und schrill.

Sein mächtiges Schwert spießte mich auf, ich spürte, dass er ebenfalls kam und es steigerte meine Erregung immer mehr. Es war wie der Ritt des Schimmelreiters auf der Stadtmauer, ich hörte sogar den Schimmel wiehern und Pferdehufe stampfen. Bei meinem letzten Orgasmus starb ich tausend Tode!

Mein geschundener Körper fiel in sich zusammen und ich wimmerte und stöhnte. Luc lag neben mir, atmete erstaunlicher Weise ruhig und tief. Mit seinen großen kräftigen Händen strich er langsam über meine erhitzte Haut.  Ich wusste, er würde es schaffen, meine Lust wieder zu erwecken, wollte mich dagegen wehren! Doch plötzlich zuckte es wieder in mir, der Druck in meinem Unterbauch würde stärker und ich bewegte unruhig mein Becken.

Luc spürte das. Er hatte da feine Fühler dafür. Er begann ganz langsam und vorsichtig meine erogenen Zonen weiter mit der Zunge zu befeuchten, leicht einzudringen und zu verweilen. Er bewegte nur langsam seine Finger, seine Penisspitze lag an meinem Eingang, zuckte. Es erregte mich wieder ungemein.

Dann nahm er sehr behutsam mein Bein, legte es sich um seine Hüfte und drang ganz langsam wieder ein, bewegte sich langsam hin und her, minutenlang. Er drang immer tiefer, bis er wieder meinen G-Punkt erreichte und spielte mit ihm. Ebenso langsam stieg in mir diese unstillbare Lust auf, erfasste mich und wir glitten miteinander behutsam in einen neuerlichen Orgasmus hinüber. Meine lustvollen Seufzer und das leise Wimmern gingen in seinen tiefen Atemzügen unter.

Und wieder landete ich, völlig erschöpft und zitternd in einem Taxi und fuhr nach Hause. Luc war der Scheiterhaufen, an dem ich verbrannte, meine Lust und Gier hinausbrüllte und immer wieder von Neuem starb.


Aus dem e-Book "Erotiqie Fou"

Meine Droge, Erotik

 

Meine Droge





Nachdem mein Herr und Gebieter eine seiner Projekte in dieser Woche seinem Auftraggeber präsentieren muss, wird er drei Tage abwesend sein.

Da ich zwar nicht das Haus verlassen, mich aber frei in der Wohnung bewegen darf, ändert sich nicht viel für mich. Der einzige Unterschied ist, dass ich an der langen Kette hänge, die an meinem Bett befestigt ist, mich aber keinesfalls einschränkt. Ich kann damit jeden Raum im Haus erreiche, außer den Keller, aber das brauche ich auch nicht.

Ich brauche nicht einmal zu kochen, Essen wird täglich geliefert und steht bereits am Morgen vor der Türe.

Jeden Morgen um Punkt sieben Uhr treten wir miteinander über Skype in Verbindung. Ich muss nur vorher die vibrierenden Brustklammern bereits um fünf Uhr früh anbringen, die ebenfalls vibrierenden  japanischen Liebeskugeln tief in mich versenken und so, bereits erregt und bereit für ihn, am PC sitzen.

Er fragt mich immer als erstes, ob alles in Ordnung sei, ob ich auch erregt sei und ob ich auch nicht selbst Hand angelegt habe. Ich bin zwar sehr erregt, doch halte ich mich immer streng an seine Vorgaben.

Die Cam vom Computer liegt etwas tiefer, sodass er meine Vulva voll einsehen kann. Nach seinen Anweisungen muss ich nun meine Perle an der Klitoris berühren und sie umrunden. Er sieht mir dabei zu. Einmal will er, dass ich langsamer werde, dann verlangt er es schneller. Ich werde dann immer langsam aber sicher fast verrückt vor Verlangen.

 

„Nimm die Kugeln raus und nimm den blauen Vibrator drehe ihn auf die stärkste Stufe und führe ihn ein!“, herrscht er mich nach einer Weile an. Dieser Vibrator hat vorne einen Fortsatz, der ein wenig dicker ist, und zwei Wülste, die sich in der Vagina festsetzen und auch den G-Punkt massieren,  dadurch kann er nicht herausgleiten.

