Mittwoch, 22. August 2018

Aus Dornröschens Sicht, Satire


Aus Dornröschens Sicht
von Joana Angelides

Also, nun liege ich schon hundert Jahre da herum und es ist noch immer kein Prinz gekommen, der mich wach küßt!
Was sind denn diese Weissagungen wert, wenn sie nicht eintreffen?
Und was war eigentlich Schuld an diesem Dilemma?
Weil nun einmal jedes Service aus 6 oder 12 Tellern besteht und scheinbar der König, mein Vater zu geizig war, ein drittes goldenes Service zu kaufen, konnte man die dreizehnte Weise Frau zu meiner Taufe nicht einladen., da nur zwölf goldene Teller vorhanden waren. Als ob es nicht völlig egal wäre, wenn eine von den Weisen Frauen von einem anderen Teller gegessen hätte, wo es doch die Hauptsache ist, was es zu essen gibt und nicht auf welchem Teller es liegt.
Ist vom Standpunkt der nicht Eingeladenen ja verständlich, dass sie zornig wurde, wenn alle anderen eingeladen waren nur sie nicht. Wie steht man denn da, als Weise Frau? Man muß ja schließlich auf seinen guten Ruf achten.
Ihr Fluch hallte durch das ganze Schloß:

“Die Königstochter soll sich in ihrem fünfzehnten Jahr an einer Spindel stechen und tot hinfallen.“

Es war ja noch ein Glück im Unglück, dass die eine der Weisen Frauen noch nicht dran war mit ihren guten Sprüchen, so konnte sie ja dann den Fluch etwas mildern. Aber, und das wäre noch zu hinterfragen, warum konnte sie nicht 10 Jahre, oder 20 Jahre für den Schlaf prophezeien? Mußten es denn gleich hundert Jahre sein?
Schön langsam wird’s nämlich ungemütlich hier. Die wuchernde Dornenhecke hat in diesen hundert Jahren das ganze Schloß umzogen und auch die Fensterläden, so dass es auch immer finsterer im Schloß wurde und kein Sonnenstrahl durchdrang. Die paar Rosen konnten das ganze auch nicht viel schöner aussehen lassen. Ganz zu schweigen von den vielen schönen jungen Prinzen, die an ihr ihr Leben ließen. Aber, selber schuld! Wenn sie sich an den Fluch gehalten hätten, nämlich dass es hundert Jahre dauern soll, bis ich wach geküßt werde, würden sie heute noch leben.
Jetzt hängen da eine Vielzahl von Leichen herum, kein schöner Gedanke.
Wie war das denn nur? Achja, diese dumme Spindel war es gewesen, daran hatte sie sich den Finger geritzt und der Fluch erfüllte sich.
Es würde sich ja lohnen darüber nachzudenken, warum man, entgegen dem Befehl des Königs, diese Spindel überhaupt übersehen konnte und wie sie in die Turmkammer des Schlosses kam. Denn laut Aufzeichnungen hat der König befohlen, alle Spindel im Land zu verbrennen. Naja, hat sicher wieder jemand schlampig gearbeitet. Man kann sich ja auf diese Untertanen nicht wirklich verlassen. Überall dieser Schlendrian!
Nicht nur, dass ich nun schon hundert Jahre schlafe, auch all die anderen, Hausangestellte, Arbeiter und auch der König und die Königin schlafen.
Und wer, bitte schön, wird diese Angestellten nun nach hundert Jahren, und nur fürs schlafen, bezahlen? Die Abrechnungen werden gigantisch sein.
Achja, da war ja noch diese alte Frau im Turm. Deren Anwesenheit gibt Rätsel auf. Wie kam sie in den Turm? Erstens ist die Stiege hinauf sehr steil, zweitens war das Turmzimmer von außen versperrt und drittens, wie kam das Spinnrad da rauf? Sie mußte also Helfer gehabt haben.
Naja, ein wenig Schuld liegt natürlich auch bei mir. Wozu muß ich denn die Spindel angreifen? Was wollte ich denn machen? Was arbeiten? Eine Prinzessin von meinem blauen Blute? Das wird mir eine Lehre sein, sollte ich je wach geküßt werden, werde ich keinen Finger rühren.
Was ist denn das? Oh wieder einmal nähert sich dem Schloß ein Pferd. Wieder so ein bedauernswerter Prinz wird an der Dornenhecke scheitern. Oder doch nicht?
Denn, sollte sich der Fluch erfüllen, dann ist es so weit!
Oh, ich muß mich gerade hinlegen, die Augen züchtig geschlossen halten und ein liebliches Lächeln um meinen Mund legen. Ich kann nur hoffen, dass diese hundert Jahre spurlos an mir vorüber gingen. Denn auszusehen wie ein hundertjähriger Pfirsich ist nicht gerade die ideale Voraussetzung, dass der Prinz mich küßt. Wenn es überhaupt ein Prinz ist!
Da, die Turmtüre wird aufgerissen und er betritt den Raum.
Na, komm schon, hier bin ich! Prinz hin oder her, Hauptsache es küßt mich jetzt überhaupt einer!
Er beugt sich über mich und küßt mich. Na endlich, jetzt kann ich die Augen aufmachen.
Also, die Idealvorstellung von einem Prinzen ist er ja nicht, aber besser als gar keiner!
Ich lächle so aristokratisch wie möglich und er nimmt jetzt meine Hand und hilft mir auf.
In diesem Moment beginnt das ganze Schloß ebenfalls aufzuwachen. Die gewohnten Geräusche sind zu hören, der Hund bellt wie immer viel zu laut und vom Hof herauf hört man die Pferde wiehern. Der Küchenjunge hat scheinbar schon wieder eine Ohrfeige bekommen und schreit.
Die Schloßwache ruft ihre Befehle und es ist wieder alles wie früher.
Also gut, ich werde nun, gestützt auf den Arm dieses Prinzen hinabsteigen in den Thronsaal zu König und Königin und ihnen meinen Retter vorstellen.
Ob ich ihn heiraten werde? Na werden sehen, schließlich haben sich die Zeiten ja in hundert Jahren geändert und alles was so im Märchenbuch steht, muß ja nicht stimmen, oder?



