Freitag, 8. Dezember 2023

Die Frau des Botschafters, Erotik

 

Die Frau des Botschafters.
 Von Joana Angelides

 


Nur schweren Herzens hatte ich Sita, eine tickende Bombe in Sachen Sex und Erotik in Kajuraho/Indien, verlassen. Nachdem wir in einem Strudel von leidenschaftlichem Sex fast ertrunken waren, beschlossen wir, das heißt ich, uns für einige Zeit zu trennen. Es gab aber mehrere Gründe, die dafürsprachen.

 

Wie gesagt, der Hauptgrund war meine fast rettungslose Verstrickung in Gier und Geilheit nach weiblichen Körpern, ihrer Sexualität und das Feuer, in dem es mich hineinzog, der andere Grund war einfach die Angst um die nackte Existenz und die Drohung meines Redakteurs, mir die finanziellen Zuwendungen so lange zu streichen, bis wieder Berichte von mir auf seinem Schreibtisch landeten.

An einem dieser Abende, wo mir der Portier wieder einmal eines seiner Telexe

vor die Nase hielt, blickte ich mich wieder einmal nach langem bewusst in den Spiegel meines Badezimmers. Meine Wangen waren etwas eingefallen und meine Augen brannten in den Höhlen. Meine Brust wies Spuren der langen Fingernägel von Sita, meinem selbst gewählten Sexteufel, auf und auf meinem Hals und Nacken prangten einige Hemmatome, die dadurch entstanden waren, dass sie sich immer in mich verbiss, wenn sie in einen minutenlangen Orgasmus verfiel. Mein Körper hatte seine Spannkraft verloren, meine Gedanken kreisten nur mehr um die unglaublich fantasievollen und wunderschönen Darstellungen von hunderten erotischen Variationen an den Tempeln von Kajuraho. Ich hatte dadurch mehrmals am Tage eine Erektion und verbiss mich in meine Handknöchel, in Polster allem, was ich erreichen konnte. Diese erotischen Darstellungen waren unsere Vorbilder, beflügelten meine Lust und hielten uns  in den Nächten wach und aktiv. Wir hatten sie bald alle durch, es fehlten nicht mehr viele, doch ich kam an diesem Abend doch zur Erkenntnis, dass, wenn wir die letzte der Darstellung nachempfunden haben werden, sich mein Körper aufgeben wird.

Unsere vorläufige Trennung war schwer, schien fast unmöglich zu sein. Die letzte Nacht verbrachten wir auf den Stufen des Tempels, rasend vor Verlangen nach Erfüllung. Ich stürzte mich immer wieder zwischen ihre geöffneten Schenkel. Mein Schwert bohrte sich tief in sie, ließ sie schreien und toben. Sie grub ihre Fingernägel in meinen Rücken, wenn meine Zunge auf ihrer Klitoris tanzte und ihre mit unzähligen Goldringen geschmückten Fingern zerrten und rieben an ihren Brustspitzen, bis sie immer wieder in wilde Zuckungen verfiel.

 

Selbst als ich schon auf der Gangway des Flugzeuges stand, spürte ich, wie sich mein Leib zusammenzog, mein Penis pochte.

 

Nun war ich in der Karibik angekommen und hatte die erste fast schlaflose Nacht hinter mir. Der Ventilator surrte leise und erinnerte mich an das Hotel meiner lüsternen Nächte mit Sita. Ihr biegsamer Schatten beugte sich über mich, ihr Gesicht mit den brennenden Augen und ihrem zärtlichen Mund. Sie streckte die Arme nach mir aus, zog mich langsam zu sich und ich atmete gierig ihren betörenden Duft ein. Dann wurde ich wieder wach.

Ist da ein Flüstern, höre ich zärtliche Worte, goldverbrämt und sinnlich?

Streichen gierige Hände über meinen Körper?  Erspüren jeden weichen Punkt, umkreist ihn, meine Zunge berührt ihre Haut, erfasst ihre Brustspitzen, bringt sie zum Zittern.

Die Schatten bewegten sich und zaubern Gestalten in den Raum, die flüstern und raunen. Sie umschweben den Frauenkörper, berühren sie mit zärtlichen Fingern und bringen den Körper zum Klingen.

Meine Augen versinken in den ihren, erfassen die Glut darin und versuchen sie noch weiter anzufachen, ein Feuer zu entzünden.

Meine Hände glitten über den sanften Hügel ihres Bäuchleins, spüren die Vibrationen, die von ihrem Schoss ausgehen und verstärken den Druck.

