DAS
CHALET IN DEN BERGEN
Niemand weiß von uns.
Wie lange wir das noch geheim
halten können, liegt im Ungewissen.
Es ist gut, dass John so oft nach
New York fliegen muss, da stehlen wir uns davon und treffen uns in dem kleinen
Hotel in den Bergen.
Ich liebe dieses kleine Chalet tief
in den Wäldern der Champagne, in der Nähe von Paris, mit seiner dunklen
Täfelung, den rosa Vorhängen vor den kleinen Fenstern und den dunklen Sesseln
und Tischen in den Nischen, den alten Truhen an der Wand, altes Tongeschirr auf
den Regalen und der Ritterrüstung im Speisesaal.
Alles vermittelt Vergangenheit,
Mystik und Geheimnisse.
Jeder von uns parkt sein Auto
hinter dem Haus unter der alten Platane und wir betreten das Chalet getrennt.
Der Wirt kennt uns schon, er deckt
uns immer den hintersten Tisch, ein wenig abgeschirmt und versteckt hinter
einem Paravent und einer riesigen Pflanze.
Zwischen den rosa Stoffservietten
liegt schon immer der Zimmerschlüssel bereit, es erspart uns die Peinlichkeit,
ihn zu verlangen.
Du sitzt schon da, hast ein
Weinglas in der Hand und hebst die Hand mir entgegen Deine dunklen Augen glühen
und dein Mund verspricht mir eine wunderbare Nacht.
Als du hinter mir stehst und meine
Jacke nimmt, drückst du mir einen Kuss in den Nacken und dein warmer Atem lässt
mich kurz einknicken, doch die fängst mich sofort an der Hüfte ab und drückst
mich an dich.
Ich drehe mich langsam um und wir
küssen uns.
Schweigend serviert nun der Wirt an
unserem Tisch, gießt den Wein nach und lächelt.
Wir essen fast schweigend, genießen
das ländliche, würzige Mahl, genießen den tiefroten Landwein und sind in
Gedanken schon im ersten Stock in unserem Zimmer. Wir werden dann nach oben
gehen und bis morgen früh wird die Welt um uns versinken.
Es ist ein typisches Landhausgasthaus,
die Möbel gediegen, das Bett breit und mit einem Baldachin, an den Seiten vier
gedrechselte Säulen und einer dunklen, blumigen Tapete. Die Lampen geben ein
sanftes Licht durch die Porzellanschirme ab und der Teppich schluckt jedes
Geräusch unserer Füße.
Das Bad ist wie immer vorgeheizt,
sogar die Handtücher! Es stehen Kerzen am Boden und am Beckenrand und einige
Flacons mit duftenden Ölen sind vorbereitet.
Kaum haben wir das Zimmer betreten
und vorsorglich abgesperrt, umfasst du mich, biegst meinen Nacken zurück und
küsst meinen Hals, während du gleichzeitig meinen Verschluss hinten am Kleid
öffnest. Es ist ein zartgrünes Seidenkleid, dass mich umfließt und du weißt,
dass ich wie immer, darunter nichts trage als meine Haut. Es gleitet zu Boden, du
hebst mich wie eine Feder auf und trägst mich zum Bett. Du legst mich behutsam
darauf und bedeckst meinen nackten Körper mit Küssen!
Ohja, ich schließe meine Augen,
lass es geschehen und weiß, dass das der Anfang eines wunderbaren Vorspieles
ist.
Nachdem du ebenfalls alles abgelegt
hast, liegen wir nebeneinander und streichen gegenseitig über unsere Haut,
lassen unsere Fingerkuppen über Täler und Berge gleiten, versenken sie in
Höhlen und Tiefen und loten die Gefühle des anderen aus.
Du kniest zwischen meinen Schenken,
öffnest mit deinen Fingern meine Schamlippen und spürst die Feuchte und blickst
in meine rosa Vulva. Dein Atem wird schneller und ich sehe, wie deine Muskeln
zu zittern beginnen. Du suchst meine Perle und deine Daumen beginnt langsam auf
ihr zu tanzen. Deine Augen suchen meine Pupillen und wir versinken in
lustvollen Augenblicken. Du bringst mich zum Stöhnen; deine Finger haben sich
inzwischen in meiner Nässe versenkt, beginnen sich beim G-Punkt zu krümmen und
tauchen immer tiefer ein. In meinem Unterbauch beginnt es zu brodeln, der
Vulkan ist erwacht. Deine Lippen senken sich über meinen Brustspitzen und die
raue, warme Zunge bringt mein Nervensystem zum Singen, wie eine elektrische
Leitung unter Hochspannung.
Mein Flüstern erreicht dein Ohr,
mein Kopf beginnt unruhig hin und her zu pendeln und meine Finger krallen sich
in deinen Rücken.
„Jaaa, komm meine Blume, ich will
sehen, wie Du in meinem Armen verglühst, will den ersten Orgasmus des heutigen
Abends genau sehen, will Deine Auflösung erleben…“, flüsterst du mir ins Ohr,
ohne deine Liebkosungen zu unterbrechen. Dass dein Daumen an meiner Perle
kreist und deine Finger meinen G-Punkt streicheln, ist die italienische
Methode, mit der Mann jede Frau verrückt machen kann. Und du weißt das!
In dem Moment nun wo mich die Lust
überrollt, mein Körper zu brennen beginnt und die Lava meinen Unterbauch
durchströmt, beginne ich laut zu stöhnen, zu hecheln und nach Luft zu ringen.
Du hältst mich wie immer fest in deinen Armen und genießt meine totale
Auflösung. Es sind gefühlte lange Minuten, in denen ich total die Beherrschung
verliere, du nicht aufhörst mich von einer Welle zur anderen zu treiben. Ich
habe mich längst in deiner Schulter verbissen und nur langsam kann sich mein
Körper beruhigen.
Du kniest noch immer zwischen
meinen Schenkeln und dein Schwert steht knapp vor dem Eingang zur Höhle des
Paradieses.
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