Ich mache es und spüre sofort, wie Hitze in mir aufsteigt, da ich ja immerhin bereits seit fünf Uhr früh stimuliert werde.

„Mach nun an der Klitoris weiter und Wehe, Du kommst, bevor ich es Dir erlaube!“ Seine Stimme ist streng und drohend.

„Nein, mein Herr!“ presse ich hervor, denn gerade das fällt mir sehr schwer.

Ich hebe mein Becken, spanne meine Po-Backen an und bemühe mich, den drohenden Orgasmus aufzuhalten.

„Mein Gebieter, ich………………“, flüstere ich.

„Nein noch nicht, ich bin noch nicht so weit! Ich sehe von hier aus genau wie weit Du bist!“. Offensichtlich masturbiert auch er am anderen Ende der Leitung.

Doch mein Körper revoltiert, ich beginne zu zucken und zu keuchen.

„Ok, jetzt!“, sagt er endlich und ich gebe mich dem Unvermeidlichen hin. Der Vibrator arbeitet wie eine Maschine in mir, meine Finger fliegen über meine Perle an der Klitoris und ich schreie endlich meine Befreiung hinaus.

Ich höre sein mir bekanntes Stöhnen. Sein Brüllen, das er sonst immer loslässt, ist unterdrückt, er befindet sich schließlich in einem Hotelzimmer.

Für einige Minuten hört man nur unser Keuchen, das leise Surren des Computers und unsere tiefen Atemzüge.

 

„Ich komme spät am Abend erst wieder. Bis dahin ruhe Dich aus. Aber wir wiederholen das am Abend, vielleicht ein wenig ausgiebiger.“ Sagte er und beendete die Skype-Unterhaltung mit mir.

Ich lasse mich in dem Bürostuhl zurückfallen. Ich bin nass und noch immer erregt, schmiege mich in das weiche Frottiertuch vom Bad, dass ich immer unter mir ausbreite. Der Vibrator arbeitet noch immer und sendet noch immer Wellen von Lust durch mich. Meine nymphomanische Veranlagung gestattet es mir natürlich nicht, so übergangslos und nach nur einem Orgasmus aufzuhören und so lasse ich die Wellen kommen, genieße das Wiederaufflammen meiner Lust und verbeiße mich in das Frottee. Meine Finger umrunden die Klitoris, gleiten an den Schamlippen entlang und öffnen und schließen ganz langsam die Klemmen an meiner Brust. Dieser kleine Schmerz peitscht mich auf und ich vergehe in einem multiplen Orgasmus, der klein anfängt und sich über gefühlte zehn Minuten hinzieht, bis es zur ultimativen Entladung kommt. Ich schreie meine Gefühle geradezu in den leeren Raum, Speichel rinnt aus meinen Mundwinkeln und ich verliere fast das Bewusstsein, der Vibrator holt mich immer wieder zurück.

Erst gegen Mittag raffe ich mich auf, entferne den Vibrator und die Brustklemmen und gehe ins Bad.

Bis zum Abend wird sich meine Lust soweit zurückgezogen haben, dass ich mit meinem Herrn und Gebieter eine neue Runde beginnen kann. Ich muss mir eingestehen, dass ich ihm hörig bin, dass mein Körper ununterbrochen an ihn denkt und nach ihm verlangt.

Er ist meine Droge.


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TANAKA, Erotik

 

TANAKA

Von Joana Angelides



Nachdem das Meeting in Kyoto endlich zu Ende ging und wir nun noch einen Tag zur freien Verfügung hatten, habe ich mich entschlossen, diesen Tag zu meinem persönlichen Wohlfühltag zu machen.

Ich kontaktierte jenes, mir schon vertraute kleine Teehaus außerhalb von Kyoto, das eine Besonderheit aufweist. Sie nehmen nur Anmeldungen von weiblichen Gästen an. Hier konnten Frauen relaxen, genießen, was immer sie wollten und es lief garantiert diskret ab. Man wurde während der Stunden, die man dort verbrachte nur mit einer Nummer geführt, die Namen schienen nur in der Direktion auf.

Da ich mir einen bestimmten Betreuer wünschte, war dies nicht so einfach, gelang aber dann doch. Ich hatte Tanaka noch aus den vergangenen Sessions voriges Jahr sehr gut in Erinnerung und freute mich auf ihn. Ich habe die Variante „Komplettservice  I “ gewählt, die alles einschließt, außer das Ultimative.