Ihre Hände wandern über das Laken, zittrig und suchend. Sie werden unruhiger, als meine Hand langsam über den Flaum streicht und eintaucht in eine heiße blutrote, sich öffnenden Blume. Die Berührung des erotischen Mittelpunktes darin warf sie in die Höhe und lässt sie seufzen und tiefer atmen. Ihre Hände strichen über meine Körper; es ist ein Flehen, diese Berührungen nicht zu unterbrechen, sie zu halten, ihre aufsteigenden Gefühle noch zu verstärken, sie hinaufzutragen auf den Gipfel, der brennenden Sonne entgegen.

Es war wie der Schrei der Möwen über dem Meer, als wir uns beide in die Glut der Sonnenscheibe verlieren und mit ihr im Meer als glutrote Punkte versinken.

Endlich fiel ich in einen dumpfen, von weiteren wilden Träumen dominierten  Traum.

 

Mit einiger Mühe hatte ich endlich doch eine Einladung für die heutige Soiree des Botschafters erhalten. Es trafen sich hier einige Wirtschaftsbosse und Magnaten und sicher auch Möchtegerne mit mehr oder weniger dicken Brieftaschen.

Ich lehnte an der Wand, die eine Hand in der Tasche meines Smokings, in der anderen Hand einen Wodka-Martini und betrachtete die Menschen rund um mich. Ich beteiligte mich nicht an diesem Zeremoniell der Eitelkeit, war froh halb durch eine große Zimmerpalme verdeckt zu sein. Mit Schaudern dachte ich an die sicher langweilige Rede über Entwicklung der Industrie in Südamerika und die Möglichkeiten, die Erträge für Kapitalgesellschaften zu maximieren.

 

Als die Doppeltüre, die den privaten Bereich des Botschafters von den offiziellen Räumen trennte,  geöffnet wurde, blickte alles in diese Richtung und die Gespräche verstummten.

 

Auch ich stellte mein Glas langsam und ohne hinzusehen auf eines der kleinen Tischchen an der Wand. Ich hörte die Begrüßungsworte des Botschafters nur entfernt und im Hintergrund ablaufend, denn meine ganze Aufmerksamkeit wurde nun von der Frau an dessen Seite gefesselt.

 

Sie war eine dieser unglaublichen Schönheiten Südamerikas, mit tiefschwarzem Haar, straff nach hinten gekämmt, in einem breiten, schweren Knoten endend.

Sie trug ihren Kopf wie eine Kostbarkeit, gehalten von einem schlanken langen und biegsamen Hals.

Die Augenbrauen waren wie Schmetterlingsflügel geformt und ebenfalls tiefschwarz.

Sie umrahmten zwei unglaublich große dunkle Augen, die strahlend in die Menge blickten, beschattet von langen Wimpern.

 

Das bodenlange Kleid umfloss sie wie flüssiges  Gold, es betonte die sanften Linien ihres Körpers und ließ nur ihre Schultern frei. Sie waren vollendet geformt und  man konnte bei jeder ihrer Bewegungen auf der  hellbraun schimmernden Haut, raffiniert verteilte Goldpunkte aufblitzen sehen.

Mir blieb der Atem weg und am liebsten hätte ich den obersten Knopf meines Smoking Hemdes geöffnet.

 

Die Rede des Handelsdelegierten hörte ich kaum, sie rann an mir ab, wie Wasser auf einer Ölhaut. Ich war vom ersten Augenblick von dieser Frau so fasziniert, dass in meinem Kopf nichts anderer Platz fand. Ihre Aura hatte sich da festgesetzt und ließ keine anderen Gedanken zu.

 

Ich saß schräg hinter ihr am Pressetisch und konnte sie besonders gut beobachten. Ich sah ihren schlanken, biegsamen Rücken, übergehend in einen ausgeprägten Po. Meist hatten so schlanke Frauen, wie sie es war, einen kleinen Po, doch bei ihr war dies nicht der Fall. Er war fest und rund und sie bewegte ihn hin und her, so als würde sie unruhig sein und jeden Moment aufstehen wollen. Sie beugte sich etwas nach vor und dann nach rechts und sagte irgendwas  ihrem Mann ins Ohr. Ich beobachtete das Spiel ihre Muskeln und die Bewegungen der einzelnen Knorpel auf ihrem Rücken Dekolleté, das elegant im Stoff ihres Kleides versank.

Ich konnte mich des Eindruckes nicht erwehren, dass sie unter ihrer Robe nichts weitertrug. Ich meinte zu wissen, dass sie völlig nackt darunter war, und das  machte mich fast verrückt.

