Montag, 10. Mai 2021

Schuberts Katze, Glosse

 

Schuberts Katze

Von Joana Angelides



 

Heute ist ein sonniger, warmer Nachmittag. Ich sitze mit geschlossenen Augen im Schatten der Linde und höre den Mücken und Zirpen zu, während ich so vor mir hindöse.

Das Plätschern des nahen hellen Baches mischt sich mit perlenden Tönen eines Klavieres. In meiner Vorstellung schießt in launischer Eile eine Forelle darin.

Die perlenden Töne des Klaviers wiederholen sich, es klingt wie Plätschern am Rande des Gestades.

Die Melodie wird dramatischer, als nähere sich ein Feind, vielleicht ein Fischer mit der Rute. Doch er fängt das launische Fischlein nicht. Ich spüre nahezu die Ungeduld des Diebes. Katzen spüren sowas!

Die Noten perlen und signalisieren des muntren Fischleins Ruhe im klaren Bächlein. Solange die Musik munter sich windet, fängt er das Fischlein nicht!

Doch das Böse ist immer und überall, der Fischer trübt tückisch das Wasser mit kaltem Blute und schon zappelt das Fischlein an der Rute und die Tragödie nimmt ihren Lauf. Das Klavier perlt dahin

Die Musik verliert sich mit den Wellen im aufgewühlten Bache und ich mache meine Äuglein auf.

Franz Schubert, mein Herr im ersten Stock, verliert sich in den perlenden Tönen, und ein neues Werk ist geboren. Das Fischlein zappelt und ich mit regem Blute, trauere der Betrogenen in meinen Träumen nach!

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