Als ich dort mit dem Taxi ankam, empfing mich sofort wieder diese intime, vertraute Atmosphäre. Sogleich kamen zwei Mädchen in japanischen Kimonos die Treppe herab, verbeugten sich einige Male und schnatterten wohl gelaunt drauf los Sie hießen mich willkommen und fragten sofort nach meiner Anmeldung und welchen Betreuer ich habe. Dann nahmen sie meine Reisetasche und führten mich in meinen Ruheraum. Es ist nicht wirklich ein Hotelzimmer, doch hat es eine Liege, ein kleines Badezimmer mit Dusche und einen kleinen Balkon in den Park hinaus. An der Außenseite der Türe steckten sie mein Nummernkärtchen an und ich bekam auch ein Armband mit meiner Nummer. Es war diesmal die Nummer 33.

Auf der Liege lag bereits auch ein Kimono für mich bereit und die unvermeidlichen japanischen Hausschuhe.

Ich kannte die Hausordnung noch von meinen vorigen Besuchen. Ich entledigte mich meiner Kleidung und schlüpfte in den Kimono, dann läutete ich. Meine beiden Hostessen kamen sofort wieder, sie mussten vor der Türe gewartet haben, und führten mich in den öffentlichen Baderaum, wo es nach Yasmin duftete. Dort halfen sie mir aus dem Kimono und wir stiegen zu Dritt eine kleine Treppe in das vorgewärmte Bassin hinab. Auf dem Badewasser schwammen weiße und rosa Lotusblumen. Sie begannen mich mit großen Schwämmen und dichten weichen Bürsten zu bearbeiten. Ich ließ es geschehen und schloss die Augen. Mein Kopf ruhte am Beckenrand auf einem Handtuch und ich spürte wie die Spannung langsam von mir abfiel. Sie kicherten als ich ein wenig zuckte, als sie meine Brustspitzen mit den weichen Bürsten bearbeiteten, machten aber kontinuierlich weiter. Sie versetzten mich so in einen sanften Erregungszustand.

Dann halfen sie mir wieder auf und hüllten mich in weiche, warme Frottier-Badetücher ein und rubbelten mich ab.  Nach all diesen Behandlungen konnte ich spüren, wie die Spannung der letzten Tage von mir abfiel. 

Sie geleiteten mich zu einer der Nischen, wo bereits eine Liege auf mich wartete. Sie war ebenfalls mit weichen Laken und einem länglichen Nackenpolster vorbereitet. Sie nahmen mir mein Badetuch wieder weg, ich bekam eine Art Sauna Kilt und sie halfen mir hinauf. Leise Musik war zu hören, der Duft von Yasmin zog sich hier überall durch die Räume. Irgendwo in dem weitläufigen Räumen musste bereits eine Frau in Behandlung sein, ich hörte leises Seufzen und heftiges Atmen.

Eine der Mädchen begann nun meinen Oberkörper, meine Brüste und Arme mit einem duftenden Öl zu benetzen. Es kribbelte angenehm.  Dann musste ich mich auf den Bauch legen und sie ölte auch meinen Rücken ein. Sie verbeugte sich lächelnd, dann zogen sie den schweren Vorhang zu und ging weg. 

Nach nicht einmal einer Minute kam Tanaka. Ich erkannte ihn sofort wieder, er hatte sich überhaupt nicht verändert. Er lächelte mir vertraut zu, sprach jedoch kein Wort und begann mit meinem Nacken. Er massierte ihn langsam, führte runde Bewegungen mit dem Daumen durch und strich zwischendurch einige Male auch über meinen Rücken bis ganz nach unten.  Er massierte mich langsam, ließ keinen Muskel aus, beseitigte jede Verkrampfung und Muskelanspannung und hörte erst auf, als er spürte, dass ich vollkommen entspannt war.