Das Dekolleté war rückwärts sehr tief und  ihr Körper war wie eine Blüte, die aus dem sie umschließenden Kleid wie aus einem Blatt emporwuchs. Der Haarknoten glänzte im Licht der vielen Glühbirnen im Raum, als wäre er eingeölt. Nun erst bemerkte ich die vielen kleinen weißen Perlen, die mit eingeflochten waren.

In den nächsten Tagen war es unmöglich für mich, mich zu konzentrieren. Wohin ich auch blickte, ich sah immer wieder diese biegsame Gestalt in einem goldenen Kleid sich  hin und her wiegend. Ich war offenbar  der einen Venusfalle fast entkommen und sofort in den nächsten Krater eines Vulkans hineingestolpert.

 

Heute Abend schien im Hotel eine Menge los zu sein. Es gab eine Party, organisiert von der französischen Botschaft.

 

Der Swimming-Pool war von unten beleuchtet und es schwammen kleine leuchtende Lampions  auf dem Wasser.

Dazwischen sah man einzelne aufgeblasene Sitze und auch Luftmatratzen. Überall waren lachende Gesichter, die Stimmung war ausgelassen und fröhlich. Dezente Musik war im Hintergrund zu hören. Ich beschloss, da der Abend noch jung war, an dieser Party kurz teil zu nehmen.

 

Obwohl ich mir vornahm, nur einen Drink zu nehmen und dann wieder zu gehen, blieb ich ganz am Ende der Poolbar hängen. Es wartete ja niemand in meinem  Zimmer auf mich. Ich blieb jedoch nicht sehr lange alleine.

Sie setzte sich mit dem Rücken zu mir auf den freien Barhocker und stellte ihr Glas auf die Theke. Ihr langes schwarzes Haar fiel ihr fast bis zu ihrem knappen Bikinihöschen. Sie hatte kleine weiße Perlen in das Haar geflochten und die Spitzen ihrer Haare bewegten sich durch ihre etwas unruhigen Bewegungen an ihrem Po hin und her. Ihre langen Beine steckten in atemberaubend hochhackigen Schuhen aus Glas, mit weißen Perlen darauf. Einer ihrer Beine war angewinkelt, der andere berührte fast den Boden. Die Zehennägel waren rot lackiert und sie bewegte sie im Rhythmus der Musik.

 

Ich starrte ihren Rücken an und spürte, wie sich langsam ein Würgen in meinem Hals einstellte. Sie erinnerte mich an jene Frau, die mir seit Tagen den Schlaf raubte, die jede Nacht  in meinen erotischen Wachträumen erschien.

Da lachte sie auf und es war ein dunkles Lachen, mit einem leichten Timbre darin. War sie es? Ich entschloss  mich, mir Klarheit zu verschaffen.

 

„Entschuldigen Sie... !“ Ich berührte leicht ihre rechte Hand und sie drehte sich mir zu

„Ja?“  Ihre großen dunklen Augen sahen mich fragend an.

 

„Sind Sie alleine da?“, würgte ich hervor. Sie saß tatsächlich so einfach da!

 

„Sie nicht?“  Sie hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen und ihre dichten schwarzen Wimpern senkten sich noch tiefer  über ihre Augen. „Wir sollten das aber ändern, finden Sie nicht?“

 

Sie rutschte vom Barhocker und nahm meine hilfreiche Hand an, ließ sie danach aber nicht mehr los.

 

„Setzen wir uns dort hinten in den Strandkorb?“ Sie lächelte geheimnisvoll und öffnete leicht ihre blutrot geschminkten Lippen.

 

Der Strandkorb stand etwas abseits, halb im Dunkeln und war  für zwei Personen konzipiert. Es lagen einige Polster drauf und einige Handtücher auf dem Tischchen daneben.

 

Wie in Trance ging ich mit und schloss die Augen, um den von ihr ausgehenden schweren Geruch nach Moschus und Rosen tief einatmen zu können. Vielleicht war dies einer der Träume, die mich schon in den vergangenen Tagen im Banne hielten.

 

Wir setzten uns und nahmen zwei der Drinks, die uns ein vorbeieilender Kellner reichte.

„Ich heiße Rahna, es ist aber nicht mein richtiger Name, den trage ich nur hier. Ich komme hin und wieder her, um mich ein wenig zu amüsieren.“

 

„Ich heiße George, tatsächlich.“ Ich musste unwillkürlich lächeln.

 

„Lege Dich her, du wirkst sehr verspannt, ich werde dich ein wenig massieren.“ Sie war spontan  zum DU übergegangen und es klang ganz selbstverständlich.

