Brennende Karibik, Tag 2
von Joana Angelides
Mit einiger Mühe
hatte ich endlich doch eine Einladung für die heutige Soiree des Botschafters
erhalten. Es trafen sich hier einige Wirtschaftsbosse und Magnaten und sicher
auch Möchtegerne mit mehr oder weniger dicken Brieftaschen.
Ich lehnte an der
Wand, die eine Hand in der Tasche meines Smokings, in der anderen Hand einen
Wodka-Martini und betrachtete die Menschen rund um mich. Ich beteiligte mich
nicht an diesem Zeremoniell der Eitelkeit, war froh halb durch eine große
Zimmerpalme verdeckt zu sein. Mit Schaudern dachte ich an die sicher
langweilige Rede über Entwicklung der Industrie in Südamerika und die
Möglichkeiten, die Erträge für Kapitalgesellschaften zu maximieren.
Als die Doppeltüre,
die den privaten Bereich des Botschafters von den offiziellen Räumen trennte,
geöffnet wurde, blickte alles in diese Richtung und die Gespräche verstummten.
Auch ich stellte
mein Glas langsam und ohne hinzusehen auf eines der kleinen Tischchen an der
Wand. Ich hörte die Begrüßungsworte des Botschafters nur entfernt und im
Hintergrund ablaufend, denn meine ganze Aufmerksamkeit wurde nun von der Frau
an dessen Seite gefesselt.
Sie war eine dieser
unglaublichen Schönheiten Südamerikas, mit tiefschwarzem Haar, straff nach
hinten gekämmt, in einem breiten, schweren Knoten endend.
Sie trug ihren Kopf
wie eine Kostbarkeit, gehalten von einem schlanken langen und biegsamen Hals.
Die Augenbrauen
waren wie Schmetterlingsflügel geformt und ebenfalls tiefschwarz.
Sie umrahmten zwei
unglaublich große dunkle Augen, die strahlend in die Menge blickten, beschattet
von langen Wimpern.
Das bodenlange
Kleid umfloss sie wie flüssiges Gold, es betonte die sanften Linien ihres
Körpers und ließ nur ihre Schultern frei. Sie waren vollendet geformt und man
konnte bei jeder ihrer Bewegungen auf der hellbraun schimmernden Haut,
raffiniert verteilte Goldpunkte aufblitzen sehen.
Mir blieb der Atem
weg und am liebsten hätte ich den obersten Knopf meines Smoking Hemdes
geöffnet.
Die Rede des
Handelsdelegierten hörte ich kaum, sie rann an mir ab, wie Wasser auf einer
Ölhaut. Ich war vom ersten Augenblick von dieser Frau so fasziniert, dass in
meinem Kopf nichts anderes Platz fand. Ihre Aura hatte sich da festgesetzt und
ließ keine anderen Gedanken zu.
Ich saß schräg
hinter ihr am Pressetisch und konnte sie besonders gut beobachten. Ich sah
ihren schlanken, biegsamen Rücken, übergehend in einen ausgeprägten Po. Meist
hatten so schlanke Frauen, wie sie es war, einen kleinen Po, doch bei ihr war
dies nicht der Fall. Er war fest und rund und sie bewegte ihn hin und her, so
als würde sie unruhig sein und jeden Moment aufstehen wollen. Sie beugte sich
etwas nach vor und dann nach rechts und sagte irgendwas ihrem Mann ins Ohr. Ich
beobachtete das Spiel ihre Muskeln und die Bewegungen der einzelnen Knorpel auf
ihrem Rücken Dekolleté, das elegant im Stoff ihres Kleides versank.
Ich konnte mich des
Eindruckes nicht erwehren, dass sie unter ihrer Robe nichts weitertrug. Ich
meinte zu wissen, dass sie völlig nackt darunter war und das machte mich fast
verrückt.
