Donnerstag, 18. November 2021

Begierde, Erotik pur

 

Eine Frau in zwei Welten

                                               
                                             von Joana Angelides


 aus dem e-Book "Begierde Teil 1 und 2"

Lieber Freund,

 

Nur schweren Herzens hatte ich Sita, eine tickende Bombe in Sachen Sex und Erotik in Kajuraho/Indien, verlassen. Nachdem wir in einem Strudel von leidenschaftlichem Sex fast ertrunken waren, beschlossen wir, das heißt ich beschloss, dass wir uns für einige Zeit trennen müssen. Es gab aber mehrere Gründe die dafür sprachen.

 

Wie gesagt, der eine Grund war meine fast rettungslose Verstrickung in Gier und Geilheit nach weiblichen Körpern, ihrer Sexualität und das Feuer, in das es mich hineinzog, der andere Grund war einfach die Angst um die nackte Existenz und die Drohung meines Redakteurs, mir die finanziellen Zuwendungen so lange zu streichen, bis wieder Berichte von mir auf seinem Schreibtisch landeten.

An einem dieser Abende, wo mir der Portier grantig und unwillig eines der Telexe vor die Nase hielt, blickte ich mich wieder einmal nach langem bewusst in den Spiegel meines Badezimmers. Meine Wangen waren etwas eingefallen und meine Augen brannten in den Höhlen und waren blutunterlaufen.  Meine Brust wies Spuren der langen Fingernägel von Sita, meinem selbst gewählten Sexteufel, auf und auf meinem Hals und Nacken prangten einige Hemmatome, die dadurch entstanden waren, dass sie sich immer in mich verbiss, sich ansaugte, wenn sie in einen minutenlangen Orgasmus verfiel. Mein Körper hatte seine Spannkraft verloren, meine Gedanken kreisten nur mehr um die unglaublich fantasievollen und wunderschönen Darstellungen von hunderten erotischen Variationen an den Tempelfassaden von Kajuraho. Ich hatte dadurch mehrmals am Tage eine Erektion und verbiss mich dann in meine Handknöchel, in Polster allem was ich erreichen konnte, nur um nicht zu stöhnen. Diese erotischen Darstellungen waren unsere Vorbilder, beflügelten unsere Lust und hielten uns in den Nächten wach und aktiv. Wir hatten sie bald alle durch, es fehlten nicht mehr viele, doch ich kam an diesem Abend doch zur Erkenntnis, dass, wenn wir die letzte der Darstellung nachempfunden haben werden, sich mein Körper selbst aufgeben wird.

Unsere vorläufige Trennung war schwer, schien fast unmöglich zu sein. Die letzte Nacht verbrachten wir auf den Stufen des Tempels, rasend vor Verlangen nach Erfüllung. Ich stürzte mich immer wieder zwischen ihre geöffneten Schenkel. Mein Schwert bohrte sich tief in sie, ließ sie schreien und toben. Sie grub ihre Fingernägel in meinen Rücken, wenn meine Zunge auf ihrer Klitoris tanzte und ihre, mit unzähligen Goldringen geschmückte Finger zerrten und rieben an ihren Brustspitzen bis sie mehrmals in wilde Zuckungen verfiel.

 

Selbst als ich schon auf der Gangway des Flugzeuges stand, spürte ich, wie sich mein Leib zusammenzog, mein Penis pochte.

 

Nun war ich in der Karibik angekommen und hatte die erste fast schlaflose Nacht hinter mir. Der Ventilator surrte leise und erinnerte mich an das Hotelzimmer meiner lüsternen Nächte mit Sita. Ihr biegsamer Schatten beugte sich über mich, ihr Gesicht mit den brennenden Augen und ihrem zärtlichen Mund lockte. Sie streckte imaginär die Arme nach mir aus, zog mich langsam zu sich und ich atmete gierig ihren betörenden Duft ein.

Dann wurde ich wieder wach.

Ist da ein Flüstern, höre ich zärtliche Worte, goldverbrämt und sinnlich?

Streichen gierige Hände über meinen Körper, erspüren jeden weichen Punkt, umkreisen ihn, berührt meine Zunge ihre Haut, erfasst ihre Brustspitzen, bringt sie zum Zittern?

Schatten bewegten sich und zauberten Gestalten in den Raum, die flüstern und raunen. Sie umschweben mich, berühren mich mit zärtlichen Fingern und bringen meinen Körper zum Klingen.

Meine Augen versinken in den ihren, erfassen die Glut darin und versuchen sie noch weiter anzufachen, ein Feuer zu entzünden. Meine Hände gleiten über den sanften Hügel ihres Bäuchleins, spüren die Vibrationen, die von ihrem Schoss ausgehen und verstärken den Druck.

Ihre Hände wandern über das Laken, zittrig und suchend. Sie werden unruhiger, wenn meine Hand langsam über den Flaum streicht und eintaucht in eine heiße blutrote, sich öffnenden Blume. Die Berührung des erotischen Mittelpunktes darin wirft sie in die Höhe und lässt sie seufzen und tiefer atmen. Ihre Hände streichen über meine Körper; es ist ein Flehen, diese Berührungen nicht zu unterbrechen, mich zu halten, meine aufsteigenden Gefühle noch zu verstärken, mich hinauf zu tragen auf den Gipfel, der brennenden Sonne entgegen.

Es war wie der Schrei der Möwen über dem Meer, als wir uns beide in die Glut der Sonnenscheibe verlieren und mit ihr im Meer als glutrote Punkte versinken.

Alles nur Einbildung.

 

Endlich fiel ich in einen dumpfen, von weiteren wilden Träumen dominierten Traum.

 

Mit einiger Mühe hatte ich endlich doch eine Einladung für die abendliche Soiree des Botschafters erhalten. Es trafen sich hier einige Wirtschaftsbosse und Magnaten und sicher auch Möchtegerne mit mehr oder weniger dicken Brieftaschen.

Ich lehnte an der Wand, die eine Hand in der Tasche meines Smokings, in der anderen Hand einen Wodka-Martini und betrachtete die Menschen rund um mich. Ich beteiligte mich nicht an diesem Zeremoniell der Eitelkeit, war froh halb durch eine große Zimmerpalme verdeckt zu sein. Mit Schaudern dachte ich an die sicher langweilige Rede über Entwicklung der Industrie in Südamerika und die Möglichkeiten, die Erträge für Kapitalgesellschaften zu maximieren.

 

Als die Doppeltüre, die den privaten Bereich des Botschafters von den offiziellen Räumen trennte, geöffnet wurde, blickte alles in diese Richtung und die Gespräche verstummten.

 

Auch ich stellte mein Glas langsam und ohne hinzusehen auf eines der kleinen Tischchen an der Wand. Ich hörte die Begrüßungsworte des Botschafters nur entfernt und im Hintergrund ablaufend, denn meine ganze Aufmerksamkeit wurde nun von der Frau an seiner Seite gefesselt.

 

Sie war eine dieser unglaublichen Schönheiten Südamerikas, mit tiefschwarzem Haar, straff nach hinten gekämmt, in einem breiten, schweren Knoten endend.

Sie trug ihren Kopf wie eine Kostbarkeit, gehalten von einem schlanken, langen und biegsamen Hals.

Die Augenbrauen waren wie Schmetterlingsflügel geformt und ebenfalls tiefschwarz.

Sie umrahmten zwei unglaublich große dunkle Augen, die ein wenig gelangweilt in die Menge blickten, beschattet von langen Wimpern.

 

Das bodenlange Kleid umfloss sie wie flüssiges Gold, es betonte die sanften Linien ihres Körpers und ließ nur ihre Schultern frei. Sie waren vollendet geformt. Man konnte bei jeder ihrer Bewegungen auf der hellbraun schimmernden Haut, raffiniert verteilte Goldpunkte aufblitzen sehen.

Mir blieb der Atem weg und am liebsten hätte ich den obersten Knopf meines Smokinghemdes geöffnet.

 

Die Rede des Handelsdelegierten hörte ich kaum, sie rann an mir ab, wie Wasser auf einer Ölhaut. Wie immer bei solchen Veranstaltungen lagen diese Reden am Ende der Veranstaltung in schriftlicher Form für jene auf, die des Englischen nicht so mächtig waren. Ich habe sie dieses Mal auch schlussendlich mitgenommen.