Sie berührte mich  an beiden Schultern und drückte mich leicht nach unten. Ich spürte dabei ein kleines Beben, das von ihren Händen auf  mich überging, es waren eigentlich feine Stromstöße, die sich in seinem Körper  wellenförmig ausbreiteten.

 

„Oh, Du zitterst, ja?“ Es überraschte mich, doch ich genoss es auch.

 

Sie schloss die Augen und lächelte. Ich legte mich zurück und betrachtete ihre Umrisse gegen das Licht.  Ich bemerkte, dass sie den Oberteil des Bikinis gar nicht mehr trug, es musste irgendwo am Boden liegen. Ihre Brüste waren voll und rund und wie sie sich so über mich beugte konnte ich die Brustspitzen genau über meinen Augen sehen und sie war erregt, eine Erregung, die sich langsam auf mich übertrug.

 

Sie spreizte nun die Beine und setze sich auf meine Oberschenkel. Sie begann nun meine Schultern langsam, aber fest zu massieren und beugte sich dabei immer wieder nahe über mich. Ihr tiefschwarzes Haar fiel  über ihre Oberarme und die Perlen, die darin eingewebt waren, rieben sich aneinander und es erklangen sanfte Töne.

 

Ihre Hände fuhren langsam und zärtlich über meine Brust und verweilten an meinen Brustspitzen, ihre dunklen Augen wurden noch dunkler, als sie meine offensichtliche Erregung spürte. Sie legte ihren Kopf auf meinen Brustkorb, rutschte dabei an meinen Beinen  hinunter und lag nun mit ihrem ganz Körper auf mir. Nun begann sie sich langsam, wie eine Schlange auf meinem Körper zu bewegen, so dass ich langsam zu glühen begann. Ich nahm sie nun mit beiden Armen bei der Taille und legte sie sanft neben mich. Ihre Augen blieben geöffnet und hielten Meinem Blick stand. Nun begann ich, vom Hals abwärts diese weiche sanfte, braune Haut zu liebkosen, mit meiner Zunge ihren leicht salzigen Geschmack zu genießen. Als ich bei den Brustspitzen angelangt war, verlor sie fast die Kontrolle und es ergab sich wie selbstverständlich, dass ich in sie eindrang. Die nächsten Minuten waren wie ein Flug hinauf zu den höchsten Gipfeln. Ich  hielt sie dabei  fest in meinen Armen. Sie war leicht wie eine Feder und gab sich völlig selbstvergessen und mit unglaublicher Hingabe ihren Gefühlen hin.

 

Wir lagen nun völlig atemlos und gelöst nebeneinander, teilweise verdeckt durch die Tiefe des Strandkorbes und ihre Zehen strichen langsam auf meinen Beinen auf und ab und sie flüsterte mir Worte ins Ohr, die ich gar nicht verstand.

 

Es war ein Hüsteln zu hören. Sehr dezent und leise, aber doch hörbar. Sie zuckte zusammen und richtete sich auf.

 

„Ich muss gehen, es ist Zeit!“

Bevor ich noch ein Wort sagen konnte, sie eventuell halten konnte, war sie schon aufgestanden. Hinter ihr stand halb abgewandt ein großer, kräftiger Mann  und hielt ihr einen Bademantel entgegen, in den er sie sofort komplett einhüllte. Dann hob er sie auf und trug sie einfach in das Haus. Am Boden blieb ein  goldener Kamm mit einigen Perlen darauf liegen, sie musste ihn verloren haben.

 

 

 

Als ich einige Tage danach wieder eine Einladung zu einem Dinner in die Botschaft bekam, erfasste mich eine unglaubliche Unruhe. Würde ich sie wiedersehen? War sie wirklich ident mit der Frau des Botschafters, oder war es nur eine zufällige Ähnlichkeit?

 

Dieses Mal blieb ich nicht seitwärts bei der Palme stehen und ließ die Geschehnisse an sich vorbei gehen, sondern beteiligte mich aktiv an den Gesprächen. Als der Botschafter mit seiner Frau am Arm den Raum betrat, begab er sich hinter sie, bückte sich und tat, als würde etwas aufheben.

 

Sofort stand dieser große Mann hinter mir den er nun schon kannte! Ich wusste sofort, wo ich ihn bereits  gesehen hatte.

 

„Sie haben etwas verloren!“ Ich hielt den Kamm in der Hand. Sie drehte sich um und  blickte  mir voll ins Gesicht. Ihre großen schwarzen Augen wurden noch dunkler und noch größer, dann schien es, als würde sich ein Schleier darüberlegen.

 

„Oh, danke, er muss eben hinuntergefallen sein! Vielen Dank! Wir kennen uns noch nicht, Herr..... ?“  Sie lächelte mich an.