Das Dekolleté war
rückwärts sehr tief und ihr Körper war wie eine Blüte, die aus dem sie
umschließenden Kleid wie aus einem Blatt emporwuchs. Der Haarknoten glänzte im
Licht der vielen Glühbirnen im Raum, als wäre er eingeölt. Nun erst bemerkte
ich die vielen kleinen weißen Perlen die mit eingeflochten waren.
In den nächsten
Tagen war es unmöglich für mich, mich zu konzentrieren. Wohin ich auch blickte,
ich sah immer wieder diese biegsame Gestalt in einem goldenen Kleid sich hin
und her wiegend. Ich war offenbar der einen Venusfalle fast entkommen und
sofort in den nächsten Krater eines Vulkans hineingestolpert.
Heute Abend schien
im Hotel eine Menge los zu sein. Es gab eine Party, organisiert von der
französischen Botschaft.
Der Swimming-Pool
war von unten beleuchtet und es schwammen kleine leuchtende Lampions auf dem
Wasser.
Dazwischen sah man
einzelne aufgeblasene Sitze und auch Luftmatratzen. Überall waren lachende
Gesichter, die Stimmung war ausgelassen und fröhlich. Dezente Musik war im
Hintergrund zu hören. Ich beschloss, da der Abend noch jung war, an dieser
Party kurz teil zu nehmen.
Obwohl ich mir
vornahm, nur einen Drink zu nehmen und dann wieder zu gehen, blieb ich ganz am
Ende der Poolbar hängen. Es wartete ja niemand in meinem Zimmer auf mich.
Ich blieb jedoch nicht sehr lange alleine.
Sie setzte sich mit
dem Rücken zu mir auf den freien Barhocker und stellte ihr Glas auf die Theke.
Ihr langes schwarzes Haar fiel ihr fast bis zu ihrem knappen Bikinihöschen. Sie
hatte kleine weiße Perlen in das Haar geflochten und die Spitzen ihrer Haare
bewegten sich durch ihre etwas unruhigen Bewegungen an ihrem Po hin und her.
Ihre langen Beine steckten in atemberaubend hochhackigen Schuhen aus Glas, mit
weißen Perlen darauf. Einer ihrer Beine war angewinkelt, der andere berührte
fast den Boden. Die Zehennägel waren rot lackiert und sie bewegte sie im
Rhythmus der Musik.
Ich starrte ihren
Rücken an und spürte, wie sich langsam ein Würgen in meinem Hals einstellte.
Sie erinnerte mich an jene Frau, die mir seit Tagen den Schlaf raubte, die jede
Nacht in meinen erotischen Wachträumen erschien.
Da lachte sie auf
und es war ein dunkles Lachen, mit einem leichten Timbre darin. War sie es? Ich
entschloss mich, mir Klarheit zu verschaffen.
„Entschuldigen
Sie... !“ Ich berührte leicht ihre rechte Hand und sie drehte sich mir zu
„Ja?“ Ihre großen dunklen Augen sahen mich fragend
an.
„Sind Sie alleine da?“, würgte ich hervor. Sie saß
tatsächlich so einfach da!
„Sie nicht?“ Sie hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen
und ihre dichten schwarzen Wimpern senkten sich noch tiefer über ihre Augen.
„Wir sollten das aber ändern, finden Sie nicht?“
Sie rutschte vom
Barhocker und nahm meine hilfreiche Hand an, ließ sie danach aber nicht mehr
los.
„Setzen wir uns
dort hinten in den Strandkorb?“ Sie lächelte geheimnisvoll und öffnete leicht
ihre blutrot geschminkten Lippen.
Der Strandkorb
stand etwas abseits, halb im Dunkeln und war für zwei Personen konzipiert. Es
lagen einige Polster drauf und einige Handtücher auf dem Tischchen daneben.
Wie in Trance ging
ich mit und schloss die Augen, um den von ihr ausgehenden schweren Geruch nach
Moschus und Rosen tief einatmen zu können. Vielleicht war dies einer der
Träume, die mich schon in den vergangenen Tagen im Banne hielten.
Wir setzten uns und
nahmen zwei der Drinks, die uns ein vorbeieilender Kellner reichte.
