Hexe Esmeralda
nistet sich ein.
Oh, es gibt die
unterschiedlichsten Hexen.
Es gibt solche
und solche und meine Hexe gehört zu den Solchen.
Zu jenen Hexen,
die dich jeden Tag neu verbrennen.
Ja, seit einigen Tagen lebe ich mit einer Hexe unter
einem Dach!
Ich kam vor einigen Nächten die Treppe herunter,
wollte mir aus der Küche was zu trinken holen, da saß sie auf der Rückenlehne
des Kanapees im Schankraum meines kleinen Lokales und wippte mit dem rechten
Bein.
Sie hatte rote Haare, eine wilde Mähne! Das lange
Kleid war ausgefranst, an verschiedenen Stellen ungleich lang und an der
rechten Seite hatte es einen Schlitz. Das sich bewegende rechte Bein lugte da
hervor und man konnte nur ahnen, wo es aufhörte. Ich merkte nur, dass es lang
und schlank, mit feinen Fesseln war. Sie war barfuss und ihr Vorderfuss mit den
roten Zehennägeln sandte wippend Signale an mein Gehirn.
Als sie mich auf der Treppe entdeckte, ich war stehen
geblieben vor Überraschung, hob sie beide Arme und winkte mir zu, nein sie
winkte mich zu sich hin, mit langen schlanken, lockenden Fingern. Ihre Arme
waren mit unzähligen Armreifen bestückt die bei jeder Bewegung klirrten.
Ich war gebannt von ihrem Anblick, überlegte in keiner
Weise, wo sie denn herkam, dachte nur „wie schön sie doch ist!“
Ihr andauerndes Winken bewirkte, dass ich mich wieder
in Bewegung setzte und die Treppe hinabstieg. Sie blieb weiterhin auf der Lehne
sitzen und schwenkte auch das Bein weiterhin unaufhörlich.
Ich konnte sie nun aus nächster Nähe sehen und war
seltsamer Weise noch immer nicht verwundert, sie hier zu finden. Sie zog mich
an, wie ein Magnet und es war, als würde mich jemand von Rückwärts zu ihr
hinschieben.
Langsam richtete sie sich auf und stand auf der
Polsterung und der Schein des Feuers im Kamin zauberte rötliche Zungen auf ihre
Gestalt. Das Kleid war vorne bis unter die Taille offen, ließ ihre braune Haut
golden schimmern, den Nabel als kleinen Schatten erscheinen. Unzählige Gold und
Silberketten blinkten zwischen ihren Brüsten.
Ich blieb genau vor ihr stehen und starrte sie gebannt
an.
Sie streckte ihre Hände nach meinem Kopf aus und
wühlte in meinem Haar, ihre Finger strichen über meine Ohren, tauchten ein
wenig ein und gleichzeitig ließ sie leises, gurrendes Lachen hören. Es war als
würden in meinem Kopf kleine Raketen explodieren.
Nun öffnete sie mit einer Hand meinen Morgenmantel und
führte sie unter meine Pyjamajacke. Ich stand sofort unter Strom. Ihre langen
Fingernägel fuhren an meinen Seiten entlang, glitten dann auf den Rücken und
bohrten sich in meine Haut, gleichzeitig drückte sie ihr Gesicht an meinen
Leib. Dann ließ sie sich an meinem Körper entlang nach unten gleiten und
drückte dabei gleichzeitig ihren warmen Körper an mich. Dabei sang sie eine
unbekannte Melodie, bewegte ihre Hüften und den Bauch und wühlte weiterhin in
meinen Haaren. Ihr Parfum begann meine Sinne zu betäuben. Es war eine Mischung
aus wildem Gras, Moschus und schwerem Rosenduft, wie man ihn nur im Orient
kennt.
Vielleicht träumte ich das nur? Aber es schien mir sehr
real, sehr sehr erregend und aufwühlend.
„Gibt es hier nichts zu trinken? Irgendetwas, was den
Körper wärmt, den Kopf explodieren und die Beine schwanken lässt?“
Ihre Stimme war heiser und tief.