 

War da ein leichtes Blitzen in ihren Augen?

 „Georg, Georg Parton.“ Ich verneigte mich leicht.

 „Danke vielmals Herr Parton!“ Sie schenkte mir noch ein Lächeln  und wandte sich sofort wieder an ihre Gesprächspartnerin.

 Der große Mann neben mir nahm ihm den Kamm weg, steckte ihn ein und schaffte gleichzeitig Distanz zwischen ihm und der Frau des Botschafters, indem er sich breitbeinig hinstellte und die Arme verschränkte.

 Mir blieb nur mehr der Geruch nach Moschus und Rosen.

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Freitag, 1. Dezember 2023

Teures Leben, teures Sterben, makabre Satire

 

Teures Leben – teures Sterben

Von Joana Angelides

 

Die Inflation macht nicht einmal vor dem Sterben Halt. Schon im Leben war nichts gratis, warum soll dann das Sterben plötzlich gratis sein?

Derzeit, zu Zeiten enormer Inflation,  sollte man es sich, schon auf Rücksicht auf die Hinterbliebenen, verkneifen, zu sterben. Die Prognosen sagen ja außerdem derzeit, dass die Inflationsraten in absehbarer Zeit wieder sinken werden. Also, Zähne zusammenbeißen, auch wenn es die Dritten sind, Augen offenhalten, Krücken wegwerfen und vorläufig weiterleben!

Auf allen entstehenden  Begräbnis-Kosten lasten außerdem Nebenkosten, die dem Finanzminister zugutekommen. Das bedeutet, dass er von unserem Ableben profitiert! Unmoralisch sowieso! Ob wir nun leben oder tot sind, wir zahlen in den Staatsäckel ein.

Die aufwendigen Särge kosten Unsummen, jede Kerze, die entzündet wird am Alter der Trauerfeierlichkeit, kostet extra, auch die Sargträger, oder auf wienerisch „Pomphineverer“, die uns zum teuren Grabe tragen und deren Frauen und ihre Kinder leben von unserem Ableben!  Jede Medaille hat eben zwei Seiten!

Zu Corona-Zeiten fielen Trauerfeierlichkeiten in der geschlossenen Aufbewahrungshalle weg, und wurden ins Freie zum Grab direkt, verlegt. Das kostete dann nur die Hälfte, sogar ohne Luftsteuer! Diese Ermäßigung fällt ab 1.12.2023 weg und ist nun wieder voll kostenpflichtig, ab da werden die Feierlichkeiten wieder in einen geschlossenen Raum verlegt.

So eine Bestattung kostet oft mehr als ein Kleinauto und ist in einer Stunde erledigt. Das einzig Vergnügliche daran ist der nachfolgende Leichenschmaus, den wir aber nicht mehr miterleben. Also warum sollten wir den Tod daher nicht hinausschieben?

Für die nächsten Jahre zahlen die Hinterbliebenen für die Ruhestätte dann quasi Miete. Denn nach einer gewissen Frist, flattert wieder eine neue Rechnung ins Haus von der Friedhofsverwaltung.

Da liegen wir dann, den Rest bis zur Ewigkeit und ruhen uns aus. Also eilig müssen wir es daher nicht haben.

Um etwas einzusparen, bleibt noch die Möglichkeit der Urnenbestattung. Da kann man dann sogar die Urne auf den Kamin im Wohnzimmer aufstellen und die Hinterbliebenen ersparen sich, ein Grab zu kaufen. Vielleiht könnte man dann auch imaginär miteinander kommunizieren?  Gratis ist das natürlich auch nicht, Staat kassiert da auch ab. Und nicht zu knapp. Entsorgen darf man die Urne aber nicht. Bei Wohnortwechsel muss sie also mit, eine mobile Leiche quasi.

Es wäre aber auch schade, wenn man den lieben Verstorbenen nach dem Tode einfach nur eingraben würde! Es gibt die Möglichkeit, aus der Asche einen glitzernden, leuchtenden Diamanten zu machen, was Manche im wirklichen Leben niemals waren, wenn man der Familienfama glauben schenkt. RIP

 

Möglich macht das ein Schweizer Unternehmen, das nur ca.  ein halbes Kilogramm von der Asche der oder des Verblichenen benötigt, um sie unter hohem Druck in einem High-Tech-Labor zu einem künstlichen Roh-Diamanten umzuwandeln, der danach zu einem schmucken Steinchen geschliffen wird, den man im Ohr als Flinserl tragen kann, oder als Diamant-Brosche am Revers.