Dann nahm er eine Kassette von dem kleinen Tischchen und entnahm ihr eine der sehr dünnen langen Nadeln. Ich spürte, wie er sie an meinem Nacken ansetzte und langsam unter der Haut versenkte. Das geschah noch einige Mal, er setzte er die Nadeln vom Nacken ausgehend am ganzen Rücken ein. Dann stellte er das Kästchen wieder weg. Nun stand er neben der erhöhten Liege und begann, wie auf einem Instrument die Nadel zu drehen und zu berühren. Ich hatte den Eindruck, sie zitterten nach und erzeugten eine Melodie in mir.  Ich spürte, wie sich die Nerven in meinem Körper zu bewegen schienen, wie sie Impulse bis in mein Gehirn sandten und wie sich kleine Irrlichter hinter meinen geschlossenen Augenlidern bewegten. Er zog einige Nadeln wieder heraus, tauchte sie in kleine Flacons und setzte sie wieder ein. Ich wollte gar nicht wissen, was die Flacons beinhalteten! Wellenförmige Gefühle breiteten sich aus, durchfuhren meinen Körper bis in die Zehenspitzen und entluden sich dort. Ich seufzte und stöhnte leise. Er glitt mit der flachen Hand über die schwingenden Nadeln und sie bewegten sich wieder wie Gras im Wind, ich begann leise zu summen, zu wimmern. Es war als wäre ich an einen niedrigen Stromkreis angeschlossen! Er entfernte die Nadel wieder, eine nach der anderen und bedeute mir, mich umzudrehen. Er half mir dabei. 

Nun setzte er neue Nadeln rund um meine Brustnippel ein, drehte sie ebenfalls und ließ sie vibrieren. In meinem Unterbauch begann sich ein leiser Wind zu entwickeln, der langsam zum Sturm wurde. Er hatte an einem langen dünnen Stab zwei goldene Liebeskugeln befestigt und ich spürte wie in Trance, dass er sie langsam zwischen meine Schenkel schob und sie fanden wie von alleine ihren Weg tief in mich. Während er weiterhin die Nadeln bewegte und drehte, bewegte er den Stab mit den Kugeln in mir und langsam begann sich das Gefühl aufzubauen, dass sich die Lava eines Vulkans nach oben arbeitete und unerwartet und plötzlich erschütterte ein ungeheurer Orgasmus meinen ganzen Körper. Tanaka blieb völlig unberührt neben mir stehen, drehte und berührte die Nadeln, senkte sie drehend ein wenig tiefer, sodass in meinem Gehirn ein Feuerwerk explodierte und bewegte auch den Stab mit den Kugeln kontinuierlich rein und raus, stupste den Stab an, ließ ihn vibrieren und mich verglühen. Der Orgasmus wurde zu einem Dauerzustand, er floss dahin und ich hatte das Gefühl, dass sich mein ganzer Körper wie eine Blüte öffnet. Ich atmete schwer, sog die Luft ein, ließ sie wieder entweichen und keuchte leise vor mich hin.

Ich weiß nicht mehr, wie lange er dieses Spiel weitertrieb, es mussten, rein subjektiv, Stunden und unzählige Orgasmen gewesen sein. Mein Körper vibrierte nur mehr, er fühlte sich einmal wie glühende Lava, kurz darauf wie wogendes Getreide im Winde, an.

Ich stöhnte meine Empfindungen heraus, ich flüsterte vor mich hin, bettelte sogar um Erlösung, bettelte aber dann wieder, dass es nie wieder aufhören wolle. Doch Tanaka blieb von all dem unbeeindruckt. Er hatte sein Programm und das beherrschte er bis zur Vollendung.

 Als ich nichts mehr um mich wahrnahm, als ich völlig eingesponnen wie in einen Seidenkokon dalag, entfernte er die Nadeln, nicht, ohne sie noch einmal zu drehen und den Stab mit den goldenen Kugeln entfernte er ganz langsam aus meiner Tiefe, verneigte sich vor mir und verließ meinen Kokon, meine Nische. Ich schlief offenbar sofort ein. Irgendwann waren wieder die Mädchen da, halfen mir langsam aufzustehen, hüllten mich wieder in vorgewärmte Badetücher ein und geleiteten mich in meinen Ruheraum.

Ich blieb bis zum Abend, genoss das Buffet und gönnte mir auch eine Runde im Schwimmbassin. Als ich dann abends wieder mit einem Taxi ins Hotel fuhr, fühlte ich mich wunderbar. Ich bedauerte, als ich morgen früh wieder nach Hause flog. Vielleicht hätte ich mir noch einen Tag mit Tanaka gönnen sollen?


