Dienstag, 18. Mai 2021

Das Geheimnis des Weinkellers, Erotik

Das Geheimnis des Weinkellers

 von Joana Angelides



Oh, es gibt die unterschiedlichsten Hexen.

Es gibt solche und solche und diese Hexe gehört zu den Solchen.

Zu jenen Hexen, die dich jeden Tag neu verbrennen.


Wenn mein Herr beschäftigt ist und ich mir selbst überlassen bin, gehe ich gerne hin und wieder in den Weinkeller. Er liegt unter dem Schankraum des kleinen Lokales. Es riecht hier nach Holz, feuchter Erde und edlem Wein.

Der Boden ist aus gestampftem Lehm, die Wände sind aus uralten Steinen gemauert und bis in eine Höhe von über einem Meter mit altem Eichenholz getäfelt.

 

Eine Ecke gleich am Ende der steilen Stiege ist zu einer sehr bequemen Sitzbank mit einem alten massiven Eichentisch in der Mitte, ausgebaut. Eine alte Lampe aus Metall, mit sechs Armen dient als Beleuchtung.

 

Hier herunter schwebe ich gerne, gleite über die alten Fässer und atme diesen wunderbaren Geruch ein.

 

Manchmal treffe ich hier auch Freundinnen, andere Hexen aus der Umgebung und wir erzählen uns lachend unsere Erlebnisse und kleine Geheimnisse, von denen die Menschen um uns herum nichts wissen. Wir sitzen dann auch oft auf den Holzbalken in ca. drei Meter Höhe, die sich durch das Kellergewölbe ziehen, lassen unsere Beine herunterbaumeln und prosten uns mit den edlen Tropfen aus den Fässern zu.

 

Nun geschah es vor einigen Tagen, dass mein Herr ganz unvermutet herunterkam. Sofort verstummten wir und saßen ganz ruhig, in eine Ecke des mittleren dicken Balkens gedrängt. Nur leises Kichern war hin und wieder zu hören.

 

Er hob leicht den Kopf und blickte angestrengt in die Tiefe des Kellers.

 

„Bist du da?“  Er legte den Kopf schief und lauschte.

 

Meine beiden Freundinnen und ich hielten den Atem an und ich legte den rechten Zeigefinger an meine Lippen.

 

„Ich weiß, dass du da bist, da liegt dein Armreifen!“

 

Tatsächlich hatte ich meinen Armreifen vorhin am Tisch in der Sitzecke sichtbar liegen lassen, den er nun gefunden hat.

 

Sam, die schon immer eifersüchtig auf meinen Herrn war, glitt nun vom Balken und baute sich hinter ihm auf.  Sie strich mit den vier Fingern ihrer Hand durch sein Haar und strich sogar mit dem Zeigefinger an seinem Ohr entlang. Er schüttelte den Kopf und blickte sich suchend um.

 

„Laß das, ich habe keine Zeit sind Gäste oben, die auf Wein warten!“

 

Nun schwebte ich ebenfalls hinunter und kam genau vor ihm zum stehen. Das übermütige Treiben von Sam hat mich angesteckt und ich fuhr nun mit einer Hand in sein offenes Hemd und kraulte seine Brust.

„Esmeralda, bitte laß das, ich habe keine..........“, doch Sam hatte ihm schon ihre Hand vor den Mund gehalten und ihr Zeigefinger strich langsam auf seinen Lippen hin und her. Der Krug in seiner Hand fiel zu Boden.

 

Ich merkte an seinem flackernden Blick, dass es mit seiner Beherrschung vorbei war, dass er begann dem Tanz unserer Hände zu erliegen.

 

Ganz leise war nun der Klang einer Leier zu hören, die von der Dritten in unserem Bunde gespielt wurde, die sich allerdings nicht von ihrem Balken an der Decke herab traute. Sie beobachtete unser teuflisch-grausames Spiel von sicherer Entfernung aus.

 

Er ging rückwärts in Richtung Tisch, bis es nicht mehr weiterging, und umklammerte die Tischplatte, als würde sie ihn retten, Ich begann nun, die Knöpfe seines Hemdes aufzumachen und seinen Gürtel zu lösen. Sam kniete am Tisch und hatte seinen Kopf nun zwischen beiden Händen und begann ihn zu küssen, während ich noch immer auf seinem Brustkorb mit meinen Fingern eine Tarantella trommelte.

 

Seine Arme begannen ziellos in der Luft herum zu irren, er suchte meinen Körper, wollte ihm habhaft werden. Ich nickte Sam zu und wir beschlossen nun, ihm den Boden unter den Füßen zu rauben und ihn in horizontaler Lage, mitten im Raum schweben zu lassen, nur gehalten von unseren Armen und unserer Hexengabe.

 

So war es auch ein Leichtes, seine Kleidungsstücke einzeln zu Boden gleiten zu lassen und ihm gleichzeitig in der Luft zu halten.  Sam hatte seinen Kopf in ihrem Schoß gebettet und kraulte noch immer seine Haare und das Ohrläppchen, während meine Lippen sich langsam an seinem Körper entlang bahnten. Wir schwebten zwischen Erde und Unendlichkeit.

 

Ich verweilte an seinen empfindlichen Brustspitzen, strich an seinen Lenden entlang und berührte seine zuckende Haut, ließ ihn zittern und vibrieren, sich aufbäumen und langsam auf und ab schweben.

 

Wir trugen ihn gemeinsam durch Zeit und Raum, berührten seine zuckenden Rückenmuskeln ließen seine Arme nach uns suchen, räumten ihm kleine Erfolge ein, entwischten ihm wieder und spielten dieses grausame Spiel bis zur Vollendung.

 

Dann ließen wir ihn sanft zu Boden gleiten, sammelten seine Kleidungsstücke ein und ließen sie wie zufällig zu seinen Füßen liegen.

 

Vom sicheren Balken des Kellergewölbes aus sahen wir amüsiert zu, wie er sich hastig wieder anzog und über die Treppe nach oben lief. Nicht ohne mehrmals suchend nach rückwärts zu blicken.

 

Den Wein holte dann der Schankbursche, doch der war uninteressant, denn wir hatten ja unseren Spaß bereits und genossen kichernd und uns zuprostend den Rest des Abends, teils hoch oben auf den Balken des Gewölbes, teils auf den Fässern sitzend und liegend.

 

 Aus dem e-Book "MAGIC SEX"  von Joana Angelides


Es gibt zahlreiche Kurzgeschichten, einige Romane und Gedichte von mir! Fast alles in e-Books zusammengefasst! Download von amazon, Thalia Libri und allen Großhändlern!Großes Lesevergnügen um wenig Geld!

Auch über   https://www.bookrix.de/-joanavienna/

 


Dienstag, 11. Mai 2021

Die Mutation des Katers Lord, vampirig

 

Die Mutation des Katers Lord





 

Vor einigen Tagen ist gegenüber von mir ein junges Mädchen eingezogen. Sie ist wohl nur nachts aktiv, da bei Tage die Vorhänge immer zugezogen sind, und man keine Bewegung wahrnimmt. Anfangs hat mich das nicht sonderlich interessiert, und ich habe nur selten von meinem Zeichenbrett aufgeschaut. Aber irgendwie wurde dann doch meine Neugier geweckt. Man will ja schließlich wissen, wer so in der Nachbarschaft wohnt.

 

Auch Lord, mein Angorakater, wollte das ergründen. Vor ein paar Tagen sah ich ihn auf dem Geländer des Balkons balancierend hinüberschleichen. Unhörbar und vorsichtig sprang er herunter und versuchte, zwischen den Vorhängen der Balkontüre etwas zu erspähen. Man konnte sein leises Miauen hören. Er schlich den Balkon entlang. Aber scheinbar war nichts Interessantes zu beobachten, und so kam er wieder zurück. Er nahm zu meinen Füßen Platz und rollte sich ein. Ich konnte ein unwilliges Schnurren hören, wie mir schien. Und er war angespannt. Das zeigte sein Schwanz ganz deutlich. Die Spitze blieb keinen Moment lang ruhig. Sie ging hin und her, und auch die Ohren waren dauernd in Bewegung.

 

Die Unruhe meines Katers steckte mich an. Zwischen den einzelnen Zeichnungen legte ich immer öfter den Bleistift fort und blickte hinüber zu dem leeren, einsamen Balkon.

