Schuberts Katze
Von Joana Angelides
Heute ist
ein sonniger, warmer Nachmittag. Ich sitze mit geschlossenen Augen im Schatten
der Linde und höre den Mücken und Zirpen zu, während ich so vor mir hindöse.
Das
Plätschern des nahen hellen Baches mischt sich mit perlenden Tönen eines Klavieres.
In meiner Vorstellung schießt in launischer Eile eine Forelle darin.
Die perlenden
Töne des Klaviers wiederholen sich, es klingt wie Plätschern am Rande des
Gestades.
Die Melodie
wird dramatischer, als nähere sich ein Feind, vielleicht ein Fischer mit der
Rute. Doch er fängt das launische Fischlein nicht. Ich spüre nahezu die
Ungeduld des Diebes. Katzen spüren sowas!
Die Noten
perlen und signalisieren des muntren Fischleins Ruhe im klaren Bächlein.
Solange die Musik munter sich windet, fängt er das Fischlein nicht!
Doch das
Böse ist immer und überall, der Fischer trübt tückisch das Wasser mit kaltem Blute
und schon zappelt das Fischlein an der Rute und die Tragödie nimmt ihren Lauf.
Das Klavier perlt dahin
Die Musik
verliert sich mit den Wellen im aufgewühlten Bache und ich mache meine Äuglein
auf.
Franz
Schubert, mein Herr im ersten Stock, verliert sich in den perlenden Tönen, und
ein neues Werk ist geboren. Das Fischlein zappelt und ich mit regem Blute, trauere der Betrogenen in meinen Träumen nach!
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