Ich war vom ersten Augenblick von dieser Frau so fasziniert, dass in meinem Kopf nichts anderes Platz fand. Ihre Aura hatte sich da festgesetzt und ließ keine anderen Gedanken zu.

 

Ich saß schräg hinter ihr am Pressetisch und konnte sie besonders gut beobachten. Ich sah ihren schlanken, biegsamen Rücken, übergehend in einen ausgeprägten Po. Meist hatten so schlanke Frauen, wie sie es war, einen kleinen Po, doch bei ihr war dies nicht der Fall. Er war fest und rund und sie bewegte ihn hin und her, so als würde sie unruhig sein und jeden Moment aufstehen wollen. Sie beugte sich etwas nach vor und dann nach rechts und sagte

ihrem Mann irgendwas ins Ohr. Ich beobachtete das Spiel ihre Muskeln und die Bewegungen der einzelnen Knorpel auf ihrem Rückendekollete, das elegant im Stoff ihres Kleides, versank, genau dort, wo die beiden Grübchen am Ende des Rückgrates waren.

Ich konnte mich des Eindruckes nicht erwehren, dass sie unter ihrem Kleid nichts trug. Ich meinte zu wissen, dass sie völlig nackt darunter war und das machte mich fast verrückt.

 

Da das Dekollete rückwärts sehr tief war, war ihr Körper wie eine Blüte, die aus dem sie umschließenden Kleid wie aus einem Blatt emporwuchs. Der Haarknoten glänzte im Licht der vielen Glühbirnen im Raum, als wäre er eingeölt. Nun erst bemerkte ich die vielen kleinen weißen Perlen die mit eingeflochten waren.

 

In den nächsten Tagen war es unmöglich für mich, mich zu konzentrieren. Wohin ich auch blickte, ich sah immer wieder diese biegsame Gestalt in dem goldenen Kleid sich hin und her wiegend. Ich war offenbar der einen Venusfalle entkommen und sofort in den nächsten Krater eines Vulkans hineingestolpert.

 

Vor einigen Tagen abends schien im Hotel eine Menge los zu sein. Es gab eine Party, organisiert von der französischen Botschaft.

 

Der Swimmingpool war von unten beleuchtet und es schwammen zusätzlich kleine leuchtende Lampions auf dem Wasser.

Dazwischen sah man einzelne aufgeblasene Sitze und auch Luftmatratzen. Überall waren lachende Gesichter, die Stimmung war ausgelassen und fröhlich. Dezente Musik war im Hintergrund zu hören. Ich beschloss, da der Abend noch jung war, an dieser Party kurz teil zu nehmen.

 

Obwohl ich mir vornahm, nur einen Drink zu nehmen und dann wieder zu gehen, blieb ich ganz am Ende der Poolbar hängen. Es wartete ja niemand im Zimmer auf mich. Ich blieb jedoch nicht sehr lange alleine.

Sie setzte sich mit dem Rücken zu mir auf den freien Barhocker neben mir und stellte ihr Glas auf die Theke. Ihr langes schwarzes Haar fiel ihr fast bis zu ihrem knappen Bikinihöschen. Sie hatte kleine weiße Perlen in das Haar geflochten und die Spitzen ihrer Haare bewegten sich durch ihre etwas unruhigen Bewegungen an ihrem Po hin und her. Ihre langen Beine steckten in atemberaubend hochhackigen Schuhen aus Glas, mit weißen Perlen darauf. Einer ihrer Beine war angewinkelt, der andere berührte fast den Boden. Die Zehennägel waren rot lackiert und bewegten sich im Rhythmus der Musik.

 

Ich starrte ihren Rücken an und spürte, wie sich langsam ein Würgen in meinem Hals einstellte. Sie erinnerte mich an jene Frau, die mir seit Tagen den Schlaf raubte, die in meinen erotischen Wachträumen erschien.

Da lachte sie auf und es war ein dunkles Lachen, mit einem leichten Timbre darin. War sie es? Ich entschloss ich, mir Klarheit zu verschaffen.

 

„Entschuldigen Sie...!“ Ich berührte leicht ihre rechte Hand und sie drehte sich mir zu

„Ja?“  Ihre großen dunklen Augen sahen mich fragend an.

 

„Sind Sie alleine da?“, würgte ich hervor. Die Frau meiner unerfüllten erotischen Träume saß tatsächlich so einfach da!

 

„Sie nicht?“  Sie hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen und ihre dichten schwarzen Wimpern senkten sich noch tiefer über ihre Augen. „Wir sollten das aber ändern, finden Sie nicht?“

 

Sie rutschte vom Barhocker und nahm bereitwillig meine hilfreiche Hand an, ließ sie danach aber nicht mehr los.

 

„Setzen wir uns dort hinten in einen der Strandkörbe?“ Sie lächelte geheimnisvoll und öffnete leicht ihre blutrot geschminkten Lippen.

 

Die Strandkörbe standen etwas abseits, halb im Dunkeln und waren für zwei Personen konzipiert. Es lagen einige Polster drauf und einige Handtücher auf dem Tischchen daneben.

 

Wie in Trance ging ich mit und schloß die Augen, um den von ihr ausgehenden schweren Geruch nach Moschus und Rosen tief einatmen zu können. Vielleicht war dies die Erfüllung meiner Träume, die mich schon in den vergangenen Tagen im Banne hielten.

 

Sie setzten sich und nahmen zwei der Drinks, die ein vorbeieilender Kellner ihnen reichte.

„Ich heiße Rahna, es ist nicht mein richtiger Name, den trage ich nur hier. Ich komme hin und wieder her, um mich ein wenig zu amüsieren.“

 „Ich heiße Peter, tatsächlich.“ Ich musste unwillkürlich lächeln. Was meinte sie nur mit amüsieren?

„Lege Dich her, Du wirkst sehr verspannt, ich werde Dich ein wenig massieren.“ Sie war spontan zum DU übergegangen und es klang ganz selbstverständlich.

Sie berührte mich an beiden Schultern und drückte mich leicht nach unten. Ich spürte dabei ein kleines Beben das von ihren Händen auf mich übersprang, eigentlich waren es leichte Stromstöße die sich nun in meinem Körper wellenförmig ausbreiteten.

 

 

„Oh, Du zitterst ja?“ Es überraschte mich gar nicht.

 

Sie schloß die Augen und lächelte. Ich legte mich zurück und betrachtete ihren Umriss gegen das Licht.  Ich bemerkte, dass sie den Oberteil des Bikinis gar nicht mehr trug, es musste irgendwo am Boden liegen. Ihre Brüste waren voll und rund, aber nicht sehr üppig. Wie sie sich so über mich beugte hatte ich ihre Brustnippel genau vor meinen Augen. Sie war erregt, eine Erregung die sich rasend schnell auf mich übertrug.

Ganz selbstverständlich spreizte sie nun die Beine und setze sich auf meine Oberschenkel. Sie begann nun meine Schultern langsam aber fest zu massieren und beugte sich dabei immer wieder über mich und wehrte sich gar nicht, dass meine Zunge ihre steifen Nippel berührten. Ihr tiefschwarzes Haar fiel über ihre Oberarme und die Perlen, die darin eingewebt waren, rieben sich aneinander und es erklangen sanfte Töne.

 

Ihre Hände fuhren langsam und zärtlich über meine Brust und verweilten an meinen Brustspitzen und ihre dunklen Augen wurden noch dunkler, als sie meine offensichtliche Erregung zwischen ihren Schenkeln spürte. Sie legte ihren Kopf auf meinen Brustkorb, rutschte dabei an meinen Beinen hinunter und lag nun mit ihrem ganzen Körper auf mir. Nun begann sie sich langsam, wie eine Schlange auf meinem Körper zu bewegen. Ich nahm sie nun mit beiden Armen bei ihrer Taille und legte sie sanft neben mich auf die breite Liege. Ihre Augen blieben geöffnet und hielten meinem Blick stand. Nun begann ich, vom Hals abwärts diese weiche sanfte, braune Haut zu liebkosen, mit meiner Zunge ihren leicht salzigen Geschmack zu genießen. Als ich bei den Brustspitzen innehielt, sie besonders verwöhnte verlor sie fast die Kontrolle. Sie öffnete ihre Schenkel, stellte sie auf und es ergab sich wie selbstverständlich, dass ich in sie eindrang. Sie hob und senkte das Becken, spreizte die Beine noch weiter, hob sie hoch, ließ sie auf meinen Schultern ruhen und stützte sich mit den Ellenbogen ab. Sie übte gewaltigen Druck aus! Von dieser kleinen zarten Person war das gar nicht zu erwarten gewesen

Ich bewegte mich vorerst in einem sehr langsamen Rhythmus in ihr und stimmte meine Bewegungen ihrem Stöhnen und Seufzen an. Doch im entscheidenden Moment stieß ich zu, ließ sie sich aufbäumen, kleine Schreie ausstoßen und beobachtete ihren Orgasmus fasziniert. Es war als würde ich sie durch ein Mikroskop betrachten, sah jeden einzelnen Muskel zucken und den Ausbruch eines Vulkans in ihren Augen. Sie war wie ein sprühendes Feuerwerk, ließ Sterne um sie herumtanzen und verglühte nur sehr langsam.