Heute legte sich die Dämmerung schon früh über die Stadt. Es war Herbst, und die Tage wurden kürzer. Da, eine Bewegung gegenüber. Ein nackter Arm erschien zwischen den Vorhängen, und die Balkontüre wurde einen Spalt breit geöffnet. Dieser nackte Arm erregte mich. Er war wie eine lockende, mich fordernde und zugleich in die Schranken weisende Geste. Ich stand auf und trat an die Balkontüre. Auch Lord hatte die Bewegung bemerkt und schoss augenblicklich zwischen meinen Füßen hindurch. Ich beobachtete ihn, wie er wieder über das Geländer balancierend auf leisen Pfoten den gegenüberliegenden Balkon erreichte und durch den Türspalt im Zimmer  verschwand. Ja, so eine Katze hat eben andere Möglichkeiten als wir.

 

Ich kehrte zu meinem Schreibtisch zurück, knipste die Lampe an und versuchte weiterzuarbeiten. Doch meine Gedanken waren bei Lord. Was machte er da drüben so lange? Normalerweise war er sehr scheu. Dieses ‚Hingezogensein’ zu meinem Gegenüber wunderte mich. Inzwischen war es dunkel geworden, und meine Neugier wurde  immer intensiver. Ich trat auf den Balkon hinaus und begann, meinen Kater zu rufen. Da öffnete sich die Türe ganz, und meine neue Nachbarin erschien. Auf dem Arm trug sie Lord, der sich an sie schmiegte und sich mit geschlossenen Augen von ihr kraulen ließ.

 

Sie trug ein langes, schwarzes Hauskleid, sehr weit und mit glitzernden Effekten ausgestattet, die bei jeder Bewegung kleine Lichtpunkte aussandten. Ich bemerkte ihren tiefen Ausschnitt, gerahmt  von Lords felligem Körper. Mein Kater genoss es sichtlich, mit ihrer nackten Haut in Berührung zu kommen. Ihr Lächeln war geheimnisvoll und verhalten. Es schien durch die Dunkelheit zu mir herüberzuleuchten. Ihr langes Haar berührte ihre Schultern und umrahmte ihr blasses Gesicht mit dunklen, brennenden Augen. Sie neigte den Kopf etwas seitwärts und entließ Lord mit einer kurzen Bewegung auf den Boden.

 

Dort entdeckte ich eine weitere Katze, die neben ihren Beinen stand, und sich mit erhobenem Schwanz an ihnen rieb. Beide, Lord und diese fremde Katze, rieben nun ihre Köpfe aneinander, und  eine seltsame Vertrautheit schien zwischen ihnen zu sein. Sie schnurrten und knurrten und wälzten sich schließlich auf dem Boden. Ich hob meine Hand und deutete einen Gruß an. Meine Nachbarin hob die linke Schulter und ihre kleine entzückende Hand. Inzwischen war Lord auf meinen Balkon zurückgekehrt und schmiegte sich an mein Bein. Es war eine Geste, mit der er um Entschuldigung bat für sein langes Ausbleiben. Wir gingen hinein. Der Abend verlief sehr ruhig. Ich las, und Lord saß an der Balkontüre und schaute unentwegt hinüber. Meine Nachbarin musste weggegangen sein, denn es brannte kein Licht, und keine Bewegung war auszumachen.

 

Die Nacht  schritt voran, dunkel und spröde wie schwarzes Glas. Ich lag in meinem Bett und wälzte mich hin und her. Ich hatte den Eindruck, dass diese dunklen, brennenden Augen über mir wachten. Dieses geheimnisvolle Lächeln und die vollen Lippen kamen mir immer näher. Lord lag am Fußende meines Bettes. Ich hörte sein leises Schnurren, das mir seltsam verändert vorkam. Es war lauter, unruhiger. So, als würde er schlecht träumen. Ich sprang auf und öffnete die Balkontüre etwas weiter, um frische Luft hereinzulassen. Dann legte ich mich wieder auf mein Bett. Mit offenen Augen starrte ich an die Decke und sah vereinzelt Lichter von draußen sich am Plafond treffen und wieder verschwinden.

 

Allmählich spürte ich, wie sich endlich der Schlaf einstellte. Er kam wie ein Schatten über mich, senkte sich langsam herab.  Ich schloss  die Augen, und der Schatten legte sich warm und weich auf mich. Ich spürte den Hauch des tiefen Schlafes. Geheimnisvolle Wesen flüsterten mir unglaubliche Worte ins Ohr. Die Bettdecke wurde zu einem  fordernden, drängenden Körper, mich umschlingend und umschließend. Ich spürte weiche, warme Lippen, die meinen Hals berührten, und dann einen stechenden Schmerz, als sich kräftige Zähne in meinen Hals bohrten. Doch ich empfand diesen Schmerz wie das Liebkosen mit roten Rosen voller Dornen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Es hob mich empor. Ich schwebte zwischen Himmel und Erde, und ihr weißes Gesicht leuchtete über mir.

 

War es ein Traum? Ich öffnete meine Augen und versank in einem tiefschwarzen Augenpaar mit grünen Lichtern und einem furiosen Feuerwerk. Ihr federleichter Körper löste sich von meinem, hielt über mir Sekunden lang inne, um sich dann schwebend in  Richtung der Balkontüre zu entfernen. Dort saß Lord mit funkelnden Augen. Sein Fell war gesträubt. Mein Angorakater hatte ein prächtiges Volumen. Seine Augen zeigten ein eigenartiges Feuer, und seine spitzen Eckzähne waren deutlich zu sehen. Wir waren eine Einheit, spürten unsere totale Übereinstimmung. Schlagartig wurde mir klar, dass Lord und ich in eine andere Welt eingetreten waren. Eine Welt, die darauf wartete, von uns weiter erforscht und ausgelotet zu werden. Dieser wunderbare Körper, der vor wenigen Minuten in mir aufgegangen war, schwebte wie selbstverständlich zum gegenüberliegenden Balkon und verschmolz mit der Dunkelheit des Raumes.

 

Wusstest du, dass Vampire Haustiere haben? Ich habe Lord, meinen Angorakater.

 

 

Montag, 10. Mai 2021

Schuberts Katze, Glosse

 

Schuberts Katze

Von Joana Angelides



 

Heute ist ein sonniger, warmer Nachmittag. Ich sitze mit geschlossenen Augen im Schatten der Linde und höre den Mücken und Zirpen zu, während ich so vor mir hindöse.

Das Plätschern des nahen hellen Baches mischt sich mit perlenden Tönen eines Klavieres. In meiner Vorstellung schießt in launischer Eile eine Forelle darin.

Die perlenden Töne des Klaviers wiederholen sich, es klingt wie Plätschern am Rande des Gestades.

Die Melodie wird dramatischer, als nähere sich ein Feind, vielleicht ein Fischer mit der Rute. Doch er fängt das launische Fischlein nicht. Ich spüre nahezu die Ungeduld des Diebes. Katzen spüren sowas!

Die Noten perlen und signalisieren des muntren Fischleins Ruhe im klaren Bächlein. Solange die Musik munter sich windet, fängt er das Fischlein nicht!

Doch das Böse ist immer und überall, der Fischer trübt tückisch das Wasser mit kaltem Blute und schon zappelt das Fischlein an der Rute und die Tragödie nimmt ihren Lauf. Das Klavier perlt dahin

Die Musik verliert sich mit den Wellen im aufgewühlten Bache und ich mache meine Äuglein auf.

Franz Schubert, mein Herr im ersten Stock, verliert sich in den perlenden Tönen, und ein neues Werk ist geboren. Das Fischlein zappelt und ich mit regem Blute, trauere der Betrogenen in meinen Träumen nach!

Sonntag, 9. Mai 2021

Der Brunnenschacht, unheimlich

 

Der Brunnenschacht



 

Er steht vor der alten Mühle seiner Eltern und gemischte Gefühle kommen in ihm hoch.

Die dunklen mächtigen Bäume des Waldes sind noch näher an das Haus gerückt, er empfindet ihre Schatten  bedrohlich und zieht unwillkürlich die Schultern hoch.