Freitag, 17. August 2018

Bach-Gefühle, Gedanken und Gefühle


Bach-Gefühle

von Joana Angelides


Ich liebe diesen Park.
Er ist weitläufig, verträumt und abwechslungsreich. Der Bereich rund um das Schloß ist gepflegt und liebevoll gestaltet, doch je weiter man in die Tiefe vorstößt, um so verwilderter, naturbelassener wird er.

Es liegt teilweise dran, dass der einzige Gärtner einfach nicht imstande ist, alles selbst zu machen und die Studenten nie Zeit haben.

Es ist der Park des Physikalischen Institutes der Universität. Hier studiert und wohnt die Elite des Landes. Der weitläufige Park mit einigen Wirtschaftsgebäuden und dem Schloss, liegt unweit der Kathedrale von Reims, in der Champagne.

Nur selten verirren sich Studenten ins Dickicht. Die wenigen, die diesen Teil des Waldes schätzen, hocken auf Baumstümpfen oder entwurzelten Baumstämmen und hängen ihren Gedanken nach. Manche beschäftigen sich mit Astrophysik, dem Weltall oder ihren vermeintlichen Nobelpreis verdächtigen Erkenntnissen, andere wieder träumen einfach nur vor sich hin.

Ich habe gerade eine negativ verlaufende Prüfung hinter mir und nur den Wunsch mich hier im Walde zu verlieren.
Es riecht nach Moos, vom Boden des Waldes steigt ein feuchter, modernder Geruch auf und die Geräusche der Welt sind ausgeschlossen.