 

Diese Ecke des Parks war völlig abgeschieden vom Rest der Anlage und plötzlich kam mir der Gedanke, dass dies wahrscheinlich Absicht war. Die breiten, für zwei Personen gedachten Strandkörbe waren durch Paravents abgetrennt und abgeschirmt und waren außerdem in weiten Abständen von einander aufgebaut.

Sie lagen nun völlig atemlos und gelöst nebeneinander, teilweise verdeckt durch die Tiefe des Strandkorbes. Ihre Zehen strichen langsam auf meinen Beinen auf und ab und sie flüsterte mir Worte ins Ohr, die ich nicht verstand.

 

Es war ein Hüsteln zu hören. Sehr dezent und leise, aber doch hörbar. Sie zuckte zusammen und richtete sich auf.

 

„Ich muss gehen, es ist Zeit!“

 

Bevor er noch ein Wort sagen konnte, sie eventuell halten konnte, war sie schon aufgestanden. Hinter ihr stand halb abgewandt ein großer, kräftiger Mann und hielt ihr einen Bademantel entgegen, in den er sie sofort komplett einhüllte. Dann hob er sie wie ein Kind auf und trug sie einfach weg. Er wusste offenbar von ihrem geheimen Leben. Bewachte, schützte er sie? Oder war er einfach ihr persönlicher Leibeigener? Ich schüttelte meinen Kopf über meine waghalsigen Vermutungen.

 

Am Boden blieb ein goldener Kamm mit einigen Perlen darauf liegen, sie musste ihn verloren haben.

 

Dienstag, 9. November 2021

Eine Symbiose auf dem See, Erotik

 

Eine Symbiose auf dem See.

von Joana Angelides

e-Book Auszug

Es kündigte sich ein eher ruhiges Wochenende an. Meine Texte habe ich nach New York verschickt, Lisa und Eve waren bei irgendeiner Vernissage an der Riviera und ich lag faul herum. 

Serge nebenan dürfte sich ebenfalls dem Fallenlassen ergeben haben. Nur hin und wieder drangen leise tragende Töne von nebenan zu mir herüber, dann entstanden wieder längere Pausen. Es waren vorwiegend leise Passagen mit der Geige, die dann wieder abrupt abebbten und nur ein paar flinke Oktaven am Klavier dahin perlten. Diese seichten Musikfetzen konnten meine Lust nicht wirklich wecken, wo es ja außerdem sehr früh am Morgen war!

Ich nahm meine Schale mit dem Kaffe und begab mich auf den Balkon und setzte mich neben der uns trennenden Balustrade einfach auf den kühlen Boden und schlürfte ihn in kleinen Schlucken. Ich genoss die Musikfragmente von nebenan und das leise Zwitschern der nun auch erwachenden kleinen Vogelstimmen von rundum.

Die Stille wurde durch das Telefon unterbrochen. Es war Emile mit seiner leisen tiefen Stimme, der aus Boulonge-Billancourt anrief und wissen wollte, wie es mir geht und ob ich schon wach war.

„Sag, Kleines, was machst Du eigentlich jetzt? Komm nach Billancourt heraus, der See ist spiegelglatt, die Sonne erhebt sich ganz langsam aus dem Dunst und ich habe Sehnsucht nach deinem Duft, deinen kleinen Lauten in meinem Ohr und Deiner heißen Haut!“ flüsterte er etwas heiser. Offenbar war er erregt. Ich antwortete nicht gleich, wollte ausloten, ob ich heute bereit war, mich von diesem bedächtigen, starken und doch so zärtlichen Mann in seine magische Welt entführen zu lassen. „Nimm Serge mit, ich mag ihn! Wir könnten auf den See rausrudern und wir könnten Dich beide ein wenig verwöhnen. Wir waren doch kürzlich so eine erotische Einheit, ergänzten uns so wunderbar!“

Das überraschte mich denn doch! Ja, es war ein wunderbares Erlebnis, so in den Armen von zwei so unterschiedlichen Männern die Erfüllung zu erleben und von beiden getragen zu werden.

Obwohl ich nicht gleich antwortete, wartete Emil geduldig ab, ich konnte nur seinen Atem hören und leise Musik im Hintergrund.

„Warte einen Augenblick, ich frage Serge!“, sagte ich schlussendlich doch.

Ich stand auf und beugte mich zu Serge hinüber.

„Serge, bist Du da?“ rief ich leise.

Er kam sofort heraus, hatte nur seine Pyjamahose an und die kleine Geige in der Hand.

„Meine Muse! Guten Morgen, habe Dich atmen gehört! Wer war das denn am Telefon?“

Als ich ihm den Wunsch von Emile unterbreitete sah er mich einen Augenblick forschend an, dann nickte er, gar nicht sonderlich erstaunt, wie mir schien.

Als wir in Billancourt ankamen und wir uns sehr innig, wie alte Freunde begrüßt hatten, halfen wir Emil das Boot zu Wasser zu lassen. Emile hatte nicht übertrieben, der See lag ruhig, wie ein Spiegel da, der Dunst des frühen Vormittags lag noch auf ihm und das leise Plätschern am Ufer spielte eine leise Melodie.

Als wir so im Boot saßen, erinnerte mich das an eines der Bilder von Monet. Die Bäume am Ufer ließen ihre Zweige fast bis auf den Spiegel des Wassers hängen, die kleinen Wellen kräuselten sich am Boot. Ich nahm in der Mitte des Bootes Platz, mein etwas großer Sommerhut warf Sonnenkringel auf mein Gesicht und eine meiner Hände hing ins Wasser, ich spürte das kühle Nass, wie es meine Hand umspielte.

Emil hatte sich am vorderen Ende des Bootes gesetzt, tauchte das Ruder ein und begann uns mit leichten Schlägen vom Ufer zu entfernen. Serge saß am anderen Ende und hielt ebenfalls ein Ruder lässig in der Hand. Wir glitten fast lautlos hinaus und sprachen kein Wort. Doch Serge wurde von der Sonne geblendet und so setzte er sich nun neben mich, wir hatten nun die Sonne im Rücken. Ich lehnte mich an ihn und schloss die Augen. Ich genoss seine Nähe, die Wärme die von seinem Arm ausging, als er ihn um mich legte.

Da, was war das?

Serge führte eine Panflöte an seine Lippen, die er offenbar mitgebracht hatte und diese süßen Töne verzauberten alles. Es waren hohe Töne, die sich einschmeichelten, die über den See tönten und die Natur hielt den Atem an.

Mit einer Hand hielt er die Flöte mit der anderen Hand strich er über meine Haut und ließ meinen Körper weich wie Schleiergewebe werden, meine Brüste wurden hart vor Erregung, er verstärkte das durch Berührung meiner Knospen und versetzte dadurch meinen Körper in Aufruhr. Während dessen tauchte Emile seine Ruder in das Wasser, gab sich Mühe das Boot ganz ruhig zu halten.

Serge fühlte sich wohl, ich spürte das! Es war sicher das ruhige Wasser rund um uns, das leise Plätschern und der Einklang der Natur mit seinen Flötentönen. Und die Magie des Augenblickes.     