 
Er hat zwar seine Kindheit hier verbracht, doch es lastet auch  ein dunkles Geheimnis auf der Vergangenheit. Das ist auch der Grund, warum er die alte Mühle und das sie umgebende Grundstück  so schnell als möglich verkaufen will.


„Ach, der Herr Moser!“ Die alte Anna steht vor ihm und mustert ihn mit ihren kleinen listigen Augen, aus der die Neugierde nur so sprüht.

 
„Guten Tag, Anna!“ Da er in beiden Händen je ein Gepäckstück trägt, nickt er nur, ohne ihr eine Hand entgegen zu strecken.

 
„Ist aber Zeit, dass sie einmal da vorbeischauen, die Mutter ist ja nun schon seit einem Jahr tot und das Haus steht leer. Tut mir Leid, der Selbstmord ihrer Mutter, schrecklich.
Was glauben Sie, was sich da nachts tut? Unheimlich! Plötzlich beginnt sich das Mühlenrad zu drehen, dann bleibt es wieder stehen. Oder es kommt Rauch aus dem Kamin, obwohl kein Feuer im Haus sein kann. Grüner Rauch! Ich glaube Frieda spukt da herum!“

 
Er lacht kurz und unwillig auf und gleichzeitig läuft es ihm kalt über den Rücken. Er will nicht an Frieda erinnert werden!


Anna ist eine Nachbarin, die ihm und den Anderen schon in seinen Kindertagen als alt erschienen war. Sie war immer voller Bosheit und als Kinder nannten sie sie heimlich eine Hexe.

 
Er dreht sich wortlos um und geht auf das Haus zu. Da er wirklich schon sehr lange nicht hier war, braucht es eine Weile, bis der klobige Schlüssel im Schloss greift und sich dreht.

 
Im Inneren des Hauses riecht es muffelig und feucht, die Räume sind seit Monaten nicht gelüftet worden. Die Feuchtigkeit des vorbei fließenden Baches hat sich offenbar durchs ganze Haus und sein Gemäuer gezogen. Er öffnet alle Fenster und Fensterläden  und hofft so, dass genug frische Luft hereinströmen wird, um wenigstens ein oder zwei Tage hier wohnen zu können.


Er erwartet gleich morgen früh einen Käufer, der das Haus und das Grundstück kaufen möchte. Er vermutet, dass man das alte Haus wahrscheinlich abreißen wird. Es kommt sicher viel zu teuer, die alte Mühle wieder zu renovieren.

In einer Nische der Wohnküche, die den unteren Raum ausfüllt, ist ein, nun mit Brettern abgedeckter, tiefer Brunnen. Obwohl die Bretter die Öffnung total verschließen, vermeidet er es, hinzusehen und geht in großem Bogen drum herum. Es fällt ihm jedoch auf, dass die Bretter wie neu aussehen und einen Kontrast zu den Brettern des übrigen Fußbodens bilden. Sollte der Brunnen nicht vernagelt sein? Der Brunnen wurde schon lange nicht mehr genutzt und war früher zwar  lose mit Brettern abgedeckt, doch stand immer eine große hölzerne Truhe darüber.

 
Die Truhe war nun weggerückt und stand daneben. Dies erschien ihm seltsam, doch machte er sich keine weiteren Gedanken drüber.

 
Eine knarrende Treppe führt in das Obergeschoß und er wirbelt viel Staub auf, als er nach oben geht. Langsam und vorsichtig setzt er Fuß um Fuß auf die knarrenden Bretter und ist froh, als er heil oben ankommt. Hier bietet sich der gleiche Anblick, alles ist verstaubt und Spinnweben hängen an der Decke. Sicherlich starren ihn einige Augen von Mäusen und Ratten aus Spalten und Ritzen an und beobachten ihn.

 
Er beeilt sich auch hier alle Fenster zu öffnen. Es sind nur zwei Räume hier oben, der Schlafraum der Eltern und sein ehemaliges kleines Zimmer mit einem kleinen Vorraum und einem Waschraum, der nachträglich mit einer primitiven Dusche und einem Waschbecken ausgestattet wurde. Das Wasser wurde aus dem Bach herauf gepumpt und war meist eiskalt.

 
Er beschließt, die Nacht in seinem ehemaligen Zimmer zu verbringen, welches am ehesten bewohnbar schien. Das Bett war in all den Jahren wo er nicht mehr hier war, mit einer Decke und einem Kunststofftuch bedeckt gewesen und wirkte daher nicht so staubig, wie all die anderen
Möbelstücke im Haus.

 
Er stellt seine zwei Reisetaschen auf den kleinen Tisch beim Fenster und beginnt den Raum wohnlicher zu gestalten. Er überzieht das Bett mit der vorhandenen Bettwäsche, stellt jedoch fest, dass sich der Polster und die Decke irgendwie klamm anfühlen. Er legt beides auf das geöffnete Fenster und hofft, dass die Sonnenstrahlen während des Tages sie auffrischen werden.

 
Die ganze Zeit über ist er bedrückt und es befällt ihn eine Nervosität, die er normaler Weise gar nicht kennt und auch nicht erklären kann.

 
Den restlichen Tag streicht er durch den angrenzenden Wald, findet dabei seine Ruhe wieder und genießt die Geräusche und Gerüche, die er immer sehr geliebt hatte.

 
Die Geschichte mit Frieda taucht wieder aus seiner Erinnerung auf. Es war eine böse Geschichte, die mit dem Verschwinden des Mädchens endete. Frieda war ein Nachbarskind und sie spielten oft gemeinsam in der alten Mühle, warfen Steinchen auf die Mühlräder und lachten, wenn sie in hohem Bogen auf der anderen Seite wieder herunter fielen. Sie war ungefähr Zwölf, vier Jahre älter als er, ein sehr frühreifes Mädchen und  sie wusste das auch.


Mutter merkte immer, wenn Vater am Fenster stand und zu ihnen heraus schaute und im Besonderen Frieda beobachtete. Er wurde stets unruhig und nach einer Weile kam er ebenfalls zu ihnen heraus. Fast immer ging er mit Frieda dann in den alten Lagerschuppen neben der Mühle und sie kamen immer erst nach einer Weile wieder, beide etwas erhitzt und Vater ging wieder ins Haus.
Er dachte sich damals nichts dabei, doch irgendwann später, wenn er nun  rückwirkend überlegte, wurde ihm klar, was damals geschah.

 
Dann konnte man hören, wie Mutter furchtbar laut schrie und Vater ihr laut gebot, ruhig zu sein. Sie war dann plötzlich still und er konnte sie weinen hören.
Wenn er so zurück denkt, ist er heute sicher, dass Vater auf Mutter einschlug.

 
Damals, mit seinen acht Jahren konnte er sich nicht zusammen reimen, was die Beiden wirklich in der Scheune machten. Heute schämt er sich deswegen und tiefes Mitleid für die Mutter und dem Mädchen  kommt auf.


Eines Tages, sie spielen wieder bei der Mühle und Frieda hat eines ihrer dünnen Kleidchen mit einer dunklen Schärpe an, fällt sie in den Bach. Weinend läuft sie, nass wie sie war, ins Haus.

 
Die Mutter hilft ihr aus dem Kleid und gibt ihr ein altes Hemd von Vater zum anziehen, bis ihr Kleid trocken ist.

 
Ihm fällt aber nicht auf, dass Frieda nicht mehr herauskommt, umso mehr als Vater aus dem Dorf kommend ihn auffordert mit ihm in den Wald zu kommen und Holz abzuführen, das er seit dem Morgen dort geschlagen hat. Er ist sofort dabei.
Sie kommen erst spät abends wieder zurück, es ist schon fast dunkel. Das Essen steht auf den Tisch und Mutter wartet.

 
„Hörst Du das auch?“ Fragt Vater und schaut in die Runde.
„Was?“ Scheinbar hört Mutter Nichts. Sie klappert mit den Tellern und singt dabei.
„Ich höre es wimmern, wie wenn eine Katze wimmert.“

 
„Hier ist keine Katze!“

Sie singt noch immer.

 
Vater schüttelt den Kopf und runzelt die Augenbrauen.
Er, ein kleiner Bub, versucht auch was zu hören, doch die Geräusche in der Küche waren so laut und da vergaß er es wieder.

Sie gingen schlafen.

 
So oft es ging, schickte Mutter ihn und Vater in den nächsten Tagen weg, um was zu erledigen.