Der kleine Bach murmelt vor sich hin, nur unterbrochen von leisem Plätschern, wenn das Wasser sich an einem Stein stößt, ihn umrunden oder überspringen muss.
Ich setze mich an das etwas abfallende Ufer und schlüpfe aus den leichten Sommerschuhen heraus. Leichte, angenehme Schauer durchlaufen mich, als ich in das kühle, erfrischende Wasser mit den Zehen eintauche und den Bach an ihnen lecken spüre. Er nimmt sich jede Zehe vor, umspült die Fußsohle und kleine Wellen springen bis auf den Risst meines Fußes hinauf. Es ist eine zärtliche Geste, sie läßt mich den linken Fuß etwas weiter ausstrecken und das Wasser meine Adern umspülen. Er flüstert und plätschert, es ist als wolle er mir etwas erzählen.

Obzwar die Dichte des Waldes die Hitze des Tages abhält, ist es sicher erfrischend sich vom klaren Wasser des Baches umspülen zu lassen. Diesem Gedanken folgend, entledige ich mich meiner Kleider und betrete den Bach, wie einen geheimnisvollen Raum im Schloß. Langsam lasse ich mich hinab gleiten und lege mich mit dem Kopf sanft gegen den Wasserfluss auf den kühlen, sich bewegenden Kiesel des Untergrundes.

Oh, der Bach umarmt mich sofort, gleitet über meine Schultern den Rücken entlang, kräuselt sich an der beginnenden Erhöhung meines Po´s und umspielt meine Beine. Immer wieder.
Es ist als würde er leben und mich erfreut liebkosen.
Wenn ich meinen Kopf hebe und meine Arme aufstütze, umspült er zärtlich und flüsternd meine Brustspitzen um mich damit zu erregen. Ich kann es steuern, wie weit ich erregt werden will. Wenn ich meinen Oberkörper weiter höher hebe, ist die Berührung intensiver, wenn ich tiefer eintauche werden die Berührungen zarter, langsamer, aber ebenfalls sehr stimulierend.

Ich lasse mich abwärts sinken, mein Gesicht taucht unter Wasser und spürt die zarte Berührung, die leckenden Zungen der Strömung. Atemlos und nach Luft ringend hebe ich wieder den Kopf und lasse die frische Luft auf der feuchten Haut zusätzliche Effekte erzeugen.

Das sich kräuselnde Wasser an meinem Unterbauch verursacht wellenförmige Schübe von Lustgefühlen und es beginnt in mir zu klopfen.
Ich liege in den Armen eines dahinfließenden Baches, werde von ihm umspült und liebkost und habe plötzlich den Wunsch, mich diesem Bach hemmungslos hinzugeben. Mein Körper rollt und dreht sich leidenschaftlich, will ihn an jedem Zentimeter spüren.  Ich setze mich auf meine Knie, strecke meine Arme der Sonne entgegen und genieße die Sonnenstrahlen auf der feuchten Haut. Die gekräuselten Wellen des Baches umspülen die Innenseiten meiner leicht geöffneten Schenkel und wecken geheime Wünsche und Träume.

Kniend im Bach, lasse ich das klare Wasser weiter über mich laufen, ziehe meine Beine nun bis zur Brust und schließe die Augen. Alte Sagen und Geschichten erzählen, dass in den Gewässern Wasser- und Waldgeister leben, die sich jenen Menschen zu erkennen geben, die an sie glauben.
Heute lerne ich sie kennen, mit blauen und grünen Schleiern, langen Haaren und golden schimmernden Körpern. Sie halten mich eng umschlungen, lassen mich im Wasser schweben, beträufeln mich mit in der Sonne glänzenden Diamanten aus klarem Wasser und nehmen Besitz von meinem Körper. Die weißen Kiesel am Grunde des Baches umschmeicheln meine Arme und Beine, die hohen Baumwipfel am Ufer singen das Lied der unendlichen Hingabe in den blauen Himmel.
Sie flüstern und raunen mir wunderbare Worte zu und lassen mich beben und zittern.

Irgendwoher sind Stimmen zu hören und holen mich wieder aus meinen Träumen zurück.

Wahrscheinlich haben sie auch die Geister des Waldes und des Wassers vertrieben. Sie lassen mich langsam zurück gleiten, vermischen sich mit dem Bach und verlassen mich.

Die Wellen und Wirbel des Wassers sehen aus, wie kleine verträumte Lächeln, die sich im Bachlauf verlieren.



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