Ein Zelt in der Wüste.
Ohja, so Zelte im
Wüstensand, im Schatten von Dattelbäumen der Oase, haben schon immer unsere
Fantasie beschäftigt.
Die Zelte spannen
sich im Bogen über den von Hand geknüpften Teppichen ausgelegten Innenräumen
und werden erwärmt vom so genannten „Mangali“. Das sind Kupferkessel, die mit
glosenden Kohlenstücken gefüllt und mit einem Kupferdeckel abgedeckt sind und
in die Zelte hineingetragen werden.
Sie können auf
einem Eisengestell stehen, oder, sich verjüngend nach unten in einem Stück, am
Boden stehen. Sie strahlen eine angenehme Wärme aus, um die kühlen Wüstennächte
angenehmer zu machen. Die darin verglühenden Dufthölzer betören nicht nur
unsere Seele.
Natürlich liegen
auf der niederen Bettstatt genügend Polster herum, teils aus Seide, teils als
Kelim geknüpft, immer mit Quasten oder sogar kleinen Glöckchen bestückt, die
bei jeder Bewegung der darauf liegenden Körper leicht erklingen.
Rund um die
Lagerstatt stehen Schalen mit süßen Früchten, Datteln und Feigen herum, mit
kleinen Wasserschalen, um die Finger sauber halten zu können.
Vielleicht kniet
hinter einem Paravent ein kleiner Junge und bewegt mit einem Seil den über
allem schwebenden Baldachin, um die Luft ein wenig zirkulieren zu lassen.
Vor dem Zelt spielt
ein Lautenspieler leise und tragend auf einem Saiteninstrument und der vor der
Türe aufgebaute Hüne, seines Zeichens Eunuch, bewacht mit verschränkten Armen
den Zelteingang.
Die kleinen
Laternen aus durchbrochenem Metall, mit farbigen Glassteinen hinterlegt, werfen
bunte Lichter an die Zeltwand, die durch den nächtlichen Wüstenwind leicht
bewegt werden.
Das alles nehmen
wir in unserem Unterbewusstsein wahr, unsere ganze Aufmerksamkeit jedoch
richtet sich auf uns. Wir tauchen ein in die vom Moschusduft getragene
Gefühlswelt des Orients.
Wir spüren, wie
unsere Nervenbahnen die Zärtlichkeiten des Anderen aufnehmen, wie die
Hautoberfläche wie von tausend Fingerkuppen berührt wird, warmer Atem uns
langsam einhüllt und wir auf sanften Kamelen durch eine wunderschöne, goldglänzende
Wüstenlandschaft mehr fliegen als reiten.
Wir sehen die
Sterne über uns, das dunkle Blau des Himmels und die satte Scheibe des Mondes,
ohne dass wir das Zelt jemals verlassen.
Unser Flüstern,
unser nicht enden wollendes Verlangen, wird in diesem Zelt für alle Liebenden,
für alle Zeiten zu hören und zu spüren sein.
War es nur eine
Nacht, waren es 1001 Nächte? Es macht keinen Unterschied.
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