 
In den folgenden Tagen waren viele Menschen unterwegs um Frieda zu suchen. Sie wurde vermisst. Trotz eingehender Suche konnte das Mädchen nicht gefunden werden.


Anna, die damals nicht weit von ihnen weg wohnte erzählte aber überall herum, sie hätte Frieda noch am Nachmittag bei der Mühle gesehen. Doch Mutter sagte aus, das Mädchen hätte nach mir das Haus verlassen und sie wisse nicht, wohin sie gegangen war.

Das Mädchen war und blieb verschwunden.

Ihm wird plötzlich kalt und er zieht eine Jacke über, was aber auch nicht viel hilft.

 
Er schiebt dann abends die Gedanken an Frieda und dem Gerede von Anna beiseite und beschließt nach einem bescheidenen Abendmahl, dass er sich mitgebracht hat, schlafen zu gehen.

 
Er kann lange nicht einschlafen, Das Bildnis seiner Mutter verfolgt ihn, die nasse Gestalt von Frieda, er wälzte sich herum. Sollte Mutter....... ? Es wird im noch nachträglich ganz übel, wenn er daran denkt. Schreckliche Bilder und kurze Albträume quälen ihn. Er spielt mit dem Gedanken, wieder aufzustehen, hinunter zu gehen und doch in den Brunnenschacht  zu schauen. Doch dann nimmt er sich vor, dies erst morgen früh zu machen und ihn dann endgültig zu vernageln.

 
Als er dann doch in einen Dämmerschlaf fällt, spürt er plötzlich, dass sich das Mühlenrad zu bewegen beginnt. Man hört und spürt das immer im ganzen Haus. Früher war es ein beruhigendes Geräusch für ihn, heute reißt es ihm aus dem ohnehin sehr leichten Schlaf und er setzt sich ruckartig im Bett auf.
Wer hat das Rad in Bewegung gesetzt? Er war sich sicher, es war Anna, sie will ihn scheinbar erschrecken.

 
Er steht auf und läuft die Treppe hinunter. Durch die heftigen Erschütterungen beim Laufen brechen zwei der Bretter und er wäre fast mit einem Fuß in der entstandenen Öffnung stecken geblieben.

 
Der untere Wohnraum ist schwach erleuchtet, gelblich-grüne Schwaden ziehen am Fußboden entlang und die Bretter beim Brunnen in der Ecke waren verschoben. Er will hingehen und nachschauen, doch plötzlich erklingt helles Lachen von draußen.

 
„Komm doch, schau wie das Rad sich dreht! Wir werfen wieder Steinchen!“

 
Es wird ihm kalt. Eiskalte Schauer laufen über seinen Rücken und die Härchen in seinem Nacken stellen sich auf.

 
Es ist die Stimme von Frieda, oder bildet er sich das nur ein?

 
Er läuft vor das Haus, und tatsächlich dreht sich das Rad. Es sind einige Schaufeln im Laufe der Zeit vermodert und abgebrochen, einige sind noch intakt. Über das Rad gelehnt, riesengroß erscheinend, mit einem wehenden grünlichen Schleier bedeckt räkelt sich Frieda. Ihre Haare flattern leicht im Nachtwind, ihre Arme sind durchscheinend und dünn, ihre Augen jedoch sind so groß wie Handteller und glühend. Ihre Beine scheinen mit dem Wasser des Baches verbunden zu sein und auch die Schleier vermischen sich mit dem in der Nacht dunkelgrün wirkenden Bach. Über ihren fast durchsichtigen Körper rieseln Wassertropfen.

 
„Frieda!“,  stammelt er und streckt seinen Arm nach ihr aus.

 
„Ja, Peter, komm.....!. Komm mit auf das Rad, wir drehen uns, ich zeig Dir die Wasserwelt!“

Er spürt wie von ihr ein seltsames Ziehen und magnetische Kräfte ausgehen, er fühlt sich gezogen und klammert sich erschrocken an den Türstock.


„Ja, klammere Dich nur dort an, so wie ich mich angeklammert habe, als sie mich gestoßen hat, in das große finstere Loch!“ Sie reißt den Mund auf, er wird riesengroß und es schien ihm, als ob ein grüner, giftiger Hauch heraus käme.

 
Sie lässt das Rad los und schwebt nun über den Bach. Ihre Beine sind noch immer mit dem dunklen Wasser verbunden und es scheint, als würde sie in den Bach rinnen und sich mit dem Wasser vereinigen.

Er weicht zurück.

 
„Ich ..... ich habe das nicht gewusst!“

„Oh, ich habe gerufen, habe geschrieen! Keiner kam, um mir zu helfen, auch Du nicht. Nun wirst auch Du genau so sterben!“


Er taumelt in das Haus und schließt die Türe hinter sich.

 
„Das nützt Dir gar nichts, ich bin hier!“

 
Die grünlichen Schleier kommen ungehindert unter dem Türspalt durch und richten sich vor ihm wieder auf und formieren sich zu einer konturlosen, durchsichtigen Gestalt, die sich nun im Raum rasch hin und her bewegt und um ihn herum tanzt. Er dreht mit  herum und folgt ihr mit den Augen, bis er spürt, dass es ihm schwindelt.

 
„Jede Nacht bin ich Deiner Mutter erschienen, habe sie geweckt, habe sie tanzen lassen, wie Dich nun! Ich habe so lange gepocht und geschrieen, bis sie die Truhe entfernt hat und die Bretter weg geschoben hat!“ Sie lacht grausam. „dann ist sie mich nie wieder losgeworden! Als sie eines Nachts schreiend weglief, geradewegs in den Fluss und in den Fluten verschwand, stand ich am Ufer und blickte ihr befriedigt nach.

 Das Wasser ist nun mein Element, es wird auch das Deine sein und jeder, der dieses Haus bewohnt wird dazu verflucht sein, mit uns jede Nacht zu tanzen!“

Sein Körper dreht sich nun ebenfalls im Kreise, wird von dem sich rundum bewegendem schleierartigen Nebel völlig eingeschlossen.


Er spürt, wie sich sein Körper aufzulösen beginnt, wie er sich fast mit diesem Wesen verbindet und körperlos wird. Sein hilfloser Körper wird durch die fehlende Brunnenabdeckung hinab in den dunklen Schacht gezogen.

                                                         ************
Gleich am nächsten Tag wird der Körper des Mannes auf dem Grunde des Brunnens entdeckt. Er musste in der Nacht hinunter gestürzt sein und sich das Genick gebrochen haben, war die einhellige Meinung.

 
„Ich verstehe das nicht“, sagt Anna zu den Polizisten, „er hat hier seine Kindheit verbracht, er wusste doch, dass da ein tiefer Brunnen ist! Und im Pyjama war er auch, also Mitten in der Nacht muss das passiert sein!“ Sie zieht die Mundwinkel nach unten.

 
„Vor allem, warum war der Brunnen nicht besser gesichert?“ Der Polizist schüttelt den Kopf.

 
„Das war wegen Frieda!“,  sagt Anna und geht weg.

 
Noch im Gehen flüstert sie:

„Sie hat ihn und die Alte geholt!“

 
„Kennst Du eine Frieda?“ Fragt der Polizist seinen Kollegen.

 

                                     

 Es gibt zahlreiche Kurzgeschichten, einige Romane und Gedichte von mir! Fast alles in e-Books zusammengefasst! Download von amazon, Thalia Libri und allen Großhändlern!Großes Lesevergnügen um wenig Geld!

Auch über   https://www.bookrix.de/-joanavienna/

 

 

 

 

 

Freitag, 7. Mai 2021

Erotisches vor dem Aufstehen, Erotik

 

Erotisches vor dem Aufstehen,

Leises Flüstern



 

Sag Liebster,

was würdest du sagen, wenn ich mich heute morgen aus dem tiefen Schlaf langsam zu dir hinüber rolle, meinen Kopf auf deine Schulter lege und mit meiner Zunge langsam den Hals entlang bis zu deinem Ohr streife, dir zuflüstere, ich liebe dich, wo warst du denn so lange?

Was würdest dazu sagen, wenn ich gleichzeitig mit meinen Fingerkuppen langsam auf deine Brust streiche, liebevoll deinen Brustspitzen berühre und an ihnen hin und her streiche?