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Donnerstag, 10. Dezember 2020

Der Südwind und der Westwind, Märchen

 Der Südwind und der Westwind

von Joana Angelides



Der Himmel war blau und strahlend, keine einzige Wolke war zu sehen. Lisa und Klaus saßen in der Küche bei Tante Monika und halfen ihr beim Putzen von Gemüse für das Mittagessen.

Zu ihren Füssen saß Snief, der Hund von Onkel Eduard. Er lag faul da und hatte nur ein Auge geöffnet, um ja nichts zu versäumen. Hin und wieder klopfte er mit dem Schwanz kurz auf den sauberen Küchenboden. So wussten dann alle, dass er nicht schlief. Onkel Eduard war hinten in der Scheune und bereitete Holz für Tante Monika für den Winter vor. Er zerhakte das Holz in kleinere handlichere Stück und stapelte sie auf. Manches Mal hielt er inne und wischte sich mit der Hand über die Stirne. Obwohl es erst früh am Morgen war, so war es doch heiß genug, um ins Schwitzen zu kommen.

Er beschloss deshalb, in die Küche zu gehen und etwas kalten Eistee zu trinken.
Er wurde freudig begrüßt, besonders von Snief, der sofort aufsprang und versuchte an ihm hoch zuspringen.
Es ist schrecklich heiß, keine Wolken stehen am Himmel, kein Windhauch ist zu spüren.“ Sagte er und nahm sich aus dem Kühlschrank den Eistee heraus.


„Ja, ich finde das auch seltsam", sagte Tante Monika, „denn um diese Jahreszeit gibt es immer Winde hier. Entweder den starken männlichen Westwind, oder manches Mal den eher weiblichen leiseren Südwind.“

Sie schaute mit gerunzelter Stirne zum Fenster in den Himmel hinauf.
„Moment, ich komme gleich", sagte sie und hatte es plötzlich sehr eilig. Sie lief hinaus in den Vorgarten des kleinen Häuschens und die Kinder konnten durch das Küchenfenster sehen, wie sie mit erhobenem Kopf in den Baum vor dem Haus hinaufschaute und leise vor sich hin sprach. Dann hob sie die rechte Hand und ein kleiner Vogel landete darauf. Es schien als würde sie mit dem kleinen Vogel sprechen. Tante Monika bewegte die Lippen und der Vogel bewegte den Schnabel und sein kleiner Kehlkopf schwoll auf und ab. Die Kinder konnten nicht verstehen, was sie sprachen, doch so nahmen mit Staunen zur Kenntnis, dass der Vogel Tante Monika scheinbar etwas erzählte, weil diese nur sehr wenig sagte, sondern mehr zuzuhören schien und dazwischen immer nickte.
Dann hob Tante Monika die Hand wieder etwas und der Vogel flog zurück auf den Baum.

„Ich weiß schon was los ist", mit diesen Worten betrat Tante Monika wieder die Küche.
„Der Südwind hat den Westwind beleidigt und gekränkt!“
„Aber, das gibt es ja gar nicht!“ Riefen Lisa und Klaus fast gleichzeitig aus und Onkel Eduard schüttelte nur den Kopf.
„Ja, die kleine Meise hat es mir erzählt. Der Westwind liebt den Südwind und hat immer versucht, dem Südwind zu imponieren. Er kam über die Azoren zu uns, fegte über Schottland und trieb immer die schönsten Wolken vor sich her, hat Blüten und Blätter mit seinem kräftigen Atem in den Himmel gezogen und dem Südwind vor die Füße gelegt. Der Südwind hat sie immer aufgenommen und sich die Blüten ins Haar gesteckt, die Blätter in die Wind-Schleier verwoben. Doch vorige Woche, als der Westwind wieder aus Schottland herüberkam und seine Gaben vor sich her trieb, war der Südwind nicht zu Hause. Sein Wolken-Heim war leer. Er hat sich auf den Weg gemacht um in den Tälern der Alpen mit seiner milden Luft und seinem sanften Streicheln der Felder ein wenig Sommerahnung zu vermitteln. Er wollte dem Westwind zuvorkommen, der womöglich die zarten Blätter und die zu reifen beginnenden Früchte der Apfelbäume zerzausen würde. Der Südwind glitt sanft durch die Höhen, wogte das Kornfeld hin und her, genoss das Wiegen und Flüstern der Ähren und war glücklich.“
Tante Monika hob den Deckel des Topfes am Herd, um zu sehen, ob das Essen auch richtig kocht und fuhr fort:
„Voll von Zorn und Wut, weil er den Südwind nicht finden konnte, ist der Westwind kurz über die Alpen gefegt, hat Regenwolken und Hagelstürme über die Gipfel der Berge streichen lassen und ist nach dem Norden ausgewichen, um den Nordwind zu besuchen. Dort ist er jetzt geblieben. Die beiden toben sich im Norden nun richtig aus und wollen warten, bis der Sommer vorbei ist, um dann gemeinsam über die Alpen den Winter und Schnee und Eis zu bringen. Das ist aber schlecht für die Landwirtschaft, denn der Westwind hat immer die Regenwolken gebracht, die so wichtig sind im Sommer. Wenn es keinen Regen gibt, dann gibt es auch keine Ernte.“