Seine Lippen glitten über meine heiße Haut, seine Hände wurden fordernder und plötzlich war die Panflöte still, Serge richtete sich auf und in seiner unnachahmlichen sanften, aber eindringlichen Art, drang er in mich ein, richtete sich auf, umschloss meine Lenden mit beiden Händen und bewegte sich im sanften Rhythmus immer tiefer in mich, er hob seinen Kopf, er und Emile sahen sich dabei in die Augen und krallten sich mit je einer Hand aneinander fest. Wir waren wieder im Moment meines Orgasmus eine Einheit. Beide beugten sich über mich und Emile wühlte in meinen Haaren, hielt mit der anderen Hand eine meiner Schultern fest und ich verlor mich im Geiste in den Wellen des Sees und fühlte mich wie eine Seejungfrau.

Sie hielten mich beide fest, beide genossen meine Auflösung!

Offenbar hatte Emil den Anker hinuntergleiten lassen, wir lagen völlig ruhig in der Mitte des Sees, nur die Wellen schaukelten uns.

Als sich Serge von mir trennte und aufrichtete nahm Emil seinen Platz ein, ohne mich nur einen Moment los zu lassen, ohne sich nur einen Moment von meinem Körper zu trennen.

„Du bist magisch, Du bist ein Zauberwesen“, flüsterte mir da Emil ins Ohr und ich spürte wieder seine unheimliche Ausstrahlung, die mich jedes Mal tief in das Dunkle in mir geleitete, über mir schlugen wieder die Wellen zusammen, ich fühlte diese Glut, die von ihm ausging und die mich so faszinierte. Bei ihm war nichts von der Leichtigkeit von Serge zu spüren, hier gab es keine Panflöten oder leichte Zärtlichkeiten, hier tobte der Sturm der Leidenschaft über mich hinweg.

Serge hatte nun die Führung des Bootes übernommen und hielt nur hin und wieder meine Arme fest, oder flocht seine Finger um die meinen. Er wollte ebenfalls spüren, wenn unsere beiden Orgasmen sich über uns zusammenschlossen. Er tauchte ebenfalls in die dunklen Augen von Emile ein, wenn dieser den Kopf hob und sein Gesicht in Ekstase sich verdunkelte. Ich hörte Serge flüstern, tief atmen und keuchen.

Ich weiß nicht mehr, wie lange wir da draußen auf dem See waren. Als wir zurück kamen waren wir jedenfalls erschöpft, keiner weiteren Konversation mehr fähig und sanken im Schatten einer Ulme ins Gras, hielten uns alle Drei bei den Händen und dösten eine Weile vor uns hin.

Diese Symbiose zwischen uns hielt sehr lange Zeit an und es ergaben sich noch viele wunderbare Tage, in allen nur erdenklichem Ambiente.

Sonntag, 7. November 2021

Fließende Grenzen, Erotik

 

Fließende Grenzen.

von Joana Angelides

e-Book Auszug

 

Meine Lust an der Lust bestimmt mein Leben zwar, doch beherrscht diese es nicht bedingungslos. Oft ist es so, dass sie plötzlich da ist, wenn ich erfolgreich etwas abgeschlossen habe, oder wenn mich die Einsamkeit beschleicht. Da ich in einem sehr netten Freundeskreis eingebunden bin, kann ich immer einfach zum Telefon greifen und diese Einsamkeit beenden.

Dieser Kreis von Menschen unterteilt sich in zwei Gruppen und eine Gruppe davon sind meine Liebhaber, die jeder für sich für eine andere Stimmung zuständig ist. Wenn mich die Lust nach grenzenlosem Sex und totaler Erschöpfung packt, rufe ich Luc an, einen sogenannten Call-Boy, der sich gegen Bezahlung total vorausgabt und den Erwartungen immer entspricht. Mein Körper ist danach fast schwerelos, die Gedanken total ausgeschaltet und der Körper nur durch Gier nach Erfüllung durchdrungen. Er ist fast nur ein Tool, um die dunkelsten Triebe in mir zu befriedigen und sofort wieder im Nebel verschwindet.

Doch da gibt es eben Serge, meinen Nachbarn, der meinen Körper in einen Klangkörper verwandelt und mich noch stundenlang klingen lässt, oder Emile, der eigentlich der Mann von Eve ist, mich aber trotzdem in die Arme nimmt und mich die Schwerkraft vergessen lässt! Und da wir nun eben in Paris leben und manche es hier nicht so ernst nehmen, weiß Eve das!

Er ist Teil der Magie, die meiner Sinnlichkeit erst die Würze gibt.

Emile ist ein introvertierter Mann, der nur sehr selten aus sich herausgeht, doch in ihm brodelt ein Vulkan. Wenn mich Emile in den Arm nimmt, seine fast schwarzen Augen tief in den meinen verschwinden, kann ich das Feuer in dem offenen Krater, der sein Innerstes darstellt, sehen! Er ist im Gegensatz zu Serge, der Mann der sofort in Angriff übergeht, das aber mit einer Ausdauer, die an die Erschaffung der Erde erinnert. Wenn er meine Brüste umschließt, ist das ein Erobern, da zucken Blitze durch die Nacht, obwohl es auch Tag sein kann und die gebündelten Nervenstränge beginnen zu glühen. Wenn er in mich eindringt, dann geschieht das sehr eindringlich und langsam aber unter Druck und er lässt sich Zeit, seine Bewegungen sind bedächtig, tiefgehend und fordernd, er hebt meinen Körper in die Höhe und dreht und bewegt ihn, als wäre er eine Feder. Es erregt ihn ungeheuer, wenn er spürt, wie sich bei mir die Erregung und das Verlangen aufbaut und genießt das! Ein Orgasmus in seiner eisernen Umarmung wird zur Eruption und scheint nie wieder zu enden, weil er es immer wieder schafft, sie hinauszuzögern, bis der ganze Körper glüht. In meiner Ekstase empfinde ich ihn als einen Fürsten der Hölle, der mit feurigen Schwertern alles vor sich hertreibt.

Eve beschreibt ihn immer als nicht sehr fantasievollen Liebhaber, aufmerksamen Ehemann aber ansonsten eher als fade. Ich denke manchmal, sie spricht über einen anderen Mann.

Als nun gestern Serge herüberkam, um sich Zucker zu borgen, versanken wir in ein Gespräch und vergaßen die Zeit und auch den Zucker und es ergab sich, dass wir in unserer Märchenwelt der Gefühle versanken und Serge begann meine Lust zu erforschen. Doch es kam auch Emil und überraschte uns in einer etwas aufgeheizten Stimmung.

Bevor ich es mich versah, saß ich zwischen diesen beiden so verschiedenen Männern und plötzlich waren es einige, nicht so leichte definierbare Hände und viele Zärtlichkeiten, die meinen Körper in Aufruhr brachten.

Die beiden ergänzten sich wunderbar. Während Serge mich zärtlich küsste, strich Emil über meine Schenkel suchte die Feuchte zwischen meinen Schamlippen und ich spürte seine unverwechselbare Zielstrebigkeit, mich zum Orgasmus zu bringen! Serge streichelte meinen Rücken, knabberte an meinem Ohr und seine Zunge verband sich mit der meinen.

Beide spürten, dass mein Körper es nicht mehr lange unterdrücken wird können und steigerten ihre Aktivitäten harmonisch abgestimmt aufeinander. So kam es, dass ich in den Armen von zwei Männern gänzlich unerwartet, einen wunderbaren Orgasmus hatte!


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Magie der Sinnlichkeit, Erotik


 

Die Magie der Sinnlichkeit, der Liebe und des Augenblickes!

von Joana Angelides

e-Book, Auszug

 

Mein Name ist Magritt.

Magritt, wie der belgische Maler. Mein Vater, ein Belgier, war Sammler von seinen Bildern und Bewunderer. Er hätte lieber einen Sohn gehabt, hätte ihn dann René Magritt genannt. So musste ich dann mit diesem Namen leben, was immer wieder zu Verwechslungen mit Marquerite führte. Das Einzige, was wir beide gemeinsam haben, ist unsere unbändige Abhängigkeit von Erotik und Sex. Er ließ keine Gelegenheit und keine Frau aus, um das ausleben zu können, was dazu führte, dass sich meine Eltern trennten und er aus meinem Leben verschwand.

Und eben diese Gene beherrschen auch mein Leben!

Nun, ich lebe aus Überzeugung als Single, das heißt eigentlich tue ich das temporär!