Wie würdest du es empfinden, wenn meine Zungenspitze dann deinen Hals entlang gleitet und an deinem Grübchen am Ende des Halses verweilt und langsam kreist?

 

Würde es dir gefallen, wenn ich erst aufhöre, wenn du deine Arme endlich um mich schlingst und aus dem Halbschlaf gerissen, deine Lippen meine Haut liebkosen? Deine Lippen sich meinen Brustspitzen nähern und sanft aber unerbittlich beginnen mit ihnen zu spielen, deine Zähne daran knabbern und leise Seufzer aus meinem Innersten empor zum Baldachin unseres imaginären Himmelbettes steigen?

Ich spüre, es wird dir gefallen, und dass du dann nur mehr aus Zustimmung und Verlangen bestehen wirst und nur mehr „Ja, ja und ja“ flüstern kannst.

 

Die Signale, die von dir ausgehen werden meinen ganzen Körper ergreifen und mich erzittern lassen, sie werden wie fließendes goldenes Glas sein und werden mich mit allen Sinnen erfassen. Deine Hände berühren meine Haut und sie wird dünn und empfindlich und die elektrisierenden Ströme erzeugen Ringe wie auf der Oberfläche des Sees, wenn man ein Steinchen reinwirft. Diese Ringe gehen in ununterbrochenen Wellen über mich hinweg und bringen mich zum Wogen und Fliesen.

Ich werde deine Erregung spüren, deine Männlichkeit zwischen meinen Schenkeln und es wird mein Begehren steigern.

Nun werde ich es sein, die in einen weichen Untergrund versinkend, gehalten von deinen Armen und aufgepeitscht von den Berührungen deinen Lippen, vor Verlangen zittert. Ich werde dir ausgeliefert sein und es genießen.

Die Stunden werden zu Minuten werden, wenn wir jeden Augenblick genießend, die Lust fast bis zur nicht mehr steuerbaren Erlösung treiben und dann verebben lassen, das plötzliche Aufbäumen mit einem Kuß ersticken und langsam wieder beginnen diesen wunderbaren Berg zu besteigen, der verzauberte Gefühle und Lust versprechen. Ich werde deine Empfindungen erforschen, auskosten bis zur Neige. Meine Zungenspitze wird dich zum Stöhnen und Flüstern bringen. Du wirst zittern und vibrieren und schreiend nach Erlösung verlangen. Deine Erlösung wird erst kommen, wenn ich dich aufgenommen habe in mir und umfange und festhalte. Ich werde deine Wildheit, deine Kraft spüren und aufstöhnen unter deinem. Eindringen

 

Ich weiß, dass mein Höhepunkt dann nie enden wird, dass es ein multiples Erlebnis sein wird, das den Körper minutenlang in ein Meer von Feuer und glühender Lava tauchen wird. Ich werde von dir gehalten werden, zärtlich und doch fordernd und spüren, wie du mich auf der Spitze deines feurigen Schwertes emporhebst und den Göttern an den Himalaya darbietest als Opfer am Altar. 

Wir werden beide den süßen Tod dieses Augenblickes erleiden, um gleich wieder wie Phönix aus der Asche emporzusteigen um aufzubrechen zu neuem Leben.

 

 

Liebste,

das fragst du im Ernst?

Ich werde wie immer, wenn du mich berührst vergehen vor Lust. Ich werde deine Fingerkuppen auf meiner Haut spüren, sie werden eine elektrisierende Spur auf ihr hinterlassen. Ich liebe es, ganz langsam unter den Stoff deines Nachthemdes mit meinen Händen zu schlüpfen, den Schwung deiner Hüfte nachempfinden und langsam, ganz langsam entlang deiner Seite zu deinen Brüsten vordringen. Ich spüre, wie du den Atem anhältst, wie du voll Sehnsucht die Berührung erwartest. Ich werde innehalten, werde in deine fragenden Augen schauen, werde spüren, wie sich die Erregung der Erwartung aufbaut, werde jedoch nur ganz leicht über deine Brustspitzen streichen. Diesen Moment liebe ich besonders, wenn ich in deinen Augen Rauch aufsteigen sehe, wenn ich merke, wie deine Lider sich senken und du es genießt. Es ist immer wieder wunderbar, wenn ich spüre, wie sich dein Körper anspannt, wie sich dein Unterbauch etwas hebt und senkt und ich weiß, dass du nun weitere Berührungen erwartest.

Ich werde nun dieses knisternde seidige Nichts von einem Nachthemdchen von deinem Körper abstreifen und dich mit meinen beiden Armen umfassen und halten, werde den linken Arm unter deinen Rücken schieben und langsam mit meinen Fingerkuppen auf deinem Rückgrat entlang streichen. Gleichzeitig werde ich eine deiner Brustpitzen zwischen Daumen und Zeigefinger rhythmisch bewegen und dein leises Stöhnen wird zeigen, wie sehr du es genießt. Mein Mund wird sich langsam auf die andere Brustspitze senken und du wirst die Wärme meiner Lippen spüren.

Dein Körper wird wie immer vibrieren, zittern und von Innen her zu glühen beginnen.

Liebste, das sind wunderbare Momente und zugleich Verheißung.

 

Weißt du, es kommt dann der Moment, wo ich spüre, wie du dich fallen läßt, wie dein ganzer Körper weich und doch angespannt ist.

 

Deine Hände, die in solchen Minuten meist ein wenig flatternd und zitternd auf dem Bettlaken hin und her irren, finden wie immer zu mir und ich werde deine zärtlichen Berührungen bis hin zu meinen Haarspitzen spüren, werde die Explosion der tausend Sterne in meinem Kopf nur mehr vage wahrnehmen. Wir werden in diesen Tunnel voller Farbe und Licht fallen, ohne zu wissen, wo die Anziehungskraft der Erde und wo die Anziehungskraft der Sterne beginnt.

Ich liebe es dann, wenn du dann unerbittlich und doch zärtlich beginnst meinen Körper mit deinen Lippen, deiner Zunge zu erforschen, wenn du innehältst und immer wieder neu beginnst meine Erregung zu steigern.

Ich flüstere Worte, die ich selbst nicht verstehe, doch du verstehst sie, erwiderst sie mit noch mehr Zärtlichkeit und wir erleben diese Höhepunkte der Verschmelzung ineinander immer wieder.

Ich liebe besonders auch jene Ruhepausen, in denen du den Kopf in deinen empor gestreckten Armen vergraben am Bauch vor mir liegst und ich mit meinen Fingerkuppen oder dem von dir so geliebten Pinsel deinen Rücken berühre, an deinem Rückgrat so lange entlang streiche, bis ich merke wie dein Körper zu zucken beginnt, wie du leise stöhnst und deine Hände auf dem Laken nach einem Halt suchen. Ich lege dann eine meiner Handflächen auf die deine und du verschränkst deine Finger darin. Ich fahre mit den Berührungen deines Rückens so lange fort, bis ich spüre, wie sich deine Finger in den meinen zu verkrampfen scheinen. Dann beuge ich mich über dich und meine Zunge vollendet deine totale Erregung bis zur Ekstase.

Dann gleitet meine Hand langsam über deinen zuckenden Po bis zu den Kniekehlen und wieder zurück. Es ist wunderbar zu sehen, wie dein Körper auf jede dieser Berührungen reagiert, wie du dich windest und unhörbar nach Mehr schreist.

 

Liebste, es sind die wunderbarsten Morgen, die man sich vorstellen kann.

 

Doch die schönsten Minuten sind es für mich, wenn du dich mir wieder zuwendest, wenn ich in deinem Gesicht jenes Leuchten sehe, dass ich kurz vor deiner totalen Auflösung so liebe.

Ich küsse jedesmal die kleinen Tränen aus deinem Gesicht, die das Glück unserer Vereinigung manchmal auszeichnen.

Es gibt zahlreiche Kurzgeschichten, einige Romane und Gedichte von mir! Fast alles in e-Books zusammengefasst! Download von amazon, Thalia Libri und allen Großhändlern!Großes Lesevergnügen um wenig Geld!