 

Nur verlegen sollte man das Schmuckstück nicht, wer weiß denn, ob es sich nicht dann in dunklen Nächten rächt!!!

Naja, und verschenken ist auch problematisch, denn es wird wenige geben, die eine Leiche am Rockaufschlag tragen wollen.

 

Man merke, weder das Leben noch das Sterben ist einfach, auf keinen Fall aber gratis.

 

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Mittwoch, 29. November 2023

Drehtür in die Vergangenheit, mystisch

 

Drehtür in die Vergangenheit.

                                            von Joana Angelides

 

 


Nachdem Albert Gabini das Hotel durch die breite Drehtüre betreten hatte, saß er nun in der Hotellounge in einer der Fauteuils und betrachtete die sich ihm darbietende Geschäftigkeit und die sich rundum bewegenden Personen. Die Geschäftigkeit in der Hotellounge erstaunte ihn. Irgendwas war anders, als in den vergangenen Tagen. Er konnte das beurteilen, denn er las jeden Abend noch in den herumliegenden Zeitungen, bevor er sich in seine Suite begab.

 

Nachträglich schien es ihm, als wäre die Drehtüre heute schlecht eingestellt, denn er wurde zweimal hindurch geleitet. Es war wie ein großer Schwung, der ihn hineinführte, wieder hinaus und dann gleich wieder hinein.

 

Er fand außerdem, dass sich ungewöhnlich viele Personen in der Halle und auf der Treppe befanden.

 

Manche der Personen gingen aneinander vorbei, als würden sie sich nicht sehen, andere wieder grüßten sich, blieben stehen und sprachen sogar miteinander.

Irgendwie passten einige nicht herein; sie waren in einer Art gekleidet, die ihn an frühere Zeiten erinnerten, die er nur von Bildern oder alten Filmen kannte. Teilweise schienen sich einige Gäste langsamer, wie zeitverzögert zu bewegen. Oder doch nicht? Dies betraf vor allem jene Gäste und auch das Personal, welche so anders gekleidet waren.

 

Es musste an der Hitze liegen die seit einigen Tagen die Stadt lähmte, dass er solche Eindrücke hatte, anders war das nicht zu erklären.

 

Durch die Drehtüre, die dauernd in Bewegung war, trat nun eine Dame, eine junge sehr elegante Dame ein, gefolgt von einem Mann im Chauffeur-Livree, der vier Koffer schleppte. Zwei kleinere hatte er unter den Armen eingeklemmt und zwei große schob er vor sich hin.

 

Er sah sie bewundernd an, konnte seinen Blick kaum von ihr wenden.

Die junge Frau würdigte ihm keines Blickes, sondern ging langsam und sich ihrer Wirkung bewusst auf die Rezeption zu.

 

Sie war groß gewachsen, hatte ein knöchellanges, enges Kleid an, das vorne etwas kürzer war und ihre schlanken Beine ahnen ließ. Ein langer Pelzschal war um ihren Hals geschlungen und hing ihr rückwärts bis zur Kniekehle hinab.

 

Sie trug eine enge Kappe, glitzernd und funkelnd mit einer schräg angebrachten Feder, in der Hand einen langen Zigarettenspitz aus Jade. Sie wirkte wie aus einem Film über den Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts.

 

Er sah sich um, vielleicht wurde auch wirklich hier ein Film über diese Zeit gedreht, das würde diese seltsamen Kostümierungen erklären.

 

Es bewegten sich zwei Hotelpagen in der Mitte der Halle. Er bemerkte, wie einer der beiden sofort mit seinem Kofferwagen zu dem Mann mit den vielen Gepäckstücken eilte, der andere schien ihn gar nicht zu bemerken, ja er blickte einfach durch ihn hindurch.

 

Die junge Dame war inzwischen an der Rezeption angelangt und schlug mit der Hand auf die Klingel. Einige der Gäste, aber ausschließlich jene die ein wenig nostalgisch gekleidet waren, drehten sich um, die anderen wieder beachteten sie gar nicht, als würden sie sie nicht einmal sehen.

 

Es schienen sich zwei verschiedene Ebenen gleichzeitig in einem Raum zu bewegen. Es war unfassbar!

 

In der Rezeption waren zwei Angestellte tätig. Der eine war ein etwas älterer Mann, offenbar der Chef-Portier, mit einem Schnurrbart und enger gestreifter Weste, der andere war ein junger Mann, etwas salopper gekleidet, mit offenem Hemdkragen, Schal und schwarzer Weste.