Sie ließ mich los und stand plötzlich drüben neben der
Bar. Wie war sie nur so rasch da hinübergekommen?
Mit unglaublicher Geschwindigkeit balancierte sie
Flaschen und Gläser, warf eine Zitrone in die Luft und ich denke, sie schnitt
sie in der Luft mit dem Messer, das immer auf der Bar lag in einige Scheiben,
noch bevor sie auf der Theke landete.
Sie hatte in beiden Händen je einen Shaker und
schwenkte diese, während sie ihren Kopf zurückwarf. Sodann balancierte sie zwei
Shaker und zwei Gläser gleichzeitig und saß plötzlich vor der Bar auf einem der
Barhocker.
„Girio“, sie hob eines der Gläser zum Mund und hielt
mir das andere Glas auffordernd hin.
Zögerlich kam ich näher, streckte meinen Arm aus und
nahm das Glas aus ihrer Hand.
Das Getränk war süß, prickelnd und stieg sofort in den
Kopf.
Sie glitt vom Hocker und kam ganz nah an mich heran.
Ihre Augen blitzten wild, ihr Mund war dunkelrot und schillernd und kam immer
näher. Die weißen Zähne blitzten und ehe ich es realisierte, küssten wir
uns. Mein Hausmantel muss irgendwann hinuntergeglitten
sein, die Pyjamajacke war vorne offen und ich ihren fordernden Händen
ausgeliefert.
Die Millionen Ameisen, die sie scheinbar begleiteten,
breiteten sich in meinem Nervensystem aus und schalteten den Verstand aus. Ich
begann zu zittern.
Ihre Haut war warm und elektrisierend. Meine Hände
glitten auf und ab, umrundeten ihre festen Brüste und befühlten ihre
Brustspitzen. Sie landeten auf ihrem Rücken, glitten abwärts und landeten auf
ihrem festen Po, der dauernd in swingender Bewegung war. Sie tanzte in meinen
Armen, wand sich und presste sich an mich, als würde sie sonst fallen.
Aufgrund unserer Bemühungen, den Boden nicht unter den
Füßen zu verlieren, fanden wir uns unvermittelt am Boden wieder.
Ihr Kleid war verrutscht, eine ihrer Brüste hatte sich
freigespielt und ich konnte diese Vollendung genießen.
Sie beugte sich über mich, saß rittlings auf mir und
hielt meine beide Arme rechts und links am Boden fest. Ihre wilden rhythmischen
Bewegungen ließen mich fast den Verstand verlieren. Ihre Leidenschaft
beförderte mich in einen Zustand, der nur mit totaler Auflösung beschrieben
werden kann.
Für einen Moment verlor ich die Kontrolle, fand mich
in einer Art Schwebezustand und als ich mich wiederaufrichtete, war sie
verschwunden. Nur dieser schwere Duft lag über dem Raum und die Gläser lagen
zerbrochen auf dem Boden.
Ich erhob mich, schwindelig und halb betäubt schleppte
ich mich zum Kanapee, um dort nieder zu sinken und einen klaren Kopf zu
bekommen.
Irgendwie musste ich wieder in meine kleine Wohnung
über dem Lokal gelangt sein, doch der Rest der Nacht war mit wirren Träumen
ausgefüllt.
Seit dieser Nacht wohnt sie im Haus, die Hexe.
Tagsüber hält sie sich zurück, nur hin und wieder streift mich ihr betörender
Duft, oder die Türe zur Küche schwingt, obwohl niemand durchging. Manchmal
liegen auch zerschnippelte Zitronenscheiben auf der Theke oder es liegt
irgendwo ein Armreif, der niemand gehört.
Aber in den Nächten zeigt sie sich, lockt mich die
Treppe herab, mixt Drinks, streift sich die verlorenen Armbänder wieder über
und lässt mich in leidenschaftlichen Umarmungen die Welt vergessen.
Ich hoffe, sie wird noch lange bei mir wohnen.
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