Auch über   https://www.bookrix.de/-joanavienna/


 

Donnerstag, 6. Mai 2021

ROBBI der kleine Roboter, Weltraummärchen

 

ROBBI, der kleine Roboter.

von Joana Angelides

 

 

Tim und Tom haben für diese Woche alle Pakete im All ausgetragen und auch eine Menge Süßigkeiten bekommen, denn es ist ja Helloween.


„Tom, Du wirst Magenschmerzen bekommen, das ist schon die dritte Tafel Schokolade, die Du da verdrückst!“  mahnte Tim

„Naja, wenn’s mir aber so schmeckt! Und wann bekommen wir denn wieder so viele Süßigkeiten? Sicher erst in einem Jahr!“ murrte Tom zurück.

In diesem Moment gab es einen ziemlichen Bumser und Tim, oder war es Tom? drehte sich schnell um, um auf den Schirm  zu schauen! Was kann denn da passiert sein, sie trudelten ja richtig dahin!

„Tom, halt den Knüppel fest und versuche das Raumschiff wieder in den Griff zu bekommen!“ Tim war ängstlich unter den Sitz gekrochen.

„Jaja, ich mach ja schon alles!“ schrie dieser.

Endlich bekam er das Raumschiff wieder in den Griff.

„Wow, das musste ja ein riesiges Drumm gewesen sein, dass es uns so hart getroffen hat. Einer von uns beiden muss raus und nachsehen!“ sagte Tim.

„Und wer?“, Tom war ein wenig ängstlich

„Wir werden drum knobeln!“ Tim nahm einen Euro und zeigte ihn Tom.

„Ich werde ihn hinauf werfen und wenn er mit der Zahl nach oben landet, dann machst Du es!“

Er stellte sich in die Mitte und warf das Geldstück in die Höhe, es fiel gleich wieder runter.

Tom lief hin und hob ihn auf. Er ist mit der Zahl nach oben gelandet und nun musste Tom seinen Raumanzug anziehen und durch die Luftkammer  hinaus in den luftleeren Raum. Tim setzte sich inzwischen ans Steuer und passte auf.

Er starrte hinaus in die Weite des Alls und sah, wie Tom gerade vorbeischwebte. Gott sei Dank, hatte er seine Sauerstoffflasche am Rücken und auch das lange dicke Seil, das ihn an das Raumschiff fesselte, lief so nebenher. Er winkte, dann verschwand er aus dem Sichtkreis.

Bange Minuten hielt Tim den Atem an. Er hatte ein wenig Angst um den Bruder.

Da! Ja was war denn das? Tom schwebte soeben vorbei und hielt mit einer Hand ein rundes Etwas mit Armen und Greifwerkzeug dran,  vor sich hin. Dieses runde Gebilde wackelte wie wild herum und er hatte große Mühe, dass es ihm nicht entkam.

Tim war aufgesprungen und zur Schleuse gegangen, um gleich da zu sein und seinem Bruder zu helfen.

Als die Türe aufging, flog dieses runde Etwas in den Raum und dann kam Tom nach. Er war außer Atem.

„Schau Dir diesen Burschen an! Er klammerte sich an unserem Raumschiff fest und wollte sich nicht mitnehmen lassen!“

„Hahallolo, Rorobbi ist keine Burschen! Rorobbi ist d´der  Rorobibi vom R´raumschiff´ff  Exexploder und w´will auf d´den Mamarsss!“, seine fünf roten Lämpchen blinkten dabei zornig.

Tim starrt ihn an, dann schaut er auf Tom.

„Was plappert diese sprechende Kugel da?“

Tom hat sich inzwischen den Helm herunter genommen und ist aus dem Raumanzug gestiegen.

„Das ist keine sprechende Kugel, sondern ein Hilfsroboter aus der Serie 533. Er ist zwar programmiert zu sprechen, dürfte aber durch den Aufprall einen kleinen Defekt haben. Außerdem schau einmal, alle Lämpchen leuchten rot! Sie sollten grün, oder gar nicht leuchten. Wir müssen ihn reparieren!“

„K´keiner rührührt m´mich annnn!“ schrie der kleine Roboter und drückte sich in eine Ecke.

Tom beachtete ihn erst einmal gar nicht, sondern holte aus dem Schrank eine Elektrode und einen leuchtenden Stift, der wie ein Schaubenzieher funktioniert.

„W´waas ist d´denn dadas?“ der kleine Robbi dürfte sich wirklich fürchten.

„Keine Angst, wir wollen Dir nur helfen, Nummer 533“, sprach Tom.

„Wir sollten ihm einen Namen geben. Nummer 533 ist ja kein Name! Wir werden ihn Robbi nennen!“, sagte Tim.

„He´helfen? Wawas hei´heißt denn d´d´das?“

„Kennst du denn das Wort HELFEN nicht? In diesem Fall heißt dass, wenn Du kaputt bist, dann reparieren wir Dich und alle ist wieder gut!“ klärten ihn Tim auf.

„Ka´kaputttt?“ er begann zu weinen, das wirkte sich bei  ihm so aus, dass er wie eine Sirene zu  heulen begann.

„Höre sofort auf  damit, das hält ja niemand aus!“, Tim und Tom hielten sich beide Ohren zu.

„W´Wenn ich ka´kaputt bin, d´da´dann werde ich eingege´schmo´schmolzen!“

„Aber nein! Wer sagt denn so was?“

„Da´das ist so´so auf d´der  Exeploder! D´deswe´wegen b´bin  ich ja´ja abbbbge´gesprungen, i´ich war sch´schon in d´der Sch´Schrottpre´presse!“

Tim und Tom schauten ganz erstaunt. Auf dem anderen Raumschiff wird nichts repariert, bei Defekt gleich weggeworfen?

„Das ist ja unglaublich! Aber wir machen das nicht. Komm her, wir werden uns das anschauen, dann können wir dich immer noch auf den Müll werfen!“, sagte Tim oder war es Tom?

„M´Müll? W´waas ist d´das wie´wieder?“

Tom lachte.

„War nur ein Scherz!“

Zögernd kam der kleine runde Robbi näher. Er war nur halb so groß wie Tim und Tom und schwebte in der Luft. Es hatte zwar Arme mit Greifzangen dran, aber keine Beine. Außerdem konnte er den Kopf, der auf einem längeren Hals baumelte, rundherum drehen.

Seine kugelrunden Augen leuchteten blau, nur schauten sie derzeit sehr ängstlich und er klappte immer wieder seine Augendeckel runter, als würde er schlafen.

Der Roboter wackelte hin und her und war nur schwer zu fixieren, damit Tim, oder Tom ihn wenigstens untersuchen konnten.

„Also still halten musst Du schon!“ schimpfte Tim oder war es Tom?

Tim hielt ihn nun fest und Tom schraubte einmal die Abdeckung seines Kopfes auf. Wow, da gab es viele Drähte und Chips, ein paar Platinen und Spiralen. Im Inneren gab es scheinbar einen Kurzschluss, oder mehrere, denn es gab kleine Blitze zwischen den Drähten. Immer wenn ein kleiner Strahl aufblitzte, leuchtete eines der Lampen auf seiner Brust rot auf.

„So, halt jetzt ganz still, ich werde versuchen mit meinem Elektrodenstift eine Stelle wieder zu verschweißen!“ sagte Tom.

„Tutut d´das  w´weh?“

 „Ich dachte Du bist ein Roboter? Wie kann Dir da was Weh tun?“, fragte Tom erstaunt.

 „Na´naja, m´man k´k´kann n´nie wi´wissen!“, sagte der kleine runde Bursche.

Tim und Tom schüttelten den Kopf.

Tom fuhr nun ganz vorsichtig in den offenen Kopfteil und verband eine der blitzenden Drähte mit einem anderen. Sofort erlosch eines der roten Lämpchen.

„Na, eines hätten wir schon!“, sagte er zufrieden. Er arbeitete fast eine Stunde und schlussendlich schraubte er den Deckel wieder zu.

„Na, wie fühlst Du Dich?“, fragten Tim und Tom gleichzeitig den kleinen Roboter. Dieser drehte dreimal den Kopf herum, ließ ihn hin und her baumeln, hob seine Arme, klapperte mit den Zangen und schloß seine Augendeckel und blieb unbeweglich in der Luft stehen.