Es gibt immer wieder Männer in meinem Leben, manche vorübergehend, manche länger, manche begleiten mich schon jahrelang!

Ich liebe diese Augenblicke, wo ich mich fallen lassen kann, in starken Armen versinken oder als beherrschender Faktor den Mann unter mir beherrschen kann.

Das geht natürlich nur in einer Großstadt wie Paris. Sie hat das richtige Flair und auch die richtigen Menschen dafür, die diese Leichtigkeit der Sinnlichkeit lieben und auch gewähren lassen. Man ist auch nicht so im Fokus und es geschieht Vieles in der Anonymität der Großstadt.

Mein Leben als Journalistin erlaubt mir, dass ich mir die Tage und auch die Nächte einteile, sie manchmal meiner Lust unterwerfe. Eigentlich sind wir drei Freundinnen die sich völlig tabulos alles erzählen und die sich gegenseitig beraten, auch trösten oder bestärken, die diesen Lebensstyl pflegen.

Heute sind ein regnerischer Tag und ich blicke durch die halbgeschlossenen Jalousien ins Freie und höre die Regentropfen, wie sie auffallen, manche auf mein Sims klopfen. Obwohl es noch früh am Morgen ist, höre ich von nebenan über die offene Balkontüre wie mein Nachbar seinem Cello leise, tiefe Töne entlockt. Er ist ein junger Musiker an der Pariser Oper und lebt ganz seiner Musik. Alles in seinem Leben ist Musik! Je nach inneren Gefühlen, Lust und Sturm in seinem Inneren, bedient er sich eines anderen Instrumentes. Das Cello ist ein suchendes Instrument, mit dem sein brunftiges Verlangen nach einem Ventil für seine Erfüllung sucht. Seine Geige erklingt, wenn er gerade glücklich ist, wenn sich seine Glückgefühle in die Höhe schwingen und dem Klavier entströmt sein Schmerz und seine Verzweiflung, ergießt sich im Warschauer Konzert oder irgendwelchen russischen Tänzen und reißt ihn wie ein tosender Fluss dahin.

Ich weiß das deswegen, weil ich bei all diesen Ausbrüchen und Höhenflügen schon dabei war.

Ich schließe meine Augen und höre das Locken des Cellos, höre diese tiefen lockenden Töne und spüre seine Gedanken und seine Sehnsucht durch die dünne Wand, die uns trennt hindurch.

Ich stehe langsam auf und presse mich an die Wand. Es ist als würde sie zittern, als würden seine sehnsüchtigen Rufe durch das Gemäuer dringen und meine Haut berühren. Ich drücke meinen Leib, meine Brüste dagegen und meine Handflächen liegen flach auf und ich flüstere irgendwelche Worte.

Nach endlos scheinenden Minuten, in denen er weiterspielt und lockt, löse ich mich von der Wand und gehe, wie von unsichtbarer Hand geleitet, auf den Balkon, lehne mich an die Brüstung zu seiner Seite und übersteige sie.

Als ich, ein wenig nass vom Regen und fröstelnd dann barfuß in seinem Salon stehe legte er das Cello weg und nimmt mich in den Arm. Es ist klar zwischen uns, dass er auf mich gewartet hat, er weiß, dass sein Rufen nicht vergebens war. Seine Hände streichen über meine feuchte Haut, seine Zunge leckt die Feuchtigkeit weg und seine Lippen vibrieren auf den meinen.

Wir sinken auf die Liege und ich atme seinen Duft, der immer ein wenig nach Moschus, Holz und Lust riecht, gierig ein. Im Raum ist noch immer das leise Rufen des Cellos spürbar!

Er gehört zu jenen Liebhabern, die es sehr langsam angehen lassen. Sein Vorspiel beginnt an den äußersten Fingerspitzen, breitet sich über meine Brüste und den Brustspitzen aus und verliert sich in den Achselhöhlen. Sein Mund findet sich im Nabel wieder, kreist dort und seine feinen, aber kräftigen Finger machen meine Nervenbahnen an den Lenden und an den Rückenwirbeln zur Achterbahn. Er schafft es immer wieder, meinen ganzen Körper wie einen Klangkörper zum Klingen zu bringen, mir die höchsten Töne zu entlocken und alles dann in einem Furioso ausklingen zu lassen! Die Vereinigung endet meist in einem Vulkanausbruch und das Feuer danach glost noch minutenlang.


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Donnerstag, 4. November 2021

Chronoligie eines Vulkanausbruches. Erotik

 

Chronologie eines Vulkanausbruches

 

von Joana Angelides

 

20.00h 

Das Bad ist warm und vertraut.

Wir stehen unter der Dusche, Haut an Haut. Deine Hände verteilen den Schaum zuerst auf meinem Rücken, dann Po und dann auf beiden Brüsten, massieren ihn an den Brustspitzen ein, bis Du merkst, dass ich ein wenig unruhig werde.

 

20.10h

Eine dieser festen Hände gleitet sanft über den Bauch entlang zu den geschlossenen Schenkeln und drängt sich dazwischen, während die andere Hand weiter die Spitzen mit Schaum versorgt und leicht dran reibt.

Ich seufze tief

 

20.20h

Finger sind eingedrungen in meine Muschel und suchen die Perle. Es macht mich intensiv zittrig. Deine Zunge sucht meine Zunge und eine Welle von Lust erfasst uns. Wir genießen es.

 

20.30h

Ich spüre zwischen meinen Schenkeln dein erregtes Schwert und eine kleine Schwächewelle erfasst mich. Es ist immer wieder erregend, wenn der Körper genau weiß, dass er nun bis aufs äußerste gefordert werden wird. Er erinnert sich an diese Impulse, die ihm den Sauerstoff rauben werden und fiebert danach.

 

20.35h

Wir gehen beide in die Knie und knien nun in der Badewanne, deine Hände sind pausenlos unterwegs an den Hügeln und Tälern meines Körpers. Ich halte mich an deinen Pobacken fest und spüre ihr Zucken.

 

20.40h

Du nimmst die Massagedüse der Dusche und beginnst nun meinen Rücken langsam auf und zu streichen. Das sehr warme Wasser löst Schauer der Lust aus und ich sauge mich an deiner Schulter fest. Es hört nicht auf, der Körper beginnt immer weicher zu werden.

 

20.50h

Nun sind alle Nerven des Rückgrates alarmiert, die elektrischen Impulse erreichen mein Gehirn und lösen Alarm aus. Ich zittere.

 

21.00h

Dieser Wasserstrahl hat eine unglaubliche Wirkung. Er elektrisiert den Körper und gleichzeitig die Gehirnströme und zaubert bunte Ringe rund um mich.

 

21.05h

Der Strahl wandert nun langsam zu meinen Brüsten nach vorne und umspült und umrundet sie fest und ausdauernd. Es ist ein wahnsinnig erregendes Gefühl und meine Zunge umkreist deine in immer engeren Kreisen, signalisiert dir meine Erregung.

 

21.15h

Deine Finger haben meine Perle gefunden und in Kombination mit dem Wasserstrahl an den Brustspitzen bereiten sie mir ein lustvolles Karussell. Ich flehe Dich innerlich an, nicht aufzuhören und Du denkst auch gar nicht daran. Mein Körper wird langsam zum Vulkan und die glühende Lava beginnt brodelnd nach oben zu drängen.

 

21.25h

Plötzlich hörst Du auf, mein Körper bäumt sich auf, er hat dies nicht erwartet, hat sich in diesen Strudel der Gefühle sinken lassen und Zeit und Raum vergessen.

Du hebst mich an und meine Beine öffnen sich und schlingen sich um deine Hüften und wir spüren beide, dass wunderbares warmes Wasser uns liebkost.

Du ziehst mich näher zu dir hin und dringst mit deinem Speer wortlos und unerwartet in mich ein.

Ich beuge mich zurück, Du umspielst meine Brustspitzen mit einer Hand, die andere stützt mich am Rücken, umfasst meine Schultern und schiebt mich weiter zu dir hin. Ach, Du weißt genau, was Du tust, bewegst Dich langsam in mir, stößt tief ein und gleitest wieder nach vorne. Mein lustvolles Seufzen, Stöhnen und Flüstern bestätigt Dich und die machst unbeirrt weiter. Deine Blicke verschlingen meine beginnende Ekstase und wirken auf mich wie die Blitze eines ungeheuren Gewitters.