„Ich heiße Rahna, es
ist aber nicht mein richtiger Name, den trage ich nur hier. Ich komme hin und
wieder her, um mich ein wenig zu amüsieren.“
„Ich heiße George, tatsächlich.“ Ich musste
unwillkürlich lächeln.
„Lege Dich her, du
wirkst sehr verspannt, ich werde dich ein wenig massieren.“ Sie war spontan zum
DU übergegangen und es klang ganz selbstverständlich.
Sie berührte mich an
beiden Schultern und drückte mich leicht nach unten. Ich spürte dabei ein
kleines Beben das von ihren Händen auf mich überging, es waren eigentlich feine
Stromstöße die sich in seinem Körper wellenförmig ausbreiteten.
„Oh, Du zitterst ja?“ Es überraschte mich, doch ich genoss
es auch.
Sie schloss die
Augen und lächelte. Ich legte mich zurück und betrachtete ihre Umrisse gegen
das Licht. Ich bemerkte, dass sie den
Oberteil des Bikinis gar nicht mehr trug, es müsste irgendwo am Boden liegen.
Ihre Brüste waren voll und rund und wie sie sich so über mich beugte konnte ich
die Brustspitzen genau über meinen Augen sehen und sie war erregt, eine Erregung
die sich langsam auf mich übertrug.
Sie spreizte nun
die Beine und setze sich auf meine Oberschenkel. Sie begann nun meine Schultern
langsam aber fest zu massieren und beugte sich dabei immer wieder nahe über
mich. Ihr tiefschwarzes Haar fiel über ihre Oberarme und die Perlen, die darin
eingewebt waren, rieben sich aneinander und es erklangen sanfte Töne.
Ihre Hände fuhren
langsam und zärtlich über meine Brust und verweilten an meinen Brustspitzen,
ihre dunklen Augen wurden noch dunkler, als sie meine offensichtliche Erregung
spürte. Sie legte ihren Kopf auf meinen Brustkorb, rutschte dabei an meinen Beinen
hinunter und lag nun mit ihrem ganzen Körper auf mir. Nun begann sie sich
langsam, wie eine Schlange auf meinem Körper zu bewegen, so dass ich langsam zu
glühen begann. Ich nahm sie nun mit beiden Armen bei der Taille und legte sie
sanft neben mich. Ihre Augen blieben geöffnet und hielten Meinem Blick stand.
Nun begann ich, vom Hals abwärts diese weiche sanfte, braune Haut zu liebkosen,
mit meiner Zunge ihren leicht salzigen Geschmack zu genießen. Als ich bei den
Brustspitzen angelangt war, verlor sie fast die Kontrolle und es ergab sich wie
selbstverständlich, dass ich in sie eindrang. Die nächsten Minuten waren wie
ein Flug hinauf zu den höchsten Gipfeln. Ich hielt sie dabei fest in
meinen Armen. Sie war leicht wie eine Feder und gab sich völlig selbstvergessen
und mit unglaublicher Hingabe ihren Gefühlen hin.
Wir lagen nun
völlig atemlos und gelöst neben einander, teilweise verdeckt durch die Tiefe
des Strandkorbes und ihre Zehen strichen langsam auf meinen Beinen auf und ab
und sie flüsterte mir Worte ins Ohr, die ich gar nicht verstand.
Es war ein Hüsteln
zu hören. Sehr dezent und leise, aber doch hörbar. Sie zuckte zusammen und
richtete sich auf.
„Ich muss gehen, es ist Zeit!“
Bevor ich noch ein
Wort sagen konnte, sie eventuell halten konnte, war sie schon aufgestanden.
Hinter ihr stand halb abgewandt ein großer, kräftiger Mann und hielt ihr einen
Bademantel entgegen, in den er sie sofort komplett einhüllte. Dann hob er sie
auf und trug sie einfach in das Haus. Am Boden blieb ein goldener Kamm mit
einigen Perlen darauf liegen, sie musste ihn verloren haben.