 

Zu seiner Überraschung beachtete der jüngere Angestellte die wirklich sehr attraktive junge Dame gar nicht und beschäftigte sich weiter mit dem Einordnen von Briefen in die Fächer der Gäste.

 

Der Ältere jedoch begrüßte die junge Dame überschwänglich, als würde er sie schon lange kennen.

 

Der Chauffeur stellte die Koffer nun ab und bedankte sich bei dem Pagen und er konnte sehen, wie er ihm einen Geldschein gab. Dann drehte sich der Chauffeur um und ging durch die Drehtüre nach draußen.

 

Albert stand sofort auf und ging ebenfalls durch die Drehtüre nach draußen, um zu sehen, welchen Wagen er fuhr.

 

Die Hitze schlug ihm entgegen, es flimmerte die Luft. Der Chauffeur war nirgendwo zu sehen. Er schloss für einen Moment die Augen und beschloss, wieder in das Hotel zurück zu gehen. Er konnte auch keinen Wagen sehen, der wegfuhr, oder sich am Parkplatz einparkte. Er schüttelte den Kopf und verstand gar nichts mehr.

Als er durch die Drehtüre wieder die Hotelhalle betrat, blieb er verwundert stehen.

Es waren nun nicht mehr so viele Gäste da, auch der zweite Page war verschwunden und der junge Rezeptionist war auch nicht zu sehen.

 

Vielleicht träumte er auch nur? Doch auch nach einigen Augenblicken und zweimaligem tief einatmen, war die Situation unverändert.

 

Die Gäste unterhielten sich und bewegten sich wie vorher, bedächtig und langsam, doch sie waren nun alle in dieser nostalgischen Mode gekleidet, die er schon vorher registriert hatte. Die anderen Gäste waren nicht zu sehen.

 

„Gehen sie mit mir auf einen Drink in die Bar?“ Sie stand vor ihm, jung und elegant, wie sie ihn bereits vorher beeindruckt hatte Sie hielt wieder diesen langen Zigarettenspitz aus Jade zwischen ihren langen Fingern, hielt ihn mit ihren weißen kräftigen Zähnen fest und lächelte. Sie hatte grüne Augen und erinnerte an eine Tigerin.

 

„Ja, ich würde mich freuen!“ Sagte er das wirklich?

 

Sie hakte sich unter und sie gingen in die kleine Bar links neben der Rezeption.

Sie schwang sich auf den Barhocker und dabei rutschte ihr enges Kleid ziemlich weit nach oben und ihre Beine schienen überhaupt nicht enden zu wollen.

 

War es hier immer so heiß?

 

„Wir möchten zwei Gläser Champagner, Kellner!“ Ihre Stimme war etwas schrill und eine Spur zu laut.

 

„Monsieur Alfredo hat schon nach Ihnen gefragt, Mademoiselle!“ Ihm fiel auf, dass der Kellner einen tiefen warnenden Ton in der Stimme hatte, oder täuschte er sich da?

„Achja? Ich bin eben erst gekommen. Nun habe ich aber keine Zeit, habe einen Freund getroffen, sehen sie das nicht?“

 

Der Kellner zuckte mit der Achsel und wand sich wieder seinen Gläsern zu. Er konnte bemerken, wie ihm der Kellner einen seltsamen Blick aus den Augenwinkeln schenkte und seine linke Augenbraue leicht nach oben zog.

 

Die junge Dame hielt das Glas in ihrer Hand und schenkte Albert ein charmantes Lächeln.

 

„Prost, mein Freund! Wie heißen sie eigentlich?“

 

„Mein Name ist Albert, Albert Gabini, auf Ihr Wohl“, er verneigte sich leicht und stieß mit ihr an.

 

„Michelle Rochas“, sie neigte leicht den Kopf zur Seite und schenkte ihm ein kleines Lächeln. Sie setzten beide das Glas an die Lippen und er spürte das Kribbeln des Champagners auf seiner Zunge.

 

In diesem Augenblick flog die Glastür der Bar auf und es betraten drei Männer den Raum.

 

Er wusste sofort, der Mann in der Mitte war Monsieur Alfredo!

 

Sein weißer Anzug saß tadellos, sein Hut hatte eine etwas größere Krempe, die tiefrote Blume an seinem Jackett hatte dieselbe Farbe, wie sie die Lippen von Michelle zeigten.

 

In der Hand trug er einen schwarzen Stock mit einem Silberknauf, den er nervös drehte.

 

Seine Füße steckten in Schwarzweiß gemusterten Schuhen und er wippte mit ihnen leicht von vorne nach rückwärts.