„Oh, das ist ja unglaublich", sagte Lisa, “das habe ich ja gar nicht gewusst! Und was wird denn jetzt?“
„Kinder, wir werden morgen früh aufbrechen und versuchen, den Westwind wieder zu finden und zu versöhnen. Er wird sich schon irgendwie besänftigen lassen.“ Tante Monika runzelte die Stirne und schien angestrengt nachzudenken.

Lisa und Klaus gingen an diesem Abend sehr zeitig schlafen, damit sie am Morgen früh aufstehen konnten. So merkten sie nicht, dass Tante Monika noch spät abends mit dem Auto wegfuhr.
Es war noch dunkel, als Tante Monika die Kinder aufweckte. Sie hatten beide unruhig geschlafen und von Winden und Stürmen geträumt. Sie zogen rasch die von Tante Monika vorbereiteten warmen Sachen an, frühstückten fast wortlos und waren dann bereit, mit Tante Monika ein neues Abenteuer zu erleben.

Sie nahmen wie immer auch Onkel Eduard und Snief mit und Tante Monika fuhr zielstrebig dem Berge zu.
„Wo fahren wir denn hin?“ fragte Lisa neugierig.

„Wir fahren zum Fuße des Berges, dort wartet das weiße Märchenpferd auf uns. Das hat mir die Feenkönigin heute Nacht geborgt, damit wir über die Wolken in den Norden fliegen können und den Westwind suchen. Aber vorher müssen wir noch mit dem Südwind sprechen.“

„Oh, das wird wieder aufregend!“ Rief Lisa aus und nahm Klaus bei der Hand. „Stell dir vor, wir werden auf einem weißen Pferd nach Norden fliegen und über den Wolken sein und wieder alles von oben sehen können!! Tante Monika wird mit dem Westwind reden!“ Sie schauten beide bewundernd auf Tante Monika. Lisa konnte gar nicht verstehen, dass Mama immer sagt, Tante Monika sei eine Träumerin und Märchenerzählerin! Es war doch alles Realität und sie erlebten es mit Tante Monika ja fast täglich!

Tante Monika brachte das Auto zum Stillstand. Sie waren bei einer großen Obstbaumplantage angekommen. Es waren Apfelbäume und sie trugen schon alle Früchte. Es waren vorerst noch kleine grüne Äpfelchen. Der Sommer hatte ja erst begonnen und sie mussten noch reifen.
„Eduard", sagte Tante Monika, „du hast eine laute Stimme. Stelle dich hier her und rufe den Südwind“
„ Ja, gut. Wie heißt er denn?“ fragte Onkel Edu
„Nur Südwind! Was glaubst du denn, der Wind hat einen Namen!“ Tante Monika schüttelte missbilligend den Kopf.
Onkel Eduard stellte sich breitbeinig hin, formte die beiden Hände zu einem Trichter und rief:
„Südwind, hallo, Südwind!!!“