 

21,45h

Es ist wie ein magischer Kreis, meine Gefühle spielen verrückt, die Lava steigt immer höher und höher, der Badeschaum bedeckt uns zärtlich und ein physikalischeres Phänomen findet statt. Mein Körper glüht in einem Meer von Wasser und Schaum.

Da, ich stöhne auf. Du beugst mich weiter zurück, ohne die sanften Bewegungen zu unterbrechen, richtest Du den Massagestrahl der Brause auf meine Perle und treibst sie zum Wahnsinn. Das warme Wasser und der enge, starke Strahl lässt sie tanzen, einen wilden, aberwitzigen Tanz. In meinem Kopf beginnt es zu dröhnen, Feuerwerke steigen auf und die Nerven des ganzen Körpers spielen verrückt. Es ist ein einzelner Nerv, den dieser Strahl trifft und mit ihm spielt.

 

22.00h

Ich flüstere laut, dass Du aufhören sollst, doch will ich das nicht wirklich und Du weißt es. Ich spüre, dass auch dein Körper langsam zu jenem Punkt kommt, wo er sich fallen lässt, nicht mehr steuerbar ist. Ich richte mich in deinen Armen wieder auf und presse meinen Körper an Dich, ohne dass wir unsere steten, intensiven Bewegungen minimieren. Ich will noch immer, dass es nie aufhört.

 

22.15h

Seit einigen Minuten werden wir nun vom gewaltigsten Vulkanausbruch, den mein Bad je erlebt hat, erfasst. Lava wälzt sich den Abhängen hinab, Sterne, Steine und Feuer werden meilenweit herausgeschleudert und die Welt ist am Untergehen.

 

Irgendwann finden wir uns in diesem Chaos, aneinandergeklammert, zitternd und erschöpft, um ein wundervolles Erlebnis reicher, wieder.

 

Eingehüllt in weiche, sanfte Bademäntel liegen wir noch lange quer über das Bett, ohne zu wissen, wie wir dahin gekommen sind. Aber sehr gelöst und mit einem Lächeln, den sensiblen, zuckenden Körper zärtlich berührend, genießen wir das soeben Erlebte.

 

Morgen, wenn wir wieder auf festem Boden stehen, werde ich das Badezimmer aufwischen müssen.

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Montag, 1. November 2021

Endlich vereint, Kurzgeschichte besinnlich

 

Endlich vereint

von Joana Angelides



Die kleine alte Dame trippelt langsam den Weg zum Bahnhof. Vorbei an den Geschäften mit den bunten Auslagen, vor denen Leute stehen und abwägende Blicke auf die angebotenen Waren werfen. Sie hat kein Auge dafür. Mit ihrer kleinen Rente kann sie sich ja all diese Dinge sowieso nicht kaufen. Sie muss froh sein, wenn es sich für das Nötigste ausgeht und sie außerdem noch ein wenig auf die Seite legen kann für ihr Begräbnis, wie sie allen erzählt.

 

Aus einem Lokal am Hauptplatz kommt eine Gruppe junger übermütiger Menschen heraus und sie fühlt sich gezwungen vom Gehsteig herabzusteigen um auszuweichen. Nach einigen Schritten bleibt sie stehen und hält sich an einem Hydranten fest, um etwas Luft zu holen und durchzuatmen.

So verweilt sie einige Minuten, ihre Handtasche fest an sich gepresst und lächelt. Ihre Gedanken gehen viele Jahre zurück, in ihre Jugendzeit.

Ach, was waren sie da auch für lustige Menschen, mit vielen Freunden und noch voller Hoffnung. Sie konnte die Straße hinunterlaufen, ohne anzuhalten und dabei auch noch lachen. Heute schien ihr das wie aus einer fernen Zeit, unwirklich und verschwommen. So stand sie da und lauschte in sich hinein, in die Vergangenheit.

 

Lautes Hupen lässt sie erschrocken zusammenfahren. Oh Gott, sie stand fast auf der Straße und ein Wagen wollte eben dort parken. Mit einem verlegenen Lächeln in Richtung des ungeduldigen Lenkers drehte sie sich um und stieg wieder auf den Gehsteig hinauf. Sie streifte den Rock mit ihren schlanken, vom Alter gezeichneten Händen mehrmals glatt, was sie immer tat, wenn sie verlegen war und ging unbeirrt Richtung Bahnhof weiter.

 

Sie würde den Weg zum Bahnhof auch mit geschlossenen Augen finden. Sie ging ihn nun schon seit Jahren täglich. Sie kannte fast alle Fahrgäste die regelmäßig wegfuhren, bzw. ankamen. Sie saß dort immer am frühen Nachmittag auf derselben Bank, fast am Ende des lang gestreckten Bahnhofsgebäudes, wo sie niemand störte und erwartete die herankommenden Züge und winkte den abfahrenden Zügen nach.

 

Sie war allen, den Fahrgästen ebenso, wie dem Bahnpersonal bekannt. Manche grüßten sie sogar. Das freute sie besonders. Wenn sie dann abends in ihrem Bett lag und das Licht auslöschte, ließ sie den Nachmittag vorbeiziehen und wusste ganz genau, wer sie heute bemerkt hatte und wer nicht. Sie dachte sich Geschichten über die Schicksale der Ankommenden und Abreisenden aus und registrierte jede Veränderung an ihnen; sei es an der Kleidung, oder im Gemüt. Sie sah ihnen ins Gesicht und spürte sofort, wenn Jemand Sorgen hatte.

 

Manchmal setzte sich der Bahnhofsvorstand ein Weilchen zu ihr und fragte sie, wie es ihr geht. Er kennt sie gut, sie ist die Witwe eines seiner ehemaligen Vorgesetzten. Vor vielen Jahren hatte dieser hier gearbeitet und sie holte ihn damals öfters von der Arbeit ab. Dann ging er in Pension und er hörte einige Jahre nichts mehr von ihm.

 

Bis sie plötzlich auftauchte, sich auf diese Bank setzte und den Zügen nachsah. Sie erzählte ihm anfangs vom Tod ihres Mannes. Eines Tages sprach sie darüber nicht mehr und erweckte den Eindruck, als wollte sie ihren Mann abholen und warte hier nur auf ihn. Sie hatte Bilder dabei und zeigte sie jeden, der mit ihr sprach. Doch mit der Zeit wollte sich keiner mehr die Bilder anschauen, die Menschen gingen rasch vorbei und lächelten nur. Dann betrachtete sie die Bilder alleine und lächelte dabei still vor sich hin, bis sie sie wieder in ihre kleine Tasche einsteckte.

Heute jedoch erwartete sie eine Überraschung. Ihre Bank war besetzt. Sie verlangsamte den Schritt und näherte sich zögernd. Es war ein Bahnbediensteter in voller Uniform, so wie sie ihr Mann immer getragen hatte. Sie grüßte leise und setzte sich an das andere Ende der Bank. Eine Weile saßen sie stumm neben einander.

 

„Der Zug aus St.Pölten kommt heute zu spät, er sollte schon da sein“, sagte sie und lächelte den Mann schüchtern an.

 

Sie glaubte ein kleines Nicken gesehen zu haben und blickte wieder geradeaus. So saßen sie wieder stumm nebeneinander, bis der Zug aus St.Pölten einfuhr. Einige Fahrgäste stiegen aus, andere ein. Rasch leerte sich der Bahnsteig wieder und es trat wieder Ruhe ein, nur durch Weinen eines kleinen Kindes unterbrochen.

 

Sie rückte näher an ihn heran. Er bemerkte es kaum. Sie blickte zu ihm auf. Das einfallende Sonnenlicht blendete sie und sie glaubte in den Zügen des Fremden, ihren Mann wieder zu erkennen. 

 

So lange hatte sie gewartet, dass er wiederkam und nun war es soweit.

 

„Wir werden zusammen nach Hause gehen, ich werde Kaffee kochen und es ist wieder wie früher.“

 

Sie rückte noch näher und schob ihren Arm unter den seinen. So saßen sie eine Weile schweigend nebeneinander. Mit der freien Hand holte sie die Bilder aus ihrer Tasche und schob sie in seine Hand.

 

„Erinnerst Du Dich?“, Fragte sie.