 

Die beiden Männer hinter ihm blickten streng und wie es Albert schien, drohend in seine Richtung und hatten jeweils beide Hände lässig in den Jackentaschen. – Es war wirklich heiß hier drin!

 

Michelle war von Barhocker gerutscht. In einer Hand hielt sie nach wie vor das Glas, in der anderen Hand ihren Zigarettenspitz.

 

„Wer ist das?“ Alfredos Stimme war leise und drohend und sein Blick verhieß nichts Gutes.

 

„Ein sehr charmanter und lieber Freund!“ Sie warf den Kopf nach hinten und lachte laut.

 

„Ja, ist schon gut, du bist betrunken, wie immer! Verabschiede dich und komm her!“ Seine Stimme war nun lauter, herrischer und klang, als würde sie keinen Widerspruch vertragen. Er schnippte mit den Fingern und drehte sich halb um.

„Komm´ doch du her, ich stelle dich vor! Und außerdem will ich dir sagen, dass ich keine Lust mehr habe, immer sofort zu kommen, nur, wenn du mit den Fingern schnippst. Ich bin ja kein Schoßhündchen!“

 

Albert hielt die Luft an und seine Blicke gingen zwischen den beiden hin und her. Es war eine ungeheure Spannung im Raum.

 

Er griff in seine Jackentasche auf der Suche nach dem Feuerzeug. Eine Zigarette war im Moment das Einzige für ihn, um die Spannung abzubauen.

 

Er hat es nicht bemerkt, als der Mann im weißen Anzug gleichzeitig in die Tasche seines Jacketts griff und einfach durch den Stoff hindurch auf ihn schoss.

Doch Michelle hatte es bemerkt, vielleicht sogar erwartet. Sie warf sich dazwischen und sank im nächsten Moment getroffen zu Boden.

 

Der Schuss war laut und sein Widerhall blieb sekundenlang im Raum.

Albert beugte sich über Michelle, schob seinen Arm unter ihren Rücken und hielt ihren Kopf.

 

„Sie haben zu lange gezögert, sie hätten schneller schießen müssen!“ Flüsterte sie, bevor das Leben aus ihr entwich.

 

„Kellner, so holen sie doch die Polizei und einen Krankenwagen, sie stirbt!“

 

Der Kellner beugte sich über die Theke und sah ihn fragend an.

 

„Was machen Sie denn da unten? Sind sie vom Barhocker gestürzt?“

 

Albert schaute erstaunt um sich und erhob sich. Er war der einzige Gast in der Bar. Der Kellner war herbeigeeilt und stützte ihn besorgt.

 

„War ich nicht mit einer jungen Dame an der Bar, und waren da nicht gerade noch drei Männer an der Türe?“

 

„Nein sie waren alleine, haben aber seltsamer Weise zwei Gläser Champagner bestellt. Ich dachte sie erwarten jemand.“

 

Der Gast legte eine Banknote auf die Theke und wandte sich der Türe der Bar zu. Als er in die Hotelhalle hinaustrat bot sich ihm ein verändertes Bild dar. Es war noch immer ein lebhaftes Treiben in der Halle. Doch die Leute von der Filmgesellschaft waren scheinbar alle verschwunden. Er trat an die Rezeption.

 

„Meinen Schlüssel bitte, Zimmer 332“, bat er den jungen Rezeptionisten, der ältere Portier war scheinbar auch nicht mehr da.

 

„Hier bitte! Ist ihnen nicht gut, sie sehen so blass aus?“

 

„Ich war eben in der Bar, dort ist es ein wenig dunkel.“

 

„Ach, in unserer Michelle-Bar!“ Der junge Mann lächelte geheimnisvoll.

 

„Michelle-Bar?“ Seine Neugier war geweckt.

 

Es war wirklich heiß hier drin!


„Ja, so heißt sie“, er senkte die Stimme zu leisem Flüstern, „es wird erzählt, dass im Jahre 1923 in dieser Bar Michelle, die Geliebte des damaligen Hotelbesitzers Monsieur Alfredo, erschossen wurde. Es wurde nie eindeutig geklärt, wer sie erschoss. Man nahm an, es war ein Fremder, der in der Bar war. Doch der Fremde konnte flüchten und wurde nie gefunden. Monsieur Alfredo verkaufte in der Folge das Hotel. Er verschwand dann irgendwann und wurde niemals wiedergesehen. Man sagt, Michelle spukt noch immer im Hotel, weil ihr Tod nie gerächt wurde“.

 

„Eine sehr interessante Geschichte!“ Er nahm seinen Schlüssel und begab sich zum Lift.

 

Das Feuerzeug in seiner Tasche fühlte sich kalt und fremd an.

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