„Was ist denn jetzt mit ihm los?“ fragte Tim

„Keine Ahnung, ich dache es ist alles ok! Aber es kann ja sein, dass er sein Gedächtnis verloren hat. Schließlich war da ja eine Menge kaputt und ich habe sehr viel schweißen müssen!“, sagte Tom. Sie blickten traurig auf den Roboter.

„Wir sollten sein Heimatluftschiff verständigen. Die wollen ihn vielleicht zurück? Wie heißt es denn?“, fragte Tom.

„Ich glaube Exploder!“, sagte Tim und holte das Adressenverzeichnis auf den Bildschirm.

„Nein, eine Exploder gibt’s da gar nicht! Ohja, ich habe es. Aber es heißt Explorer! Der kleine Robbi mit seinem Sprachfehler hat das nicht richtig gesagt. Ich werde sie rufen!“.

„Nein, bitte nicht! Nummer 533 will da nicht mehr zurück!“, schrie plötzlich Robbi im Hintergrund.

„Das ist aber gegen die Regel. Wir müssen das melden. Aber wir werden sagen, dass Du nicht mehr zurück willst!“

Robbi drückte sich wieder in die Ecke und schloss seine Augendeckel.

Tim suchte die Wellenlänge des anderen Raumschiffes und nahm Kontakt auf.

Plötzlich erschien am Bildschirm ein grauhaariger Mann, mit sehr strenger Miene.

„Wer sind Sie und was wollen Sie?“, fragte er mit tiefer Stimme.

„Ich bin Tim von den Vereinigten Planeten. Ich bin eigentlich nur Postbote, aber wir haben einen Roboter von Ihnen im Orbit gefunden.“

„Ja, sehr gut, wir schicken eine Kapsel, senden sie ihn uns zurück. Er kommt in die Metallpresse, er ist kaputt!“

„Aber, aber wenn wir ihn reparieren können, kommt er dann auch in die Metallpresse?“, fragte Tim. Er hatte nun ein wenig gelogen, und nicht gemeldet, dass sie ihn eigentlich schon repariert haben. Eigentlich war es ja nicht gelogen, er hat nur nicht alles gesagt!

„Ja, auf jeden Fall. Denn man kann ja nicht wissen, ob er so bleibt. Außerdem sind Sie ja kein Techniker. Wo ist er denn eigentlich?“

„H´hier, k´kann lei´leider ni´nicht s´so gu´gut spre´sprechen! W´wer si´sind d´denn Sie´sie?“

„Na also,  da sehen hören Sie es ja, er ist und bleibt kaputt! Er hat ja offenbar auch noch dazu sein Gedächtnis verloren! Wahrscheinlich durch das Öffnen der Kopfplatte. Ich bin sein Schöpfer, ich bin der Techniker, der Roboter 533 gebaut hat! Aber wir haben ja noch einige Ausfertigungen, er geht uns also nicht ab. Sie können ihn aber auch selbst verschrotten, wenn Sie wollen, denke ich!“, damit verschwand er wieder vom Bildschirm.

Tim und Tom drehten sich nach Robbi um.

„Robbi, tut uns leid! Wir dachten wir haben es geschafft und Dich repariert!“

„Ich bin völlig in Ordnung. Habe das nur gespielt, damit er mich nicht wieder zurück haben will!“

„Wow. Robbi! Was bist Du den für ein schlauer Kopf! Aber was wird nun aus Dir?“

„Kann ich nicht bei Euch bleiben? Ich kann helfen, man kann mich weiter entwickeln! Ich kann in enge Kanäle schlüpfen, kann Reparaturen durchführen, wo Menschen nicht hinkommen!“

„Also Robbi, da müssen wir rückfragen, aber im Augenblick können wir sowieso nichts unternehmen, wir werden nun zurückfliegen!“

Robbi wackelt vor Freude hin und her.

„Ich mache Tee!“, sagte er und macht sich in der Bordküche  nützlich.

„Wollte er nicht auf den Mars?“ flüstert Tim Tom zu.

„Ja, aber ich denke, der weiß gar nicht, was am Mars los ist. Dort gibt es nur Sand, Steine und Bergwerke. Was soll er dort?“

„Na gut! Auf nach Hause!“

Mit einem großen Bogen verschwand das Raumschiff in der Weite und Dunkelheit des Alls.

 

Es gibt zahlreiche Kurzgeschichten, einige Romane und Gedichte von mir! Fast alles in e-Books zusammengefasst! Download von amazon, Thalia Libri und allen Großhändlern!Großes Lesevergnügen um wenig Geld!

Auch über   https://www.bookrix.de/-joanavienna/

Mittwoch, 5. Mai 2021

Alles Roboter, oder was???, Satire

 

Alles Roboter, oder was?

von Joana Angelides





Wir schreiben das Jahr 2203

 

Die Menschen verrichten fast keine Arbeiten mehr manuell, alles wird von Maschinen und Automaten erledigt.  Naja fast alles.

Neunzig Prozent der erwachsenen Bevölkerung ist damit beschäftigt, solche Maschinen und Automaten zu erfinden und zu konstruieren.

Die restlichen zehn Prozent sind damit beschäftigt, die Kommunikation aufrecht zu erhalten.

Schließlich muß ja die Weiterentwicklung, bzw. Abwicklung und Information in Fluß gehalten werden.

Hausarbeit z. B. gehört in diesem Jahrtausend in das Reich der Märchen und Sagen.

Ist schon niedlich unser weiblicher Roboter mit der Typennummer 210. Wir haben ihn aus dem Katalog für dienstbare Roboter, Sparte Haushalt.

Es entstand eine kleine Debatte zwischen meiner Frau und mir. Ich konnte mich in diesem Falle jedoch schließlich durchsetzen. Sie wollte einen männlichen Roboter mit schwarzen Haaren und dunklen Augen, mit der Typennummer 209, mir gefiel jedoch die blonde, blauäugige weibliche Type 210 besser. Das resultierte daraus, dass diese Type so eine süße stromlinienförmige Verlängerung des Rückens hatte und das erinnerte mich wiederum an unsere erste weibliche Haushalthilfe Type 201, die leider durch einen Kurzschluß Totalschaden hatte. Sie wusch eines Morgens meinen Rücken und kam dabei ungewollt unter die laufende Dusche.

Wir mußten auf einen Garantieersatz verzichten, da die Type 201 für Naßräume nicht zugelassen war.

Meine Frau warf Type 201 dann kurzer Hand in die Metallpresse und ich einen wehmütigen Blick hinterher.

Unsere Küche ist vollautomatisiert und durch Zeituhren gesteuert.

Um Punkt 8.ooh morgens ist der Kaffe fertig und die Türe des Backofens öffnet sich und frische Brötchen schieben sich auf einem Rost heraus. Unser neuer Hausroboter nimmt sodann mit ihren reizenden Zangenfingern die Brötchen und bringt sie zum Frühstückstisch, zu den bereits arrangierten Tellern und Schalen. Dabei blinken ihre großen Augen zweimal und sie nickt auch zweimal den Kopf. Zu Mittag hebt sie noch zusätzlich beide Hände und dreht die Handflächen nach außen, ein Unterschied muß schließlich ja seinIn der ursprünglich gelieferten Version hatten die beiden Puffer an der Vorderseite, die einen Sensor eingebaut hatten um das Anecken an Möbelstücke zu vermeiden, noch zwei blinkende rote Lämpchen, doch die hat meine Frau herausgeschraubt. Es macht sie nervös. Eigentlich schade, sie erinnerten mich an irgendwas.

Immer, wenn eine Schale oder ein Teller zu Boden fällt und zerschellt, rollt durch das Geräusch ausgelöst, ein kleiner Staubsauger aus seinem Fach unter der Spüle, saugt die Scherben gierig auf und zerkleinert sie wie ein Müllschlucker und spült sie danach durch seinen langen Schlauch in den Abfluß.

Unser Haushaltsroboter schließt dann die mit langen Wimpern ausgestatteten Augenklappen   und sagt mit einer synthetischen, jedoch durchaus vornehmen, nasalen Stimme:

„Sorry, indead“

 Alle Hausangestellten sind „very british“.

Die Roboter Typenreihe 600, für Garten und Poolreinigung sind aus französischer Produktion.