Doch es tat sich nichts.
„Noch einmal“, sagte Tante Monika.
Also rief er noch einmal und noch einmal. Aber es tat sich gar nichts.
Sie wollten schon wieder in das Auto einsteigen, als ein leichter Wind durch die Baumkronen zu streichen schien. Er wurde immer stärker und Lisa musste ihren Rock halten, sonst wäre er in die Höhe geflogen.
Es säuselte und wisperte, strich wie eine Brise über die Kronen der Bäume und ließ sie sich seufzend beugen und wiegen.
„Ah, der Südwind ist da“, sagte Tante Monika.
„Ich muss dir was sagen, höre zu. Du hast den Westwind gekränkt, du warst nicht da, als er mit den Blumen und den Regenwolken kam, um dir alles zu Füßen zu legen, du hast ihm nicht vorher Bescheid gegeben, dass du in den Bergen und Tälern unterwegs bist. Es hat sich nun zum Nordwind in den Norden zurückgezogen und will nie wieder kommen. Aber wir brauchen doch seine Regenwolken, den Regen und die Auffrischung der Luft, die Luftströmung. Komm mit, wir holen ihn aus dem Norden zurück.“

Eine Windboe rüttelte an den Bäumen und an den Haaren von Lisa und fast wäre der Hut von Tante Monika davon geflogen.

„Sei nicht so eigensinnig, Du musst einfach mitkommen.“ Tante Monika setzte eine strenge Miene auf.
„Ja, verstehst Du denn, was der Wind sagt?“ Fragte Lisa.
„Ja, natürlich. Dieser Südwind ist eine „Sie“ und sie sagt, sie will nicht mitkommen, im Norden ist ihr zu kalt.“

„Ohje!“ Lisa blickte ganz erschrocken. Wenn das alles so ist, wie Tante Monika sagt, dann wird es heuer im Sommer nicht regnen.
Da kam plötzlich ein leises Säuseln aus den Bäumen, die Blätter bewegten sich hin und her und es schien, als ob sich der Wind in den Bäumen wiegen würde.

„Oh, fein“, sagte Tante Monika, „er hat es sich überlegt, er will mitkommen!!! Los geht’s!“

Onkel Eduard nahm zwei Finger und steckte sie zwischen den Lippen, ein lauter Pfiff ertönte und da erschien zwischen den Bäumen das weiße Märchenpferd. Es war wunderschön aufgezäumt, hatte in seinen weißen Schweif silberne Bänder eingewebt und schnaubte verhalten.

„Kommt, wir setzen uns jetzt alle drauf und der Südwind wird uns treiben.“

Zuerst stieg Onkel Eduard auf das Pferd, er nahm Snief vor sich auf den Schoß, dann kletterten die beiden Kinder hinauf und am Schluss dann Tante Monika. Jeder hielt sich an seinem Vordermann fest.
„Los!“ Rief Onkel Eduard und nahm die Zügel straff in die Faust.
Und wie durch Zauberei erhob sich das weiße Pferd und flog in die Wolken. Von rückwärts bekamen sie Hilfe. Der Südwind blies sie mit vollen Backen vorwärts und es ging über Berge und Täler, sie sahen unter sich Seen und Flüsse, Städte und je nördlicher sie kamen, desto kühler wurde es. Sie begegneten einigen Formationen von Wildenten. Tante Monika grüßte sie alle mit fröhlichem Winken
Es war gut, dass Tante Monika den Kindern warme Kleidung mitgenommen hatte. Sie öffnete auch wieder ihren Korb, den sie vor sich und zwischen den Kindern festhielt, und entnahm ihm auch zwei Decken, die sie den Kindern reichte. Sie hüllten sich darin ein.
Onkel Eduard zeigte nach unten.
„Seht, das sind die Fjorde Norwegens. Hier hat sich der Nordwind zurückgezogen. Hier werden wir den Westwind finden.“

Er lenkte das Märchenpferd nach unten und sie landeten auf einer Landzunge, mit abfallenden Felsen zum Meer. Es war ein Brutfelsen für verschiedene Vögel und einige flogen erschrocken auf. Doch als sie merkten, dass ihnen keine Gefahr drohte, ließen sie sich wieder auf ihre Nester nieder, um weiterzubrüten.
Hinter ihnen hatte sich scheinbar auch der Südwind in den Büschen und niedrigen Baumbeständen gefangen und man hörte ein Seufzen und Flüstern und ein leises Geräusch, das sich wie Zähneklappern anhörte.
„Ich glaube dem Südwind ist kalt“, lachte Tante Monika.
„Ja, ich glaube auch“, sagte Lisa und lächelte.