 

Sie glaubte wieder dieses Nicken zu bemerken, legte ihren Kopf an seine Schulter und schloss die Augen. Ein glückliches Lächeln legte sich über ihr Gesicht, sie spürte seine Kraft und schmiegte sich noch näher an ihn.

 

Der Bahnhofsvorstand stand am Ende des Perrons und sprach mit dem jungen Mann, der die Aktion leitete. Sie hatten am ganzen Bahnhof lebensgroße Puppen in Uniform aufgestellt und die Reaktionen der Reisenden beobachtet. Im Gespräch bewegten sich die beiden Männer langsam in die Richtung der besetzten Bank.

Die alte Dame schien zu schlafen.

Der Vorstand neigte sich zu ihr hinunter um sie zu wecken. Er rüttelte sie an der Schulter, doch sie rutschte ganz langsam nach unten und zog gleichzeitig ihren Arm unter dem der Puppe hervor. Die Bilder aus der Hand der Puppe fielen ebenfalls zu Boden und lagen nun verstreut zu ihren Füßen.

„Mein Gott“, entfuhr es ihm, er sah sofort, dass sie tot war. Das glückliche Lächeln auf ihrem Gesicht berührte ihn, er richtete sie wieder auf und lehnte sie wieder an die Puppe an. Dann erst griff er zum Telefon.

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Lucky der Glücksbringer

 

Lucky, der Glücksbringer


von Joana Angelides

 

Sein Magen knurrt und außerdem war er pitschnass. Es regnet nun seit Tagen und es gibt keinen trockenen Unterschlupf, der nicht schon von anderen besetzt ist.

Die herumliegenden Kartons in der Seitengasse vom Restaurant sind alle durchweicht und hängen durch. Man kann sie daher nicht besteigen um zu den Abfalleimern hinaufzukommen. Dort sind manchmal ein paar Essenreste zwischen dem ganzen Müll zu finden.

Die Hintertüre vom Restaurant steht offen und durch die offene Türe fällt das Licht auf den vom niederprasselnden Regen glänzenden Asphalt. Doch es ist ein kaltes Licht, und wärmt einen nicht auf. Der kleine Hund schüttelt sein Fell und ein wahrer Schwall von Wasser versprüht in der Luft.



Es ist wieder Herbst und der Winter steht vor der Türe und kein warmer Schlafplatz ist in Sicht. Dort drüben, da stand bis vor kurzem noch ein altes Abbruchhaus. Dort konnte man die Nächte verbringen, wunderbar im alten Gemäuer herumschnüffeln und die lästigen Katzen aus der Umgebung verjagen. Manchmal konnte man auch einen Knochen vergraben, den man aus den Mülleimern hinter dem Restaurant herausholte.

 
Aber nun haben sie das Gelände eingezäunt und die Bagger sind gekommen und haben das alte Gemäuer nieder gerissen.

 

Der kleine Hund wird sich wohl oder übel ein neues Domizil suchen müssen.

 
Aber nicht mehr heute Nacht!


Dort steht ein altes Autowrack, die hinteren Sitze sind zwar zerrissen, aber für diese eine Nacht wird es zu seinem Quartier werden. Die vordere rechte Türe fehlt, mit einem Sprung ist er drin und macht es sich auf der hinteren Bank bequem und schläft sofort ein.

Was war los? Ist es Bello, der Hund vom Fleischer, der da so laut knurrt?

 
Es war sein Magen der dieses Geräusch erzeugte und ihn aus dem Schlaf reißt. Der Hunger hat ihn aufgeweckt und treibt ihn wieder auf die Straße. Inzwischen hat es aufgehört zu regnen und auch das Licht im Restaurant wurde gelöscht. Die Straße liegt völlig ruhig da.

Er hat das Auto gar nicht gehört. Es war eine dunkle Limousine, die langsam um die Ecke bog und genau in jenem Moment als er die Straße überqueren wollte, schneller wurde.

 
Er wird von dem rechten Vorderrad erfasst und zur Seite geschleudert und landet in einer Pfütze.
Auch das noch! Hungrig, nass und verletzt bleibt er liegen und leises Wehklagen ist zu hören.

Das Auto bremst und die Türe öffnet sich einen Spalt und eine schlanke, weiße Hand mit einem wunderschön blitzenden Ring am Finger ergreift ihn und hebt ihn empor.

„Du hast ihn überfahren, er ist tot!“ Ruft eine leicht hysterische Stimme und zwei besorgte blaue Augen starren ihn an.

 

Oh, tot? Eigentlich nicht, aber man konnte sich ja für einen Moment tot stellen, vielleicht bekommt man wenigstens ein paar Streicheleinheiten.

 

„Nein, Elvira, der Köter ist nicht tot, siehst du das nicht!“ Also, diese Stimme ist nicht sehr Vertrauen erweckend. Und was heißt denn „Köter“?

 
Doch sie hat ihn schon ins Auto hinein gehoben und neben sich auf den Sitz gelegt. Himmlisch weich und warm ist es hier drin!

 
Sie hat ihren Schal abgenommen und wickelt ihn sorgfältig darin ein.

 
„Schau, wie lieb der ist! Aber so mager und ganz schmutzig ist er! Na kein Wunder, du hast ihn ja von oben bis unten angespritzt und dann in die Pfütze geworfen. Wir werden ihn baden müssen und morgen gehen wir zum Tierarzt mit ihm.“

 
„Du wirst diesen Köter doch nicht behalten wollen?“
„Wir sind ihm das schuldig. Wenigstens ein paar Tage, damit wir wissen, ob ihm nicht vielleicht was fehlt.“

Oh, wie recht sie doch hat. Schließlich war er ja vorher schon trocken, als er auf Suche nach etwas Essbarem ging. Der kleine Hund lässt einen leisen jammernden Ton hören.

 
„Also gut, aber danach schmeißt du ihn wieder raus, der hat sicherlich Flöhe!“

 

Hättest du auch, wenn du so wie ich leben würdest! Er öffnet das rechte Auge ein wenig und betrachtet seine Retterin. Oh, sie ist wunderschön gekleidet und das blonde Haar glänzt ganz seidig. Vielleicht ist sie ein Engel aus dem Hundehimmel?

 
Ihre langen weißen Finger kraulen an seinem Kopf und sie gibt beruhigende Töne von sich. Er wäre fast eingeschlafen, als das Auto langsam ausrollt und stehen bleibt.
Er spürt noch, wie sie ihn sanft aufnimmt und mitsamt dem Schal an ihre Brust drückt. Es ixt ein wunderbares Gefühl.
Sie betreten ein großes Haus und seine Retterin begibt sich mit ihm sofort die Treppe hinauf ins Badezimmer.
Er wird gebadet, mit wohlriechendem Frottee abgerieben, wieder in den wunderbaren, weichen Schal gehüllt und auf ein großes weiches Polster vor die Badezimmertüre gelegt.

 
„Du, vielleicht hat er Hunger? Er schaut so ausgehungert aus!“

Wie recht sie doch hat!

 
„Ich bitte dich, gebe ihm schon was und komm dann endlich ins Bett, ich habe morgen einen anstrengenden Tag! Muss ja noch irgendwo eine Dose stehen die du noch für Rex gekauft hast.“ Die männliche Stimme klingt schon sehr ungeduldig.

 

Elvira eilt in die Küche und bringt einen Napf mit herrlich riechendem Futter und der kleine Hund beginnt sofort zu fressen, obwohl ihm die linke Vorderpfote sehr weh tut. Doch dieses Fressen konnte er sich auf keinen Fall entgehen lassen. Dann versinkt er in diesen himmlischen, weichen Polster und spürte gar nicht mehr, dass ihn seine Retterin mit einer weichen Decke zudeckt.
Im Einschlafen gibt er kleine zufriedene Laute von sich.
„Er ist einfach süß, können wir ihn nicht doch behalten?“
„Nein, ich mag keine Hunde, das weißt du. Was hatten wir doch für Probleme mit Rex, dauernd machte er was kaputt und immer mussten wir ihn überall hin mitnehmen. Er war einfach anstrengend. Sei froh, dass ihn deine Mutter übernahm.“

 
Es war gut, dass diese Worte der kleine Hund nicht hören kann, er befindet sich im Traumland der Hunde und schläft tief und fest.