Besonders der Gärtner erinnert mich immer an Paris und an eine Travestishow. Vielleicht weil er beim Gehen immer so leicht die linke Hand hebt und seinen Kopf hin und her bewegt. Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Es liegt vielleicht auch an dem kleinen Metallbehälter, den der Gärtner mit Werkzeugen und Zangen, immer über die Schulter trägt. Es erinnert mich an ein kleines Täschchen.

Meine Frau findet, dass es sehr schade ist, dass es keine Chauffeure mehr gibt. Alle Autos fahren heute computergesteuert.  Sie erinnert sich an Erzählungen ihrer Oma, die hat es wieder von ihrer Oma, dass besonders die italienischen oder französischen Chauffeure sehr charmant waren und recht frivole Lieder gepfiffen hätten. Also, mich würde ein pfeifender Chauffeur nur nervös machen. Außerdem gefallen mir frivole Texte besser, wenn sie gesungen werden.

In meinem computergesteuerten Büro gibt es außer mir nur noch einen Servicetechniker, der für alle Rechner und Computer im Hause zuständig ist.

Die Türen öffnen sich, wenn man sich nähert automatisch, der Lift reagiert auf mündlichen Befehl und sagt auch automatisch die einzelnen Stockwerke an.

Seine synthetische Stimme ist emotionslos und wirkt nie mürrisch oder müde. Ein einziges Mal in all den Jahren geschah es, dass die Stimme ein wenig stotterte und es klang auch wie Schluckauf, als einer der Lastenroboter der Type 500 eine Kiste mit Champagner umkippte und es zerbrachen einige Flaschen. Die Flüssigkeit rann in alle Ritzen und Fugen und der Lift blieb sofort stehen. Wir mußten durch den Serviceroboter befreit werden.

Und so geschah es eben, dass der Lift den restlichen Dienst nur sehr mangelhaft, mit einigem Zucken und Rucken bewältigte und die Stimme hin und wieder schwankte.

Die Stimme war dann noch zwei Tage etwas leiser und zögernder, doch nach einem Generalservice in den Nachstunden funktionierte sie wieder klaglos.

Es ist mir gelungen, für mein Büro einen weiblichen Officeroboter zugeteilt zu bekommen.

Ich habe mich für die Type 301 entschieden, mit blauen Augen und blonder, aufgesteckter Frisur. Ich habe ihn aus dem Katalog gewählt und achtete darauf, dass er eine gewisse Ähnlichkeit mit Type 201 hatte, den wir ja leider verschrotten mußten. Besonders so die Linie vom Rücken abwärts........, naja!  Ich bin halt ein Gewohnheitsmensch.

Da meine Frau höchst selten ins Büro kommt, habe ich die beiden blinkenden Lämpchen an den vorderen Puffern nicht entfernt. Ich glaube, es ist funktioneller.

Ich nenne ihn „Barbarella“, um ein wenig persönliche Beziehung herzustellen.

Nun, dieser weibliche Roboter Barbarella, begrüßt mich nun jeden Morgen mit freundlicher Stimme, die ich ihm selbst einprogrammiert habe.

So euch heute. Ich betrete mein Büro durch die selbstschwingende Türe und da steht Barbarella und streckt den linken Arm aus um meinen Hut und Mantel in Empfang zu nehmen.

Sie dreht sich um und geht auf die Kleiderablage zu. Dabei leuchten ihre Pufferlämpchen und sie bleibt rechtzeitig davorstehen.

Dann dreht sie sich um, klimpert mit den langen Wimpern und strahlt mich mit ihren blauen Augen an.

„Guten morgen, haben sie gut geschlafen? Darf ich ihnen den Kaffee servieren?“ Eine süße Stimme. Ich werde aber nachher noch einige Baßtöne hinaufschrauben, um sie noch ein wenig weiblicher zu machen. Es klingt besser und tut einfach wohl.

„Ja, Barbarella, bitte!“

Sie dreht sich dann immer um und geht zu der kleinen Küchenecke im Büro und drückt dort auf einige Knöpfe. Bilde ich es mir nur ein, oder wackelt da ein wenig das mittlere Drittel ihres Korpus hin und her? Sollte ich das korrigieren, oder gefällt es mir vielleicht so?

Sie bringt Kaffe und streift dabei unabsichtlich das Bild meiner Frau vom Schreibtisch.

„Es tut mir leid!“ Sie bückt sich und tritt leider auf das Glas und es zerbricht.

„Es tut mir leid!“

Naja, sehr aufrichtig klingt das ja nicht, muß an der Soundkarte liegen, sie ist sicher emotionslos.

Die Tage sind immer gleich, ohne Höhepunkte, aber auch ohne Reibungsflächen durch die funktionellen Abwicklungen mit Hilfe der verschiedenen Roboter.

Die eingehende Post kommt links aus der Rohrpost, bereits geöffnet und mit Eingangsstempel versehen. Die von mir diktierten Briefe kommen automatisch aus dem Drucker rechts von mir, und werden von mir unterschrieben und verschwinden dann am oberen Einwurfschlitz des Schreibtisches.

Die Mehrzahl der Korrespondenz läuft jedoch über E-Mails ab und wird abgespeichert.

Wenn man abends das Büro verläßt, dann schaltet man diese hilfreichen Roboter mittels eines Schalters an der Rückseite des Roboters oder an der Schreibtischplatte einfach ab und sie verharren still in dieser Position bis zum nächsten Morgen.

Leider kann man dieses Precedere nicht auch auf das Privatleben anwenden.

Dort kann man zwar Haushaltshilfe Type 210 sowie die Gärtner und Hilfsroboter, Typenreihe 600, mittels des Schalters am Rücken abstellen, was jedoch nicht bei meiner Frau und auch nicht bei meiner Schwiegermutter angewendet werden kann.

 Es wird jedoch an einer neuen Typenreihe gearbeitet, wie ich aus einem Geheimpapier aus dem Ministerium erfahren konnte.  Es soll ja schon vor vielen Jahren Versuche mit aufblasbaren Objekten gegeben haben. Doch die Forschung wurde dann auf Druck der Frauenorganisationen eingestellt.

Die Literatur darüber wurde eingezogen und ist nur mehr unter der Hand zu bekommen.

 

 

Mann aus zweiter Hand, Betrachtung

 

Mann aus zweiter Hand

von Joana Angelides



 

 

Gegenstände, Bücher und Autos aus zweiter Hand werden gerne und nach positiv verlaufender Prüfung derselben, auch ohne große Vorhalte gerne übernommen.

 

Bei Second-Hand-Männer jedoch sollte man etwas vorsichtiger sein!

Erstens haben sie oft Altlasten, sprich Alimente auf sich geladen und außerdem sind ihre Sinne meist geschärft und vorsichtig pessimistisch, was Frauen betrifft. Das wiederum kann den Anfang einer Beziehung sehr schwierig machen.

 

Das seltsame Vorurteil, dass alle plonden Frauen dumm sein sollen, ist in Hinblick auf die Möglichkeit, über Nacht die Haarfarbe zu wechseln, ungültig, nicht mehr leicht zu durchschauen und kann daher von uns Frauen je nach Bedarf, zur allgemeinen Verwirrung verwendet werden.

Es ist ja auch fraglich ob Rothaarige erotischer oder Schwarzhaarige temperamentvoller sind.  Unsere tatsächliche Natur bleibt ein Geheimnis unseres Frisörs und uns selbst.

Wieso werden eigentlich solche Farbspiele nicht auch auf Männer angewendet?

 

Aber allen Ernstes, ist die Haarfarbe nicht egal, sind nicht andere Kriterien wichtiger?

Vor allem also, „... drum prüfe, wer sich ewig bindet!“ 

 

Wobei heute das Wort „Ewigkeit“ in Zusammenhang mit Ehe und Partnerschaft absolut „obsolet“ geworden ist. Das beweist die Scheidungsrate und die wechselnden Partnerschaften in unserem unmittelbaren Umfeld. Nach dem Motto, alt raus, neu rein.

 

Je nach Standpunkt den man einnimmt, ist diese neue Sichtweise entweder emanzipatorisch oder unmoralisch.

 

Aber es kann sich lohnen, es dennoch zu versuchen. Liebe soll ja Berge versetzen, und Hindernisse überwinden!

 

 

  Mit dem GOOGLE – ÜBERSETZER  können Sie alle meine Geschichten in Ihre Sprache übersetzen!    By GOOGLE - TRANSLATOR You can tr...