Inzwischen war Onkel Eduard an den Rand der Klippe gegangen, hatte seine beiden Hände wieder zu einem Trichter geformt und rief über das Meer:

„Hallo, Westwind, Hallo Nordwind!“ Scholl es laut hinaus. Snief bellte laut dazu.

Alle warteten gespannt. Da erhob sich plötzlich ein Brausen, eine starke Windboe erfasste die kleine Menschengruppe und sie mussten sich gegenseitig halten, um nicht umzustürzen.
„Oh!“, rief Tante Monika ganz entzückt, „sie sind da, alle Beide!“

Und plötzlich konnten auch die Kinder verstehen, was der Westwind rief:
„Was wollt Ihr hier? Wer seid Ihr denn, dass Ihr euch erlaubt mich zu rufen? Habt Ihr denn keinen Angst, ich und der Nordwind könnten euch über die Klippen blasen!“
Seine Stimme schwoll immer mehr zu einem gewaltigen Brausen an. Der Hut von Tante Monika flog weit über die Klippen ins Meer hinaus und ward nicht mehr gesehen.

Da nahm Lisa ihren ganzen Mut zusammen und machte einen Schritt vor, wurde aber von hinten von Tante Monika gehalten, damit sie der Wind nicht umbläst.
„Wir kommen von weit her, wir haben große Sorgen, lieber Westwind. Du hast Dich hier im Norden nieder gelassen und willst nicht mehr zurückkommen, haben wir gehört. Aber wir brauchen Dich so dringend. Du bist der wichtigste Wind, du bringst Regenwolken und Regen ohne Dich gibt es kein Wasser für die Natur. Wir haben auch den Südwind mitgebracht, er will mit Dir reden!“ Schmeichelte sie dem Westwind.

„Soso, der Südwind ist auch da.“ Donnerte die Stimme des Westwindes über die Felsen.

„Ja, hallo, lieber Westwind, ich habe Dich so vermisst!“ Säuselt da der Südwind und die Zweige der Büsche bewegten sich leicht. Die Blätter wiegten sich hin und her und ein paar kleine Blüten wirbelten durch die Luft. Es wären auch dünne Fäden in der Luft, als würde der Südwind sein Haar im Winde spielen lassen.
„Als ich Dich aber gesucht habe, warst Du nicht zu finden!“ Grollte der Westwind, aber seine Stimme war schon wesentlich leiser und es klang als wäre sie auch versöhnlich.
„Ich war in den Tälern, zwischen den Bergen und auf den Hügeln und habe herumgetollt. Tut mir leid, dass ich Dich nicht getroffen habe. Aber siehst Du, meine Haare flattern im Wind, habe keine Blüten und Zweige mehr, um sie zu bändigen. Brauche Dich doch!
Ich liebe Dich, Du wilder Westwind, der meine Seele schüttelt und rüttelt, der mein Haar streichelt und meine Gedanken wie Blätter im Herbst vor sich hertreibt.“


„Oh, Du Schmeichlerin, verstehst es mich zu versöhnen. Also gut, ich verzeihe Dir. Komm wir streifen wieder nach Süden, treiben die Wolken vor uns her, spielen mit ihnen und formen sie. Diese Menschenkinder nehmen wir mit, lassen das Pferd mit ihnen auf den Strömungen reiten und setzen sie zu Hause wieder ab.“
Ein letztes Brausen erklang, als der Westwind sich vom Nordwind verabschiedete und dann setzten sich alle wieder auf das Märchenpferd, in der selben Reihenfolge, wie sie hergekommen waren und schon stieg das Pferd steil auf und die beiden Winde blähten ihre Backen auf und trugen sie über Berge und Täler, Flüsse und Seen wieder zurück.

Der Rückflug war zwar viel schneller als der Hinflug, weil beide Winde sie trugen, aber die Kinder waren schon so müde, dass sie auf dem ganzen Rückflug fest schliefen.

Sie merkten fast gar nicht, als sie Onkel Eduard vom Pferd hob und in den Fond des Wagens schob, sie schliefen einfach weiter.
Zu Hause trug sie Onkel Eduard dann hinauf in ihr Zimmer und gemeinsam mit Tante Monika brachten sie die beiden dann ins Bett.

Lisa wurde nur einmal nachts munter, als sie hörte, wie der Regen an die Fensterscheibe klopfte. Sie lächelte im Schlaf und murmelte ein leises „Dankeschön“


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