 
Etwas schreckt ihn aus dem Schlaf.
Es war ein lauter, erstaunter Schrei, er kam aus dem Schlafzimmer.
„Hier ist ja meine Krawattennadel, sie lag versteckt hinter dem rückwärtigen Bettfuß. Seit Wochen suche ich sie. Weil sie ein Geschenk von meinem Chef ist, war es schon peinlich, dass ich sie nie trug! Wie kommt die so plötzlich hierher?“

 

Beschwingt betritt der große Mann den Flur und bleibt vor dem kleinen noch immer auf dem Polster liegenden Hund stehen.

 
Freundlich schaut er ihn an.

 
„Na, du kleiner Racker, bist du ausgeruht? Tut dir was weh?“

Der kleine Hund schaut ihn mit einem treuherzigen Blick so von unten herauf an und gibt vorsichtshalber und Mitleid heischend, einen kleinen jammernden Ton von sich. Was hat seine Meinung über Hunde so geändert?

„Liebste, schau einmal nach dem Hund, ich glaube, es tut ihm doch was weh.“

 
Dann läuft er die Treppe hinab.

 
Der Vormittag war wunderbar. Er bekam ein ausgiebiges Frühstück, wurde wieder in den Schal gewickelt, den er inzwischen liebte und dann ging es zum Tierarzt.
Der Tierarzt stellt zuerst einmal Flöhe fest, die er sofort mit einem verstäubenden Pulver bekämpft, dann bekommt er eine Injektion, die ein wenig weh tut und seine linke Vorderpfote wird geschient und festgebunden.
Dann fahren sie wieder nach Hause. Bevor sie das Haus betreten, lässt sie ihn sanft herunter und er humpelt ein paar Meter hin und her und kann sein Geschäftchen erledigen.

Nun wird er wieder in den Schal eingehüllt und an die Brust seiner Retterin gedrückt. Er zittert ein wenig vor lauter Glücksgefühlen und gibt auch kleine wohlige Geräusche von sich.

 Elvira holt das große weiche Polster und legt ihn im Wohnzimmer, in die Nähe des Kamins auf den Fußboden und er darf sich darauf legen.
Da fliegt plötzlich die Haustüre auf und der Herr des Hauses war wieder da.

 

Er sieht sehr aufgeregt aus, sein Mantel ist offen und in der Hand trägt er eine schwarze Tasche, die er neben der Haustüre auf das kleine Tischchen knallt.

„Wo ist der Hund?“ Ruft er

 
Der kleine Hund versinkt tief in das Polster und legt seinen Kopf auf die rechte Vorderpfote, die linke tut ihm ja weh und schließt erschrocken seine Augen.
Jetzt kommt’s, er wird ihn wieder rauswerfen. Sein kleines Herz klopft und er spürt Angst aufsteigen.

„Na hier ist er ja, was ist denn los?“ Elvira schaut auch ein wenig ängstlich, einmal zu ihrem Mann und dann wieder zu dem kleinen hilflosen Bündel dort am Polster.

Der Mann kommt mit schnellem Schritt auf den kleinen Hund zu, bleibt vor ihm stehen und blickt ihn an.
„Dieser Hund bleibt da, er ist scheinbar ein kleiner Glücksbringer. Seit Monaten laufe ich diesem Geschäft nach, heute kam es zum Abschluss, ganz ohne Probleme. Heute Morgen finde ich die Krawattennadel und am Weg ins Büro habe ich einen alten Freund wieder getroffen, den ich schon jahrelang nicht mehr gesehen habe!“

Nun öffnet der kleine Hund seine Augen und schaut ganz glücklich zu ihm auf.

 

„Wir werden ihn Lucky nennen, was meinst du, Liebste?“


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Samstag, 30. Oktober 2021

Mein neuer Freund, Kurzgeschichte

 

Mein neuer Freund.

von Joana Angelides

 


 

Ich bin seit gestern wieder sehr glücklich, denn ich habe einen neuen Freund gefunden und wir sind zusammengezogen.

In sein Domizil natürlich, denn er hat ein großes Haus mit Garten und meine bisherige Bleibe war eher klein, eigentlich eine Wohngemeinschaft.

Ich habe gar nichts mitgenommen, es gehörte mir ja fast nichts, denn alles was mir gehörte wurde immer von allen, ohne dass sie jemals um Erlaubnis baten, mitbenutzt.

 

Wir sahen uns einige Male so um die Mittagszeit herum und er fiel mir sofort auf. Er war groß und schlank, meist sportlich angezogen und ich hatte gleich das Gefühl, er war einsam und suchte Anschluß. Ich merkte das an seinen Augen, wenn er die Sonnenbrille abnahm.

 

Immer, wenn er kam, versuchte ich seine Aufmerksamkeit zu erringen, ich hielt meinen Kopf sehr gerade und versuchte mit meinem Blick seinen Blick zu fesseln, ohne aufdringlich zu erscheinen. Ich suchte auch immer einen Platz in der Sonne, so nahe beim Eingang, nur um ihm aufzufallen.

 

Gleich beim zweiten Aufeinandertreffen kam er auf mich zu und lud mich zu einem Spaziergang ein. Wir fuhren mit seinem Wagen in das nahe gelegene kleine Wäldchen und liefen dann gemeinsam durch das Unterholz, bis ich ganz außer Atem kam.

 

Dort war eine kleine Hütte, der ein Buffet angeschlossen war und dort ruhten wir uns aus. Er wollte sich nicht auf eine der Bänke setzen, also legten wir uns in die kleine Wiese und er erzählte mir von seiner letzten Freundin, die es nun nicht mehr gab. Er erzählte mir von den stillen Abenden in seinem Haus am Kamin sowie von den einsamen Spaziergängen. Ich war ganz Ohr, hörte ihm zu und nickte immer wieder verständnisvoll.

 

Nachdem wir uns einige Male getroffen hatten, waren wir uns einig, wir waren wie für einander geschaffen und eigentlich sollten wir zusammenziehen.

 

Nachdem alle notwendigen Schritte unternommen waren, leben wir nun zusammen und sind sehr glücklich.

Gleich am ersten Tag als ich den Vorraum betrat, stieß ich, natürlich zufällig und ungewollt, das kleine Tischchen dort um und das Bild seiner Freundin (naja eigentlich doch Ex-Freundin!) fiel auf den Boden und das Glas zerbrach. Er räumte die Scherben weg und legte das Bild in die Lade des kleinen Tischchens. Dort gehört es auch hin!

 

Meine Augen baten um Verzeihung, er lächelte mich an und seine Hand berührte sehr zärtlich meine Nasenspitze.

Ich habe nun eine Menge zu tun, das Haus und der Garten muß doch erkundet werden, verschiedene Dinge auf einen anderen Platz gebracht werden, so wie es eben mir gefällt und außerdem will ich ja die Nachbarschaft kennen lernen. Gleich nebenan lebt eine Familie mit zwei Kindern und einer entzückenden Pudeldame, die mich jedoch vollends ignoriert.

Auf der anderen Seite der Straße ist das Haus einer alten alleinstehenden Dame mit zwei Katzen, die mich über den Zaun nur angefaucht haben. Ich habe die alte Dame kurz begrüßt, aber sie hat sofort die Türe wieder zugemacht. Naja.

Das alles kann ich während des Tages machen, aber abends, wenn er nach Hause kommt, gehört die ganze Zeit nur uns beiden.

Wir gehen viel spazieren, machen Jogging, oder springen über herumliegende Hindernisse, wie umgestürzte Baumstämme oder kleine Hecken.

Am Abend dann, nach dem Abendessen sitzt er gerne beim Kamin und liest ein Buch und ich genieße die Wärme und das Knistern der Holzscheite und schaue in die schwelende Glut.

 Oben auf der Sitzbank neben ihm darf ich leider nicht sitzen

Ich sitze dann immer zu seinen Füßen, habe meinen Kopf auf den Pfoten oder auf seinen Knien. Nur wenn mir unbekannte Geräusche zu hören sind, knurre ich leise und meine Ohren stellen sich auf. Dann klopft seine Hand beruhigend auf meinen Rücken und ich lasse meinen Kopf wieder sinken. Mein Schwanz klopft dann auf den Teppich und signalisiert Behaglichkeit.

 

 

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